DE725308C

DE725308C - Einkammer-Druckluftbremse fuer Lastanhaenger

Info

Publication number: DE725308C
Application number: DEW109651D
Authority: DE
Inventors: Albin Habeck
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1941-09-20
Filing date: 1941-09-20
Publication date: 1942-09-18
Also published as: FR881447A

Description

Einkammer-Druckluftbremse für Lastanhänger Es sind Druckluftbremsen für Lastanhänger bekannt, die ausschließlich durch diebeim Auflaufen des Anhängers auf das ziehende Fahrzeug in der Kupplung der beiden Fahrzeuge auftretenden Kräfte gesteuert werden. Diese Bremsen entsprechen nicht den Anforderungen des neuzeitlichen Verkehrs, weil bei ihnen der Fahrer keinen unmittelbaren Einfluß auf den Grad der Bremsung des Anhängers hat und auch weil bei einem Bruch der Kupplung zwischen dem ziehenden Fahrzeuge und dem Anhänger keine selbsttätige Bremsung stattfindet.
Es sind zwar Einkammer-Druckluftbremseinrichtungen für Lastanhänger bekannt, die diese Nachteile nicht aufweisen. Sie haben aber den Nachteil, daß beim Einleiten einer Bremsung leicht eine Überlagerung der Bremswirkungen eintritt, die einerseits durch die Erniedrigung des Anhängerbremsleitungsdruckes und andererseits durch den Auflaufstoß verursacht werden. Die Folge davon ist, daß die Vorteile der Auflaufstoßsteuerung hinfällig werden und ein Blockieren der Räder des Anhängers eintreten kann, was einen übermäßigen Reifenverschleiß ergibt und zu schweren Unfällen führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung dieses Nachteils. Die Anhängerbremse nach der Erfindung wirkt, wenn das erstrebte Voreilen der Anhängerbremse gegenüber der Zugwagenbremse eintritt, als reine vom Fahrer gesteuerte Druckluftbremse. Wenn dagegen ein Auflaufstoß auftritt, werden die vom Fahrer eingestellten Drucksenkungen der Anhängerbremsleitung für die Anhängerbremse unwirksam gemacht. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Bremskraft stets entsprechend der Masse des Anhängers und seiner Beladung begrenzt und demnach das schädliche Blockieren der Räder des Anhängers verhindert wird. Nach der Erfindung sperrt der durch einen Auflaufstoß hervorgerufene Bremszylinderdruck die Anhängerbremsleitung von der Steuerkolbenkammer des Steuerventils ab. Dies kann z. B. mittels eines normalerweise offenen Ventils geschehen,. das die Verbindung zwischen der Steuerkammer des Steuerventils und der Anhängerbremsleitung überwacht und auf das im Schließsinne ein vom Bremszylinderdruck beaufschlagter Kolben einwirken kann.
Um im Falle des Eintretens des gewünschten Voreilens der Anhängerbremse gegenüber der Zugwagenbremse allein die Druckverhältnisse in der Anhängerbremsleitung zur Steuerung der Anhängerbremse benutzen zu können, wird nach einer Ausführungsform der Erfindung die Einwirkung des Bremszylinderdrukkes auf das Ventil, welches die Verbindung zwischen der Steuerkolbenkammer und der Bremsleitung überwacht, selbsttätig unterbrochen durch die mittels einer Erniedrigung des Bremsleitungsdruckes bewirkte Umsteuerung des Steuerventils. Zu diesem Zweck kann der Gegenkolben des Steuerkolbens eine Bohrung im Gehäuse überschleifen, durch die sich der Bremszylinderdruck auf den das Absperrventil steuernden Kolben überträgt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt; der Deutlichkeit halber sind dabei die Größenverhältnisse teilweise verzerrt.
Die Bremseinrichtung besteht aus dem Steuerventil i, der Anhängerbremsleitung mit dem Kupplungskopf 3, dem Bremszylinder q. und dein Bremsluftbehälter 5. Zur Benutzung der Auflaufkräfte des Anhängers zum Steuern der Bremse dient die Zugöse 6, auf deren Stange 7 die Bunde 8 und 9 angeordnet sind, und die Zuggabel io, gegen die die Druckfeder i i anliegt, deren eines Ende sich am Bund 8 abstützt. Mit der Stange /- ist die Stange 12 verbunden, die mit dem Hebel 13 gelenkig verbunden ist, der das Exzenter 1.1 steuert.
Das Steuerventil enthält den Kolben i5, der in an sich bekannter Weise auf seiner Oberseite vom Druck des Brenisluftbehälters 5 und auf seiner Unterseite vom Druck der Anhängerbremsleitung 2 sowie von der Feder 16 belastet wird. Mit dem Kolben 15 ist der Gegenkolben 17 fest verbunden, der an seinem unteren Ende einen Ventilsitz i8 für das Einlaßventil i9 bildet, das mit dem Auslaßventil 20 fest verbunden ist. Der Sitz des Auslaßventils befindet sich am Kolben 21, der durch die Druckfeder 22 für gewöhnlich in seiner untersten Stellung gehalten wird, aber bei der Drehung des Exzenters 14 entsprechend dem an der Zugöse 6 auftretenden Auflaufstof) nach oben verschoben wird, so daß das Auslaßventil2o sich dann auf seinen Sitz legt und das Einlaßventil i9 geöffnet wird. Von der Kammer 23 führt eine Leitung 24. zum Bremszylinder d. und ein Kanal 25 zur Kam- , mer 26 des Kolbens 27, der das Ventil 28 steuert, dessen Sitz bei 29 im Gehäuse gebildet wird. Das Ventil 28 wird normalerweise durch die Feder 30 geöffnet gehalten, l so @ittl:i die Anhängerleitung 2 normalerweise mit der Steuerkolbenkammer 31 verbunden wird. Der Raum 32 oberhalb des Kolbens 17 steht durch die Bohrung 33 mit der Außenluft in Verbindung. Benn :1,bwärtsgelien des Kolbens 1; überschleift dieser Kolben 1; Clip.' BOIirung 25, so daß dann die Kammer 23 von der Kammer 26 getrennt ist.
