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Abfederung der Räder von Flugzeugen, Kraftfahrzeugen u. dgl. Bekannt
sind Radaufhängungen für Flugzeuge und Kraftfahrzeuge, bei denen als elastisches
Glied statt Federstahl Gummi oder ein gleichwertiger Werkstoff verwendet wird. Insbesondere
ist im Flugzeugbau eine Abfederung bekannt, bei der Schwinghebel vorgesehen sind,
die an einem Ende das Laufrad und am anderen Ende eine Metallplatte tragen, an der
ein Gummikörper fest anvulkanisiert ist, der auf der anderen Seite mit dem Fahrgestell
festhaftend verbunden ist. Beim Durchfedern des Rades wird hierbei der zwischen
Fahrgestell und Schwinghebel vorgesehene Gummikörper auf Schub beansprucht, so daß
sich bei Verwendung weicher Gummikörper verhältnismäßig gute Federeigenschaften
ergeben, wobiei jedach die Möglichkeit großer Lastaufnahnle gering ist ttn,d große
Federwege entstehen. Diese großen Federwege können durch härtere Gummiqualitäten
vermindert werden, jedoch wird dann die Gesamtfederung zu unelastisch.
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Im Kraftfahrzeugbau ist eine Abfederung der Räder bekanntgeworden,
bei der zwei übereinander angeordnet-- Schwinghebel, die an ihrem einen Ende das
Laufrad tragen, durch :einen zwischengelegten Gummikörper verbunden sind, der beim
Durchfedern des Rades im wesentlichen auf Schub beansprucht wird. Um übermäßig große
Federwege zu vermeiden, sind hier metallische Anschläge vorgesehen, die naturgemäß
in der zugehörigen Federkennlinie einen scharfen Knick verursachen.
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Die Erfindung betrifft eine Abfederung,der Räder von Flugzeugen, Kraftfahrzeugen
u. dgl. mittels Schwinghebel, deren freies Ende mit dem Rad und deren anderes Ende
durch festhaftend
zwischengelegte Gummikörper mit dem Fahrgestell
verbunden ist, und kennzeichnet sich dadurch, .daß für jedes Rad zwei nach -Art
einer Zange miteinander verbundene Schwinghebel vorgesehen sind, wobei das Zangengelenk
durch oberhalb und unterhalb jedes Hebelendes befestigte Gummikörper und durch ein
diese zusammenhaltendes Gehäuse gebildet ist. Hierdurch ist eine Federung geschaffen,
bei der die zur Verwendung kommenden Gummikörper im wesentlichen auf Druck und Zug
beansprucht werden, und zwar entstehen in jedem einzelnen der übereinander angeordneten
Gummikörper Druck- und Zugbeanspruchungen, wobei durch die Einschaltung der Schwinghebel
auch bei härteren Gummiqualitäten ein genügend großer Federweg zur Verfügung steht
und eine einfache Bauart erreicht ist. Die dem Gesamtaggregat zugehörige Federkurve
zeigt, wie erwünscht, zuerst einen sanft ansteigenden Verlauf, der bei stärkeren
Stößen in einen steil ansteigenden Kurventeil übergeht. Diese notwendige Progressivität
der Federkurve ist in anderen Fällen der Druck-Zug-Beanspruchung nur durch besondere
Gestaltung der Gummikörper, beispielsweise durch Querschnittveränderungen, erreichbar,
die sowohl die Herstellung als auch das Auswechseln oder den nachträglichen Einbau
der Gummikörper erschweren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der eine
Schwinghebel. starr mit dem Fahrgestell verbunden ist. Diese Bauform ist besonders
für das feste Fahrwerk eines Flugzeuges geeignet, indem hier das Zangengelenk eine
stromlinienförmige Verkleidung des Laufrades und des Fahrgestells tragen kann.
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Für den Kraftfahrzeugbau ergibt sich eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung, wenn das die Gummikörper zusammenhaltende Gehäuse starr mit dem Fahrgestell
verbunden ist.
