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Stahlhelm o. dgl. mit angesetzter Krempe als Augen-, Gesichts- und
Nackenschutz Es sind Stahlhelme o. dgl. bekannt, die aus einem halbkugeligen Oberteil
(Helmkopf) und einem unteren, ringsum überstehend verlaufenden flansch- oder krempenartigen
Teil als. Gesichts-, Augen- und Nackenschutz bestehen. Es sind auch Stirnschutzplatten
bei Stahlhelmen mit nicht ringsum überstehendem, flanschartigem unterem Teil bekannt,
die als Sehschlitze dienende Durchbrechungen hab=en, und die in eine untere Stellung
gebracht werden können, um einen Augenschutz zu bilden. Die Erfindung vereinigt
die beiden-bekannten Ausführungen. Bei ihr ist bei einem Stahlhelm mit einem halbkugelförmigen
Oberteil und einem ringsum überstehend verlaufenden flansch- oder krempenartigen
unteren- Teil der Stirn- und Augenschutz besonders- verschiebbar und einstellbar
eingerichtet, der je nach Lage als eine an sich bekannte Augen,- und Stirnschutzplatte
mit als Sehschlitze dienenden Unterbrechungen ausgebildet ist. Inder Ruhestellung
befindet sich diese Platte als doppelter Stirnschutz innen oder außerhalb des vorderen
unteren Teiles der Helmschale. In Gebrauchsstellung wird sie mitsamt der flanschartigen
Krempe als Augenschild unmittelbar vor diesen heruntergezogen. Es ist dadurch möglich,
die Vorteile des Stirn- oder Augenschutzes je nach den Verhältnissen zu wählen,
ohne die Verteile aufzugeben, die die ringsherum reichende überstehende, flanschartige
Helmkrempie bietet.
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Neu ist gegenüber den früheren Ausführungen, daß einerseits die Helmkrempe
mit
ihren Vorteilen erhalten bleibt, daß aber andererseits die Augenschutzplatte
unmittelbar vor den Augen heruntergeführt werden kann, wodurch bei kleinsten Sehschlitzen
eine völlig unbehinderte Sehmöglichkeit erzielt wird.
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Bei den bisherigen Ausführungen kam entweder der vordere Krempenflansch
ganz in Fortfall, oder aber man beließ ihn und führte die Stirn- bzw. Augenschutzplatte
über (außerhalb) seinen äußeren Rand herab. Dadurch kam die Schutzplatte so weit
von den Augen weg, daß ein einwandfreies Sehen durch die Sehschlitze nicht mehr
möglich war, selbst wenn diese ziemlich groß gehalten wurden, also mithin schlechten
Augenschutz bildeten.
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Erfahrungsgemäß ergeben sich 9o% der Augenverletzungen im Kriege nicht
aus direkten Geschoßverletzungen, sondern aus Sand_ und Metallsplitterstreuung.
Im Stellungskrieg ist der Körper des Soldaten durch die Grabenwand geschützt, der
Kopf durch den Stahlhelm. Der empfindlichste Teil des Körpers, die Augen, sind ohne
Schutz. Die Erfindung gleicht diesen Fehler aus. Erfahrungsgemäß halten die Soldaten
beim bisherigen Zustand des Stahlhelmes in starkem Trommelfeuer den Arm vor die
Augen, ziehen den Helm ins Gesicht und können nicht mehr operieren.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in mehreren Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. i zeigt den Stahlhelm nach der Erfindung mit Augenschutzschild
in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und in Abb.2 in Vorderansicht, wobei der
Schutzschild sich in der Außergebrauchsstellung befindet.
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Die Abb.3 und q. stellen in Seiten- und Vorderansicht den gleichen
Stahlhelm mit herabgezogenem Schutzschild (Gebrauchsstellung) dar, während Abb.
5 ein Querschnitt zu Abb. i ist.
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Eine andere Ausführungsform ist in Abb. 6 und 7 gezeigt, und zwar
zeigt Abb.7 den Schutzschild in Gebraucbsstellung.
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In Abb. 8 und 9 ist ein Stahlhelm anderer Form mit dem Schutzschild
nach der Erfindung in Seitenansicht und Draufsicht, letztere .teilweise 'im Schnitt
gezeichnet, dargestellt.
