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Vorrichtung zum Füllen und Entlüften der Öldruckbremsleitungen, z.
B. für Kraftfahrzeuge Bei den bisher bekannten Entlüftungsvorrichtungen für die
Öldruckbremsen von Kraftfahrzeugen ging man so vor, daß man an der etwas geöffneten
Entlüftungsschraube einen Entlüftungsstutzen mit angeschlossener Entlüftungsleitung
anbrachte, wobei ein Mann das Bremspedal betätigte, während ein anderer die Entlüftungsleitung
in einen offenen Behälter hielt und dort den Austritt des Öls bis zur -Blasenfreiheit
beobachtete. Das Bremspedal mußte hierbei so lange in der Tiefstellung festgehalten
werden, bis die Entlüftungsschraube der Ölbremsleitung von dein zweiten Bedienungsmann
geschlossen wurde. Bedingung bei dieser Art von Entlüftung ist es, daß der Entlüftungsschlauch
höher liegt als die Entlüftungsschraube, da sonst Luft in die Ölbremsleitung gelangt.
Dieses umständliche, zwei Mann erfordernde Entlüften hat vor allem den Nachteil,,
daß das in dem offenen Entlüftungsbehälter austretende und teure Spezialöl der Ölbremsleitung
stark der Verschmutzung durch die öligen .Hände des Bedienungsmannes und durch Herabfallen
von Schmutz von dem Chassis ausgesetzt ist und auch noch die Schmutzteile enthält,
die sich in der Ölbremsleitung mit der Zeit einfinden. Bei einer anderen bekannten
Entlüftungsvorrichtung ging man so vor, daß man das Öl eines Behälters unter Druck
in das Leitungssystem der Öldruckbremsleitung schickte. Hierbei kam die vorgenannte
Pedalbetätigung in Wegfall. Es mußte in gleicher Weise wie bei der vorhergenannten
Vorrichtung eine in einfn offenen Behälter mündende Entlüftungsleitung benutzt werden,
wodurch dieser Entlüftungseinrichtung die gleichen Nachteile zukommen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Füllen und Entlüften
der Öldruckbremsleitungen, z. B. für Kraftfahrzeuge, mit einer an die Öldruckbremse
anschließbaren
und die Luft mittels einer Entlüftungsleitung herausdrückenden
Pumpvorrichtung, die einen mit Öl gefüllten und mit einem Filter versehenen Vorratsbehälter
aufweist. Erfindungsgemäß sind der Vorratsbehälter und der Entlüftungsbehälter geschlossen,
wobei sie in Verbindung mit der Bremsleitung des Fahrzeuges einen geschlossenen
Flüssigkeitslauf bilden. Hieraus ergeben sich mehrere Vorteile. In den geschlossenen
Behältern ist das Öl gegen jede Verschmnutzung und auch gegen Verdunstung gesichert.
Man kann das teure Spezialöl nach der Filterung sofort wieder in den Hauptbehälter
zurückführen, was durch Druck oder eigene Schwere durchführbar ist. Zur Zurückführung
unter Druck kann eine einfache Handpumpe Verwendung finden. Das Zurückführen unter
eigener Schwere erfolgt zweckmäßig dadurch, daß der Entlüftungsbehälter mit dein
Hauptbehälter durch eine Leitung in Verbindung steht, .o daß durch eine entsprechende
Öffnung eines Ventils in der Verbindungsleitung sofort ein selbsttätiges Zurückfließen
des im Entlüftungsbehälter angesammelten Öls in den Hauptbehälter erfolgen kann.
Die Vorrichtung kann von einem :Tann bedient werden. Der geschlossene Entlüftungsbehälter
weist kleine Öffnungen für die Luftzirkulation beim Füllen und Entleeren des Entlüftungsbehälters
auf. Die Entlüftungsleitung läuft vorteilhaft in ein in dem aus Glas bestehenden
Entlüftungsbehälter angeordnetes, gebogenes Glasrohr aus, so daß man das Austreten
des Öls bis zur Blasenfreiheit beobachten kann. Zweckmäßig wird der Hauptbehälter
kippbar gelagert und mit (lein Entlüftungsbehälter durch einen Dreiwegehahn verbunden.
