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Absperrorgan für Zapfanlagen mit Durchlaufmesser Bei Zapfanlagen,
insbesondere für flüssige Treibmittel mit Durchlaufmesser und selbsttätiger Abstellvorrichtung,
ist bereits vorgeschlagen worden, die selbsttätigeAbschaltung des Absperrorgans
dadurch erfolgen zu lassen, daß der von der Anzeigevorrichtung des Durchlaufmessers
betätigte Schalthebel nicht mehr, wie bisher üblich, unmittelbar auf das Absperrorgan,
sondern auf eine nur geringe Stellkraft erfordernde und das Absperrorgan steuernde
Hilfsvorrichtung einwirkt, wobei nach Auslösung eines beweglichen Anschlages in
der Drosselstellung der Schalthebel durch eine mit einer nach außen sichtbarenKontrollscheibe
synchron laufenden Kurvenscheibe derart gesteuert wird, daß die endgültigeAbschaltung
des Flüssigkeitsabsperrorgans stets nur bei vollständiger Verzapfung der letzten
vollen - Mengeneinheit erfolgt.
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Trotz des durch die Anordnung einer vorn Schalthebel zu betätigenden
Hilfsvorrichtung erziellbaren Fortschrittes bleibt jedoch der den Zapfanla:gen mit
selbsttätiger Abstellvorrichtung allgemein anhaftende Nachteil bestehen, daß das
unter der Wirkung einer gespannten Feder stehende Absperrorgan nach dem Aufheben
der Sperrvorrichtung ruckartig in di « e Drosselstellung und aus dieser in
die Schließstellung übergeht und dabei mit großer Kraft gegen die seine Bewegung
begrenzenden Anschläge anstößt, was heftige Erschütterungen hervorruft, die sich
nachteilig
auf die empfindlichen Getriebeteile des Zählwerks auswirken
und Betriebsstörungen sowie einen schnellen Verschleiß zur Folge haben.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung dadurch beseitigt, daß sowohl
das Absperrorgan als auch die dasselbe steuernde Hilfsvorrichtung durch eine ohne
Federn, Anschläge und Sperren arbeitende Absperrvorrichtung ersetzt wird, die aus
einem in Ab-
hängigkeit von der Verstellung eines Hilfs-oder Nebenschiebers
gesteuerten Hauptschieber besteht, wobei Mittel vorgesehen sind, welche ein stufenweises
Abschalten der Zapfflüssigkeit ermöglichen.
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Mit einem Haupt- und Nebenschieber ausgerüstete Absperrvorrichtungen
sind an sich bekannt. Die Steuerung des Hauptschiebers erfolgte entweder durch ein
besonderes Steuermittel, wie Preßluft, Dampf, Preßflüssigkeit usw., oder durch einen
von der Zapfflüssigkeit abgeleiteten Nebenstrom, wobei die einzelnen Mittel
je nach der Stellung des Nebenschiebers vor oder hinter den Steuerkolben
des Hauptschiebers geführt wurden.
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Bei allen diesen Absperrvorrichtungen erfolgt ein gleichmäßiges Öffnen
oder Schließen des Absperrorgans, so daß dieselben für eine stufenweise Abschaltung
der Zapfflüssigkeit nicht geeignet sind.
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Gemäß der Erfindung wird die erforderliche stufenweise und erschütterungsfreie
Abschaltung dadurch erzielt, daß der von dem Abstellwerk betätigte, mit einer x-förmigen
Kükenbohrung versehene Nebenschieber durch je eine enge Leitung mit der Druckleitung,
dem Zylinderraum hinter 4ein Kolben bzw. mit der Ventilkammer derart verbunden ist,
daß die von der Druckleitung abzweigende Flüssigkeit je nach Stellung des
Nebenschiebers entweder in den Raum hinter dem Kolben oder in den Raum hinter dem
Ventilkörper geleitet wird, während die beim Hinun#dhergang des Kolbens verdrängte
Flüs#sigkeit aus dem Zylinderraum entweder unmittelbar oder über den Nebenschieber
durch eine Bohrung der RückfÜhrungsleitung zugeleitet wird.
