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Kreiselpumpe oder Wasserturbine mit mindestens zeitweisem Gegendruck
auf der Unterwasserseite Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe oder Wasserturbine
mit mindestens zeitweisem Gegendruck auf der Unterwasserseite. Bei solchen hydraulischen
Maschinen wird für gewöhnlich verlangt, daß sich das Saugrohr abschließen I;äßt,
tun überholungen an der Maschine zu ermöglichen. Infolgedessen ist bei denselben
sowohl in das Saugrohr als auch in die Druckleitung ein Absperrorgan eingebaut.
Dies bringt jedoch die Gefahr mit sich, daß durch eine falsche oder unzeitgemäße
Einstellung, z. B. durch Öffnen des Absperrorgans in der Druckleitung vor dem Öffnen
des Absperrorgans im Saugrohr, alle Teile der Maschine und das Absperrorgan im Saugrohr
unter den vollen Betriebsdruck geraten. Um zu verhindern, daß letzteres eintreten
kann, d. h. um zu verhüten, daß auch der Saugkrümmer und das Absperrorgan im Saugrohr
für den vollen Betriebsdruck der hydraulischen Maschine zu bemessen sind, ist gemäß
der Erfindung an das Saugrohr zwischen dem in dasselbe eingebauten Absperrorgan
und der hydraulischen Maschine eine überlaufleitung angeschlossen, die über den
höchsten Wasserspiegel auf der Unterwasserseite der Maschine geführt ist. Wird dann
bei einer solchen: Maschine das Absperrorgan auf der Druckseite geöffnet, bevor
das Absperrorgan im Saugm o ffnet worden ist, oder sickert beim r 'hr geö Stillstand
der Mäschine und geschlossenem Absperrorgan auf der Saugseite aus irgendeinem Grunde
Wasser aus der Druckleitung durch die Maschine, so gelangt dieses einfach in die
überlaufleitung, von wo es i. das Unterwasser abfließen kann. Da die Höhe der Wassersäule
in der überlaufleitung nur einen Bruchteil der Förderhöhe der Kreiselpumpe bzw.
des Gefälles der Wasserturbine ausmacht, so kann der von jener Säule herrührende
Wasserdruck die Teile der hydraulischen Maschine und das Absperrorgan im Saugrohr
nicht gefährden, da der größte Druck im Saugrohr den maximalen Gegendruck auf der
Unterwasserseite nicht wesentlich übersteigen kann. Dies ist jedoch für die Bemessung
des Absperrorgans auf der Saugseite und vor allem für diejenige des Saugkrümmers
von wesentlicher Bedeutung.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in vereinfachter Darstellungsweise gezeigt.
In der Figur bezeichnet i eine Kreis:elpumpe* deren Saugrohr und 3 deren Druckleitung.
Ferner bezeichnet q. den Spiegel des tiefsten und 5 den Spiegel des höchsten Wasserstandes
auf der Unterwasserseite io., Auf dieser Seite io herrscht somit in bezug auf die
Pumpe i bei allen Wasserständen ein Gegendruck. In das Saugrohr a ist ein Absperrorgan
6 und in die Druckleitung 3 ein Absperrorgan 7 eingebaut. An das Saugrohr :2 ist
zwischen dem in dasselbe eingebauten Absperrorgan 6 und der Pumpe i eine nach Art
eines Schachtes ausgebildete überlaufle(itung 8 angeschlossen. Das aus dieser Leitung
8 an der überlaufkante 9 ausfließende Wasser gelangt ins Unterwasser io. Der Durchflußquerschnitt
der Leitung 8 ist zweckmäßig so bemessen, daß sich selbst bei geschlossenem Absperrorgan
6 und ganz geöffnetem Absperrorgan 7 in dieser Leitung kein Überdruck einstellen
kann, der nennenswert größer ist als der Gegendruck, welcher beim höchsten Wasserspiegel
5 auf der Unterwasserseite i o auftritt.
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Gelangt bei der beschriebenen Anlage bei geschlossenem Absperrorgan
6 aus irgendeinem Grunde Druckwasser aus der Druckleitung 3 vor dieses Absperrorgan
6, so kann es sich dort nicht aufstauen und einen für den. Saugkrümmer der Pumpe
i und das Organ 6 gefährlichen Überdruck hervorrufen, sondern es wird einfach durch
die überlaufleitung 8 zur Unterwasserseite io abfließen. Wie erwähnt, ist die -Anordnung
so- getroffen, daß sich in- der - Überlaufleitung 8 nie ein Überdruck einstellen
kann; der wesentlich größer ist als der bei offenem Absperrorgän 6 - jemals auf
der Unterwasserseite auftretende - Gegendruck.
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Die Erfindung läßt sich in derselben Weise auch anwenden, wenn die
Maschine als Wasserturbine ausgebildet ist.
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Die Überlaufleitung kann jede gewünschte Form aufweisen, solange diese
Form mit den im vorstehenden beschriebenen Bedingungen vereinbar ist. Auch die Absperrorgane
6, 7 sind nicht an-eine bestimmte Ausgestaltung gebunden; sie müssen nur in der
geschlossenen Lage einen möglichst dichten Abschluß bewirken und in der offenen
Lage einen möglichst verlustlosen Durch-Ruß des Wassers gestatten.
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Falls der Unterwasserspiegel zeitweise tiefer zu liegen kommen sollte
als die Anschlußstelle -der überlaufleitung an das Saugrohr, so ist in die Überlaufleitung
eine Klappe, ein Abschlußteller o. dgl. einzubauen, welche bzw. welcher sich selbsttätig
in Richtung des Überlaufes öffnet, wenn bei geschlossenem Absperrorgan im Saugrohr
durch Druckwasser ein Überdruck vor dem Absperrorgan hervorgerufen werden sollte.