Oberhalb des Entlüftungsbehälters werden ein oder mehrere Filter gelagert, durch
die das Öl hindurchtreten muß, bevor es in den Entlüftungsbehälter gelangt. Bei
der Vorrichtung kann beim Entlüften mit der Pedalbetätigung sofort nach Durchführung
der Entlüftung das Pedal losgelassen werden, weil der Entlüftungsschlauch mit Öl
gefüllt ist und keine Luft in die Ölbremsleitung eintreten kann. Das im Entlüftungsbehälter
gereinigte 01
kann infolge der kippbaren .Lagerung des Hauptbehälters und
des an diesen Behälter angeschlossenen Entlüftungsbehälters durch einfaches Kippen
des Hauptbehälters nach entsprechender Einstellung der Ventile in den Hauptbehälter
zurückfließen. Bei dieser Vorrichtung wird daher das aus der Ölbremsleitung des
Kraftwagens entnommene Öl durch den Filter gereinigt und dem Hauptbehälter zugeführt,
so daß der bei den bekannten Vorrichtungen eintretende Verlust an kostbarem Öl vermieden
wird und das aus der Ölbremsleitung austretende Öl ohne jede weitere Bearbeitung
sofort wieder gebrauchsfähig in der Entlüftungsvorrichtung zur Vergügung steht.
Es ist dadurch eine erhebliche Ersparnis an hochwertigem Öl gegeben. Die Vorrichtung
ist zweckmäßig so ausgebildet, daß bei ihr die Entlüftungseinrichtung mit Pedalbetätigung
kombiniert ist mit der unter Druck wirkenden Entlüftungseinrichtung. Beide Vorrichtungen
stehen also in einem einzigen Apparat jederzeit griffbereit zur Verfügung, wodurch
eine Arbeitserleichterung gegeben ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in beispielsweiser Ausführungsform in
der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht der Vorrichtung.
Fig.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Abb. i, Fig. 3 eine Einzelheit.
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Die in der Zeichnung dargestellte Entlüftungsvorrichtung weist einen
zum größten Teil mit Öl angefüllten Hauptbehälter i auf. Am Behälter i ist ein Stutzen
36 für den Anschluß einer Druckluftleitung und ein Manometer 37 zum Messen des Druckes
im Behälter vorgesehen. Der Behälter i ruht mit den Achsstummeln -a, 3 drehbar in
den Lagern., 3 und ist begrenzt kippbar gelagert. Die Begrenzung für das Kippen
des Hauptbehälters ist durch an dem Achsstummel 3 und an dein Lager j vorgesehene
Anschläge gegeben. An dem Behälter i ist der Entlüftungsbehälter 6 durch die Leitung
5 angeschlossen. 9 ist ein am Behälter i angebrachtes Entlüftungsventil. In der
Leitung 8 sitzt ein Dreiwegeventil io. An das Dreiwegev entil ist angeschlossen
der Druckschlauch i i, in dem ein Ventil t2 sitzt und der in ein Anschlußnippel13
ausläuft. Der Entlüftungsbehälter 6 besteht aus einem durchsichtigen Glasgefäß,
das eine Skala 14 zum Ablesen des Behälterinneren aufweist. Mit dem Glasgefäß des
Entlüftungsbehälters 6 ist dicht ein zweckmäßig aus Metall bestehender Lagerkörper
15 verbunden, der zur Aufnahme von einem oder mehreren Filtern dient und von einem
Deckel 16 mittels entsprechender Dichtungseinlagen abgedichtet wird. Zu diesem Zweck
wird der Deckel 16 mittels eines Spannbügels 17 dicht auf den Lagerkörper 15 gepreßt.
