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Farbwerk für Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruckmaschinen Die Zusammensetzung
der Farbe ist bei Druckmaschinen, insbesondere bei Tiefdruckmaschinen, wenn es sich
um eine Lösung von Farbpigmentkörpern, Olen, Lacken u. dgl. in organischen Lösungsmitteln,
wie Benzol o. dgl., handelt, für den Druckausfall von erheblicher Bedeutung Bisher
ist es jedoch nicht möglich gewesen, die bei Betriebsbeginn vorhandene Farbzusammensetzung
während der ganzen Betriebsdauer annähernd gleichbleibend zu halten. Die auftretenden
Änderungen der Farbenzusammensetzung warden bisher vom Drucker nur nach Gutdünken
durch Zugabe von Farbe oder Lösungsmittel wieder ausgeglichen. Schwankungen in der
Dtruckqualität sowie unwirtschaftlicher Verbrauch von Farbe und Lösungsmittel waren
die natürliche Folge, ganz abgesehen von der durch das Ausgleichen der Farbe bedingten
Inanspruchnahme der Bedienungsmannschaft. Es ist bekannt, daß für den Druckausfall
hinsichtlich der Zusammensetzung der Farblösung deren Viscosität von besonderem
Einfluß ist. Man hat aber bisher eine im praktischen-Druckereibetrieb brauchbare
Lösung der eingangs geschilderten Aufgabe nicht gefunden, da man glaubte, daß die
Messun,g der Viscosität mit Rücksicht auf die Vielseitigkeit, Empfindlichkeit, schlechte
Zugänglichkeit und andere Eigen. schaften der bekannten Viscosimeter zwar im Laboratorium,
jedoch nicht im praktischen Druckereibetrieb mbglich sei. Durch die Erfindung wird
dieses Vorurteil überwunden, und es wird eine Anordnung angegeben, die einerseits
für den praktischen Druckereibetrieb geeignet ist, sich leicht reinigen läßt und
andererseits auch die ständige selbsttätige Überwachung und Aufrechterhaltung einer
gegebenen Farbzusammensetzung in einfacher Weise ermöglicht. Zu diesem Zweck wird
gemäß der Erfindung im Farbbehälter oder einem besonders hierfür vorgesehenen Vorbehälter
0. dgl. ein an sich bekanntes Viscosimeter angeordnet, bei dem der Leistungsverbrauch
oder eine proportionale Größe eines in die zu untersuchende Farbe eintauchenden
und darin bewegten Kolbens, einer Membran o. dgl. durch Mes. sung an der zugehörigen
elektromagnetisch
betriebenen Antriebsvorrichtung ermittelt und
zur Anzeige gebracht wird. Die erfindun gsgemäße Vernvendungeines Viscosimeters
der erwähnten, an sich bekannten Art hat hierbei den Vorteil, daß keine dem Ansatz
von Farbresten unterworfenen, schwer zu reinigenden Dnrchflußöffnnngen oder andere
vielgliedrige Bauteile vorhanden sind. Ferner kommen auch empfindliche Bauteile,
wie z. B.
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Aräometerschlvimmer, die einen erheblichen Weg zurücklegen und daher
der störenden Einwirkung des Farbstroms ausgesetzt sind, in Fortfall. Damit Änderungen
der Farbspiegelhöhe in dem Farbbehälter ausgeschaltet werden können, kann zwecks
Erreichung zuverlässiger gleichbleibender Meßverhältnisse die Vorrichtung erfindungsgemäß
vorzugsweise derart ausgebildet sein, daß die Zusammensetzung der Farbflüssigkeit
dadurch in einem beliebig bestimmbaren Zustand gehalten wird, daß das Viscosimeter
eine Regelvorrichtung beeinflußt, die auf elektromechanischem Wege die Zufuhr von
Farbe bzw. Lösungsmittel steuert. Das Regeln der selbsttätigen Flüssigkeitszufuhr
durch Viscosimeter ist an sich bekannt; geschützt ist lediglich die Anwendung solcher
bekannter Vorrichtungen, zu dem Zwecke, die Zusammensetzung der Farbflüssigkeit
bei Druckmaschinen in einem beliebig bestimmbaren Zustand zu erhalten. Eine zweckmäßige
Ausbildungsform des Farbwerks ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß das Viscosimeter
in einem Behälter angeordnet ist, in dem zufolge entsprechender Anordnung und Größenausbildung
des Zuflußrohres bzw. der Abflußrohre unabhängig von der Menge der im Farbkreistauf
umlaufenden Flüssigkeit eine stets gleichbleibende Flüssigkeitspiegelhöhe vorhanden
ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter
Darstellung.
