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Elektrische Bügelmaschine mit drehbarer Bügelwalze und an diese andrückbarem
Bügelschuh Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Bügelmaschine der Gattung,
bei welcher eine drehbare Bügelwalze vorgesehen ist, an die ein Bügelschuh angedrückt
werden kann, bei der ferner eine Bremse auf die Bügelwalze einwirkt, zwischen dem
Walzenantriebsmotor und der Walze ein Zahnrad-"etriebe Cr eingebaut ist, und bei
der das Rück drehmoment des Motors zum Andrücken des Bügelschuhes an die Bügelwalze
ausgenutzt wird.
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Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung der Bügelmaschine dieser
Gattung und löst diese Aufgabe durch eine Kombination einer Reihe von Merkmalen.
Die Erfindung,besteht darin, daß die auf die Walze einwirkende Bremse beim Betrieb
der Bügelmaschine mit ihrer Bremskraft dauernd wirksam ist, wobei die Bremskraft
so bemessen ist, daß sie einen Bruchteil der Walzenantriebsleistung aufzehrt, ferner,
daß das Zahnradgetriebe als ein Getriebe ausgebildet ist, dessen Hauptrad die Walzenwelle
antreibt und dessen Gehäuse auf der Walzenwelle lose drehbar sitzt und eine Kupplungshälfte
trägt, während die zweite von außen axial verschiebbare Kupplungshälfte durch einen
exzentrisch auf ihr sitzenden Stift an einem auf der Schuhwelle festsitzenden Hebel
angreift, und ihn nach erfolgter Kupplung verschwenkt und damit über die Schuhwelle
den Schuh gegen die Walze drückt, wonach nach erfolgter Überwindung der dauernd
wirksamen Bremskraft der Bremse durch den Antriebsmotor die Walze vom Motor in Drehung
versetzt wird.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß weder ein besonderes Andrücken
des Bügelschuhes gegen die Walze durch besondere Federn, noch irgendwelche verwickelten
Zwischengetriebe dazu nötig sind. Der Aufbau der
Bügelmaschine wird
durch den Erfindtin p g sgugenstand wesentlich vereinfacht. Es sind wenige Schinierstellen
vorhanden, und die, Maschine bedari praktisch keinerlei War7 tung, sie ist dabei
sehr kräftig, so daß Reli-.t-." raturen kaum erforderlich sein dürften. DiOS'
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Eigenschaften sind besonders wichtig für» Haushaltbügelmaschinen, auf die
die Erfindung sich im wesentlichen bezieht.
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Eine weitere vorteilhafte Einzelheit der Erfindung besteht darin,
daß die Bremse für etwa /,0 der'##'alzenantriebsleistung bemessen ist. Das
hat den Vorteil, daß die Bremseweder infolge zu starker Breinswirkung zuviel Leistung
aufzehrt und sich unnötig erwärmt oder abnutzt, daß aber andererseits stets ein
ausreichend starkes Andrücken des Bügelschuhes gegen die Bügelwalze gesichert ist.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten des Er.-findungsgegenstandes sind
im nachstehenden beschrieben.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausfüllrungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig. i zeigt die Bügelmaschine im Längsschnitt.
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Fig.:2 zeigt im Längsschnitt eine Bügelmaschine einer anderen Bauart.
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Fig. 3 und 4 zeigen schematisch eine Bügelmaschine nach Fig.
i mit angedrücktern bzw. abgehobenein Bügelschuh.
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Mit i ist die Bügelwalze bezeichnet, die über dieWelle2 angetrieben
wird. DieWelle2 ist beidseitig in einer Hülse:2, gelagert, die in einem angenlagerförmigen
Fortsatz 4 des Maschinengehäuses ruht. Die Bügelwalze i ist an ihrem einen nahe
dein 'Haschinengehäuse gelegenen Ende über eine in ihrem Innern angeordnete Scheibe
lb auf der Hülse 211 drehbar gelagert, während eine zweite innerhalb der Walze i
angeordnete Scheibe ia mit dem innerhalb der Walze befindlichen freien Ende der
Welle:2 fest verbunden ist. Der Antrieb der Walzenwelle:2 erfolgt in näher unten
zu beschreibender Weise von dem freien, iiinerhalb des Maschinengehäuses befindliellenWellenende
aus.
