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Hilfsvorrichtung an Bandmesserspaltmaschinen Bei der Anfertigung von
Schuhwerksteilen und Gürtlerwaren (Mappen, Brief- und Handtaschen, Geldbörsen u.
dgl.) aus Leder und ähnlichen Werkstoffen wird häufig die Aufgabe gestellt, ein
Werkstoffstück an einer oder mehreren seiner Kanten auf eine genau vorgeschriebene
Tiefe parallel zur Oberfläche einzuschneiden. Es. sollen dadurch entlang den Kanten.
zwei dünne, lappenartige Streifen erzeugt werden, zwischen die ein meist keilförmig
ausgeschärfter Randteil eines zweiten Werkstoffstückes eingeschoben werden kann,
der durch Kleben, Leimen oder Nähen fest mit 'dem ersten Stück verbunden werden
soll. Zu einem solchen Einschneiden .der Teile werden sog. Spaltmaschinen verwendet,
bei denen ein senkrecht zur Werkstückschubrichtung in gerader Bahn laufendes Messer
aus dünnem Bandstahl (Bandmesser) als Werkzeug dient. Für die gleichmäßige Einhaltung
der geforderten Einspalttiefe bei gleichartigen Werkstücken war bisher erste Voraussetzung,
daß die Arbeiter sehr gewandt und mit großer Aufmerksamkeit sich ihrer Aufgabe widmeten,
weil sie nur -nach dein Gefühl und dem Augenmaß arbeiten kannten. Die steigende
Verwendung angelernter Arbeitskräfte, die in den letzten Jahren ,auch in den lederverarbeitenden
Industriezweigen notwendig geworden ist, führte dabei zu,ziem-. lich empfindlichen
Störungen und Schwierigkeiten in der Fertigung der eingangs erwähnten Teile, und
mehr und mehr entstand das Bedürfnis, für das Einspalten eine Hilfsvorrichtung zu
erhalten, die vom Arbeiter zur Erzielung einer nach Menge und Güte befriedigenden
Leistung nur ein Mindestmaß von Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit verlangt. Dieses
Bedürfnis zu erfüllen, ist der Zweck der im folgenden beschriebenen Erfindung.
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Nach ihr wird auf dem Werkstüekauflagetisch einer Bandmesserspältmaschine
beliebiger Bauart eine Führ- und Anschlagvorrichtung für denjenigen Teil des eingespaltenen
Werkstücks angeordnet, der nach, dem Verlassen der Messerschneide auf die Oberfläche
des Werkstückauflagetisches gelangt. Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß der
obere abgespaltene Lappen des Werkstücks vor den Augen des Arbeiters planliegend
gegen einen auf die verlangte Einspalttiefe einstellbaren Anschlag geführt wird.
Der Arbeiter hat bei Benutzung der Vorrichtung seine Aufmerksamkeit nur mehr auf
die Annäherung und das Anlaufen des auf dein Werkstücktisch sich bewegenden Werkstückteiles
an.den Anschlag zu überwachen und das Vorschubgetrebe der Maschine im richtigen
Zeitpunkt abzuschalten. Diese Tätigkeit ist so einfach, daß sie auch von angelernten
Hilfskräften nach kurzer Einarbeitung fehlerfrei und zuverlässig ausgeübt werden
kann.
Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung
die Erfindung an drei Ausführungsbeispielen.
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Von der Vorschubwalze i vorgeschoben und durch das Linea12 geführt,
wird das Werkstück 3, nach Abb. q. beispielsweise ein Schuh-. sohlenteil, von dem
in der Achsrichtung der Vorschubwalze i sich geradlinig bewegenden Bandmesser q.
in zwei Teile 5 und 6 gespalten, von denen der eine, 5, nach oben auf den Werkstückauflagetisch
7 gleitet, der andere, 6, zwischen dem Tisch und der Vorschubwalze nach unten abgelenkt
wird.
