DE72302C - Ausgabeapparat für Flüssigkeiten - Google Patents
Ausgabeapparat für FlüssigkeitenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 64: Schankgeräthschaften.
Ausgabeapparat für Flüssigkeiten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Februar 1893 ab.
.. Der Gegenstand vorliegenderErfindung bezieht sich auf einen Apparat zur selbsttätigen Ausgabe
von Flüssigkeiten, bei dem Anordnungen getroffen sind, die ,ausgegebene Flüssigkeitsmenge ihrem Preise entsprechend zu reguliren.
Gleichzeitig wird eine fortlaufende Preisaufzeichnung der auf einmal ausgegebenen Flüssigkeit,
sowie der Gesammtsumme aller Preise der zu verschiedenen Zeiten ausgegebenen Flüssigkeitsmengen angefertigt.
In beiliegenden Zeichnungen ist die Einrichtung des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht,
und zwar ist in Fig. 1 die Vorderansicht des Ausgabe- und Aufzeichnungsapparates in für den Gebrauch fertigem Zustande
wiedergegeben, während Fig. 2 die Seitenansicht eines der Apparate darstellt, wobei
das Gehäuse durchschnitten ist. Fig. 3 vergegenwärtigt die Rückansicht der Hebel, vermittelst
deren der Apparat bethätigt wird, sowie der Welle, welche den auszugebenden
und aufzuzeichnenden Betrag bestimmt; die Rückansicht ist nach Schnitt 2-2 in Fig. 2
dargestellt. Fig. 4 bildet einen theilweisen Querschnitt in vergröfsertem Mafsstabe durch
Fig. i, durch welchen Schnitt die Verbindung zwischen dem den Apparat bethätigenden
Hebel und der den Ausgabe- und Registrirmechanismus controlirenden Welle veranschaulicht
wird. Fig. 5 ist ein nach Linie 4-4 in Fig. 4 senkrecht zum Vorigen genommener 'Schnitt. Fig. 6 stellt einen Längsschnitt durch
eines der Mefsgefäfse dar, während Fig. 7 die Vorderansicht eines dieser Mefsgefäfse wiedergebt.
Fig. 8 ist eine Ansicht des Registrirapparates von rückwärts. Fig. 9 stellt eine
Seitenansicht desselben theilweise im Schnitt dar. Fig. 10 vergegenwärtigt einen Längsschnitt
in vergröfsertem Mafsstabe, welcher die Verbindung zwischen dem Druckrad und seiner
Welle mit den den Apparat bethätigenden Theilen zeigt. Fig. 11 endlich giebt eine vergröfserte
Seitenansicht des Druckmechanismus wieder.
Die Erfindung bezieht sich auf einen oder mehrere Ausgabeapparate, von denen ein jeder
ein Mefsgefäfs in Verbindung mit einem Vorrathsgefäfs enthält und mit Hülfsmitteln ausgestattet
ist, um die Gröfse des Mefsinhaltes abändern zu können, ferner steht sowohl ein jeder einzelne Apparat, wie die Gesammtheit
derselben in Verbindung mit einer Schreibvorrichtung, vermittelst deren eine dem bei
einer jeden Bethätigung von einem oder mehreren der Ausgabeapparate ausgegebenen
Beträge entsprechende Aufzeichnung gemacht wird, und schliefslich eine Registrirvorrichtung
für jeden einzelnen Apparat sowohl wie für die Gesammtheit, vermittelst deren die Gesammtsumme
einer Reihe von Bethätigungen angegeben werden kann.
Ein oder mehrere Mefsgefäfse AA1A2 (in
dem durch Fig. 1 wiedergegebenen Falle drei) sind in einer Reihe angeordnet und können
passend innerhalb einer Kühlkammer B1 aufgestellt sein, durch welche sich ein Zuleitungsrohr B erstreckt, um die Gefäfse mit Flüssigkeit
zu füllen. Ein jedes der Gefäfse ist mit einem Ventil a, Fig. 6, versehen, welches eine
Oeffnung im oberen Theile des Gefäfses verschliefst und ein Ueberfliefsen verhindert, sobald
das Gefäfs gefüllt ist. Aufserdem läfst
das Ventil Luft in das Gefäfs eintreten, während Flüssigkeit aus demselben entnommen
wird.
