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Anordnung zum Ausgleich des Fernnebensprechens in vielpaarigen Fernmeldeleitungen
Die Anforderungen an die Entkopplung der Trägerfrequenzleitungen sind mit wachsender
Höhe der Trägerfrequenz immer mehr gewachsen. Um einen möglichst sorgfältigen und
gegebenenfalls von Zeit zu Zeit ohne große Kosten neu einstellbaren Ausgleich zu
ermöglichen, ist man daher in der letzten Zeit mehr und mehr dazu über&egangen,
den Ausgleich in besonderen, an die Leitungen angeschalteten Schaltfeldern zu machen.
Diese Schaltfelder bestehen im wesentlichen aus einem System gekreuzter Leiter.
An die Leiter der einen Richtung werden die einzelnen zu entkoppelnden Adern bzw.
Paare (Stämme) der Fernmeldeleitung angeschlossen.; die quer dazu liegenden Leiter
dienen der Führung der Ausgleichsleitungen zu den verschiedenen Kondensatoren. Derartig
aufgebaute Ausgleichsfelder sind an sich bekannt. Sie beruhen alle auf dem in Fig.
z angegebenen Schema: Die einzelnen Stämme der zu entkoppelnden Leitung sind am
linken Ende bei St r bis St 6 an die horizontalen Leiter angeschlossen,
die ihrerseits an den mit Punkten versehenen Stellen x und y mit je
einem Querleiterpaar verbunden sind. Die Ausgleichskondensatoren für .die einzelnen
Stämme sind an den ebenfalls durch Punkte bezeichneten Stellen z angeschlossen,
so daß man an diesen Stellen jeweils die Entkopplung der durch die eingeschriebenen
Zahlen bezeichneten Stämme vornehmen und gegebenenfalls leicht nachstellen kann.
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Da nur der Teil des Feldes bis zu der gestrichelt eingezeichneten
Diagonale D benötigt wird, während der rechts oberhalb ,dieser Diagonale liegende
Teil
überflüssig ist, ist es auch schon bekannt, zur Erzielung rechteckiger
Schaltfelder einen Teil des benötigten dreieckigen Feldes gewissermaßen umzuklappen
und in der in Fig. 2 angedeuteten Weise räumlich neben dem unverändert gelassenen
ersten Teil des -Dreieckfeldes anzuordnen. Es ist weiterhin schonvorgeschlagen worden,
nur jeweils eine Ader der zu entkoppelnden Stämme als Querleiter durchzuführen und
die andere jeweils dort enden zu lassen, wo die erste zum Querleiter wird. Dies
ist in Fig. 2 ebenfalls angedeutet.
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Bei all den bekannten Formen ist das Schaltfeld als solches nicht
entkoppelt. Auch ist sein Aufbau nicht organisch, das Auffinden der zu einem bestimmten
Stamm gehörenden Kondensatoren also verhältnismäßig schwierig. Diese Nachteile werden
gemäß der Erfindung vermieden. ..
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Nach der Erfindung werden die Leitungen des Feldes insbesondere durch
gleichartigen und symmetrischen Aufbau, Verdrallung oder entsprechendes Auskreuzen
gegeneinander entkoppelt. Infolge des durch die Entkopplung bedingten symmetrischen
Aufbaus ergibt sich auch leicht eine außerordentlich übersichtliche Anordnung, insbesondere
dann, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die zu entkoppelnden Stämme jeweils
zu zweien im Viererverband verdrallt in ein Feld von Querschienenpaaren :geführt
werden, in dem sie mit zwei nebeneinanderliegenden Querschienenpaaren unmittelbar
in Verbindung gebracht und mit den übrigen über Ausgleichskondensatoren verbunden
sind. Die Viererverbände können dabei aus hochwertig isolierten Adern aufgebaut
sein, die dann zwischen den Ouerschienenpäaren z. B. durch Schellen befestigt sind.
Besser ist es, sie in Nuten eines Profilkerns einzulegen, wobei die Nuten in Schraubenlinienform
um den Kern herumgeführt sind, zweckmäßig derart, daß die Ganghöhe der Schraube
das Vierfache des Mittenabstandes zweier iQuerschienenpaare voneinander beträgt.
Auf diese Weise ist es nämlich möglich, die Ausführungen des jeweils anzuzapfenden
Leiters zu den Kondensatoren alle auf die gleiche Seite, z. B. nach oben, zu legen.
Die Leiter selbst können in den Nuten sogar blank verlegt sein.
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In einer bevorzugtenAusführung des Erfindungsgedankens verlaufen die
Nuten des Profilkerns parallel zur Kernachse; und in Abständen, die den Mittenabständen
der !Querschienenpaare entsprechen, sind im Profilkern Quernuten vorgesehen, in
denen die in die Nuten eingelegten Drähte jeweils in eine um 9o° versetzte Nut übergeführt
sind.
