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Kabelanlage, welche sowohl D. M.-Vierer als auch Sternvierer enthält
Die Erfindung bezieht sich auf pupinisierte und mit Verstärkern betriebene Fernmeldekabelan4,gen.
In Fernmeldekabelanlla;gen dieser Art werden fast ,ausschließlich zwei Arten von
vieladrigen Verseilgruppen verwendet, welche sich durch :die Art der Verseilung
unterscheiden. Das eine ist der sog. D.M.-Vierer und das. andere der sorg. Sternvierter.
Beim DM-Vierer beträgt das Verhältnis von Phantomkapazität zu Stammkapazität 1,6,
beim- Sternvierer 2,7. Daraus ergeben sich erhebliche Unterschiede in den
übertragungseigenschaften.
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In Fernkabeln, welche mit Phantomausnutzung betrieben werden, ist
vorwiegend der DM-Vierer benutzt worden. Bei ihm sind sowohl die Stammkreise als
* auch die Phantomkreise pupinisiert, und zwar so, daß beide Arten von Sprechkreisen
die ;gleiche kilometrische Dämpfung aufweisen: In diesem Falle erhält man bekanntlich
in den Phantomkreisen :eine höhere Grenzfrequenz als in den Stammkreisen. Dies sei
im folgenden an einem der Praxis entnommenen. Pupinisierungsschema dargelegt. Beispielsweise
sind die Stammkreise mit Spulen von 140 mH, .die Phantomkreise mit Spulen von 56
mH belastet. Der Spulenabstand beträgt 1700m. In :diesem Falle beträgt die Dämpfung
pro Spulenfeld bei o,9 mm starken Kupferleitern beispielsweise 31 mN, und
zwar sowohl in den Stammkreisen als auch in den Phantomkreisen. Die Grenzfrequenz
/o der Stammkreise liegt bei 3q.oo Hz, während die der Phantomkreise bei q.5oo Hz
liegt.
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Bei sternverseilten Kabeln, welche meist als sog. Fernleitun;gskabel
verwendet werden, hat man meist auf die Ausnutzung und Pupinisierung der Phantomkreise
verzichtet und sich mit .den Stammkreisen begnügt. Diese sind vielfach ebenfalls
mit Spulen von beispielsweise z40 mH im Abstand von 1700m belastet. Sie weisen dann
ebenfalls eine Grenzfrequenz vom 3q.oo Hz und eine Diämpfün9 van 3 z mN bei o,9
mm Kupferleitern auf. Würde man bei derartigen Sternviererkabeln die Phantomleitun;g
,auf gleiche Dämpfung pupinisieren, so würde man bekanntlich einen Phantomkreis
mit relativ niedriger Grenzfrequenz, nämlich z7oo Hz, erhalten.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vielfach vorhandenen
sternverseilten
Kabel in bezug auf ihre Pupinisierung so auszugestalten,
daß sie den üblichen pupinisierten D.M.-Kabelanla,gen mit Phantomausnutzung gleichwertig
sind und mit ihnen zu,-sammengeschaltet werden können. Die Aufgabe besteht also
darin, die Sternviererkab,l so zu pupinisieren, daß nicht nur ihre Stammkreise die
gleiche kilometrische Dämpfung und Grenzfrequenz aufweisen wie die Stammkreise einer
D.M.-Viereranla,ge, sondern d.aß auch die Pha.ntomkreise der Sternvierer gleiche
Dämpfung und Grenzfrequenz wie die Phantomkreise der D.M.-Kabelanlage aufweisen.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei Verwendung der
,gleichen Spulentypen wie im D.M.-Phantomkreis der Spulenabstand in den Phantomkreisen
des Sternviererkabels halbiert wird. Das Ergebnis soll im folgenden an Hand eines
Beispiels erörtert werden.
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Es sei wiederum von einer D,.M.-Vi.ererkabelanlage ausgegangen, deren
Stammkreise mit Spulen von i4o mH und deren Phantomkreise mit Spulen von 56m11 belastet
sind. Die Eigenschaften einer solchen Kabelanlage sind im vorstehenden angegeben.
