DE1197765B

DE1197765B - Radfuehrung fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1197765B
Application number: DED37954A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich H Va Winsen
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1962-01-19
Filing date: 1962-01-19
Publication date: 1965-07-29
Also published as: GB951045A; US3236514A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B62d

Deutsche Kl.: 63 c-40

Nummer: 1197765

Aktenzeichen: D 3795411/63 c

Anmeldetag: 19. Januar 1962

Auslegetag: 29. Juli 1965

Die Erfindung bezieht sich auf eine Radführung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfährzeuge, bei der ein Verbindungsgestänge zwischen den beiden Rädern einer Achse vorhanden ist.

Im Interesse einer weichen Übertragung von Längsstoßen von den Laufrädern auf den Fahrzeugkörper, insbesondere auch im Hinblick auf möglichste Unterdrückung von Vibrationen und Geräuschen, die durch solche Längsstöße im Fahrzeugkörper hervorgerufen werden können, kann man die Radführung so ausbilden, daß auf die Räder wirkende Längskräfte federnd aufgenommen werden. Bekannte derartige Anordnungen haben den Nachteil, daß in den weitaus meisten Fällen, nämlich dann, wenn nur ein Rad (und nicht beide zusammen gleichzeitig) auf ein Hindernis stößt, dieses eine Rad, in Längsrichtung federnd ausweichend, die Achse schräg stellt und somit einen ungewollten Lenkeffekt ergibt.

Um dies zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß bei Anordnung eines Verbindungsgestänges zwischen den beiden Rädern einer Achse eine auf ein Rad wirkende Längskraft unter gleichen Längsrelativbewegungen beider Räder zum Fahrzeug durch eine oder mehrere von der Tragfederung gesonderte Federn aufgenommen wird. Wenn beide Räder einer Achse in Längsrichtung gleichgroße federnde Ausschläge vollführen, steht die Achse als Ganzes wieder genau in Fahrzeugquorrichtung, und ein exaktes Geradeausfahren ist gewährleistet.

Das Verbindungsgestänge kann z. B. eine in an sich bekannter Weise in Fahrzeugquerrichtung verlaufende, verwindungssteife Welle enthalten, von der im Gebiet der rechten und der linken Fahrzeughälfte je ein mit ihr fest verbundener Arm in der gleichen, und zwar im wesentlichen lotrechten Richtung abgeht, wobei dieser Arm gelenkig mit dem auf der jeweiligen Fahrzeughälfte gelegenen Teil der die Räder tragenden Achseinrichtung verbunden ist.

Die Federung zur Aufnahme der Längskräfte kann unter anderem an der Radachse selbst angreifen. Aus Platzgründen wird aber empfohlen, daß man sie an der in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Welle angreifen läßt, beispielsweise so, daß mit der Welle ein oder mehrere weitere Arme fest verbunden sind, die sich ihrerseits über Federn, z.B. Gummifedern, am Fahrzeug abstützen.

Die Erfindung läßt sich in Verbindung mit den verschiedensten Radführungen verwirklichen, z. B. in Verbindung mit Starrachse und Längsblattfedern, in Verbindung mit Pendelhalbachsen, die um eine einzige Achse schwenken, die ihrerseits mittels einer Radführung für Fahrzeuge,
insbesondere Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Daimler-Benz Aktiengesellschaft,

Stuttgart- Untertürkheim, Mercedesstr. 136

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Friedrich H. van Winsen,

Kirchheim (Teck)

ParaUelograrnmführung in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar am Fahrzeug aufgehängt ist, oder auch in Verbindung mit einem elastisch mit dem Fahrzeug verbundenen Achsquerträger, an dem die Räder mittels Querlenker angelenkt sind.

Selbstverständlich kann das Verbindungsgestänge jede beliebige Form aufweisen. Es kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß von dem auf der rechten und dem auf der Unken Fahrzeughälfte gelegenen Teil der die Räder tragenden Aehseinrichtung je ein sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckendes Gestängeteil wegführt, das mit seinem anderen Ende an dem von einer lotrechten Drehachse in Fahrzeugquerrichtung nach außen führenden Arm je eines Winkelhebels angreift, deren andere, sich in Fahrzeuglängsrichtung nach entgegengesetzten Richtungen erstreckende Arme durch eine Stange verbunden sind.