Im Innern des Gefäfses ist ein gleitender Kolben al angeordnet, welcher nach dem Ausflufs
hin- und von demselben wegbewegt werden kann, um die auf einmal zu entnehmende Flüssigkeit zu verkleinern oder zu
vergröfsern. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, erstreckt sich von aufsen her eine mit einem
Schraubengewinde versehene Spindel a1 in das Innere des Gefäfses und durchdringt den ein
Muttergewinde tragenden Ansatz as des Kolbens α1, so dafs, sobald die Spindel in der
einen oder anderen Richtung gedreht wird, der Kolben gezwungen ist, sich entsprechend
innerhalb des Gefäfses ebenfalls zu drehen. Um nun den Kolben an der Drehung innerhalb
des Gefäfses zu verhindern, sind Führungsstangen α4 in demselben vorgesehen. Wie bei
a5 gezeigt, ist der obere Theil des Kolbens
abgeschnitten, womit bezweckt werden soll, dafs die innerhalb des Gefäfses befindliche
Flüssigkeit, je nach der behufs Variirung des Mefsraumes veränderten Stellung des Kolbens,
von einer Seite desselben auf die andere gelangen kann.
Bei der Ausführung ist zu beachten, dafs, während das Gefäfs auf beiden Seiten des
Kolbens mit Flüssigkeit gefüllt sein kann, nur der Theil derselben, welcher sich auf der Seite
befindet, auf welcher die Ausflufsöffhung gelegen
ist, aus dem Gefäfse auszulaufen vermag, sobald die Ausflufsöffnung geöffnet wird.
Das Zuleitungsrohr B, Fig. 2, steht mit
einer gewöhnlichen Ein- und Auslafsöffnung α6
durch einen Dreiweghahn b von bekannter Construction in Verbindung, in welchem die
Durchbohrungen so angeordnet sind, dafs, wenn der Hahn nach der einen Richtung gedreht
wird, die Verbindung zwischen dem Zuleitungsrohr B und dem Innern des Mefsgefäfses hergestellt
ist, sobald aber der Hahn nach der entgegengesetzten Richtung gedreht wird, diese
Verbindung aufgehoben und dafür die Verbindung zwischen dem Mefsgefäfs und dem Ausflufsrohr b1, welches nach der Ausflufsmündung
b2 führt, hergestellt wird.
Ein zur Bethätigung des Apparates dienender Hebel C, dessen Angriffsarm nach vorn aus
dem Gehäuse E des Apparates hervorgeht, ist lose auf der Welle D, Fig. 1 und 2, angeordnet,
während sein entgegengesetzt gerichteter anderer Arm innerhalb des Gehäuses gelegen und mit dem Griff b3 des Hahnes b,
Fig. 2, durch ein Gelenk b* verbunden ist.
Die Welle D, auf welcher der Arbeitshebel C angeordnet ist, dient zur Uebertragung
der Bewegung desselben auf die Rigistrirvorrichtung, und es ist die Verbindung zwischen
dem Hebel C und der Welle derart, dafs der erstere bei seinem vollständigen
Niederdrücken die Welle D in Uebereinstimmung mit dem vorher bestimmten Mafs oder Preis der aus einem der Mefsgefäfse auf
einmal zu entnehmenden Flüssigkeit mehr oder weniger in Umdrehung versetzen kann.
