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Dralaprüfgerät für gezogene Geschützrohre Die Erfindung bezieht sich
auf ein Drallprüfgerät für gezogene Geschützrohre mit einem in den Zügen durch gegenseitig
einstellbare Stützglieder sich führenden und zentrierenden Wagen oder Schlitten
und einer den Verlauf der Drallkurve anzeigenden Vorrichtung.
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Bei den gebräuchlichen Prüfgeräten dieser Art ist die Anzeigevorrichtung
außerhalb des Geschützrohres an einem mit dieser starr zu verbindenden Träger angeordnet
und so eingerichtet, daß der Vorschubweg und die zugehörige Verdrehung des Wagens
in dem Geschützrohr gesondert angezeigt werden. Beispielsweise ist mit dem Wagen
oder Schlitten eine aus dem Geschützrohr herausragende als Handhabe dienende Stange
verbunden, die im Zusammenwirken mit einer feststehenden Marke als Meßstab zum Anzeigen
des Vorschubweges dient und die Drehbewegung des Wagens auf einen Zeiger oder eine
Skalenscheibe überträgt, die den jeweiligen Verdrehungswinkel des Wagens oder Schlittens
angibt. Mit diesem Gerät kann eine Prüfung des Drallverlaufes nur in mehr oder weniger
großen Abständen vorgenommen werden, so daß das Auffinden von Fehlern der Drallkurve
sehr schwierig und zeitraubend ist. Außerdem ist das Gerät sehr unhandlich. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß Ungenauigkeiten der Messungen durch Formänderung,
Abnutzung und infolge der Temperaturempfindlichkeit der Übertragungsmittel verursacht
werden können. Die Erfindung beseitigt diese Nachteile. Das Neue besteht darin,
daß zur Bildung der Anzeigevorrichtung der Wagen oder Schlitten einen selbständig
um die Seelenachse drehbaren Teil besitzt, welcher in Abhängigkeit von der Vorschubbewegung
um einen der vorgeschriebenen Steigung der Drallkurv e entsprechenden Winkelbetrag
gegenüber den in den Zügen geführten Teilen des Wagens oder Schlittens zurückgedreht
wird und mit zur Anzeige der Veränderung seiner Winkelstellung im Raume dienenden
Mitteln verbunden ist. Auf diese Weise werden auf dem gesamten Wege des Wagens oder
Schlittens sämtliche Abweichungen von dem vorgeschriebenen Verlauf der Drallkurve
und nur diese Abweichungen zur Anzeige gebracht. Wenn die Drallkurve den vorgeschriebenen
Verlauf hat, behält der selbständig drehbare Teil des Wagens oder Schlittens seine
Winkelstellung im Raume unverändert bei. Die Anzeigemittel können ohne weiteres
an dem Wagen selbst angeordnet werden. Sobald sie eine Ungenauigkeit angeben, bereitet
es keine Schwierigkeiten, die fehlerhafte Stelle zu ermitteln.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung trägt der selbständig
drehbare Teil des Wagens oder Schlittens eine mit dem geführten Teil durch ein Getriebe
und mit einem Festpunkt durch ein abwickelbares Seil o. dgl. verbundene drehbareTrommel
mit entsprechend dem vorgeschriebenen Verlauf der Drallkurve
gestalteter
Umfangsfläche. Zweckmäßig hat die Seiltrommel einen der Länge nach entsprechend
der Veränderung des Drallwinkels sich ändernden Durchmesser und ist mit einem schraubenförmig
verlaufenden Umfangsnut versehen. Bei dieser Ausbildung der Seiltrommeln sind besondere
Vorkehrungen notwendig, um ein geordnetes Auf- und Abwickeln des Seiles zu sichern.
Es empfiehlt sich, zu diesem Zweck die Seiltrommel in Abhängigkeit von ihrer Drehbewegung
eine axiale Verschiebung zur Beibehaltung der Seilrichtung ausführen zu lassen und
ein mit der Seiltrommel zusammenwirkendes, senkrecht zu ihrer Achse verschiebbares
Seilführungsglied vorzusehen. Die axiale Verschiebung der Seiltrommel kann in einfacher
Weise von ihrer Drehbewegung abgeleitet werden. Beispielsweise kann die feststehende
Achse der Seiltrommel mit Schraubengewinde und die Seiltrommel mit Muttergewinde
versehen sein, wobei die Steigungshöhe des Gewindes gleich der Steigungshöhe der
schraubenförmigen Umfangsnut der Seiltrommel ist. Zur Ableitung der Winkelverstellung
des selbständig drehbaren Teiles gegenüber den geführten Teilen des Wagens oder
Schlittens können auch andere als die angegebenen Mittel verwendet werden. .Beispielsweise
kann ein proportional dein Vorschub des Wagens oder Schlittens sich drehender Teil
mittels eines Getriebes mit veränderlicher Übersetzung die Winkelverstellung des
selbständig drehbaren Wagenteiles bewirken.
