-
Straßenwalze Zum Walzen vorgerichteter Straßendecken sind insbesondere
für leichteren Unterbau und untergeordnete Verkehrswege, aber auch für Oberflächenarbeit
auf schweren Straßendecken sog. Einradwalzen bekannt. Diese Walzen besitzen eine
angetriebene große Arbeitswalze und eine kleinere und leichtere Lenkwalze. Die Einradwalzen,
welche aus dem Bestreben nach einem allgemein verwendbaren Gerät geschaffen wurden,
haben sich jedoch zur Herstellung neuzeitlicher Straßenbauten mit wechselndem Querprofil,
das eben, geneigt oder gewölbt sein kann, nur als bedingt verwendbar erwiesen. Durch
ihre Neigung zum Schaukeln ist eine gleichmäßige Festigung der vorgerichteten Straßendecke,
insbesondere dort, wo größerer Druck auf die Straßenfläche verlangt wird, nicht
mit -Sicherheit zu erreichen.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine derartige Straßenwalze mit
einer angetriebenen großen Arbeitswalze und einer kleineren, leichteren Lenkwalze.
Erfindungsgemäß ist aber die Arbeitswalze in zwei unmittelbar nebeneinanderliegende
und um den auf der unteren Mantellinie gelegenen Berührungspunkt schwenkbare Walzentrommeln
unterteilt.
-
Durch diese Teilung der angetriebenen Arbeitswalze in zwei Einzelwalzen
,gewinnt die neue Straßenwalze den Charakter einer Dreiradwalze, die drei Stützpunkte
hat und daher einen ruhigen Gang gewährleistet. Vor allem soll hierdurch erreicht
werden, daß sie nicht mehr schaukelt, daß die Einzelwalzen sich vielmehr selbsttätig
auf jede Fläche und jedes gewölbte Straßenprofil einstellen können und die vorgerichtete
Schotterlage gleichmäßig drücken und .abwalzen.
-
Da ferner die Walzentrommeln um den auf der zu wälzenden Straßenfläche
liegenden gemeinsamen Berührungspunkt schwingen, ergibt
sich allen
bisher bekannten Walzen mit schwenkbaren Walztrommeln gegenüber der Vorteil, daß
die Walzentrommeln -auch bei einer Verschwenkung am Boden eine ge--: schlossene
Mantellinie bilden. Man kann dä= her mit der Walze nach der Erfindung eine' geschlossene
Fläche ohne stehenbleibende Spur oder Naht auswalzen. Dies ist aber bei Walzungen
von erwärmtem plastischem Material wie Asphaltdecken wichtig, um ein gleichmäßig
gedrücktes, gewölbtes oder ebenes Straßenprofil zu erzielen. Aber auch bei gewöhnlichen
Makadamwalzungen bietet die Erfindung den Vorteil, daß eine gewölbte Fläche in einem
Zug hergestellt und die parallel zur ersten Walzfläche zu walzende Spur um die volle
Breite der zwei Walzen verlegt werden kann, wodurch die Walzung schneller vor sich
geht, als wenn, wie bei dien bekannten Walzenarten, die Walze nur jeweils um die
Breite einer einzelnen Walzentrommel seitlich versetzt werden kann.
-
Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung,
und zwar in den Abb. i und 2 einen Aufriß und Grundriß der ganzen Straßenwalze,
in den Abb. 3 und q. die eigentliche Arbeitswalze, teilweise im Schnitt, in geschlossener
und ausgeschwungener Form der Walzentrommeln.
-
Die dargestellte Straßenwalze besitzt eine mit möglichst großem Durchmesser
ausgeführte angetriebene Arbeitswalze und eine kleinere und leichtere Lenkwalze.
Zum Unterschied von den bisher bekannten Bauarten ist die Arbeitswalze gemäß der
Erfindung in zwei ohne Abstand nebeneinanderliegende und um ihren gemeinsamen, auf
der untersten Mantellinie liegenden Berührungspunkte O schwenkbare Walzentrommeln
W1, W2 unterteilt, die sich infolgedessen dem vorgerichteten Straßenprofil, sei
es eben oder gewölbt oder beides ineinanderübergehend, selbsttätig anpassend .einstellen
können.
-
Hierzu sind folgende Maßnahmen getroffen.: Die Trommeln W1 und W2
sind auf ihrer Achse um ein geringes Maß seitlich verschiebbar und weisen schwach
konische Lagerbohrungen B auf. Wie Abb. 3 erkennen läßt, sind die Trommelnaben zwischen
einem inneren Bund C der Achse A und der Nabe von Zahnkupplungen I(, die auf der
Achse A
aufgekeilt sind, mit seitlichem Spiel gehalten. Die Außenverzahnungen
der Zahnkupplungen I( greifen in Innenverzahnungen der Walzentrommeln W1 und W2
gleichfalls mit geringem Spiel ein, was ein Einschwenken der Walzenverzahnung zuläßt.
Abb. q, zeigt die ausgeschwenkte Lage der Walzentrommeln bei gewölbter Straßendecke.
Im gleichen Abstand von der Achse A angeordnete Federn F :wirken mit leichtem Axialdruck
im Sinne ,eines Gegeneinanderdrückens der Tromriieln W1 und W2, um insbesondere
beim Walzen ebener Flächen einem allfälligen Auseinanderklaffen der Trommeln W1
und W2 entgegenzuarbeiten.
-
Die Achse -4 läuft in Doppelkugellagern M des Rahmens R, welcher auch
den Antriebsmotor und Führerstand trägt (Abb. i). Die Achse A. erhält den Antrieb
über das Ketten-oder ZahnradZ. Wird ein unabhängiges Abrollen der Walzentrommeln
auf der Straßendecke beim Kurvenwalzen gewünscht, dann wird der Antrieb über ein
Differentialvorgelege, beidseitig auf je eine die Kupplungsnabe und das Kettenrad
aufgekeilt tragende Hohlachse übertragen, welche auf der durchgehenden, dann festen
Achse A drehbar gelagert sind. Hinter der Walze W1, W2 ist wie bei den üblichen
Einradwalzen mit entsprechendem Abstand eine kleine Walze angeordnet, welche als
Lenkrad L möglichst schmal und leicht gehalten, nur einen geringen Bruchteil des
Walzengewichtes zu tragen hat, gerade so viel, als eine sichere Lenkung verlangt.
Durch Verlegung der einzelnen eisernen Belastungsgewichte vom Behälter Al zwischen
Arbeitswalze und Lenkrad im Behälter A2 vor der Arbeitswalze kann dann in bekannter
Weise die Belastung der Arbeitswalze noch gesteigert werden. Der Führersitz bzw.
der Führerstand befindet sich in bekannter Weise über dem Lenkrad.