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Auf dem Tisch 7 ist in der Laufrichtung des Teiles 5 erfindungsgemäß
eine in der Draufsicht lin:eal-, -1-, oder ]-förmige Anschlagplatte 8 angeordnet,
deren dem Bandmesser zugekehrte, nach dem Lineal e ausgerichtete Kante jeweils in
:eine Entfernung von der Messerschneide eingestellt wird, die der geforderten Einspalttiefe
des Werkstücks entspricht. Auf dem Anschlag 8 ist bei der Ausführung nach Ahb. i
eine aus durchsichtigem Werkstoff bestehende Führungsplatte 9 befestigt, die sich
bis nahe an die Rückenfläche des Lineals 2 erstreckt; ihre Unterfläche liegt überall
in einem solchen Abstand vom Werkstückauflagetisch 7, daß der abgespaltene Lappen
5 des Werkstücks mit leichtem Spiel zwischen ihr und dem Tisch 7 durchläuft. Nötigenfalls
kann zur Regelung und Sicherung der Lage dieser Platte eine nicht dargestellte Einstellvorrichtung
vorgesehen werden. Die Platte ist gegenüber dem Lineal 2 ortsfest auf dem Tisch
7 zu befestigen; die Anschlagplatte 8 muß sich beim Einstellen unter ihr verschieben
lassen. Beide Platten werden, nachdem die Anschlagplatte 8 in die erforderliche
Stellung gebracht ist, zweckmäßig gemeinsam durch eine oder miehrege Rändelkopfschrauben
auf dem Tisch 7 festgeklemmt.
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Bei dieser Anordnung läuft der Teil s des zu spaltenden Werkstückrandteils
unmittelbar hinter .der Schneide des Bandmessers q. in den Spalt zwischen der Platte
9 und dem Werkstückauflagetisch 7 ein und wird, ohne sich aufkrüm.men zu können,
gegen den Anschlag 8 geführt. Der Arbeiter beobachtet die Bewegung des Werkstücks
unter der durchsichtigen Platte 9, rückt in dem Augenblick, in dem das Werkstück
auf den Anschlag 8 trifft, das Vorschubgetriebe .der Maschine aus und zieht das
eingespaltene Werkstück entgegen der bisherigen Vorschubrichtung aus der Maschine
zurück. Im Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist die Platte 9 durch eine oder mehrere
am Lineal 2 befestigte Blattfedern io ersetzt. Die Federn liegen mit ihrem freien
Ende i i lose, zweckmäßig von seitlichen Führungsleisten gestützt, auf der Platte
8 auf, so daß sich diese unter ihnen leicht verschieben läßt.
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Nach den Abb.3 und q. wird die Werkstückführung durch ein über zwei
Rollen laufendes Band gebildet. In einer am Lineal 2 befestigten Gabel 12 ist die
Rolle 13 gelagert; eine zweite, auf dem Werkstückauflagetisch ; angeordnete Gabel
1q., trägt die Rolle 15. L`ber beide Rollen ist ein endloses, vorzugsu-eise
aus Gewebe bestehendes Band 16 gelegt, das durch das vorlaufende Werkstück mitgenommen
werden soll. Diese Anordnung setzt allerdings voraus, daß die Rollen sorgfältig
gelagert und sehr leicht beweglich sind, damit der Bewegungswiderstand des Bandes
16 auch von schwachen Werkstücken mit Sicherheit überwunden wird. Betriebssicherer
wird die Vorrichtung in dieser Ausführung, wenn eine der Rollen oder beide zwangsläufig.
z. B. in Abhängigkeit von der Umlaufgeschwindigkeit der Vorschubwalze i, angetrieben
werden.
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Damit das Band 16 möglichst knapp über dem Werkstückauflagetisch 7
gleitet, ist der auf die Einspalttiefe einzustellende Anschlag 17 bei 18 etwas ausgespart.