-
Glattwalzenstuhl Die Erfindung betrifft einen Glattwalzenstuhl, insbesondere
zum Ausmahlen von Weizen- und Roggengrieße.
-
Auswahlmaschinen sind bereits in verschiederien Ausführungsformen
bekanntgeworden, u. a.auch eine ,solche, bei welcher das zu vermahlende Gut nach
Passieren der Speisewalzen einem sog. Vorbereiter- oder Glattwalzenpaar zugeführt
wird, von wo dasselbe zwecks endgültiger Verarbeitung dann weiter zur Mahlwalze
gelangt, bei der es sich um eine Steinwalze mit anliegendem Segment handelt.
-
Das Vorb:ereiter- oder Glattwalzenpaar wird hierbei zwang släufig
mittels Zahnrädern, die in einem bestimmten Übersetzungsverhältnis zueinander stehen,
derart angetrieben, daß eine der Walzen sich stets in Voreilung befindet.
-
Es hat. sich nun aber in der Praxis gezeigt, daß bei bestimmten Grießarten
eine wesent-]ich wirkungsvollere Verarbeitung möglich ist, wenn beide Walzen mit
einer ungefähr gleichen Geschwindigkeit arbeiten.
-
Zweck der Erfindung ist es nun, das Geschwindigkeitsverhältnis der
Vorbereiter- oder Glattwalzen antreibenden Übersetzungsräder in einfachster und
zuverlässigster Weise so zu beeinflussen, daß nicht nur eine äußerst intensive Verarbeitung
beispielsweise von Roggengrießen, sondern eine gleich wirkungsvolle Verarbeitung
auch von Weizengrießen oder einem ähnlichen Mahlgut erzielt wird. Hierzu findet
gemäß der Erfindung eine besonders vorteilhaft ausgerüstete Ausrückvorrichtung Verwendung.
-
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigen: " Abb. r die Seitenansicht einer Aus.mahlmaschine,
Abb.
a ein teilweise dargestelltes Vorbereit:er- oder Glattwalzenpaar mit Zahnradübersetzung
und einer Ausrückvorrichtung im Sinne der Erfindung im Querschnitt und vergrößertem
Maßstabe und Abb- 3 ein mit der Ausrückvorrichtung in Verbindung stehendes Zahnrad,
von vorn gesehen, sowie einen Querschnitt durch die Walzenachsen nach A-B.
-
Die Ausmahlmaschine besteht im wesentlichen aus den in einem Gehäuse
a, und zwar im Bereich eines Einfülltrichters j untergebrachten doppelten Speisewalzen
b, den beiden Vorbereiter- oder Glattwalzen c, L und einer Mahlwalze d, bei welcher
es sich zweckmäßig um eine Steinwalze mit anliegendem Segment handelt.
-
Der Antrieb erfolgt mittels Riemen von einer beliebigen Kraftquelle
aus zunächst auf die mit der Mahlachse außerhalb des Gehäuses verbundenen Riemenscheibe
e. Neben dieser Riemenscheibe befinden sich zwei weitere, von denen die obere der
Glattwalzen unmittelbar angetrieben wird, und von hier aus, also von der oberen
Glattwalzenachs:e, erhält dann die Speisewalze d wiederum ihren Antrieb.
-
Um nun das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen den beiden Vorbereiter-
oder Glatt-Z@-alzen c, L je nach Bedarf und im Interesse einer möglichst
intensiven Verarbeitung ve.rs.chledener Grießarten jederzeit ohne Schwierigkeiten
ändern zu können, kommt eine besonders vorteilhaft ausgebildete Ausrückvorrichtung
zur Anwendung.