Die entsprechende Sternviererkabelanlage wird nun ebenfalls in den gleichen Abständen
und mit den gleichen Spulentypen in Stamm und Phantom belastet. Darüber hinaus erhalten
die Phantomkreise der Sternvierer zusätzliche Belastungsspulen von ebenfalls 56m11,
welche jeweils in der Mitte der Spulenfelder eingeschaltet werden. Eine genaue Berechnung
der Grenzfrequenz der so pupinisierten Sternphantomkreise ergibt das i,o75fache
der Grenzfrequenz der D.M.-Phantomkreise, während die Dämpfung der Sternphantome
das o#93 fache der Dämpfung der D.M.-Phantome beträgt. Die Eigenschaften der D.M.-
bzw. Sternphantome stimmen also bis auf wenige Prozent Unterschied' miteinander
überein. Die Eigenschaften der Stammkreise sind dabei voraussetzungsgemäß genau
üh:ereinstimmend. Die geringen Unterschiede von knapp 8 o o bei den Phantomkreisen
fallen praktisch kaum ins Gewicht. Jedenfalls ist es ohne weiteres möglich, erfindungsgemäß
pupinisierte Sternviererleitungen mit den entsprechenden D.M.-Viererleitungen zusammenzuschalten.
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Das oben für das Pupinisierungsschema mit i4o,'"56mH-Spulen Gesagte
gilt auch für jedes andere Pupinisierungsschema, beispielsweise mit 3o,.'i2mH-Spulen.
sofern die Pupinisierung nur so gewählt ist, daß in Stamm- und Phantomkreisen der
D.M.-Vierer gleiche Dämpfung erzielt wird.
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Nach dem Vorschlag gemäß der Erfindung wird es möglich, D.M.- und
Sternviererkabel reflexionsfrei zusammenzuschalten, wag bisher ohne Anwendung von
Anpassungsschaltungen nicht möglich war. Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet
daher besondere Vorteile bei der Anpassung bereitverlegter Kabel aneinander.
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Der Erfindungsgedanke ist aber auch anwendbar auf die Anpassung von
D.M.-verseilten Kabeln an Sternviererkabel, welche im Stamm und Phantom auf gleiche
Dämpfung pupinisiert sind.
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Ein bekanntes und verbreitetes System dieser Art weist beispielsweise
in den Stämmen Spulen von 14o mH und im Phantom Spulen von 83 mH auf. Bei. einem
Spulenabstand von i 7 oo m beträgt dann die Grenzfrequenz in den Stämmen 34oo Hz,
im Phantom 27oo Hz. Die Dämpfung ist in Stamm und Phantom ,gleich groß und beträgt
bei o,9 mm Kupferleitern 3 t mN pro Spulenfeld. Wenn es sich nun darum handelt,
vorhandene D. \l.-Kabel diesem System anzupassen, so kann das in der Weise ,geschehen,
daß die Stämme genau so und in ,gleichen Abständen pupini. siert werden wie die
Stämme des Sternkabels. Die Phantomkreise des D.M.-Kabels werden zur Erzielung gleicher
Dämpfung und Grenzfrequenz (verglichen mit dem Phantom des Sternkabels) gleichfalls
mit Spulen von 83 mH belastet. Der Spulen.abstand ist jedoch in diesem Falle verdoppelt,
d. h. er beträgt bei dem gewählten Beispiel 3400m, Dabei ergibt sich, daß die Grenzfrequenz
der D.M.-Phantome das o,925fache der Grenzfrequenz der Sternphantome ist. während
die Dämpfung der D.M.-Phantome das i,o8fache der Sternphantome beträgt. Die charakteristischen
Eigenschaften von Stern-und D.M.-Vierern stimmen also auch hier so ;genau überein,
daß eine Zusammenschaltung der beiden Kabeltypen ohne weiteres möglich ist. Selbstverständlich
gilt die Regel wiederum nicht nur für das Pupinisierungsschema 14o/83 inH, sondern
für alle Schemata, die gleiche Dämpfung in Stamn7,- und Phantomkreisen des Sternvierers-
vorsehen.
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Es ist schon bekannt, die Spulenfelder des Phantomkreises eines Vierers
doppelt so lang zu machen wie die der Stammkreise. Stamm-und Phantomkreise sind
hier für die übertragung verschieden breiter Frequenzbänder bestimmt. Zwischen Stern-
und D.1Z.-Verseilung wird hierbei nicht unterschieden.
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Ein bekannter Vorschlag erörtert die Möglichkeit, zur Erhöhung der
Eigenfrequenz von Sternviererleitungen die Spulenabständ@e zu variieren. Eine Phantomausnutzung
ist in diesem Falle nicht vorgesehen.
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Schließlich ist ein Fernkabel. bekanntgeworden, das sternverseilte
und D.M.-verseilte Vierer enthält, bei denen sowohl die Stammals
,auch
die Phantomkreise pupinisiert sind. Dadurch sollen in einem Kabel Leitungen mit
möglichst verschiedener Grenzfrequenz und Reichweite vereinigt wenden.