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Einen Ausschnitt aus einem solchen Profilkern zeigt die Fig. 3. Der
Kern K hat vier längs laufende Nuten Ni- bis N4, und in Abständen, die den Abständen
der Querschienenpaäre entsprechen, sind quernuten M vorgesehen. Der Einfachheit
halber sind nur zwei Leiter L1 und L3 eingezeichnet. L, liegt im ersten Teil des
Profilkerns in der Nut N1 und wird in der ersten Quernut M in die Nut N2, in der
zweiten Quernut M in die Nut N3 usw. übergeführt. Im-fünften Abschnitt des Profilkerns
K liegt L1 wieder in der Nut 1V1. Der Leiter L3 liegt zu Anfang in der Nut N3 und
wechselt in jeder Quernut M ebenfalls die Nut in der Weise, daß er im fünften Abschnitt
des Profilkerns IL abermals in die Nut N3 zu liegen kommt. Auf diese Weise ist es
möglich, die Anzapfungen der Leiter für die Zuführung zu den Ausgleichskondensatoren
stets in der Nut N1 vorzunehmen. Der Leiter L1 kann im vorliegenden Fall im ersten
und irrn fünften Abschnitt oben angezapft werden, der Leiter L3 im dritten; in den
dazwischenliegenden Abschnitten kommen die nichtgezeichneten Leiter L? und L4 nach
oben zu liegen. Schaltungsmäßig gehören L1 und L3 einem Stamm, L2 und L4 einem anderen
Stamm der zu entkoppelnden Leitung an.
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Die Entkopplung der Querschienen wird am besten in der Weise vorgenommen,
daß die dazu notwendige Auskreuzung bei jedem zweiten Paar in der Mitte seiner Längserstreckung
vorgenommen ist.
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Es ist zweckmäßig für die Anordnung der Ausgleichskondensatoren in
einem Schaltfeld nach der Erfindung, wenn man vor dem Querschienenpaar, an das.
der erste Stamm eines Vierers unmittelbar angeschlossen wird, die Verdrallung derart
aussetzt, daß wenigstens über eine dem Mittenabstand zweier Querschienenpaare gleiche
Strecke die Leiter der Vierer parallel zu seiner Längsrichtung geführt sind. Bei
der Ausführung der Vierer nach Fig.3 läßt sich dies am einfachsten dadurch erreichen,
daß die Nutenvertauschung an dieser Stelle einmal weggelassen wird. Weiterhin ist
es zweckmäßig, um auch hinter dieser Stelle die Anzapfung des jeweils oben liegenden
Leiters erreichen zu können, die Drallrichtung danach umzukehren. Auf diese Weise
erhält man eine Anordnung; wie sie in Fig. q. schematisch dargestellt ist. Die Kreise
bedeuten in dieser Figur jeweils Ausgleichskondensatoren, die vorteilhaft als Differentialtrimmer
ausgeführt sind. Sie sind jeweils an die zwei Schienen eines Querschienenpaares
und an einen Leiter der zu entkoppelnden Stämme angeschlossen, während die vierte
Belegung z. B. mit Erde in Verbindung gebracht ist. Die Schaltung eines solchen
Kondensators ergibt sich aus Fig.5. Von den vier Belegungen B1 bis B4 des Kondensators
sind beispielsweise die BelegungenB2undB4 an ein Querschienenpaar, also einen Stamm
eines bestimmten Vierers, angeschlossen, die BelegungBl an einen Leiter des gegen
diesen zu entkoppelnden zweiten Stammes, die Belegung B3 an Erde. Auch Differentialkondensatoren
mit drei Belegungen ergeben den gleichen Erfolg. Hierbei entfällt dann die Erdung
der vierten Belegung. Die Verwendung solcher Differentialkondensatoren hat den Vorteil,
daß völlig symmetrischer Aufbau gegeben ist und daß keine Schleifkontakte verwendet
werden müssen, sondern lediglich eine einstellbare kapazitive Überbrückung je zweier
der feststehenden Beläge des Kondensators vorhanden ist. Unsicherheiten und schlechte
Kontakte in .den Anschlüssen, die zu Kratzgeräuschen führen können, sind damit vermieden.
In
der Fig. 4 sind mit L' i/2 bis h 11/12 die zu Vierern verdrallten, horizontal geführten
Stämme, z. B. St i, St 2, bezeichnet, während die Querschienenpaare mit den
Ziffern i bis 12 und innerhalb des Paares eine Schiene jeweils mit a, die andere
mit b bezeichnet ist. Die mit geradenZiffern bezeichneten Ouerschienenpaare sind
zwischen den Vierern Z'5/6 und h7/8 jeweils gekreuzt, so daß im oberen Teil des
Feldes durchweg neben der b-Schiene eines Paares die a-Schiene des nächsten Paares
liegt, während im unteren Teil des Feldes jeweils die b-Schienen und die a-Schienen
zweier Paare unmittelbar nebeneinander liegen. Die Verdrallung des Vierers h3/4
ist z. B. zwischen den Ouerschienenpaaren 2 und 3, die Verdrallung des Vierers L'g/io
zwischen den Querschienenpaaren 8 und 9 ausgesetzt, also jeweils vor dem @Querschienenpaar
(im ersten Fall 3, im andern Fall 9), mit dem der erste Stamm des entsprechenden
Vierers, h3/4 bzw. hg/io, unmittelbar in Verbindung gebracht ist. Dahinter, also
rechts davon, ist die Drallrichtung jeweils umgekehrt. Erreicht wird damit, daß
links der gestrichelt eingezeichneten Diagonale die Ausgleichskondensatoren derjenigen
Stämme erscheinen, deren Stammnummern eine geradzahlige Summe ergeben, während rechts
der gestrichelten Linie die Kondensatoren der Stämme erscheinen, deren Nummern eine
ungerade Summe ergeben. Auf diese Weise ist ein rasches Auffinden jedes Ausgleichskondensators
im Feld möglich.