DE7209639U - Tapetenaufreissgeraet - Google Patents
TapetenaufreissgeraetInfo
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Description
Zum Lösen und Entfernen aufgeklebter Tapeten ist eine Reihe sehr verschieden wirkender Geräte bekannt geworden. So ist eine Einrichtung
gebräuchlich, welche einen Dampferzeuger und eine Dampfverteilungsplatte umfaßt, die von dem Dampferzeuger aus versorgt
wird und an der zu lösenden Tapete Stück um Stück von Hand zur Anlage gebracht wird. Durch den Dampf wird die Tapete durchfeuchtet
und kann alsdann mittels Spachtel von der Wand gelöst werden.
Als Nachteil dieser Einrichtung ist der verhältnismäßig große bauteilmäßige Aufwand sowie die verhältnismäßig umständliche und
zeitraubende Handhabung anzusehen. Die Verwendung solcher Einrichtungen
ist im übrigen auf gewerbliche Unternehmen beschränkt und kommt für Heimwerker praktisch nicht in Frage.
Des weiteren iat es üblich, aufgeklebte Tapeten durch Heranziehung
von Wand- und Deckenschaber zu entfernen. Bei Benutzung solcher Geräte besteht die Gefahr, daß der Feinputz der Wände be-
schädigt wird· Hinzukommt, daß insbesondere bei großen Flächen
ein hoher Kräfteverbrauch eintritt. Somit befriedigt auch diese
Methode des Entfernens von aufgeklebten Tapeten keineswegs.
Als weiteres Hilfsmittel zum Lösen aufgeklebter Tapeten sind Handwalzen bekannt geworden, die am Umfang scharfe Spitzen aufweisen.
Solche Stichelwalzen werden mit Druck entlang der zu entfernenden Tapeten geführt, wobei sie abrollen und mit den Spitzen Löcher in
die Tapeten drücken. Nach dem Perforieren werden die Tapeten von der Zimmerseite aus mit Wasser benetzt· Dabei poll über die Löcher
Wasser zur Tapetenrückseite gelangen und das Ablösen von der Rückseite aus bewirken. Wie die Praxis zeigt, werden die Löcher beim
Entlangziehen der Stichelwalze in der Tapete aber so durchgedrückt, daß sie rückseitig einen erheblichen Grat am Lochrand bilden, wodurch das etwa zur Rückseite der Tapete gelangende Wasser
gehindert wird, zwischen Wand und Tapete einzudringen. Abgesehen hiervon werden bei zu großem Druck die Spitzen der Stichelwalze
nicht nur Löcher in die Tapete sondern auch in den dahinter befindlichen Feinputz drücken« Somit können auch die Stichelwalzen
nicht als befriedigend für das Lösen von Tapeten angesehen werden.
Schließlich sind noch sogenannte Kratzkellen gebräuchlich, die Zähne nach Art eines Sägeblattes bzw, eines Kammes aufweisen und
unter Druckaufbringung mittels eines Griffstückes über die Tapete kreuzweise gezogen werden, worauf diese angefeuchtet und nach dem
Durchfeuchten mit einer Klinge abgeschabt wird· Bei Verwendung solcher Kratzkellen besteht die Gefahr, daß die von den Zahnspitzen verursachten Riefen zu tief geraten und damit den Putz beschädigen. Außerdem ist das Lösen von Tapeten mit einem solchen Gerät
äußerst zeitraubend, weil die Kelle nur verhältnismäßig schmal gehalten werden kann, so daß nacheinander eine Vielzahl sehr schmaler Tapetenflächen zu behandeln sind. Die Kellen können deswegen
nur schmal bemessen werden, weil es unmöglich wäre, bei breiter Bemessung alle Zähne gleichzeitig zum Aufsetzen auf die Tapete
und zu deren Aufreißen zu bringen.
Wie vorstehende Darlegungen zeigen, besteht das Bedürfnis nach einem
im Aufbau einfach gehaltenen und in der Handhabung leicht zu bedienenden Tapetenaufreißgerät, das bei seiner Benutzung den hinter
der Tapete befindlichen Wandputz nicht beschädigt. Die damit gegebene Aufgabe wird an einem Tapetenaufreißgerät gemäß der Neuerung
dadurch gelöst, daß daa Gerät an federnd elastischen Lamellen
angebrachte, vornehmlich aus gehärtetem Stahl bestehende Stifte mit Spitze besitzt, wobei die Spitzen lediglich um das Maß der
Eindringtiefe in die Tapete von der an dieser zur Anlage kommenden
Fläche vorstehen. Vorteilhafterweise sind die Stifte in ihrer von der Tapetenanlagefläche vorstehenden Länge einstellbar vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Tapetenaufreißgerätes
sind die Stifte in Köcher eingesetzt, die eine Durchgangsöffnung
für die Stiftspitzen aufweisen und an den Lamellen befestigt sowie mit einem Element zum Einstellen der Länge der vorstehenden
Stiftspitzen bestückt sind.
