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Freiluftschaltanlage Bei Hochspannungsfreilufts.chaltanlagen bestimmt
der Abstand zwischen den spannungführenden Geräten zweier benachbarter Abzweige
die Länge der Schaltanlage. Wenn nämlich die Geräte eines Abzweiges überholt werden
müssen, während der oder die Nachbarabzweige im Betrieb sind und damit unter Spannung
stehen, so sind die mit der Überholung Beschäftigten der Gefahr ausgesetzt, daß
sie mit den spannungführenden Teilen der Nachbarabzweige in Berührung kommen. Diese
Gefahr ist um so größer, je geringer der Abstand zwischen den Geräten der einzelnen
Abzweige ist.
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In Abb. i und 2 sind der Schnitt und der Grundriß einer ioo-kV-Schaltanlage
mit der heute üblichen Aufbauweise dargestellt. Die Felderteilung F, d. h. die Breite
dies von einem Abzweigfeld insgesamt beanspruchten Raumes ist z. B. 8 m. Dabei ergibt
sich ein Abstand A zwischen den Trennschaltern T der beiden Abzweige
von 3 m. Der Abstand B zwischen den Leistungsschaltern L beträgt nur 2,3 m. Dieser
Abstand von 2,3 m wird bei einer Spannung vorn i oo kV als, ausreichend anzusehen
sein, um unbeabsichtigte Berührungen bei Arbeiten an einem abgeschalteten Abzweig
mit dem benachbarten, unter Spannung befindlichen Zweig zu verhindern. Wenn jedoch
im Hinblick auf das Gelände oder den zur Verfügung -stehenden Raum kleinere Felderteilungenerforderlich
sind, könnten sich zwischen den Trennschaltern T und den Leistungsschaltern L benachbarter
Abzweige
Abstände ergeben, die nicht mehr mit Sicherheit die Berührungsgefahr
ausschließen. In diesen Fällen sollen gemäß der Erfindung die sich unterhalb oder
auf der gleichen Seite der Sammelschienen befindlichen spannungführenden Geräte
der einzelnen Abzweige in zwei Fluchtlinien, gegeneinanderversetzt, angeordnet werden.
Bei mehr als zwei Abzweigen wird man zweckmäßigerweise die Versetzung zickzackförmig
vornehmen.
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In Abb. 3 ist der Grundriß einer nach :der Erfindung aufgebauten Freiluftschaltanlage
dargestellt. Es sei angenommen, daß die Ab-
stände A der Trennschalter T der
einzelnen Abzweige hinreichend seien, um eine Berührung benachbarter Trennschalter
zu vermeiden, daß jedoch der Abstand der Leistungsschalter bei einem Aufbau, wie
er in Abb. a dargestellt ist, zu gering ist, um die Berührungsgefahr reit Sicherheit
auszuschließen. In diesem Falle genügt es, wie das bei der in Abb.3 wiedergegebenen
Schaltanlage geschehen ist, die Leistungsschalter L in zwel verschiedenen Fluchtlinien
anzuordnen. Die Anordnung der Leistungsschalter ist dabei so getroffen, daß sie
symmetrisch rechts und links von dem Gleis ('r aufgestellt werden können. Die Transportverhältnisse
sind daher praktisch gleich wie bei der in Abb. a wiedergegebenen Schaltanlage.
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Muß, was gelegentlich vorkommt, der Abstand zwischen den Trennschaltern
geringer sein als zwischen den Leistungsschaltern, so kann man gemäß -der Erfindung
die Trennschalter T anstatt in der in Abb. 3 dargestellten Aufbauweise in einer
zweckentsprechenden Versetzung anordnen, wie dies mit den Leistungsschaltern L bei
der Schalfanlage nach Abb.3 geschehen ist.
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Man kann selbstverständlich sowohl Leistungsschalter als auch Trennschalter
jeweils in zwei verschiedenen Fluchtlinien anordnen, sofern dies die Umstände erforderlich
machen sollten. Es ergeben sich dabei die verschiedensten Aufbaumöglichkeiten. Außerdem
kann man auch die übrigen zu der Freil.ufts.chaltanlage gehörigen Geräte, sofern
dies erforderlich sein sollte; in entsprechender Weise aufstellen.
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Die nach der Erfindung aufgebaute Schaltanlage, die man als Zweifluchtenanordnung
bezeichnen kann, hat gegenüber der üblichen Einfluchtanordnung, wie dies aus Abb.3
leicht zu ersehen ist, den Vorteil, daß man bei einer bestimmten Länge des Geländes
mit einer Felderteilung auskommen kann, die bei der Einfluchtanordnung zu unzulässig
geringen Entfernungen zwischen den spannungführenden Geräten zweier Hochspannungsfelder
führen würde. Man erreicht also den Vorteil, daß man mit geringerer Länge der Schaltanlage
,auskommt und hierbei erheblich an. Baukosten und Werkstoff sparen kann.