In dem durch die Zeichnungen wiedergegebenen Falle ist die Verbindung so angeordnet,
dafs durch ein einfaches Niederdrücken des äufseren Hebelarmes C die Welle D um
drei verschiedene Beträge gedreht werden kann, so dafs auf diese Weise drei verschiedene
Preise für eine gewisse auszugebende Flüssigkeitsmenge notirt werden können. Wird nun
die Welle D um den geringsten der drei Beträge gedreht, so wird der Aufzeichen- und
Registrirapparat so weit bewegt, dafs derselbe fünf Pfennige, wird die Welle D um den mittleren
Betrag gedreht, 10 Pfennige, bei gröfserer oder ganzer Umdrehung der Welle D aber
15 Pfennige notirt. Die Verbindung, durch welche dies erzielt wird, ist nun die folgende:
Auf der Welle -D ist ein Sperrrad c, Fig. 4, festgekeilt und der Arbeitshebel C steht mit
einem Hohlcylinder in Verbindung, welcher dieses Sperrrad sowohl, wie auch die einen
Theil des Sperrrades c umgebende Trommel c2 umschliefst. Die letztere ist mit einer Oeffnung c3
versehen, durch welche hindurch ein mittelst Feder bethätigter, in dem Arbeitshebel C gelagerter
Bolzen oder Kolben c4 in einen Zahn des Sperrrades c eingreifen kann. Die Trommel
c2 kann innerhalb des Cylinders cl unabhängig
von der Welle D gedreht werden, so dafs, je nach Belieben, mehr oder weniger von
der Oeffnung cs, Fig. 5, der Bahn des Bolzens c4 gegenüber tritt. Ist nun die Trommel
c2 so eingestellt, dafs der Bolzen c4 die Oeffnung c3 nicht eher erreicht, bis der Hebel
C seinen Niedergang vollendet hat, so greift der Bolzen nunmehr in das Rad c ein
und bewegt dasselbe und zugleich die Welle D um die Entfernung eines Zahnes nach vorwärts.
Wird indessen die Trommel c2 so gesetzt, dafs der Bolzen c4 in das Rad c bei
einem Drittel der Hebelbewegung eintritt, so wird dadurch das Rad c und damit zugleich
die Welle D um die Entfernung von zwei Zähnen weiter bewegt. Wird schliefslich die
Trommel so eingestellt, dafs der Bolzen c4 bei Beginn der Hebelbewegung in das Sperrrad c
eingreifen kann, so wird er das letztere und damit zugleich die Welle D um die Entfernung
von drei Zähnen weiter bewegen.
Die Einstellung der Trommel kann in geeigneter Weise mittelst einer Stellschraube c5
erfolgen, die sich durch einen ringförmigen Ansatz c6, Fig. 2, der Trommel hindurch in
Durchbohrungen c7c8, Fig. 5, auf dem Tragrahmen
erstreckt.
Auf der Welle D ist in geeigneter Entfernung vom Ausgabem'echanismus ein Stirnrad
d angeordnet, welches in ein zweites Stirnrad^ auf der in geeigneten Lagern im Rahmen
der Registrirvorrichtung gelagerten ■ Welle F eingreift. Weiter ist ein Additionsmechanismus G
von bekannter Constructionsart derartig angeordnet, dafs derselbe durch das Stirnrad/ bethätigt
werden kann, um die Gesammtsumme aller der ausgegebenen Flüssigkeit entsprechenden
Preiseinheiten zu registriren.
Unter dem Ausdruck »Preiseinheiten« ist dabei jener Preis zu verstehen, welcher für die
kleinste oder geringwerthigste, auf einmal auszugebende Flüssigkeitsmenge festgesetzt ist, und
es werden bei vorliegendem Apparate die Preise von gröfseren oder mehrwerthigen Mengen
als Vielfache dieses niedrigsten Preises berechnet. Angenommen z. B., der niedrigste Preis irgend
einer auf einmal zur Ausgabe gelangenden Flüssigkeitsmenge betrüge fünf Pfennige, so
würde der Preis einer gröfseren Menge oder einer mehrwerthigen Flüssigkeit zehn Pfennige,
fünfzehn Pfennige oder ein anderes Vielfaches von fünf Pfennigen betragen. Da nun der
Additionsmechanismus so angeordnet ist, dafs derselbe eine Einheit für jede fünf Pfennige
registrirt, so wird die Gesammtsumme der durch den genahnten Additionsmechanismus angegebenen
Einheiten die Anzahl der fünf Pfennige darstellen, welche man für die zur Ausgabe gelangte Flüssigkeit bezahlt hat.
