DE1503261A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Schliessen einer Wasserturbine mit regulierbarem Leitapparat im Falle ploetzlicher Entlastung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schliessen einer Wasserturbine mit regulierbarem Leitapparat im Falle ploetzlicher EntlastungInfo
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Description
- Verfahren.und Vorrichtung zum Schliessen einer Wasserturbine mit regulierbarem Leitapparat im Falle plötzlicher Entlastung. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schliessen einer Wasserturbine mit regulierbarem Leitapparat, insondere einer Kaplanturbine, im Falle plötzlicher Entlastung.
- ,Bei Flusskraftwerken besteht beim raschen Schliessen einer Wasserturbine die Gefahr der Sunk- und Schwallbildung im Unter- bzw. im Oberwasser des Flusses, was insbesondere die Schiffahrt beeinträchtigen kann. Um diese Erecheinungen tunlichst zu vermeiden, wird nach einem bekannten Verfahren bei einer plötzlichen Entlastung der Leitapparat der Wasserturbine vorerst rasch nur auf einen solchen Oeffnungebetrag geschlüssen, bei welchem die Wasserturbine bei erhöhter Lrehzahl weiterläuft und die durchströmende Waaserrienge nicht in unzulässiger Weine vermindert ist. Hernach wird der Le'Aapparatt, verhältnismässig langsam weiter geschlossen.
- l#i.e BegrerÄ--,-t4fig des ersten Schliesebetrages des Leitappar-,ei#es erfordert hierbei die Uebertragung des Schlieaaweges auf die Regelvorrichtung durch Gestänge oder dergleichen. Dies führt aber oft zu.aufwändigen Konstruktionen insbesondere dann, wenn die Regelvorrichtung sich in einiger Entfernung zum Leitapparat befindet. Mit der Erfindung soll demgegenüber eine Vereinfachung erzielt werden.
- Auch beim Verfahren gemäse der vorliegenden Erfindung wird der Leitapparat vorerst raachbie auf einen Bruchteil seiner gröseten Oeffnung und hernach langsam weiter geschlosseng ao daso die Turbine noch einige Zeit bei erhöhter Drehzahl weiterläuft. Unterschiedlich zum vorbekannten Verfahren wird aber nun gemäse der Erfindung die Verlangeamin der Schlieaabewegung etwa bei Erreichen des Drehzahlmaximung eingeleitet. Der Uebergang von der raschen Schliesebewegung zur langsamen Schliesebewegung ist also nicht von der Stellung des Leitapparates der Turbine abhängig.
- Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Sie ist dadurch gekennzeichnet# daso ein Umschaltgerät, dessen eine Stellung ein raschen Schliessen und dessen andere Stellung ein nur langsamen Schliessen des Leitapparates erlaubtv unter dem Einfluns eines die Drehzahl und eines die Drehzahlbeaohleunigung meenenden Geräten steht. Diese Geräte halten das Umschaltgerlit in der nur langsamen Schliessen den Leitapparatee erlaubend en Stellung, wenn die Drohiahl mindestens um einen vorgegebenen Betrag grösser ist als die Normaldrehzahl und zugleich die Drehbeschlaunigung kleiner als ein vorgegebener Betrag ist. Sonst aber halten diese Geräte das Umschaltgerät in der rauchen Schliessen'des Leitapparates erlaubenden Stellung. In der Zeichnung ist ein Ausführungebeispiel einer solchen Vorrichtung vereinfacht dargestellt, anhand welcher auch das erfindungagemässe Verfahren erläutert wird.
- Mit 1 sind drehbare Leitschaufeln eines Leitapparatee einer Wasserturbine bezeichnet. Zur Betätigung dieser Schaufelnl dient ein Regelring 2, der über eine Stange 3 mit dem Kolben 4 einee Stellmotors verbunden ist. Zur Einleitung einer Schliesebewegung des Leitapparates wird die Vorderseite des Kolbens 4 über eine Leitung 5 mit DruckflUoaigkeit ",- #-ibchlagt, während von der Hinterseite den Kolbens 4 die Flüssigkeit über eine Leitung 6 abströmen kann. In der Leitung 6 ist eine Blende 7 und ein diese Blende 7 umgehendes Leitungestück 6 mit Ventil 9 eingebaut.
- Bei geöffgetem Ventil 9 kann die Flüssigkeit von der Hinterseite den Kolbens 4 sowohl über die Blende 7 als auch über das Leitungestück 8 abströmen, was ein verhältnismäaeig raschen Schliessen den Leitapparates erlaubt. Ist dagegen das Ventil 9 geaohlosseng so ist ein Abfluns der Flüssigkeit von der Hinterseite den Kolbens 4 nur durch die Blende 7 möglich. Der Abfluse der FlUasigkeit ist damit stark gedrosselt und der Leitapparat kann nur langsam geschlossen werden. Das Ventil 9 ist somit ein Umschaltgerät, dessen eine Stellung ein rasches SchlieBsen und dessen andere Stellun@ ein nur langsames Schliessen des Leitapparates erlaubt. Es steht unter dem Einfluse eines die Drehzahl messenden Gerätes lo, welches der Einfachheit halber als Fliehkraftpendel dargestellt ist, und eines die Drehbeschleunigung messenden Gerätes 11, welches vereinfachend durch eine rotierende Beharrungsmasse veranschaulicht ist.
- Das Ventil 9 wird durch einen auf der einen Seite mit Druckflüssigkeit beaufachlagten Kolben 12 betätigt, dessen andere Seite durch eine Feder 13 belastet ist. Die Druckflüssigkeit wird dem Kolben 12 von einer Pumpe 14 über eine Leitung 15 mit eingebauter Blende 16 zugetührt. Zwischen der Blende 16 und dem Kolben 12 zweigen von der Leitung 15 Abfluseleitungen 17, 18 mit eingebauten Ventilen 19 bzw. 2o ab.