-
Diese Ausrückvorrichtung befindet sich auf dem Achsenende der unteren
Vorbereiter- oder Glattwalze L und wird gebildet aus einer mit einem keg elig verlaufenden
Ansatzstück tn ausgestatteten zylindrischen Buchse f. Während die Buchse f mit der
Walzenachse fest verbunden ist, vermag sich das Zahnradu nicht nur um die Buchse
zu drehen, sondern dasselbe kann vermöge des an der Buchse vorgesehenen Legeligen
Ansatzes tn gegen diesen derart angepreßt werden, daß anstatt eines Leerlaufes der
Walze l ein zwangsläufiger Antrieb der letzteren erfolgt.
-
Das Anpressen des Zahnrades d erfolgt dabei durch eine Mutter h, welche
auf dem vorderen, mit Gewinde ausgerüsteten Ende der Buchse i ebenfalls in axialer
Richtung bewegbar angeordnet ist. Die Mutterlz wixlt hierbei nicht unmittelbar gegen
das Zahnradu, sondern zunächst geben einen zwischen Zahnrad und Mutter geschalteten
Sicherungsringi. Der Sicherungsring ist mit Nasen n versehen, mittels denen er in
entsprechende Nuten geschoben ist, welche auf dem vorderen Buchsenende gleichfalls
vorgesehen sind. Dadurch ist er Segen Verschiebungen bzw. Verdr:ehungen in der Laufrichtung
der Buchse gesichert. Der Sicherungsring vermag jedoch die axialen Bewegungen cler
Mutter auf das Zahnrad jeweils zu übertragen und wirkt auf diese Weise .als zuverlässiges
Sicherungselement für die Mutter.
-
Da zum Lösen und damit Außereingriffbringen des Zahnrades nur etwa
eine i/#.-Umdrehung der Mutter erforderlich ist, ist der Sicherungsrang i gleichzeitig
mit Nocken h ausgestattet, um so sowohl beim Ingebrauch- als auch Außergebrauchbringen
der vorgeschilderten Reibungskupplung mit eurer einzigen kurzen Drehbewegung der
Mutter von Hand jeweils die gewünschte Klemm- oder Auslösewirkung zu erzielen. Die
Mutter besitzt zu diesem Zwecke Zapfen o, welche sich jeweils zwischen zwei der
an dem Sicherungsring i vorgesehenen Nocken k zu bewegen vermögen. Die aus
Abb. 3 der Zeichnung strichpunktiert angedeuteie Stellung der Mutter k stellt dabei
die Kuppl.ungsorgane in Eingriff dar, während bei Außereingriffbringen derselben
die Mutter in der .angedeuteten Pfeilrichtung so weit zu bewegen wäre, bis die Zapfen
o den Nocken in entgegengesetzter Richtung anliegen würden. Bei der Mutter kann
es sich um eine Ringmutter mit einer Einbohrung p handeln, in welch letztere ein
Stift mit seinem unteren Ende so eingeführt wird, daß er genügend Halt besitzt,
um damit die Mutter dann entsprechend nach rechts oder links drehen zu können.
-
Durch Verwendung einer Aus,rückvorrichtung gemäß der Erfindung ist
es jetzt möglich, nicht nur bei Roggengrießen, bei deren Verarbeitung eine der Vorbereiter-
oder Glattwalzen mit Vorieilung arbeitet, weil diese Art des Geschwindigkeitsverhältnisses
der Walren eine sehr intensive Bearbeitung ergibt, sondern auch bei einer der Vermahlung
von Roggengrießen sich anschließenden Verarbeitung von Weizengrießen, wobei eine
gleich gründliche Verarbeitung aber nur dann möglich ist, wenn die untere Walze
als Schleppwalze mitläuft, demnach also keine der Walzen sich in Voreilung befindet,
eine gleich gute Wirkung zu erzielen, wobei die hier Verwendung findende Ausrückvorrichtung
erstmalig die Möglichkeit bietet, die Geschwindigkeit der Walzen zueinander jederzeit
in kürzester Zeit und ohne die geringsten Schwierigkeiten in dem jeweils gewünschten
Maße regeln zu können.