Im Lagerkörper i 3 ist eine kleine Öffnung iS vorgesehen, durch die das Innere des
Entlüftungsbehälters 6 mit der Aulenluft in Verbindung steht. Im Spannbügel 1; sitzt
die Druckschraube io. die eine Längsbohrung aufweist, den fest mit ihr verbundenen
Griffring 2o trägt und an ihrem einen Ende 2i konisch ausgebildet ist. -Mit diesem
konischen Ende 21 setzt sich die Druckschraube i9 auf einen entsprechenden konischen
Sitz des Deckels 16 auf und greift
hierbei in eine entsprechende
Öffnung des Deckels ein. Das andere Ende 22 der Schraube i9 ist als Anschlußstutzen
für den Anschluß der Entlüftungsleitung 23 ausgebildet. Diese Entlüftungsleitung
23 weist Anschlußnippel 24 und 24' auf. Die an den Anschlußstutzen 22 angeschlossene
Entlüftungsleitung 23 steht durch die gelochte Schraube i9, den gelochten Deckel
16 über die im Lagerkörper 15 angeordneten Filter mit dem Entlüftungsbehälter 6
in Verbindung und läuft in diesem in ein gebogenes, im Behälter 6 fest angebrachtes
Glasrohr 25 aus, das einen Syphonverschluß darstellt.. An dem Lager 4 des Hauptbehälters
i ist eine Gabel 35 angebracht, deren Gabelenden als Anschlußstutzen 26, 27 ausgebildet
sind. An diese Anschlußstutzen 26, 27 werden im Nichtgebrauchsfall die Nippel 13
und 24' der Leitung i i und 23 aufgesetzt. Im Fuß 28 des die Lager 4, 5 tragenden
Lagerständers ist eine Schale 29 passend eingesetzt. Diese Schale kann zum Reinigen
der Teile benutzt werden. Am Fuß 28 sind zwei Anschlußstutzem 30, 31 sowie zwei
Steckschlüsse132, 33 angeordnet. 34 stellt einen Handgriff zum Tragen der Vorrichtung
dar.
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Zum Entlüften einer Öldruckbremsleitung eines Kraftwagens wird in
die Entlüftungsschraube der Öldruckbremsleitung ein Anschlußstutzen, z. B. der Stutzen
30, eingeschraubt, an diesen Stutzen 3o der Nippel 24' der Entlüftungsleitung 23
angeschlossen und die Entlüftungsschraube der Ölbremsleitung etwas geöffnet. Der
Bedienungsmann kann die Vorrichtung neben sich aufstellen und das Bremspedal betätigen.
Dadurch wird die Ölbremsleitung unter Druck gesetzt. Der Bedienungsmann beobachtet
dann den Austritt des Blasen enthaltenden Öls aus dem Glasrohr 25 und gibt das Bremspedal
frei, sobald das durch das Glasrohr 25 fließende Öl keine Blasen mehr aufweist.
Das durch das Glasrohr 25 fließende Öl ist durch die im Lagerkörper 15 vorgesehenen
Filter von den in der Ölbremsleitung enthaltenen Schmutzteilen gereinigt. Das im
Entlüftungsbehälter 6 sich sammelnde Öl kann nach entsprechender Einstellung der
Ventile 9 und Io und nach Kippen des Behälters i sofort in den Behälter i zurückfließen,
so daß von diesem wertvollen Öl nichts verlorengeht und das Öl sofort wieder gebrauchsfertig
zur Verfügung steht. Das Abnehmen der Entlüftungsleitung 23 von der Entlüftungsschraube
der Ölbremsleitung und das Schließen geschieht in bekannter Weise. Nach dem Entlüften
wird der Anschlußnippel 24' auf den Anschlußstutzen 26 oder 27 aufgesetzt, so daß
die Leitung 23 sofort wieder geschlossen und gegen Verschmutzen geschützt und gegen
Ölaustritt gesichert ist. Beim Entlüften unter Druck wird die Leitung II an eine
der Entlüftungsschrauben der Bremszylinder an die Hinter- oder Vorderachse angeschlossen,
während die Entlüftungsleitung 23 mit einer anderen der Entlüftungsschrauben der
Ölbremsleitung in der obengenannten Weise verbunden wird.
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Der Dreiwegehahn Io ist so eingestellt, daß die Verbindung zwischen
8 und i i gewährleistet ist. An den-Stutzen 36 wird eine Preßluftleitung angeschlossen,
worauf die Entlüftung in gleicher Weise vor sich geht wie bei der Entlüftung bei
der Bremspedalbetätigung. Auch hier geht kein wertvolles 01 verloren, da das aus
der Entlüftungsleitung 23 in den Entlüftungsbehälter 6 eintretende Öl in gleicher
Weise wie bei der Bremspedalbetätigung erhalten bleibt.
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Die Entlüftungsvorrichtung gemäß der Erfindung kann überall dort Verwendung
finden, wo Ölleitungen entlüftet werden sollen.
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Der Griff 34 sitzt auf der Füllschraube des Behälters i. An der Füllschraube
ist ein Maßstab angebracht, durch den man den Behälterinhalt messen kann.