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Auf der Welle 2 ist innerhalb des Maschinengehäuses eine Reibungsbremse
7 befestigt. deren Wirkungsweise weiter unten beschrieben wird.
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Der an die Walze i anpreßbare und vor, ihr abhebbare Bügelschuh
8 ist mittels eines oder mehrerer Träger 13 mit einer im Maschinengehäuse
in einem augenlagerförmigen Fortsatz ii gelagerten Welle 1:2 verbunden.
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Gemäß dem in der Abb. i dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
der Antrieb der bügelniaschine über einen Elektromotor 3
üblicher Bauart.
dessen Läufer über einen Keilriementrieb oder über irgendeine andere kraftschlüssi.ge
Verbindurig ein Re(luziergttriebe Planetengetriebe antreibt, dessen Ge-1 häu-e
6 11 auf dein fre ie n Ende der Walzen--.t.ii.triebswelle 2 frei drehbar
und fliegend ge-YäZ"ei-t ist. Das eine Ende des Getriebegehäusis .'t, 6-1-
' ist * als eineHälfte 14 einerKlauenkupp-,*if ng ausgebildet, die mit der
zweiten verschiebbar gelagerten Kupplungshälfte 9 zusammenarbeitet. An diesem
freien Kupplungsteil 9 ist exzentrisch auf einein Stift iz ein Hebel io angelenkt,
dessen freies Eii(11,# mit der Bügelschtiliwelle 12 kraftsclilüssig verbunden ist.
Der 11aschinentisch ist mit 16
bezeichnet.
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Die ebenfalls auf dein freien Ende 2 befestigte Reibungsbremse
7 besitzt ein solches Bremsmoment, daß sie etwa einen Bruchteil der #iitriebsleistung
des Antriebsinotor 3,
und zwar etwa '/,0 der -'#iitriel)sleistung,
vernichtet. Sie wirkt dauernd auf die Welle 2, Die Wirkungsweise des in der Abb.
i dargestellten Ausführungsbeispieles ist folgende. Wird der Antriebsmotor
3 an Spannung ge-
legt, so versucht er über den dargestellten K#ilriementriel)
und die Planetenräder das Zahnrad 6 und damit die Welle 2 zu drehen. Da die
'VTelle:2 über die Reibungsbremse 7
festgehalten und dadurch an ihrer Drehung
verhindert ist, übertrigt sich das von dem Antriebsinotorli erzeugte Drehnionient
auf das drehbar gelagerte Getriebegehäuse 6", das t' el umläuft. Wird nun die Kupplungg,
14 eingerückt, was in irgendeiner bekannten Weise mit nicht dargestellten Verschiebemitteln
durch die Hand oder den Fuß oder auch das Knie der Bedienungsperson erfolgen kann,
so wird die Kupplungsscheibeg von dem umlaufenden Gehäuse 6" mitgenommen, wodurch
der auf dein Stift 15 der Kupplungsscheibe 9
angelenkte Hebel io die Bügelschuhwelle
12 im Sinne einesi£npressens des Bügelschuhes 8
an die Walze i dreht. Sobald
der Bügelschtili 8 an der Walze i zum Anliegen kommt, wird das Getriebegehätise
6, in seiner Drehung gehemmt, und das volle Drehrnoinent des Getriebegehäuses
wandelt sich in Anpreßdruck um. Sobald dieser Druck so groß geel e_I worden ist,
daß er das Breinsinomeilt der Reibungsbrernse 7 überwindet. kommt das restliche
Moinent voll auf die Walzenwe]IC 2 zur Wirkung, wodurch sieh die Walze j züi drehen
beginnt. Sobald die Kupplung q# i-i wieder ausgerückt wird, kann das Brenismoment
der Reibungsbrernse 7 wieder voll auf die '\#'alzenwelle 2 zur Wirkung kommen
da der Anpreßdruck des Bügelschulies 8 an die Walze i aufhört. Die Walzeinvelle
2 bleibt stehen. tind das volle Drehnionient des -Motors 3
wirkt wieder auf
das Getriebegeliäuse 6", das sich wieder züi drehen beginnt. Der Bügelschtili
8 entfernt sich infolge seines Eigengewichtes
oder unter
Einwirkung einer hi entsprechender Richtung wirkenden Federkraft von der Bügelwalze
i.