Die Beziehung zwischen dem Additionsmechanismus und den Zähnen des Sperrrades c
in Verbindung mit dem Ausgabemechanismus ist dabei eine solche, dafs bei der Bewegung
des Sperrrades c ein Zahn desselben den Additionsmechanismus hinreichend bethä'tigt,
um eine Einheit zu registriren, während durch zwei oder drei Zähne des Sperrrades entsprechend
zwei oder drei Einheiten registrirt werden.
In Verbindung mit der Welle F steht ein Rad H, Fig. io, welches an seinem Umfange
mit Typen h versehen ist. Diese Typen bedeuten fünf Pfennige, zehn Pfennige u. s. w.,
also Werthe, welche in regelmäfsigen Intervallen von fünf Einheiten bis zu einhundert
oder, je nach Belieben, bis zu mehr oder weniger anwachsen. Das Rad H ist auf
einem Klauenausschnitt hl befestigt, welcher letztere in Verbindung zu treten vermag mit
dem konisch zulaufenden Ende/1 der Welle F, wodurch die gemeinschaftliche Umdrehung des
Rades H mit der Welle F erzielt wird. Weiter ist der Klauenausschnitt hl mit einem centrisch
gelagerten Bolzen oder Kolben /j2 versehen,
welcher in eine Ausbohrung /2 am Ende der Welle F einzutreten vermag. Eine in der Ausbohrung
/2 zwischen der Bohrwandung und dem Ende des Kolbens h2 eingeschaltete Spiraldruckfeder
/3 hat das Bestreben, den Klauenausschnitt h1 aufser Verbindung zu setzen mit
dem konischen Ende /' der Welle F. Das Rad H wird jedoch in Eingriff mit der
Welle erhalten vermittelst eines beweglichen Schlüssels /, dessen dickerer Theil i ein
Zapfenstück /4 gegen ein konisch geformtes Lager/5 auf dem Klauenstück hx drückt. Wird
indessen der Schlüssel / nach aufwärts bewegt, so dafs dessen dünnerer Theil z'1 dem Zapfenstück/4
gegenüber zu stehen kommt, so wird das letztere durch den Druck der Feder /3
veranlafst, nachzugeben, und der Klauenausschnitt h1 wird infolge dessen aufser Verbindung
gebracht mit der Welle F.
Das mit den Typen besetzte Rad H steht in Verbindung mit einer feststehenden Scheibe K,
welche am Trägerrahmen mittelst einer aufgewundenen Spiralfeder k befestigt ist, deren
eines Ende mit einem Bolzen kx auf der Scheibe K, deren anderes Ende mit dem Ansatz
des Rades H verbunden ist. Die Scheibe K dient, aufser ihrer Function als Stütze für das
eine Ende der Feder k, auch zur Erhaltung der Feder in ihrer relativen Lage zum Typenrad
H. Wenn nun das Typenrad H durch seinen Eingriff in die Welle F in Umdrehung
versetzt wird, so geschieht dies in entgegengesetzter Richtung zur Spannung der Feder k,
und eine derartige Bewegung sucht die Spiralfeder abzuwinden, so dafs in dem Augenblicke,
wo der Klauenausschnitt h1 von der Welle F
befreit ist, die Feder k das Typenrad H in seine normale Lage zurückdreht.