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Für die Ausbildung der die Abweichungen von der vorgeschriebenen Drallkurve
anzeigenden Mittel gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste ist die Anordnung
einer Libelle an dem selbständig drehbaren Teil des Wagens oder Schlittens. Das
Glasgefäß der Libelle kann mit einer Skala versehen sein, welche die Abweichungen
in Längeneinheiten oder Graden angibt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Beispiel schematisch
erläutert. Abb. i zeigt das Prüfgerät in Ansicht. Abb. 2 ist ein Schnitt nach der
Linie 2-a der Abb. i.
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Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. i.
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ebb. 4. und 5 zeigen eine abgeänderte Einzelheit des Geräts in zwei
zueinander senkrechten Ansichten.
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Der durch die Bohrung B des Geschützrohres hindurchzuführende `Vagen
a wird mittels zweier hintereinander auf rechtwinklig sich kreuzenden Durchmessern
angeordneter Rollenpaare b1, b., und cl, c, in den Zügen des Geschützrohres geführt
und zentriert. Die Rollen werden von drehbar in radialen Bohrungen des Wagens gelagerten
Bolzen d getragen, die an ihren inneren kegelig ausgebildeten Enden mit axial in
dem Wagen verschiebbaren federbelasteten und ebenfalls mit Kegelflächen versehenen
Bolzen e zusammenwirken. Die Rallen können sich bei dieser Anordnung stets in die
jeweilige Drallrichtung einstellen und werden sämtlich mit gleicher Kraft gegen
die Zugsohlen gedrückt. Der Wagen a besteht aus drei gegenseitig verdrehbaren Teilen
a1, a., a3. Die Rollenpaare b1, b2 und cl, c. "werden von den beiden Teilen a1 und
a. des Wagens getragen, zwischen denen eine nicht dargestellte Feder in der Drehrichtung
wirksam ist, so daß die Rollen gegen d?e Flanken der Züge angedrückt werden (ebb.
3). Der Teil a3 des Wagens ist selbständig, d. h. unabhängig von der Drallbewegung
drehbar und enthält eine Seiltromniel f mit einem darauf aufgewickelten Seil g,
welches an einen nicht dargestellten Festpunkt angeschlossen ist und beim Verschieben
des Wagens a von der Seiltrommel f abgewickelt wird. Die Seiltrommel f, welche einen
der Länge nach entsprechend der vorgeschriebenen Veränderung des Drallwinkels sich
ändernden Durchmesser hat und mit einer schraubenförmig verlaufenden Umfangsnut
f l für das Seil versehen ist, steht mit dem Teil a.
des Wagens durch
ein Getriebe 1a1, Ir.,, h, h4
derart in Verbindung, daß infolge der durch
das Abwickeln des Seiles g bewirkten Drehbewegung der Seiltrommel der Teil a;; des
Wagens gegenüber den in den Zügen des Geschützrohres geführten Teilen a1, a. in
Abhängigkeit von der Vorschubbewegung um einen der vorgeschriebenen Steigung der
Drallkurve entsprechenden Betrag zurückgedreht wird.
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Gemäß Abb. 2 sitzt die Seiltrommel f fest auf einer Welle, die das
eine Zahnrad lal des Getriebes hl bis h4 trägt. Gemäß :ebb. d wirkt die Seiltrommel
f mit einer in dem Teil a3 des Wagens befestigten Schraubenspindel k als Mutter
derart zusammen, daß sie gleichzeitig mit ihrer Drehbewegung eine axiale Verschiebung
erfährt, derart, daß die Seilrichtung annähernd erhalten bleibt. In diesem Falle
ist das Zahnradlil unmittelbar mit der Seiltrommel (verbunden und in der Breite
so bemessen, daß es auf dein ganzen Verschiebungswege der Seiltrommel mit dem Zahnrad
k, in Eingriff bleibt. Bei <fiesem Beispiel ist der Seiltrommel eine Seilführungseinrichtung
zugeordnet, welche aus einer in dein Teil a;, des Wagens senkrecht verschiebbaren.
das Seil durchlassenden Schiene i und einem von ihr getragenen, auf der Seiltrommel
sich abstützenden Schenkel in besteht.
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Der Teil a, des Wagens trägt an der freien Stirnseite eine Libelle
o, welche die Veränderungen der Winkelstellung des Teiles a$ im
Raume
anzeigt. Die Libelle o wird durch eine Lampe p beleuchtet, die an einer zum Hindurchführen
des Wagens durch das Geschützrohr dienenden Stange q, angeordnet ist, statt dessen
aber auch von dem Wagen selbst getragen werden kann.