Vorteilhafterweise ist die Ausbildung so getroffen, daß als Stifte
mit Spitze handelsübliche Stahlnägel dienen und daß in Jedem Köcher ein Stück Gummischlauch eingesetzt ist, welches vom Schaft
des eingesetzten Stahlnagels durchsetzt ist und sich am Köchergrund abstützt, wobei der Nagelkopf an der gegenüberliegenden
Stirnseite des Schlauches aufliegt. Wenn hier gemäß einem weiteren Merkmal der Neuerung Gewinde vorgesehen ist, über welches eine
Schraube mit einem auf dem Nagelkopf sich abstützenden Druckstück ein- bzw. aufschraubbar ist, dann ergibt sich eine äußerst
günstige Einstellmöglichkeit der Stiftspitzenlänge. Aufgrund diestr
Ausbildung werden nämlich die Nägel durch die Rückstellkraft des Gummischlaucheβ gegen das Druckstück gepreßt, so daß durch
Ein- oder Ausschrauben desselben die Länge der aus dem Köcher vorstehenden Stiftspitze in einfacher Weise variierbar ist. Sie kann
so bequem auf das mit der gewünschten Eindringtiefe in die Tapete übereinstimmende Maß eingestellt werden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des Gebrauchsmusters gehören
die federnd elastischen Lamellen einer gemeinsamen, mit ihnen einstückigen Trägerplatte an, die aus Stahlblech besteht und auswechselbar
in ein mit Griff versehenes Halteteil einsetzbar ist. Zu dem Gerät gehört ferner eine Flächenspachtel, die anstelle der
Trägerplatte mit den federnden Lamellen am Halteteil befestigt werden kann und dazu dient, die Tapete nach ihrem Aufreißen und
Befeuchten von der Wand zu lösen.
Mit dem neuen Gerät wira das Beschädigen des hinter der Tapete befindlichen
Putzes beim Entlangziehen auf der Tapete ausgeschlossen, weil die Länge der von den Kochern vorstehenden Nagelspitzen
genau auf die Eindringtiefe bemessen wird. Außerdem wird erreicht,
daß beim Befeuchten der Tapete von der Vorderseite aus auch Wasser an die Tapetenrückseite gelangt, so daß der Kleber zwischen Tapete
und Wand aufgeweicht wird und sich die Tapete mühelos lösen läßt.
Weitere Vorteile und Merkmale des Gebrauchsmusters sind in der nachstehenden Beschreibung der Zeichnung erläutert, die ein Ausführungsbeispiel
veranschaulicht· Es zeigen:
Fig. 1 das Gerät schaubildlich,
Fif. 2 einen Längsschnitt durch einen Köcher mit
eingesetztem Nagel an der Lamellen-Befestigungsstelle,
Fig. 3 die am Halteteil anstelle der Trägerplatte einzusetzende Flächenspachtel.
Am Halteteil 1, das im wesentlichen von einer Winkel schiene mit
Jen Schenkeln 2 und 3 und einer Flachschiene k gebildet wird, die
mittels der auf die Schrauben 5, 6 aufschraubbaren Muttern 7, 8
gegen den Schenkel 3 ziehbar ist, kann die aus Stahlblech bestehende Trägerplatte 9 klemmend befestigt werden. Am Schenkel 2 des
Halteteiles 1 ist der Griff 10 befestigt. An der Trägerplatte 9 sind einstückig mit dieser federnd elastische Lamellen 11, 12, 13,
14, 15 vorgesehen. An jeder Lamelle ist jeweils ein Köcher 16, 17,
18, 19, 20 angenietet. Jeder Köcher weist eine Ausnehmung 21 auf, welche sich von der Obenseite 22 bis zum Grunde 23 erstreckt und
hier in eine DurchgangsÖffnung 2k übergeht, die mit leichtem
Schiebesitz von dem freien Ende eines eingesetzten Stahlnagels 26 durchsetzt wird. Die Ausnehmung 21 ist etwas breiter gehalten als
der Kopf 27 des Stahlnagels 26. Mit der Untenseite des Kopfes liegt dieser auf der oberen Stirnseite eines Schlauches 28 aus federnd
elastischem Gummi auf. Dieser Gummischlauch wird vom Schaft 29 des gehärteten Stahlnagels 26 frei durchsetzt; mit seinem Aussenmantel
liegt er an der Innenseite der Ausnehmung 21 an. Der Köcher besitzt an der Seite seiner Verbindung mit der Lamelle Innengewinde
30, in welches ein Druckstück 31 einschraubbar ist. Es
kann leicht am rändrierten Teil 32 betätigt werden. Mit der Untenseite stützt sich das Druckstück 31 auf dem Nagelkopf ab, und zwar
gegen die Rückstellkraft des GummiSchlauches 28. Durch weiteres
Einschrauben wird das Maß A, um welches die Spitze 33 des Stahlna- ι
gels 26 von der äußeren Unterkante 3^ des Köchers vorspringt, ver- |
größert werden. Dieses Maß A stimmt mit der Sindringtiefe der Spit- !