Während der Fahrt hat die Bremsleitung 2 ,len vollen Druck. L'ber den Stulp 3.4 des Kolbens 15 füllt sich der Bremsluftbehälter 5. Da danach auf beiden Seiten des Kolbens 15 der gleiche Druck herrscht, hält die Feder i0 den Kolben 15 in seiner obersten Stellung, in der das Einlaßventil ig geschlossen und das Auslaßventil 2o geöffnet ist, so daß die Breinszylinderluft über die Leitung .2.1, die Kammer 23, das Ventil 2o und div Kanäle 35 ins Freie entweichen kann.
Wenn bei einer Bremsung Auflaufstöße nicht auftreten, sinkt außer in der Leitung 2 auch in der Steuerkainmer-31 der Luftdruck, so daß der Druck des Bremsluftbehälters die Kolben 15 und 17 abwärts bewegt, so daß das Auslaßventil2o geschlossen und das Einlaltventil i9 geöffnet wird. Der Bremszylinder erhält dann einen Luftdruck in der bei reinen vom Fahrer gesteuerten #bihänger-Eiükamizier-Druckluftbrernsen bekannten Weise.
Tritt jedoch bei einer Bremsung, wie es meistens der Fall ist, ein Auflaufstoß an der Zugöse 6 auf, dann wird das Exzenter 1.1 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne gedreht, so claß der Kolben 21 aufwärts geht, das Ventil 2o schließt, das Ventil -ig sich öffnet und Luft aus dem Breinsluftbehälter 5 zum Breniszylinder.l gelangt. Der im Bremszylinder .1 und in der Kammer 23 entstehende Luftdruck überträgt sich über den Kanal 25 in die Kammer26, so daß der Kolben 27 aufwärts geht und das Ventil 28, 29 geschlossen wird. Damit wird die Bremsleitung 2 von der. Steuerkammer 31 abgesperrt, d. h. die Druckerniedrigungen in der Anhängerbremsleitung bleiben nun ohne Einfluß auf das Steuerventil. Die Anhängerbremse wird dann lediglich durch die Auflaufkräfte gesteuert.
Auf den Kolben 27 wirkt auch eine Druckfeder 36 ein, deren Spannung durch die Stellschraube 37 eingestellt werden kann. Hierdurch wird der Kolben 27 auf den richtigen Ansprechdruck eingeregelt.
Diese Einrichtung ermöglicht es auch, den Breniszylinderdruck in der Kammer 23 in ein bestimmtes Verhältnis zum Bremsleitungsdruck zu setzen. Wenn beispielsweise mittels einer Druckerniedrigung in der Bremsleitung 2 gebremst wird, schließt sich das Ventil 28 beim Erreichen eines bestimmten Druckes in der Kammer 23 (die 'Möglichkeit des Überschleifens der Bohrung 25 durch den Kolben 17 soll für diese Ausführungsform nicht vorgesehen sein) ; eine weitere Verstärkung der Brernsung wird dann nur noch durch-die Auflaufstöße bewirkt.
Wenn durch ein unvorhergesehenes Ereignis die Kupplung zwischen dem Zugwagen und dem Anhänger reißt, wird in an sich bekannter Weise durch den Luftauslaß aus der Bremsleitung 2 und den Druckabfall in der Kammer 31 die Anhängerbremse selbsttätig angezogen.
An Stelle der gezeichneten Kolben können durchweg in an sich bekannter Weise Biegehäute (Membranen) verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einkammer --Druckluftbremse für Lastanhänger, die durch die Druckverhältnisse der Anhängerbremsleitung und durch die Auflaufkräfte gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der durch einen Auflaufstoß hervorgerufene Bremszylinderdruck die Anhängerbremsleitung (2) von der Steuerkolbenkammer (31) des Steuerventils (i) absperrt. z. Druckluftbremse nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen der Steuerkammer (31) und der Bremsleitung (:2) durch ein normalerweise offenes Ventil (28, 29) überwacht wird, auf das im Schließsinne ein vom Bremszylinderdruck beaufschlagter Kolben (27) einwirken kann. 3. Druckluftbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des Bremszylinderdruckes auf das Ventil (28,- 29) durch die mittels einer Erniedrigung des Bremsleitungsdruckes bewirkte Umsteuerung des Steuerventils (i) selbsttätig unterbrochen wird. 4. Druckluftbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenkolben (17) des Steuerkolbens (I5) eine Bohrung (25) im Gehäuse überschleift, durch die sich der Bremszvlinderdruck auf den Kolben (a7) überträgt. 5. Druckluftbremse nach Anspruch 2 bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß der auf das Ventil (28, 29) einwirkende Bremszylinderdruck von der änderbaren Spannung einer Feder (36) überlagert wird.