In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

F i g. 1, 2 und 3 zeigen die Erfindung schaubildlich in Verbindung mit einer Starrachse, mit einer Pendelachse und mit einem elastisch aufgehängten Achsquerträger;

F i g. 4 zeigt in Draufsicht eine Variation des in den F i g. 1 bis 3 gezeigten Verbindungsgestänges.

In F i g. 1 sind an der Starrachse 10 in üblicher Weise Längsblattfedern 11 und 12 befestigt. Die einen Enden dieser Blattfedern sind über Schäkel 13 und 14 gelenkig mit dem Fahrzeugkörper verbunden. Die anderen Enden der Blattfedern 11 und 12 sind über Zapfenlager mit Armen 15 und 16 verbunden, die an einer sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Verbindungswelle 17 befestigt sind. Die Welle 17 ist bei 18 und 19 im Fahrzeug gelagert. Weitere, an der Welle 17 befestigte Arme 20 und 21 stehen über Stangen 22 und 23 mit Gummifedern 24 und 25 in

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Verbindung, die sich, wie durch 26 und 27 angedeutet, am Fahrzeug abstützen.

Wie aus der Figur ohne weiteres ersichtlich ist, können die Räder (und mit ihnen die Achse 10 und die Federn 11 und 12) federnde Ausschläge in Längsrichtung vollführen, wobei die Welle 17 gedreht wird und hierbei einerseits zur Synchronisierung der waagrechten Längsbewegungen der beiden Räder dient und andererseits zur Übertragung des Widerstandes der Federn 24 und 25 gegen die Längsver-Schiebungen verwendet wird.

Bei der Radführung nach F i g. 2 finden zwei Pendelhalbachsen 28 und 29 Verwendung, die über Schraubenfedern 30 und 31 am Fahrzeug abgestützt sind. Sie schwenken um eine gemeinsame, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse 32, die an zwei lotrechten Lenkern 33 und 34 hängt. Ein weiterer, waagrechter Lenker 35 stützt in Fahrzeugquerrichtung ab. Die Gelenke an beiden Enden der Lenker 33,34 und 35 sind in der Figur schematisch als so Kugelgelenke dargestellt, können in Wirklichkeit selbstverständlich auch durch geeignete Gummigelenke ersetzt sein. Durch die geschilderte parallelogrammartige Aufhängung der Achse 32 wird es dieser ermöglicht, Ausschläge in Fahrzeuglängsrichtung zu vollführen, wie in der Figur durch Pfeile angedeutet wurde. An fest mit den Pendelhalbachsen 28 und 29 verbundenen Armen 36 und 37 sind Längsstreben 38 und 39 angelenkt, die an ihren anderen Enden über Arme 40 und 41 mit einer in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Verbindungswelle 42 in Verbindung stehen. Diese Verbindungswelle ist bezüglich Drehungen über einen Arm 43 und eine Feder 44 am Fahrzeug, angedeutet durch 45, abgestützt. Aus der F i g. 2 geht die Funktion der Anordnung, die bezuglieh der Synchronisierung der Radlängsbewegungen grundsätzlich der F i g. 1 entspricht, klar hervor.

Bei der Radführung nach F i g. 3 ist ein Achsquerträger 46 vorgesehen, der über elastische Gummilagerungen 47 und 48 am Fahrzeugkörper befestigt ist. An diesem Querträger 46 sind in üblicher Weise über Doppelquerlenker 49 bis 52 die Laufräder angelenkt. Die Abfederung der Hubbewegungen der Räder erfolgt über Schraubenfedern 53 und 54. Bei 55 und 56 sind an den Querträger 46 Schubstangen 57 und 58 angelenkt, die über Arme 59 und 60 mit einer in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Verbindungswelle 61 in Verbindung stehen. An den Armen 59 und 60 greifen Federn 62 und 63 an, deren anderes Ende sich am Fahrzeug; angedeutet durch 64 und 65, abstützt. Auch aus dieser Figur geht klar hervor, daß die Räder gewisse Längsverschiebungen ausführen können, daß hierbei jedoch infolge der Koppelung durch die Verbindungswelle 61 der Achsquerträger 46 keine Schwenkungen um die Hochachse vollführen kann und nicht etwa in eine unerwünschte Schräglage gelangt.

