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Spinn- und Zwirnmaschine mit elektrischer Bremsung der geschleppten
Spinnteile und mit Schablonenregler In dem Hauptpatent 687 930 ist eine Spinn-und
Zwirnmaschine mit elektrischer Bremsung der geschleppten Spinnteile (aktiver Flügel
oder passiver Spulenträger) und mit Schablonenregler, welcher die Spannung der die
elektrischen Bremsen speisenden Stromquelle (Bremsstromquelle) den Änderungen des
Aufwickeldurchmessers so anpaßt, da.ß -während der konischen Bewicklung die Fadenspannung
den Wert der günstigsten Spannung (Spinn- bzw. Zwirnspannung) erhält und beibehält,
beschrieben.
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Das Neue und Patentfähige besteht bei dieser Anordnung darin, daß
eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche die Spannung der Bremsstromquelle in Abhängigkeit
von der Drehzahl der schleppenden Spinnteile so regelt, daß der Faden bereits beim
Anfahren der Maschine auf die Spinn- bzw. Zwirüspannung gebracht wird. Als ein Teil
zur Spannungsregelung wird gemäß dem Hauptpatent ein Schablonenregler verwendet,
der aus reiner in sich geschlossenen Kontaktbahn und einem drehbaren Kontakthebel
besteht, der bei jedem Auf- und Niedergang der Hubbank einen vollständigen Umlauf
auf der Kontaktbahn ausführt.
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Demgegenüber unterscheidet sich nun die Erfindung durch .eine solche
Ausbildung des Widerstandes des Schablonenreglers, daß bei der Regelung der Bremsstromstärke
nicht nur der Verlauf der den Änderungen des Aufwickeldurchmessers entsprechenden
Fadenzugkurve, sondern auch die beim Aufwickeln vom starken zum schwachen Durchmesser
erforderliche Verzögerungsarbeit und die beim Wickeln vom schwachen Durchmesser
zum starken Durchmesser erforderliche Beschleunigungsarbeit berücksichtigt wird.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
ist in der Abb. i schematisch die Ausführung eines Rundschablonenreglers in Verbindung
mit einer Anordnung, wie sie in der Fig, i des Hauptpatents beschrieben ist, dargestellt.
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Abb. a zeigt die Widerstandskurve eines solchen Schablonenreglers,wobei
mit gestrichelten Linien die Widerstandskurve eines Schablonenreglers,
der
nach der bisher bekannten Bauart ausgeführt ist, eingezeichnet ist.
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Bisher war es bei Schablonenreglern üblich, den Widerstand so .auszubilden,
daß er für jede Stelle der konischen Bewicklung beim Wickeln vom großen Durchmesser
zum kleinen Durchmesser genau so groß ist wie beim Wickeln in der entgegengesetzten
Richtung. Diese Sch.ablonenregler waren z. B. als schwingende Schablonenregler ausgebüldet,
bei weichen ein über ein Kontaktstück hin und her gleitender Hebelarm während der
Bewicklung Widerstände aus- bzw. einschaltet. In der Abb.2 ist gestrichelt die Kurve
der Widerstandswerte eines solchen Schablonenreglers, der in der bisher bekannten
Weisse arbeitet, dargestellt.
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Bei kleinen Geschwindigkeiten und geringen Kötzergewichten lassen
sich mit derartigen Scbablonenreglern befriedigende Ergebnisse erzielen. Bei den
hohen Geschwindigkeiten aber, welche die Spinnmaschinen. zulassen, die der Erfindung
zugrunde liegen, reichen jedoch diese Schablonenregler nicht mehr aus. Zur Aufwindung
des Fadens auf den geschleppten Teil (Spulenträger) der Spinnmaschine ist es erforderlich,
daß dieser Teil gegenüber dem Flügel nacheilt. Diese Nacheilung muß bei gleichbleibender
Flügeldrehzahl beim Wickeln auf einen großen Durchmesser kleiner sein als beim Wickeln
an der Kötzerspitze. Es, muß während des Wickelns vom großen Durchmesser nach dem
kleinen Durchmesser hin der Spulenträger also noch im Verhältnis der Kötzerdurchmesser
Da langsamer werden, während beim Lauf des Fadens in umgekehrter Richtung
(von der Kötzerspitze zum großen Wickeldurchmesser) der Kötzer die Möglichkeit haben
muß, in, dem gleichen Verhältnis schneller zu laufen, als es der Wirkung der Bremskräfte
entspricht. Zu den Bremskräften, die nur eine Bremsung des Kötzers in Abhängigkeit
des Wickeldurchmessers hervorrufen, müssen daher beim Lauf des Fadens vom großen
Durchmesser zum kleinen, also nach der Kötzerspitze hin, noch Kräfte hinzukommen,
die eine Kötzerverzögerung bewirken, also die in dem bewegten Körper (Kötzer, Kötzerträger
und Bremskörper) durch die Geschwindigkeitsminderung frei werdenden Kräfte vernichten.
Beim Wickeln in umgekehrter Richtung muß die Bremskraft durch zusätzliche Widerstände
so weit verzögert werden, daß durch den aktiven Teil eine Beschleunigung des Kötzers
möglich ist, ohne eine schädliche Steigerung der Fadenspannung herbeizuführen. Die
Bremsströme in dem Magneten müssen also beim Lauf des Fadens nach der Spitze einen
höheren Wert besitzen als beim Rückwärtsl.auf, bezogen auf denselben Punkt der konischen
Bewicklung.
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Hier setzt nun die Erfindung ein, die eine solche Ausbildung des Widerstandes
des Schablonenreglers vorschlägt, daß bei der Regelung der Bremsstromstärke nicht
nur der Verlauf der den Änderungen des Aufwickeldurchmess.ers entsprechenden Fadenzugkurve,
sondern auch die beim Aufwickeln vom starken zum schwachen Durchmesser erforderliche
Verzögerungsarbeit und die beim Wickeln vom schwachen Durchmesser zum starken erforderliche
Beschleunigungsarbeit berücksichtigt wird. Zu diesem Zweck wird gemäß dem in der
Abb. r gezeigten Ausführungsbeispiel die Kontaktbahn, auf welcher der Reglerhebel
26a umläuft, aus zwei Teilen hergestellt, die z. B. durch ein Blindstück o voneinander
getrennt sind, so daß eine kurzzeitige Unterbrechung der beiden Widerstandsstromkreise
beim Richtungswechsel des Fadenlaufes an der Kötzerspitze eintritt. Jeder Teil der
Kontaktbahn besteht hierbei vorteilhaft aus Einzelsegmenten, von denen jedes an
eitle Anzapfung des rechten bzw. linken Widerstandes angeschlossen ist. Durch die
Shuntschaltung ist es möglich, den Stromwert der einzelnen Stufen zu verändern,
ohne daß der Widerstandswert der Nachbarstufen beeinflußt wird. Infolgedessen kann
man die einzelnen Stufen auch während des Betriebes abgleichen, ohne das ganze Gleichgewicht
zu stören.
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In der Abb.2 ist die Widerstandskurve eines solchen Schablonenreglers
dargestellt, wobei mit gestrichelten Linien die Widerstandskurve eines Reglers eingezeichnet
ist, der nach der bisher bekannten Art gebaut ist.