Die zwischen dem Typenrad H und den Zähnen des Sperrrades c in Verbindung mit
dem Ausgabemechanismus bestehende Beziehung ist derartig, dafs bei der Bewegung des
Sperrrades durch die beiden Wellen JD und F und deren Verbindungen ein Zahn desselben
das Typenrad H um die Entfernungen zweier Typen von einander, oder — im angenommenen
Falle — um ein Intervall von fünf Pfennigen dreht. Daraus folgt, dafs die auf einander
folgenden Bewegungen irgend eines oder mehrerer Hebel C des Ausgabemechanismus
dazu dienen, das Typenrad H um so viel Intervalle von fünf Pfennigen nach vorwärts zu
treiben, als Zähne des Rades oder der Räder c nach vorwärts bewegt worden sind. Wenn
z. B. einer der Hebel C bethätigt würde, ein Rad c um einen Zahn vorwärs zu bewegen,
ein anderer um zwei, ein dritter um drei, so würde die Gesammtsumme der Vorwärtsbewegungen
der Räder c der Enfernung von sechs Zähnen entsprechen und das Typenrad H würde dabei um sechs Intervalle von je
fünf Pfennigen vorwärts bewegt worden und demgemäfs die dem Preis von dreifsig Pfennigen
entsprechende Type in die Druckstellung gebracht worden sein.
Der zur Sicherung des Druckes dienende Mechanismus ist wie folgt gestaltet.
Ein beweglicher Rahmen L, Fig. 9 und 11,
ist in dem Trägerrahmen so angeordnet, dafs er gegen die auf dem Rade H befindliche
Type hin- und von derselben wegzugleiten vermag. Der Rahmen L ist mit einer Zahnstange
/ ausgerüstet, welche in einen gezahnten Sector m auf einem am Rahmen bei m1 drehbar
gelagerten Arbeitshebel M, Fig. 9, eingreift.
Wird der Hebel M niedergedrückt, so dient das Eingreifen des Sectors m in die Zahnstange
/ dazu, den Rahmen L gegen die Type hin zu schieben, wird dagegen der Hebel
zurückbewegt, so erfolgt die Bewegung des Rahmens L von der Type weg. Der Rahmen L
trägt eine Zuführungswalze JV,' auf welcher eine Bandrolle aufgewunden sein kann, zur
Aufnahme des durch die Type erfolgenden Druckes. Das freie Ende des aufgerollten Bandes
kann von der Rolle weg durch einen inneren Kanal n, Fig. 9, hindurch geführt werden,
welches gegen die Vorderseite des Gehäuses hinführt und, sobald der Rahmen L emporgeschoben
wird, in einen an der Vorderseite des Gehäuses befestigten Behälter O mündet.
Die lose Walze JV1 dient zur Einführung des Bandes in den Kanal n.
Auf der Achse der Walze JV ist ferner ein Stirnrad nl lose gelagert, welches in eine Z,a\mstange
P eingreift, die an dem Gehäuse derart befestigt ist, dafs, sobald der Rahmen L in
seiner höchsten und niedrigsten Stellung angelangt ist, durch dieselbe das Stirnrad n1 zur
Umkehr gezwungen wird. Das Stirnrad n1 steht
mit der Walze JV durch Vermittelung einer auf der letzteren befindlichen kreisförmigen
Reihe von Sperrzähnen ra2, sowie einer durch Federdruck bethätigten, auf dem Stirnrad befestigten
Sperrklinke ns in Verbindung. Die Anordnung der Zähne «2 und der Sperrklinke
n3 ist derart gewählt, dafs, sobald der Rahmen L gegen die Type hinbewegt wird,
die Sperrklinke n3 ungehindert über die Sperrzähne hinweggleitet und die Walze JV nicht
veranlafst, der Type Band zuzuführen. Sobald aber der Rahmen L von der Type fortbewegt