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Eine weitere wertvolle Ausgestaltung besteht bei der Erfindung schließlich
noch darin, daß die mit den Gummikörpern verbundenen Enden der Schwinghebel gegabelt
ausgebildet sind, wodurch eine weitere Unterteilung der auf Druck und Zug beanspruchten
Gummikörper und damit eine größere Lastaufnahme erreichbar ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an .einigen Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigt Abb. i einen Schnitt durch die Radaufhängung eines Flugzeugfahrgestells
in vereinfachter Darstellung, Abb. 2 einen Schnitt durch das .die Gummikörper enthaltende
Tragglied nach Linie 1-I der Abb. i, Abb. 3 die Seitenansicht einer Ausführungsform
mit gegabelten Hebelenden, Abb. q. die seitliche Ansicht einer vereinfacht dargestellten
Parallelogrammfederung. Nach Abb. i ist eine Fahrgestellstrebe i eines Flugzeuges.
auf einem Hebel 2 gelagert, der in einen schmalen Arm 3 ausläuft. Der Arm 3 ist
auf seiner Ober- und Unterseite mit Gummikörpern q. und 5 durch Vulkanisieren oder
Kleben festhaftend verbunden. Die Gummikörper q. und 5 sind in einem Tragteil 6
untergebracht, indem sie mit ihren Ober- und Unterseiten an Tragplatten ; und 8
des gehäuseartig ausgebildeten Tragteils 6 anvulkanisiert sind. Zwei weitere untere
Gummikörper 9 und io nehmen gleichfalls unter festhaftender Verbindung mit einer
Tragplatte i i und der Tragplatte 8 einen zweiten Hebel i 2 zwischen sich auf, der
an seinem anderen Ende das Rad 13 trägt. Das. Ganze wird umkleidet durch eine windschnittige
Hülle 1q., die auf dem Tragteil 6 befestigt ist. Bei Aufsetzen des Flugzeuges auf
den Boden entstehen in den Gummikörpern Zug- und Druckbeanspruchungen, und zwar
erhält die rechte Seite des Gummikörpers q. :eine Druckbeanspruchung und die linke
Seite eine Zugbeanspruchung, während im Gummikörper 5 die Beanspruchungen umgekehrt
auftreten. Der Gummikörper i o erhält dieselbe Beanspruchung wie der Gummikörper
q. und der Gummikörper 9 die gleiche Beanspruchung wie der Gummikörper 5.
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Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie 1-I der Abb. i durch den Tragteil
6, der gehäuseartig ausgebildet ist, wobei die Seitenwandungen 15 und 16
die seitlichen Bewegungen der Hebelarme 3 und 12 begrenzen.
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Abb. 3 zeigt .eine Ausführungsform, bei der die Hebe12 und 12 gegabelt
ausgebildet sind, so daß die Gummikörper eines Tragteils 17 gegenüber der Zahl der
Gummikörper nach Abb. 2 verdoppelt ist, wodurch die Möglichkeit einer größeren Lastaufnahme
bzw. besseren Abfederung gegeben ist.
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In Abb. q. ist eine Radaufhängung für Kraftfahrzeuge dargestellt,
und zwar ist der Radzapfen 18 und sein Träger i 9 über Lenker 20,21 mit dem Achsschenkel
22 verbunden. Zwischen den Lenkern 20 und 21 ist, mit Achsschenkel 22 fest verbunden,
ein Tragglied 6a_ vorgesehen, das ähnlich ausgebildet ist wie das Tragglied 6 in
Abb. i. An dem unteren Lenker 2 i ist ein Hebel 23 und an dem oberen Lenker 20 ein
Hebel 24 gelenkig angeschlossen. Dieses Aggregat ersetzt dann die sonst übliche
groß dimensionierte Schraubenfeder.
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In allen Fällten ist es möglich, die Federung als kombinierte Federung
auszubilden, d. h. die Hebel können Blattfedern darstellen,
wodurch
.eine weitere Möglichkeit zum Verändern der Federkurve gegeben ist.