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Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln für Gußasphalt-, Walzasphaltmassen
o. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Binden-iitteln
für Gußasphalt-,Walzasphaltmassen, Asphaltdichtungsmassen bzw. .Asphaltvergußmassen,
die im . Hoch- und Ingenieurbau, im Tief- und Straßenbau verwendbar sind.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens wird eine Aufbereitung -von Kohlenteerpechen,
insbesondere Braunkohlenteerpechen, Krack- und Spaltbitumen, vorgenommen.
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Der Zusatz von Braunkohlenteerpech, Spaltbitumen und ähnlichen aus
Kohle gewonnenen Stoffen zur Herstellung von, Asphaltmassen hat den Nachteil, da.ß
die Asphaltmassen beim Zusatz dieser Stoffe zur Rissebildung neigen. und spröde
werden; infolgedessen wird bisher als Zusatz ausländisches Bitumen benutzt. Es ist
zwar schon vorgeschlagen worden, zur Herstellung bituminöser Massen Steinkohlenteerpech
und Erdölbitumen miteinander zu vermischen, wobei dem Erdölbitumen ein fein verteilter
Füller, wie organische Verbindungen von Elementen der vierten Gruppe des periodischen
Systems oder amorpher fein verteilter Mineralstoffe, zugesetzt wird. Gerade zur
Herstellung von den obenerwähnten Asphaltmassen hat sich dieses Verfahren deshalb
nicht bewährt, weil diese Massen bei mechanischen Beanspruchungen und unter dem.
Einfluß der Witterung !stark zur Rissebildung neigen.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, besteht die Erfindung in erster
Linie darin, daß ein bituminöser Füller, z. B. fein gemahlener Asphaltkalkstein,
sowohl den Kohlenteerpechen, insbesondere Braunkohleniteerpech, als auch dem Erdölbitumen
zugesetzt wird. Beide Massen werden getrennt für sich @erhitzt und können nach der
Abkühlung zusammengegehen und nochmals erhitzt werden.
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Vorzugsweise wird d@,s Erdölbitumen in an sich bekannter Weise durch
Zusatz von Asbestfaser, Gummischliff, Asbestschiefermehl o. dgl. zuvor besonders
dehnbar gemacht.
Es wurde gefunden, daß ein brauchbares Bindemittel
dadurch geis.chaffen werden konnte, daß ein bituminöser Füller gewählt wurde, der
sich sowohl mit dem Kohlenteerpech als auch mit dem Erdölbitumen innig zu verbinden
in der Lage ist. Dadurch, daß beide Stoffe den gleichen Füller aufweisen, ist auch
die Voraussetzung dafür geschaffen, daß später beide Stoffe zu einer dauerhaften
innigen Verbindung gebracht werden können.
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Es wurde weiter gefunden, daß sich die insbesondere bei niedriger
Temperatur spröden und brüchigen Kohlenteerpeche, wie Braunkohlenteerpech, durch
einen mehrfachen Kochprozeß unter Zugabe dieser geeigneten Füllstoffe in ein zäheres
Erzeugnis umwandeln lassen, das bei der Herstellung von Gußasphalt- und Asphaltisoliermassen
zugesetzt werden kann, ohne daß bei der Verarbeitung des Mischproduktes Risse oder
sonstige Nachteile auftreten.
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Durch den mehrfachen Kochprozeß werden die Füllstoffe in dem Kohlenteerpech
ähnlich fein verteilt wie z. B. im Trinidad-Epure-Asphalt.
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Erfindungsgemäß wird einmal Kohlenteerpech, z. B. Braunkohlenteerpech,
allein mit Füllstoffen und zum anderen Mal Erdölbitumen mit gleichartigen Füllstoffen,
und zwar jede Mischung für sich, längere Zeit auf eine ioo° C übersteigende Temperatur
erhitzt, und es werden die beiden erhitzten Mischungen nach dem Abkühlen vereinigt
und nochmals zusammen längere Zeit unter langsamem Rühren erhitzt. Durch diese Behandlung
verteilen sich die Füllstoffe sehr fein durch die ganze Masse hindurch, und dadurch,
daß beide Massen einen gleichen Füllstoff erhalten, stellen die gleichen Füller
eine innige Verbindung her. Das so erhaltene Erzeugnis weist etwa die zehnfache
Streckbarkeit und ZähigZähigkeit des unbehandelten Braunkohlenteerpeches auf.
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Die Erfindung sei nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Beispiel i ¢o bis 5o Teile Braunkohlenteerpech oder sog. Spaltbitumen werden auf
ioo° C erhitzt, und es werden dann langsam unter ständigem Rühren 5 Teile feinst
gemahlener deutscher Naturasphaltstein und 5 Teile Asbestschiefeiznehl (Asbestine)
zugesetzt. An Stelle von Asbestine kann ein ähnlicher streckbarer Füller, wie feines
Schiefermehl, Kieselgur o. d,1., verwendet werden. Hierauf wird die Temperatur auf
etwa iq.o bis i 5o° C gesteigert und etwa 3 bis ¢ Stunden auf dieser Höhe gehalten.
Beispiel 2 2o Teile (ausschließlich oder größtenteils deutsches) Erdölbitumen, das
durch einen Zusatz von Gummischliff, Asbestfaser oder ähnlichen Stoffen eine hohe
Streckbarkeit aufweist, werden mit 2o Teilen normalem deutschem Erdölbitumen ebenfalls
auf ioo° C erhitzt und dann die gleichen Teile Füllstoffe wie unter Beispiel i zugesetzt.
Auch diese Masse wird etwa 3 bis ¢ Stunden auf iq.o bis i5o° C erhitzt. Außer besonders
streckbar gemachtem Erdölbitumen können auch zähe oder künstlich streckbar gemachte
Naturasphält- oder Kunstprodukte (Harzprodukte) benutzt werden.
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- Man läßt die Massen der Beispiele i und 2 erkalten, schmilzt sie
wieder, vereinigt sie und erhitzt die Mischung mehrere Stunden auf etwa 150,-Die
so erhaltene Masse kann dem Asphaltmastix zwecks Herstellung von Gußasphaltmasse.n
für Straßen- oder Asphaltisoliermassen für Brücken und Dachflächen im Hochbau und
Ingenieurbau zugesetzt werden, ohne daß Nachteile durch Rissebildung usw. zu befürchten
sind. Mit anderen Worten: wenn man bisher zum Aufbereiten von Asphaltmastix oder
gemahlenem Asphaltgestein a) bei der Herstellung von Gußasphaltmassen 5o Teile Mastix,
75 Teile Kies, 5 Teile Bitumen aus ausländischen Rohölen oder Trinidad Epure, b)
bei der Herstellung von Isoliermassen 85 Teile Asphaltmastix, 15 Teile ausländisches
Bitumen zugesetzt hat, kann man nunmehr den Bitumenzusatz durch den Werkstoff nach
der Erfindung ersetzen.