wird, greift die Sperrklinke n3 in einen Zahn n2 ein und hemmt dadurch das Stirnrad n1, so
dafs die Walze JV in Rotation versetzt und das Band abgewickelt wird. Der obere Theil
des Rahmens L trägt ein Druckkissen p, Fig. 9, vermittelst dessen das Band in elastische Berührung
mit der Type gebracht wird. Ferner ist eine schneidende Kante n* an der Mündung
des Kanals η vorgesehen, welche zugleich mit der geraden Kante an der Rückseite
des Aufnahmebehälters O wirkt, so dafs gerade, bevor der Rahmen L die Grenze seiner Abwärtsbewegung
erreicht, der bedruckte Theil des Bandes vom übrigen Theil desselben abgeschnitten
und abgesondert innerhalb des Behälters O zurückgelassen wird. Um das Vorwärtsbewegen
des Bandes innerhalb des Kanales η zu verhindern, sobald die Abschneidevorrichtung
in Thätigkeit getreten ist, ist ein Hebedaumen I1 auf dem Rahmen L vorgesehen,
dessen Zweck darin besteht, die Sperrklinke n* in Verbindung zu bringen und aufser
Verbindung zu setzen mit dem Sperrzahn κ2, gerade bevor der Rahmen L die Grenze seiner
Abwärtsbewegung erreicht, wodurch die weitere Zuführung des Bandes zu diesem Punkte verhindert
wird.
Daraus geht hervor, dafs, sobald der Hebel M niedergedrückt wird, der Rahmen L
gegen die Type hinbewegt wird, und das Bedrucken nahe dem Ende des Bandes erfolgt.
Sobald aber der Hebel M seine Rückwärtsbewegung antritt, wird das bedruckte Band
nach vorwärts in den Aufnahmebehälter O bewegt und genau, bevor der Rahmen L die
Grenze seiner Abwärtsbewegung erreicht, wird das bedruckte Bandstück abgeschnitten und in
dem Behälter O zurückgelassen, aus welchem es entfernt werden kann.
An dem beweglichen Rahmen L ist ein Arm Q, Fig. 8, befestigt, dessen Ende theilweise
die Spindel des Schlüssels / umfafst. Gerade bevor der gleitende Rahmen L die
Grenze seiner Aufwärtsbewegung erreicht, legt sich der Arm Q gegen eine Anschlagfläche i2
auf dem Schlüssel und hebt denselben so weit empor, dafs der dünnere Theil z'1 desselben
dem Zapfenstück f* gegenübersteht, wodurch das Freiwerden des Typenrades von der.Welle F
bedingt wird. In demselben Moment indessen tritt ein Vorsprung q am Arme Q zwischen
zwei Zähne des auf dem Typenrad H mit diesem rotirend befestigten Zahnrades q1, wodurch
das letztere von der Rückkehr in seine durch die Spannung der Feder k bedingte
Normalstellung so lange verhindert wird, bis der Typendruck vollendet ist und der gleitende
Rahmen L seine Abwärtsbewegung beginnt. Vorzuziehen ist es, die Seiten der Zähne auf
dem Rade ^1 etwas abzuschrägen, so dafs der
seitliche Ansatz q — indem er zwischen zwei Zähnen hindurchgeht — dazu dient, das
Typenrad zu centriren, um die Drucktype genau in die zur Herstellung eines klaren, deutlichen
Druckes erforderliche Stellung zu bringen. Gerade bevor der bewegliche Rahmen die
Grenze seiner Abwärtsbewegung erreicht, legt sich der Arm Q. gegen eine Anschlagfläche z3,
Fig. 10, am Schlüssel / und bewegt denselben nach abwärts in die Stellung, dafs der dickere
Theil I desselben dem Zapfenstück _/"* gegenüber
tritt, wodurch das Typenrad in reibende Verbindung mit der Welle F tritt und zur
weiteren Thätigkeit bereit ist.
