DE723476C

DE723476C - Waermeschutzmantel fuer Gehaeuse mit waagerechter Achse, die im Inneren hoher Temperatur ausgesetzt sind, insbesondere von Heissdampf- oder Gasturbinen

Info

Publication number: DE723476C
Application number: DEA90271D
Authority: DE
Inventors: Karl Frey
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1939-09-22
Filing date: 1939-09-24
Publication date: 1942-08-05

Description

Wärmeschutzmantel für Gehäuse mit waagerechter Achse, die im Inneren hoher Temperatur ausgesetzt sind, insbesondere von Heißdampf- oder Gasturbinen Wenn beispielsweise eine Heißdampf- oder Gasturbine stillgesetzt wird, so zeigt sich, daß sowohl die Welle wie das Gehäuse selbst einen sogenannten Katzenbuckel machen, weil die Strömung der warmen Luft nach oben die untere Hälfte dieser Teile rascher abkühlen läßt als die obere. Diese Erscheinung bleibt auch, wenn das Gehäuse mit Rücksicht auf die hohe Arbeitstemperatur in üblicher Weise einen Wärmeschutz erhält.
Die Schwierigkeiten, welche für die Wiederinbetriebnahme aus dieser Erscheinung entstehen, sind bekannt. Einmal führt die krumme Welle bei zunehmender Drehzahl zu immer stärkeren Schwingungen und verhindert dadurch oft, daß die Betriebsdrehzahl erreicht wird. Vielfach ist die Verkrümmung beider Teile sogar so stark, daß schon bei der ersten Halbdrehung der Welle die radialen Spiele, sei es der Dichtungen der Stopfbüchsen, oder der Beschauflung erschöpft sind, so daß diese Teile zum Streifen kommen und Beschädigungen verursachen, welche den Betrieb unmöglich machen oder mindestens den Dampfverbrauch bleibend beeinträchtigen.
Man hat schon verschiedentlich Maßnahmen vorgeschlagen, um diesen Katzenbuckel zu vermeiden. Das Drehen der Welle nach dem Abstellen erlaubt wohl, deren Verkrümmung selbst zu vermeiden, das Gehäuse wird aber trotzdem krumm, so daß auch nur mit diesem allein die radialen Spiele in gefährlicher Weise verringert oder gar aufgehoben werden können.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Verkrümmung des Gehäuses und der Welle ganz oder in genügendem Maße zu vermeiden. Sie erreicht dies dadurch, daß die untere Gehäusehälfte einen besseren Wärmeschutz erhält als die obere Hälfte.
Bei Lokomotivdampfzylindern hat man bereits das Gegenteil vorgeschlagen, nämlich den Wärmeschutz so anzuordnen, daß die. stärkeren Schichten nach oben hin zu liegen kommen, um im Betrieb die Wärme zusammenzuhalten und ihr Abströmen nach oben möglichst zu verhindern, während hier im Ruhezustand, beim Erkalten des Gehäuses, ein gleichmäßiges Abkühlen beider Gehäusehälften erzielt werden soll.
In der Zeichnung, die einen Gehäusequerschnitt darstellt, ist eine Ausführungsform derErfindung beispielsweise veranschaulicht.
i ist der untere Teil des Gehäuses mit der Schicht 3 als Wärmeschutz, 2 ist der obere Teil des Gehäuses mit der Schicht 4 als Wärmeschutz. In diesem Beispiel ist oben und unten dasselbe Wärmeschutzmittel angewendet, jedoch ist die untere Schicht 3 bedeutend dicker als die obere Schicht 4. Es kann dabei die Dicke der Schutzschicht so bemessen werden, daß trotz des @'i'ärmeflusses von unten nach oben durch die Luftströmung am Zylinder eine gleichmäßige Abkühlung der unteren und oberen Teile des Gehäuses stattfindet. So ist im dargestellten Ausführungsbeispiel die Wärmeschutzschicht in ihrer Stärke zuunterst am größten und nimmt bis zuoberst am Gehäuse ungefähr gleichmäßig ab.
Man kann jedoch auch den verschieden guten Wärmeschutzstoff durch verschiedene Dicke ein und desselben Wärmeschutzmittels, durch verschiedene Wärmeschutzmittel erreichen, indem am unteren Teil ein besserer Stoff verwendet wird als im oberen Teil. Selbstverständlich können diese beiden Vorschläge auch gleichzeitig zur Anwendung kommen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Wärmeschutzmantel für Gehäuse mit waagerechter Achse, die im Inneren hoher Temperatur ausgesetzt sind, insbesondere von Heißdampf- oder Gasturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Gehäusehälfte einen besseren Wärmeschutz besitzt als die obere Hälfte.
2. Wärmeschutzmantel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der oberen und unteren Wärmeschutzschicht den Wärmeverhältnissen der mit diesem Gehäuse veAehenen arbeitenden Maschine so angepaßt ist, daß eine gleichmäßige Erwärmung und Abkühlung erfolgt.
3. Wärrreschutzmantel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeschutzschicht in ihrer Stärke zuunterst am größten ist und bis zuoberst am Gehäuse ungefähr gleichmäßig abnimmt.
4. Wärmeschutzmantel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die untere Hälfte des Gehäuses ein Schutzstoff von größerem Wärmewiderstand verwendet wird als für die obere Hälfte.