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Das in der Abb. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel verwendet zur Ausnutzung
des Rückdrehmomentes zwecks Erzeugung der für das Anpressen des Bügelschuhes notwendigen
Kraft statt eines Reduziergetriebes mit drehbar gelagertem Gehäuse einen Antriebsmotor
mit drehbar gelagertem Gehäuse. Das drehbar gelagerte Gehäuse& des Antriebsmotors
ist fliegend oder auch unter Einfügung eines besonderen Lagers4" auf der Walzenwelle--
gelagert. Die Arbeitsweise dieses Ausführungsbeispieles ist im wesentlichen wie
an Hand der Abb. i beschrieben. rst der Motor3 an Spannung gelegt, so beginnt das
Gehäuse3", da der Läufer3b, der über ein Reduziergetriebe auf die Walzenwelle 2
wirkt, durch die Reibungsbremse 7 an einer Drehung verhindert ist, sich zu
drehen. .Nach Einrücken der Kupplung 9, 14 wird wiederum der Bügelschuh
8 über den an dem freien Kupplungsteil 9 mittels des Stiftes 15 angelenkten
Hebels io und die Bügelschuh-#velle 12 an die Walze angepreßt, worauf das Gehäuse
3" des Antriebsmotors an einer Drehung verhindert ist und das Drehmoment des Antriebsmotors
als Anpreßdruck ausgenutzt wird. Sobald dieser Anpreßdruck so groß ist, daß er das
Bremsmoment der Reibungsbremse 7 überwindet, kommt das restliche Drehmoment
des Antriebsmotors 3 über den Läufer 3b zur Wirkung, der über das
Reduziergetriebe und das Sonnenrad 6 die Welle ?-
und damit die Walze
i antreibt. Nach Ausrücken der Kupplung 9, 14 ist wiederum die Walze i über
die auf die Walzenwelle 2 wirkende Reibungsbremse 7 stillgesetzt, und der
Bügelschuh fällt infolge seines eigenen Ge-#vichtes bzw. durch Wirkung einer entsprechend
gerichteten Federkraft von der Walze i ab.
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Der Bügelvorgang mittels der erfindungsgemäß ausgebildeten Bügelmaschine
geht wie folgt vor sich. Nach Einschaltung des AntriebsmOtOrs 3 wird das
Bügelgut auf die stillstehende Walze i aufgelegt und gerichtet. Nach Einrücken der
Kupplung 9, 14 wird der Bügelschuh 8 über den Lenker io und die Bügelschuhwelle
12 in der oben beschriebenen Art an das Bügelgut angepreßt. Sobald der Anpreßdruck
groß genug ist, um das Bremsmoment der Reibungsbremse 7 zu überwinden, beginnt
sich die Bügelwalze zu drehen, wobei der volle Anpreßdruck des Bügelschuhes
8 aufrechterhalten wird. Soll das Bügelgut gerichtet werden, oder ist der
Bügelvorgang beendet, so wird die Kupplung 9, 14 wieder ausgerückt, wodurch
der Anpreßdruck des Bügelschuhes 8 aufgehoben und die Bügelwalze i fast unmittelbar
durch das Bremsmoment der Reibungsbremse 7 stillgesetzt wird. Nachdem das
Bügelgut gerichtet oder neues Bügelgut eingelegt ist, kann durch Einrücken der Kupplung
9, 14 der Bügelvorgang wieder eingeleitet werden.