Um, eine gleichzeitige Wirkung zweier oder mehrerer Hebel C zu verhindern, ist eine
Reihe von Sperrriegeln r r1, Fig. 3, vorgesehen,
die zu beiden Seiten der Hebel angeordnet sind und genügend Spielraum lassen, um nur
gerade einen der Hebel C auf einmal zwischen ihnen hindurch passiren zu lassen. Die äufsersten
Enden der Sperrriegel rr1 sind abgeschrägt
und der Theil c9 des Hebels C, welcher geeignet ist, zwischen denselben hindurchzugehen,
ist gleichfalls mit einer abgerundeten oder abgeschrägten Oberfläche versehen, so dafs, sobald
einer der Hebel C nach vorn gezogen wird, er die Riegel seitlich verdrängt, wodurch ihm
das Hindurchpassiren zwischen denselben ermöglicht, dabei gleichzeitig aber die Bethätigung
einer der anderen Hebel C verhindert wird, während der zuerst bewegte sich zwischen den
Grenzen seines Hubes befindet.
Um jedoch eine rasch auf einander folgende Bewegung mehrerer Hebel, ohne die durch die
Rückkehr derselben in ihre normale Lage bedingte Verzögerung zu ermöglichen, ist ein
weiterer Einschnitt oder eine Oeffnung c10, Fig. 2 und 4, mit abgeschrägter Kante cn an
den Hebeln C vorgesehen, so dafs, sobald irgend einer der Hebel seine untere Grenzstellung
zur Flüssigkeitsentnahme erreicht hat, ein weiterer Hebel unmittelbar aus seiner normalen
in seine gesenkte Stellung gebracht werden kann, indem die Sperrriegel sich durch
den Einschnitt c10 in dem zuerst nach abwärts gedrückten Hebel hindurch bewegen können.
Nachdem auch der zweite Hebel zur Flüssigkeitsentnahme niedergedrückt ist, kann ein
dritter Hebel in derselben Weise bethätigt werden u. s. w., wobei die Oeffnung c10 eines
jeden der vorher niedergedrückten Hebel den Sperrriegeln eines jeden nachfolgend bethätigten
Hebels als Führung dient. Werden die Hebel so auf einander folgend bethätigt, so wirkt der
Registrirapparat bei jedem Niederdrücken und es wird auch der Schreibmechanismus bethätigt,
vermittelst dessen der Gesammtbetrag gedruckt wird. Die Hebel können nach einander in beliebiger
Reihenfolge wieder in ihre Normalstellung zurückgebracht werden.
Es ist klar, dafs die Reihe der Sperrklinken so angeordnet sein kann, dafs dieselben auch
in Aussparungen in den gegenüberliegenden Seiten der verschiedenen Hebel eintreten können,
anstatt dafs dieselben durch in den Hebeln gebildete Oeffnungen hindurchpassiren.
Um alle Hebel gegen die Bethätigung zu verschliefsen, ist ein Gleitstück r2, Fig. 3, vorgesehen,
welches mit dem Ende eines der Gleitböcke in und aufser Verbindung gebracht werden kann, um dieselben dicht gegen einander
zu drücken. Das Gleitstück r2 kann durch einen Arm r3 auf einer verstellbaren
Welle r4, welche durch eine Kurbel r5, Fig. 1,
in Umdrehung versetzt wird, bethätigt werden. Die Kurbel kann auf irgend eine bekannte Art
verschlossen und der Schlüssel von der dazu berechtigten Person verwahrt werden.
Nachdem die Bethätigung der einzelnen Theile aus einander gesetzt worden, mag noch
die Wirkungsweise des ganzen Apparates kurz geschildert werden.
Flüssigkeiten von verschiedenen Qualitäten und Preisen oder verschiedene Mengen von
Flüssigkeiten von demselben Preise können durch Bethätigung eines oder mehrerer Hebel
des Ausgabemechanismus verausgabt werden. Durch die Bethätigung der Ausgabehebel wird
gleichzeitig die Gesammtsumme der Preiseinheiten auf die Registrirvorrichtung übertragen,
wodurch nunmehr das Typenrad in jene Stellung gebracht wird, dafs die dem Preis aller bei
dieser Bethätigung verausgabten Flüssigkeitsmengen entsprechende Type in Druckstellung
kommt. Es bleibt demnach nur übrig, den Registrirhebel zu bethätigen, wodurch ein
diesen Preis enthaltendes Billet gedruckt und ausgefolgt wird.