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Der Gegenstand der Erfindung und weitere Einzelheiten desselben werden
in den Abbildungen an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, und zwar
zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnittdurch das Absperrorgan in geschlossenem
Zustande, Abb. ?- den Hilfsschieber in der Drossel-und ,!£bb - 3 denselben
in der Schließstellung. Wie die Zeichnungen erkennen lassen, liegt in dem Zylinder
i ein Kolben 23, dessen Kolbenstange 24, die durch den Zylinderboden hindurchführt,
einen mit Gummisitz versehenen Ventilkegel 25 trägt. Der in der Abb. i den
Zuflußkanal 26 absperrende Kegel. 25 steuert den Durchlaß der Flüssigkeit
durch den Stutzen 27 zum Messer.
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Zur Regulierung des Kolbenhubes und dae# mit der Durchlaufgeschwindigkeit
ist in den Zylinderdeckel eine Gewindespindel 28 eingebaut, die den Anschlag
beim Zurückgehen des Kolbens bildet.
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Die Betätigung des Ventils erfolgt durch Be- oder Entlastung der Kolbendruckseite
im ZylinderraUln 22 mittels aus der Druckleitung 26 entnommener Druckflüssigkeit,
die durch den Schieber 29 gesteuert wird. Zu dein Steuergehäuse 30 führen
von der Druckleitung 26 aus eine Zuflußleitung 3 1 und gegenüberliegend
eine Leitung 32 vom Zylinderraum 22 aus. Um 453 gegen letztere versetzt,
führt eine Leitung 33 zum Messerstutzen 27.
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Der Schieber 29 hat eine x-förmige Durchbohrung34 und eine durchlaufende
Nut 35,
die mit der hinter dein Schieber abzweigenden Rücklaufleitung
36 dauernd verbunden ist. Mit der Rücklaufleitung 36 ist auch die
Leitung 37 verbunden, die für eine dauernde Entlastung der hinteren Kolbenseite
- Zvlinderraum 39 - sorgt und etwaige Leckflüssigkeit ableitet.
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Steht der Schieber 29 in der in Abb. i gezeichneten Stellung, dann
ist die Arbeitsseite des Kolbens 23 durch die Leitung 32 und die Nut
35 zum Rücklauf entlastet. Durch die Leitung:26 eintretende Druckflüssigkeit
kann nun das Ventil:25 aufdrücken und zum Messer gelangen. Die aus dem Zylinder
verdrängte Flüssigkeit entweicht zum Rücklauf.
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Erfolgt nun die erste Auslösung vom Anzeigerwerk aus, so kommt der
Schieber in die Stellung der Abb. 2. In dieser Stellung ist die Druckleitung 31
sowohl mit dem Zylinder als auch mit der zum Messer führenden Leitung
33, die einen sehr kleinen Durchmesser aufweist, verbunden. Durch den Differenzdruck
wird das Ventil:25 geschlossen, und es bleibt nur noch die Verbindung von der Druckseite
über die Leitung 3 1, den Schieber 29 und die Leitung 33 zum Messer
hin offen. Durch diese Leitung läuft die Flüssigkeit während des langsamen Ganges,
bis bei der Endauslösung der Schieber:29 in die Stellung der Abb. 3 kommt,
bei der die Leitung 33 zum Messer abgeschlossen ist und lediglich noch der
Druck auf dem Ventil bzw. dem Kolben ruht und so das Ventil geschlossen hält.
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Im Gegensatz zu den bisher üblichen Ab-
sperrorganen wird die
Drosselstellung nicht durch ein teilweises Schließen des Absperrkegels
25 herbeigeführt, sondern durch eine Umgehungsleitung 31, 33 von verhältnismäßig
geringem Querschnitt, wobei der Kegel:25 vollständig geschlossen ist.
Durch
die Ausbildung der Flüssigkeitssteuerung für den Hauptschieber 23 wird ein
sanftes Abschalten des Absperrorgans dadurch gewährleistet, daß der Kolben
23 bei jeder Bewegung nach der einen oder anderen Seite stets die vor ihm
befindliche Flüssigkeit verdrängen muß, die nur durch eine verhältnismäßig dünne
Leitung entweichen kann, sodaß eine ruckartige Absperrbewegung des Hauptschiebers
vollständig vermieden wird. Beim allmählichen Übergang des Kegels 25
in seine
Schließstellung erfolgt auch eine allmähliche Drosselung der Zapfflüssigkeit, bis
in der Drosselstellung nur noch ein geringer Teil der Flüssigkeit durch die Umleitung
31, 33 dem Messer zuströmt. Der Übergang von der Offen- in die Schließstellung
erfolgt daher sanft und ohne Rückstoß in den Leitungen.