In Fig. 4 ist gezeigt, wie die Bewegungen der Teilell, 12; 38, 39; 57, 58 der Fig. 1 bis 3 auch auf andere Weise miteinander gekoppelt werden können, und zwar über Winkelhebel 66 und 67, die durch eine Stange 68 miteinander verbunden sind.

Claims

Patentansprüche:

1. Radführung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, bei der ein Verbindungsgestänge zwischen den beiden Rädern einer Achse vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf ein Rad wirkende Längskraft unter gleichen Längsrelativbewegungen beider Räder zum Fahrzeug durch eine oder mehrere von der Tragfederung (11, 12; 30, 31; 53, 54) gesonderte Federn (24, 25; 44; 62, 63) aufgenommen wird.

2. Radführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsgestänge in an sich bekannter Weise eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende, verwindungssteife Welle (17; 42; 61) enthält, von der im Gebiet der rechten und der linken Fahrzeughälfte je ein mit ihr fest verbundener Arm (15,16; 40,41; 59,60) in der gleichen, und zwar im wesentlichen lotrechten Richtung abgeht, wobei dieser Arm gelenkig mit dem auf der jeweiligen Fahrzeughälfte gelegenen Teil der die Räder tragenden Achseinrichtung verbunden ist.

3. Radführung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Welle (17; 42; 61) auch die Federung (24, 25; 44; 62, 63) zur Aufnahme der Längskräfte angreift.

4. Radführung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Welle (17; 42; 61) ein oder mehrere weitere Arme (20,21; 43; 59, 60) fest verbunden sind, die sich ihrerseits über Federn, z.B. Gummifedern, am Fahrzeug abstützen.

5. Radführung mit Starrachse und Längsblattfedern, nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende der Blattfedern (11,12) mit den an der Welle (17) befestigten Armen (15,16) und das andere Ende mit üblichen Federschäkein (13,14) gelenkig verbunden ist.

6. Radführung mit Pendelhalbachsen, die um eine einzige Achse schwenken, die ihrerseits mittels einer Parallelogrammführung in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar am Fahrzeug aufgehängt ist, nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Pendelhalbachse (28, 29) in Radnähe eine sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Stange (38,39) angelenkt ist, die an ihrem anderen Ende mit den an der Welle (42) befestigten Armen (40, 41) verbunden ist.

7. Radführung mit einem elastisch mit dem Fahrzeug verbundenen Achsquerträger, an dem die Räder mittels Querlenker angelenkt sind, nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Achsquerträger (46) zu beiden Seiten der lotrechten Fahrzeugmittellängsebene sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Stangen (57, 58) angelenkt sind, die an ihren anderen Enden mit den an der Welle (61) befestigten Armen (59, 60) verbunden sind.

8. Radführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von dem auf der rechten und dem auf der linken Fahrzeughälfte gelegenen Teil der die Räder tragenden Achseinrichtung je ein sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckendes Gestängeteil (11,12; 38, 39; 57, 58) wegführt, das mit seinem anderen Ende an dem von einer lotrechten Drehachse in Fahrzeugquerrichtung nach außen führenden Arm je eines Winkelhebels (66, 67) angreift, deren andere, sich in Fahrzeuglängsrichtung nach entgegengesetzten Richtungen er-

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streckende Arme durch eine Stange (68) verbun- Fahrzeugquerrichtung gerichteten Armen der

den sind. Winkelhebel (66,67) angreift.

9. Radführung nach Anspruch 8, dadurch ge-

kennzeichnet, daß je eine Federung (24,25; 62, In Betracht gezogene Druckschriften:

63) zur Aufnahme der Längskräfte an den in S Deutsche Patentschrift Nr. 202 926.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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