Vorausgesetzt ist natürlich, dafs durch eine bei einer einzigen Bethätigung ausgegebene
Anzahl von Flüssigkeitsmengen das Typenrad nicht über eine volle Umdrehung hinausbewegt
wird, welche für die vorbeschriebene Anordnung des Apparates die Grenze der Vorwärtsbewegung
bildet. Falls es erforderlich wäre, einen höheren Preis zu registriren, als derjenige
ist, welchen das Rad des Apparates durch eine einzige Bethätigung registriren kann,
so kann der Apparat leicht vervollständigt werden, indem man zwei oder mehrere Rigistrirvorrichtungen
an Stelle der einen verwendet.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Ausgabeapparat für Flüssigkeiten mit selbstthätiger Vorrichtung zur Berechnung, Addition und zum Niederschreiben des Preises der ausgegebenen Flüssigkeitsmengen, dadurch gekennzeichnet, dafs durch einen Hebel (C) aus einem mit Zuleitungsrohr (B) und, behufs Abänderung des Mefsraumes, mit verschiebbarem Kolben (al) ausgestatteten Mefsgefäfs (A), durch Vermittelung eines am Verschlufshahn (b) befestigten Hebels (bz), eine bestimmte Flüssigkeitsmenge entnommen werden kann.
- 2. Bei dem wie in Anspruch 1. gekennzeichneten Ausgabeapparat für Flüssigkeiten die selbstthätige Berechnung und Addition der für die ausgegebenen Flüssigkeitsmengen entfallenden Preise, dadurch gekennzeichnet, dafs durch einen oder auf einander folgend durch mehrere auf einer Welle (D) drehbar gelagerte Hebel (C) ein mit dieser Welle in fester Verbindung stehendes Sperr-rad (c), dessen Zähneabstand einer gewissen Preiseinheit der Flüssigkeit entspricht, dem Preise der entnommenen Mengen entsprechend vorwärts bewegt und die jedesmalige Bewegung der Welle (D) durch Zahnradübersetzung (d,f, F) auf einen Additionsmechanismus (G) übertragen wird, welcher die Gesammtsumme aller die ausgegebenen Flüssigkeitsmengen enthaltenden Preiseinheiten angiebt.Bei dem in Anspruch ι. gekennzeichneten Ausgabeäpparat für Flüssigkeiten, in Verbindung mit dem unter 2. beanspruchten Berechnungs- und Additionsmechanismus eine Druckvorrichtung für den auf die ausgegebenen Flüssigkeitsmengen entfallenden Preis, darin bestehend, dafs durch die Bewegung eines Hebels (M) ein Rahmen (L), in dessen Innerem das Druckband (N), sowie die Führungsvorrichtungen (N1 n) für dasselbe angeordnet sind, so gegen das mit dem Additionsmechanismus (G) in Verbindung stehende Typenrad (H) gedrückt wird, dafs die dem jeweiligen Preise entsprechende Type auf dem Band sich abdruckt, während das bedruckte Ende des Streifens durch eine am äufseren Rande des Rahmens (L) befindliche Schneidevorrichtung (n*) bei dessen Entfernung vom Typenrad (H) abgeschnitten wird und in ein Gefäfs (O) fällt, aus welchem dasselbe entnommen werden kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE72302C true DE72302C (de) |
Family
ID=345531
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT72302D Expired - Lifetime DE72302C (de) | Ausgabeapparat für Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE72302C (de) |
-
0
- DE DENDAT72302D patent/DE72302C/de not_active Expired - Lifetime
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