- Der Verschluoskörper.des Ventils 19 steht unter dem Einfluas des die Drehbeschleunigung messenden Geräten 11 in der Weise, daes es geschlossen ist, wenn die Drehbeschleunigure kleiner ist als ein vorgegebener Betrag, sonst aber offen ist* Der Verschlusakörper den Ventils 2o steht unter dem Einflune des die Drehzahl messenden Geräten lo in der Weine, dann an geschlossen ist, wenn die Drehzahl mindestens um einen vorgegebenen Betrag grösser ist als die Normaldrehzahl, sonst aber offen ist.
- Solange eines der Ventile 19 und 2o oder beide Ventile offen sind, kann Flüssigkeit aus der Leitung 15 abströmen, und es stellt sich ein Druckabfall in der Blende 16 ein. Der in der Leitung 15 herrschende Druck genügt nicht, um die Kraft der Feder 13 zu überwinden, so daso das Ventil 9 geöffnet bleibt. Sind jedoch beide Ventile 19 und 2o geschlossen, so kann aus der Leitung 15 keine Flüssigkeit abströmen und der Kolben 12 steht unter dem vollen Druck der Pumpe 14. Die Kraft der Feder 13 wird überwunden, und das Ventil 9 ist geschlossen.
- Im stationären Betriebezustand der Turbine hat die Drehzahl ihren normalen Wert, und die Drehbeschleunigung ist null. Das Ventil 19 ist geschlossen und das Ventil 2o ist offen. Damit ist auch das Ventil 9 offen, d.h. das Umschaltgerät befindet sich in jener Stellung, die ein rasches Schliessen des Leitapparates erlaubt. Bei einer plötzlichen Nntlaatung der Turbine veranlasst der in der Zeichnung nicht dargestellte normale Turbinenregler ein Schliessen den Leitapparaten, indem er den Zufluen von DruckflUanigkeit 4-Ureh die Leitung 5 zum Stellmotor und den Abfluas von Flüneigkeit durch die Leitung 6 freigibt. Infolge der bei der Entlastung auftretenden, den erwähnten vorgegebenen Betrag überschreitenden Drehbeschleunigung der Turbine öffnet sich auch das Ventil 19. Bei Ueberechreiten des erwähnten vorgegebenen Drehzahlbetrages schlieset das Ventil 2o, was aber an der Stellung des Ventils 9 niqhte ändern kann, da nunmehr das Ventil 19 offen ist. Infolge des Schliessens des Leitapparates der Turbine geht die Drehbeschleunigung zurück, und es wird achliesolich der Zustand erreicht, in welchem die Drehbeschleunigung unter den erwähnten vorgegebenen Betrag sinkt und sich das Ventil 19 wieder schlieset. Dann sind beide Ventile 19 und 2o geschlossen und das Ventil 9 geht in jene Stellung, in der es ein nur langsamen Schliessen des Leitapparates erlaubt.
- Je kleiner der Betrag der Drehbeachleunigung gewählt wird, bei welchem das Ventil 19 von seiher Schliesslage in die geöffnete Lage geht bzw. von der geöffneten Lage wieder in die geschlossene Lage zurückkehrt, umso näher kommt der Augenblick der Verlangsamung der Schlieaabewegung den Leitapparaten durch Schliessen den Ventiles 9 dem Augenblick den Erreichens den Drehzahlmaximums. Die Verlangsamin der Schlieaabewegung wird somit etwa bei Erreichen den Drehzahlmaximume eingeleitet. Die Drehzahl, bei welcher das Ventil 2o von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung übergeht, wird mit Vorteil nur wenig gröener gewählt als die Normaldrehzahl, oo-daan das langsame Schliessen des Leitapparates bis nahezu zum Zeitpunkt des Wiedererreichens der normalen Drehzahl erhalten bleibt.
- Die beschriebene AuBführungeform der Vorrichtung benutzt hydraulische Mittel für die Umstellung vom raschen SchlieaB-vorgang auf den langsamen SchlieBBvorgang. Für diesen Zweck, wie auch für Drehzahl- und Beachleunigungsmeaaung können aber beim Erfindungegegenetand mechanische, hydraulische oder elektrische Mittel verwendet werden.
Claims (2)
- P a t e n t a n 9 p r U c h e 6- Verfahren zum Schlieseen einer Wasserturbine mit regulierbarem Leitapparat im falle plötzlicher intlastungp bei welchem der Leitapparat vorerst r»ch bis auf einen Bruchteil seiner gröseten Oeffnung und hernach langsam weiter geschlossen wird, so daos die Turbine noch einige Zeit bei erhöhter Drehzahl weiter läuft, dadurch gekennzeichnet, daos die Verlangsamung der Schlieaabewegung etwa bei Erreichen des Drehzahlma iimims eingeleitet wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, daso ein Umschaltgerät (9), dessen eine Stellung ein rasches Schliessen und dessen andere Stellung ein nur langsames Schliessen des Leitapparates erlaubt', unter dem Einfluss eines die Drehzahl und eines die Drehbeschleunigung meseenden Gerätes (lo bzw. 11) steht, welche Geräte (lo, 11) das Umschaltgerät (9) in der nur langsames Schliessen des Leitapparates' erlaubenden Stellung haltenwenn die Drehzahl mindestens um einen vorgegebenen Betrag grösser ist als die Normal- drehzahl und zugleich die Drehbeechleunigung kleiner als ein vorgegebener Betrag ist, sonst aber das Umschaltgerät in der rasches Schliessen des Leitapparates erlaubenden Stellung halten.
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