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An den Farbbehälter I ist ein Vorbehälter 2 angeschlossen, in dem
das Viscosimeter 3 derart angebracht ist, daß dessen unteres, einen Tauchkolben
umschließendes Ende 4 in erforderlichem Maße in die Farbfiüssigkeit eintaucht. Damit
die Meßverhältnisse durch Fallen oder Steigen des Farbspiegels nicht verändert werden,
kann durch die Abflußöffnung 5 des Behälters 2 nur eine geringere Farbmenge abfließen,
wie durch die Leitung 6 in den Behälter 2 einströmt. Der Überschuß gelangt durch
das Überlaufrohr 7 in den Behälter I. Zur weiteren Beruhigung des Farbstroms können
an sich bekannte Dämpfungsmittel u. dgl. eingebaut werden.
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Das an sich bekannte Viscosimeter besteht aus einem als Felderzeuger
ausgebildeten Teil 8 und einem beweglichen Teil 9, der an seinem oberen Ende eine
Glocke Io trägt, an der eine nicht dargestellte Antriebs- und eine Meßspule angebracht
sind. An seinem unteren Ende trägt der Teil g einen Tauchkolben I I, der von einer
mit dem Felderzeuger 8 starr verbundenen Umhüllung 4 umgehen ist.
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Der Teil 9 ist zwischen dem Felderzeuger 8 und der Umhüllung 4 freischwebend
aufgehängt. Zur Durchführung der Messung muß der Kolben in Ruhestellung bis unter
den Farbspiegel eintauchen, sodann wird er in asiale Schwingungen versetzt, denen
je nach Zähigkeit ein entsprechender NViderstand von der Farbflüssigkeit entgegengesetzt
wird.
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Die Größe dieses Widerstandes wird durch ein Anzeigegerät I2, welches
über die Leitungen 20, 21 mit der nicht dargestellten Meßspule auf der Glocke 10
in Verbindung steht, sichtbar gemacht, so daß danach die Farb- bzw. Lösungsmittelzufuhr
von Hand geregelt werden kann. Durch das Anzeige gerät kann, beispielsweise durch
Berührung der Zeiger I3 mit den verstellbaren Kontakten I4 oder I5, die Faibzusammensetzung
selbsttätig geändert werden. würde beispielsweise die Zähigkeit infolge starker
Abnahme des Lösungsmittelgehalts zu groß, so nimmt die Schwingungszahl des Teiles
g ab, der Zeiger kommt mit dem Kontakt 14 in Berührung und schaltet über die Leitungen
I6, I7 die Zufuhr von Lösungsmitteln ein. Bei zu geringer Zähigkeit der Farbe würde
der Zeiger 13 mit dem Kontakt Ig zum Schluß kommen und über die Leitungen I8, 19
die Zufuhr von Farbe einschalten. Die Steuerung der Farb-und Lösungsmittelzufuhr
ist selbstverständlich auch auf andere bekannte Arten möglich, beispielsweise durch
Beeinflussung von Photozellen o.bl. durch das Anzeigegerät oder durch den schwingenden
Teil g selbst. Durch verstellbare Anordnung der Kontakte o. dgl. kann die Auslösung
der Farb- und Lösungsmittel zufuhr für jede Farbzusammensetzung entsprechend eingestellt
werden.
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Durch die Erfindung ist es also möglich, das Farbwerk einer Druckmaschine
vollkommen selbsttätig ohne einen Bedienungsmann arbeiten zu lassen, wobei gleichzeitig
Farbe und Lösungsmittel gespart werden und die Güte des Duck-Erzeugnisses während
eines ganzen Auflagendruckes unverändert bleibt.