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Die erfindungsgemäße Bügelmaschine hat den Vorteil, daß der Bügeldruck
sowohl bei dickem als auch bei dünnern Bügelgut stets gleich groß ist, was bei den
meisten bisher bekannten Bügelmaschinen nicht der Fall ist. Dies erklärt sich daraus,
daß der notwendige Anpreßdruck des Bügelschuhes nicht durch eine übersetzung oder
irgendein Zwischengetriebe, sondern unmittelbar von dem Rückdrehmoment des Antriebsmotors
erzeugt wird, das stets konstant ist, gleichgültig ob das Bügelgut dick oder dünn
ist.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Anpreßdruck
nicht wie bei vielen bisher bekannten. Bügelmaschinen unmittelbar von der Hand oder
von dem Fuß der Bedienungsperson oder durch den Druck von Federn über ein Hebelgestänge
aufgebracht werden muß. Die Bedienungsperson hat lediglich das Einrücken der Kupplung
zu besorgen. Das Einstellen des Bügeldruckes und das Drehen der Walze erfolgt dann
selbsttätig vom Antriebsmotor her ohne jegliche Zwischengetriebe und ohne irgendeine
Beanspruchung der Kräfte der Bedienungsperson. Diese hat beide Hände zum ordnungsgemäßen
Einführen des Bügelgutes zur Verfügung. Außerdem steht die Bügelwalze bei ausgerückter
Kupplung und abg6hobenem Bügelschuh still, ohne daß ein Abschalten des Motors erforderlich
ist. Die stillstehende Bügelwalze erleichtert das Einlegen des Bügelgutes beträchtlich,
und es kann ein neuer Bügelvorgang durch einfaches Einrücken der Kupplung wieder
eingeleitet werden, ohne daß ein Einschalten des Motors, das stets einen Zeitverlust
bedeutet, erforderlich ist.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt
darin, daß derEinschaltstromstoß des Motors sehr klein ist, da der Anlauf des Motors
praktisch ohne Belastung erfolgt. Die Höhe des Einschaltstromstoßes ist ein wesentlicher
Nachteil der meisten bisher bekannten Bügeltnaschinen, da der Motor beim Anlaufen
bereits das volle Lastdrehmoment zum Antrieb der Bügelwalze und meist auch des Bügelschuhes
durch irgendwelcheGetriebehergebenmuß. Dieerfindungsgemäße Bügelmaschine kann daher
ohne irgendwelche Schäden für das Netz unmittelbar an die in jedem Haushalt vorhandenen
Netzsteckdosen angeschlossen werden, ohne daß das Verlegen einer besonderen Kraftstromleitun
' - " notwendig ist.
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Es ist natürlich auch möglich, das Rückdrehmoment
zur
Erzeugung des Anpreßdrukkes für den Bügelschuh in irgendeiner anderen Weise, als
an Hand der beiden obigen Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, auszunutzen. So
kann beispielsweise diese Ausnutzung des Rückdrehmomentes auch derart erfolgen,
daß ein Motor mit drehbarem Gehäuse verwendet wird, wobei das Gehäuse drehbar auf
der Bügelschuhwelle 12 gelagert ist. Zweckmäßig ist dann wiederum, die eine Seite
des Motorgehäuses als Kupplungshälfte 14 auszubilden; die Gegenhälfte
9 ist alsdann verschiebbar auf der Bügelschuhwelle 12 gelagert. Der Läufer
kann dann beispielsweise über ein Reduziergetriebe auf die Walzenwelle 2 wirken.
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Da bekanntlich hochtourigeElektromotoren mit kleinen Abmessungen ausgelegt
werden können, da aber andererseits die Bügelwalze aus Zweckmäßigkeitsgründen höchstens
5 bis 8 Umdrehungen pro Minute machen darf, ist das Zwischenschalten
eines Reduziergetriebes in jedem Fall erforderlich. In der Praxis wird dem in Abb.
i beschriebenen Ausführungsbeispiel der Vorzug zu geben sein. da bei diesem listenmäßi-e
Elektromotoren Verwendung finden können, während bei dem an Hand der -,#£bb. 2 beschriebenen
Ausführungsbeispiel Sondermotoren mit drehbarem und besonders ausgestaltetein Gehäuse
angefertigt werden müssen.