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Aufbau und Einbau eines Flüssigkeitsschalters in eine Hochspannungsleitungsanlage
Es sind Flüssigkeitsschalter in waagerechter wie auch in schräg geneigter Lage in
Vorschlag gebracht worden. Sie werden entweder nur von einem Stützen oder aber von
zwei Stützern an den beiden Gehäuseenden getragen. Die Stützen sowohl als auch das
Schaltergehäuse haben verhältnismäßig große Abmessungen. Auch der Flüssigkeitsinhalt
der Schalter ist ein großer, und es dient selbst der Stützen vielfach als Flüssigkeitsvorratsraum.
Dementsprechend sind auch die Anlagekosten hoch.
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Durch die Erfindung. werden die Abmessungen des Schalteraufbaues unter
Berücksichtigung der notwendigen Isolationsstrecken verkleinert. Auch wird. der
Flüssigkeitsinhalt bis auf die für die Lichtbogenlöschung unbedingt erforderliche
Menge verringert. Zu diesem Zweck ist bei einem Aufbau und Einbau eines Flüssigkeitsschalters
in eine Hochspannungsleitungsanlage, zweckmäßig in Verbindung mit einem Lufttrenna
schalten, das Schaltergehäuse einwaagerechter Isolator, dessen beide Kopfenden von
IsoUerstützern getragen werden und dessen eines Kopfende eine Löschkammer 'mit einer
Differentialpumpeinrichtung zur Erzeugungeiner Flüssigkeitsströmung zum Löschen
des Lichtbogens enthält. Die Erfindung erstreckt sich hierbei darauf, daß der waagerechte
Gehäuseisolator die aus der Löschkammer austretende Kontaktspindel eng umschließt
und eine die Löschkammer umgreifende Raumerweiterung besitzt, über die der Löschkammermund
mit, einer oberhalb der Löschkammer angeordneten Luftkammer derart in Verbindung
steht, daß die aus der Löschkammer entweichenden Gasse auf kürzestem Wege in die
Luftkammer übertreten können.
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Die Löschung des Lichtbogens erfolgt bei dieser Schaltergattung im
Innern der noch durch den Kontaktstift verschlossenen Löschkammer. Verläßt der Kontaktstift
die Löschkammer, so erfolgt ein Druckausgleich durch
die vom Stift
freigelegte Öffnung, und die noch in der Kammer eingeschlossenen Druckgase entweichen
um das Löschkammergehäuse hinweg nach der drucklosen Luftkammer. Die, die Kontaktspindel
eng umschließende Isoliersäule enthält keine nennenswert in Betracht kommende Flüssigkeitsmenge.
Sie dient lediglich zur Spannungsisolierung der stromführenden Teile. Die außerhalb
der Löschkammer enthaltene Flüssigkeitsmenge braucht nur gering zu sein, so daß
die Abmessungen des Schaltergehäuses nur einen kleinen Raum in Anspruch nehmen.
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Der Einbau in die Hochspannungsleitungsanlage gestaltet sich in Verbindung
mit einem Lufttrennschalter, dessen beweglicher Kontakt von einem schwenkbaren Schaltisolator
getragen wird, außerordentlich einfach. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, den
ortsfesten Trennschalterkontakt an dem Endverschluß des waagerecht liegenden Isoliergehäuses
des Flüssigkeitsschalters anzuordnen. Es ist empfehlenswert, die Verbindung von
dem beweglichen Trennschalterkontakt zur Hochspannungsleitung in bekannter Weise
über einen nach oben gerichteten stabförmigen Leiterteil vorzunehmen, der zwischen
dem Trennschalterkontakt und einem flexiblen Leitungsabzweig eingefügt ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt. Das in
Fig. i in waagerechter Lage befindliche Schaltergehäuse i wird von zwei Isoliersäulen
2 und 3 getragen, die auf der Grundplatte ¢ befestigt sind. Das waagerechte Isoliergehäuse
i umschließt die in der Gehäuseachse verlaufende Kontaktspindel eng und erweitert
sich nach dem linken Kopfteil zu. In dieser Gehäuseerweiterung befindet sich die
Löschkammer mit einer Differentialpumpeinrichtung und darüber ein domartiger Aufbau
5, in den die Schaltgase, die aus dem Löschkammermund entweichen, die Löschkammer
umströmend übertreten können. Die Schaltbewegung wird mit Hilfe der Schaltsäule
6 auf die Kontaktspindel des Leistungsschalters i übertragen. An dem rechten Kopfende
des Schaltergehäuses i schließt sich der Lufttrennschalter an. Der ortsfeste Kontakt
7 des Trennschalters ist an diesem Kopfende des Leistungsschalters befestigt, während
der bewegliche Trennschalterkontakt 8 von einer Isoliersäule 9 getragen wird, die
um eine ortsfeste Lagerstelle io auf der Grundplatte i i geschwenkt werden kann.
Der Antrieb des Hebelarmes 9 des Trennschaltermessers 8 erfolgt durch ein Gestänge
12, das durch den Antriebsmotor 13 bewegt wird. Der Antriebsmotor 13 bringt
außerdem die Schaltsäule 6 in Umdrehung. An dem Trennschaltermesser 8 ist ein nach
oben gerichteter stabförmiger Leiterteil 14 befestigt, der mit seinem anderen Ende
an der von der Hochspannungsleitung herabhängenden Abzweigleitung 15 angelenkt ist.
Die andere Schalterseite steht unmittelbar durch den Abzweig 16 mil der Verteilungsleitung
in Verbindung.
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Wird infolge einer Überlastung der Schalter ausgelöst, so dreht sich
zunächst die Schaltsäule 6 und trennt die Kontakte des Leistungsschalters i. Bei
Fortsetzung der Drehbewegung des Antriebsmotors 13 wird der Tragarm 9 des Trennmessers
8 in die Ausschaltstellung geschwenkt, so daß der Leistungsschalter spannungsfrei
ist. Der Leistungsschalter i kann in der Ausschaltstellung des Trennschalters mit
seiner Grundplatte .l ausgefahren und, falls erforderlich, durch einen anderen ersetzt
werden. Die Verbindung des Antriebes mit dem Leistungsschalter erfolgt in der Weise,
daß nur bei eingefahrenem Leistungsschalter in dessen Ausschaltstellung der Trennschalter
betätigt werden kann, dagegen bei ausgefahrenem Leistungsschalter der Trennschalter
in seiner Ausschaltstellung verriegelt ist. Im eingefahrenen Zustand des Leistungsschalters
werden die beiden 'Grundplatten q. und i i durch Schraubspindeln 17 in starre
Verbindung miteinander gebracht.
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In der Fig.2 sind zwei Leistungsschalter 18a und i 8b in Reihenschaltung
und in waagerechter Lage mit ihrem Schaltkopf i 9 zusammenstoßend aufgebaut. Die
Unterstützung der beiden Schalter erfolgt wiederum durch zwei auf einer Grundplatte
2o befestigte Isoliersäulen 21 und 22, und zwar an den äußersten Enden der beiden
Schaltergehäuse. Zwischen dem mittleren Schaltkopf i9 der beiden Schalter und der
gemeinsamen Grundplatte 2o ist die Schaltsäule 23 eingebaut, die die Antriebsbewegung
auf die Kontaktspindeln der beiden Leistungsschalter überträgt. Auch bei diesem
Doppelaufbau kann sowohl an der rechten als auch an der linken Stirnfläche der Schalter
ein Trennschalter in der gleichen Weise wie bei Fig. i eingebaut sein.