ze überein, da die Unterkante "}h beim Benutzen des Gerätes an der
Raumseite der Tapete zur Anlage kommt. Durch Zurückschrauben des Druckstückes 31 wird auch der Stahlnagel 26 zurückbewegt, und zwar
von der Rückstellkraft des GummiSchlauches 28, so daß das Maß A
verkleinert wird. Durch schraubendes Verstellen des Druckstückes 31 kann somit die Eindringtiefe der Nagelspitze 33 immer auf dat,
gewünschte Maß eingestellt werden.
Anstelle der Trägerplatte 9 kann die Flächenspachtel 35 am Halteteil
1 befestigt werden.
Claims (1)
- Schutzansprüche1. Tapetenaufreißgerät, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät an federnd elastischen Lamellen (11 bis I5) angebrachte, vornehmlich aus gehärtetem Stahl bestehende Stifte mit Spitze (33) besitzt, wobei die Spitzen (33) lediglich um das Maß (a) der Eindringtiefe in die Tapete von der an dieser zur Anlage kommenden Fläche (3k) vorstehen.2. Tapetenaufreißgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte in ihrer von der Tapetenauflagefläche (3*0 vorstehenden Länge (a) einstellbar vorgesehen sind.3« Tapetenaufreißgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte in Köcher (16 bis 20) eingesetzt sind, die eine Durchgangsöffnung (24) für die freien Enden (25) der Stifte aufweisen und an den Lamellen (11 bis I5) befestigt sowie mit einem Element zum Einstellen der Länge (A) der vorstehenden Stiftspitze (33) bestückt sind.4. Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Stifte mit Spitze (33) handelsübliche Stahlnägel (26) dienen und daß in jedem Köcher (16 bis 20) ein Stück Gvimmischlauch (28) eingesetzt ist, welches vom Schaft (29) des eingesetzten Stahlnagels (26) durchsetzt ist und sich am Köchergrund (23) abstützt, wobei der Nagelkopf (2?) an der gegenüberliegenden Stirnseite des Schlauches (28) aufliegt.a Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Jedem Köcher (16 bis 20) gegenüber der der Nagelspitze (33) zugeordneten Seite Gewinde (30) vorgesehen ist, über welches eine Schraubemit einen auf dem Nagelkopf (27) sich abstützenden Druckstück (31) ein- bzw, aufschraubbar ist.6. Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dpdurch gekennzeichnet, daß die Köcher (16 bis 20) an der Befestigungssexte als Niet ausgebildet sind.7. Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daf ca.. federnd elastischen Lamellen (11 bis I5) einer gemeinsam^ Trägerplatte(9) angehören.8. Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der -vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die federnd elastischen Lamellen (11 bis I5) einstückig mit einer als Trägerplatte (9) dienenden, aus Stahlblech bestehenden Platte sind.9. Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch %,<. ^nnzeichnet, daß das Gerät ein Halteteil (1) mit Griff (1O) besitzt, welches die Trägerplatte (9) auswechselbar aufnimmt.10. Tapetenaufreißgerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine anstelle der Trägerplatte (9) am Halteteil (1) einzusetzende Flächenspachtel (35).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19727209639 DE7209639U (de) | 1972-03-14 | 1972-03-14 | Tapetenaufreissgeraet |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19727209639 DE7209639U (de) | 1972-03-14 | 1972-03-14 | Tapetenaufreissgeraet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7209639U true DE7209639U (de) | 1972-08-31 |
Family
ID=6628907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19727209639 Expired DE7209639U (de) | 1972-03-14 | 1972-03-14 | Tapetenaufreissgeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7209639U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10064664A1 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-04 | Tts Tooltechnic Systems Ag | Vorrichtung zum Aufreißen von Tapeten oder Tapetenoberflächen |
-
1972
- 1972-03-14 DE DE19727209639 patent/DE7209639U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10064664A1 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-04 | Tts Tooltechnic Systems Ag | Vorrichtung zum Aufreißen von Tapeten oder Tapetenoberflächen |
DE10064664C2 (de) * | 2000-12-22 | 2003-11-06 | Hans-Peter Barthelt | Vorrichtungen zum Aufreißen von Tapeten oder Tapetenoberflächen |
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