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Abb. i o bis 12 sind Teilansichten verschiedener Ausführungsbeispiele
der Sehschlitze. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i bis 5 ist der Augenschutzschild
i im Innern des Stahlhelmes 2 in seitlichen festen Führungssehienen 3 verschiebbar
gelagert. Er ist der Form der Helmkopfwandung angepaßt und besitzt für beide Augen
Sehschlitze 4, die zu jedem Augenabstand passen. Die Sehschlitze 4 sind beliebig,
doch zweckentsprechend gestaltet. Einige Ausführungsbeispiele sind besonders in
Abb, io bis 12 gezeigt. Der Schutzschild i (Abb. I und 2) wird durch einfaches
Herausziehen aus dem Heiminnern in seine Gebrauchsstellung gebracht, bis ein an
ihm vorgesehenes Loch bzw. Vertiefung 5 in einen am Stahlhelm 2 befindlichen Sperrbolzen
6 eingreift, wodurch er auch gegen Verschiebung gesichert ist. In dieser Stellung
(Abb.3 und 4) schützt der Schild i die Augen und das Gesicht des Heimträgers vor
Verletzungen.
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Der Schild ist in an der Heimwandung ortsfesten Schienen 3 geführt.
In entsprechendem Abstand von dem Sp,errlo.cll5 nach dem unteren Schildrand zu ist
ein zweites Sperrloch 5 angeordnet, das den Schild i durch Eingriff des Sperrbolzens
6 in seiner Ruhelage gegen Bewe-un- sichert.
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B !-, d Z,
ei er in Abb. 6 und 7 gezeigten Ausführungsform ist
der Schutzschild i auf der Außenseite des Stahlhelms 2 auf seitlich am Helm beliebig
befestigten Gelenkbolzen 7, der Heimform entsprechend gestaltet, schwenkbar gelagert.
Die Anordnung der Sehschlitze q., des Sperrloches 5 und des Sperrbolzens 6 ist entsprechend
derjenigen nach Abb. i bis 5. In diesem Falle ist jedoch lediglich ein Sperrbolzen
zur Halterung der Schildes in der Ruhelage vorgesehen. Derselbe kann jedoch auch
.an einer höheren Stelle des @Hehnes, z. B. 4 cm höher, angebracht sein. Er ist
in Abb.6 in seiner Ruhelage und in Abb.7 in der Gebrauchsstellung gezeigt, in derer
mit seinem oberen eingezogenen Rand auf dem vorspringenden Heimrand ruht und von
diesem in seiner Lage gehalten wird. Auch hier befindet sich das Augenschutzschild
dicht vor den Augen.
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Wie bereits erwähnt, können die in dem Schutzschild i vorgesehenen
Schlitze 4 beliebig gestaltet sein. Einige Ausführungsbeispiele sind in den Abb.
i bis 4 und 6 bis 8 und io bis 12 gezeigt. Die Sehschlitze können aus schmalen,
länglichen Durchbrechungen bestehen oder auch kreuzförmig wie nach Abb.6 und 7 gestaltet
sein. Der Sehschlitz kann auch aus einer siebartig durchlöcherten Fläche gebildet
werden (Abb. i bis 4;).
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Nach Versuchen haben sich am günstigsten zwei Paare, bestehend aus
je drei übereinanderliegenden und nach außen schräg abfallenden Linien, bewährt,
wie sie in Motorradregenbrillen zu finden sind. Während sich nämlich in allen lochartigen
Durchbrechungen das Regenwasser festsetzt, fließt es hier ab und kann somit die
Sicht keinesfalls behindern.
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Der Schutzschild kann. nachträglich an den bereits im Gebrauch befindlichen
Helmen angebracht werden. Bei der Ausführung nach Abb. i bis 5 besteht der besondere
Vorteil, daß dem Helm die Abänderung gegenüber den
jetzigen Modellren
überhaupt nicht anzusehen ist, wenn der Schutzschild sich in Ruhestellung befindet,
was für Paraden, Ehrenwachen usw. äußerst wichtig ist. Natürlich muß der Schutzschild
der jeweiligen Gestalt des Helmes a.ngepaßt werden.