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Zielübungsgerät Die Erfindung betrifft ein Zielübungsgerät, also eine
Vorrichtung, die dazu dient, im Gebrauch einer Waffe unerfahrene Personen das Zielen
über Kimme und Korn mit ungefährlichen Mitteln zu lehren, und sie hat insbesondere
ein Zielfibungsgerät mit einer nachgiebig gekuppelten Scheibe und einer Zielwaffe
zum Gegenstand, bei dem die Zielwaffe mit einer zu spannenden, über den Abzug auszulösenden
und durch Einwirkung von Federn o. dgl. gegen die Scheibe zu stoßenden Markiervorrichtung
versehen ist.
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Erfindungsgemäß ist die die Scheibe in Schußrichtung treffende Markiernadel
in der durch die Nullage von Kimme und Korn gegebenen Visierlinie beweglich.
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Durch die britische Patentschrift 9778(r907 ist zwar bereits ein Zielgerät
bekannt, bei dem die Markiernadel am vorderen Ende der Zielwaffe schwenkbar angeordnet
ist, aber diese Markiernadel bewegt sich während des Markier@-organges auf einem
Kreisbogen außerhalb der Visierlinie. Der Markierungspunkt auf der Scheibe liegt
daher nur dann in der Verlängerung der Visierlinie, gibt also nur dann ein genaues
Bild des Abkommens, wenn der Schnittpunkt von Visierlinie und Kreisbogen gerade
in der Scheibe liegt. Hinzu kommt, daß jeder Zielfehler vergrößert angezeigt wird,
da die Zielscheibe jede Bewegung der Markiernadel nach der entgegengesetzten Seite
mitmacht.
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Durch die deutsche Patentschrift z5o oo8 ist es weiterhin bekannt,
die Markiernadel in der verlängerten Visierlinie zu bewegen. Bei dieser bekannten
Schießstandeinrichtung ist die Markiernadel hinter der Zielscheibe untergebracht,
so daß,derEinstich auf dieser Scheibe von rückwärts her erfolgt. Ein wesentlicher
Nachteil dieser bekannten Vorrichtung besteht einmal darin, daß die Übertragung
der Auslösung der Markiernadel durch die Zielwaffe sehr umständlich ist und daher
leicht zu falschen Ergebnissen führt, und weiter darin,
Mali der
@-on rückwärts kommende Einstichnicht sauber und scharf abgegrenzt auf der das Zielbild
tragenden Vorderseite der Scheite sichtbar ;wird.
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Durch die erfindungsgemäße Führung d& 'Mark iernadel vor der Scheibe
in der durch die Nullage, d. h. Normalstellung von Kimme und Korn gegebenen Visierlinie
werden die den bekannten Vorrichtungen anhaftenden Nachteile sämtlich vermieden,
insbesondere ergibt sich ein äußerst einfacher Aufbau des Zielübungsgerätes und
ein in jedem Fall einwandfreies Anzeigen des Zielfehlers, so dar der Schütze ein
tatsächliches Bild seiner Zielübungen erhält und daraus lernen kann.
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''ach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Markiernadel
durch di_# nach vorn verlängerte obere Kante des Korns gebildet.
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Während bei allen bekannten Zielübungsgeräten drei Pun1;te vorgesehen
sind, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen, nämlich Kimme. 1,jorn und Markiernadelspitze,
was in der Herstellung teuer ist und beim Gebrauch einer solchen Zielwaffe durch
ungeübte Personen leicht dazu führen kann, daß einer dieser Punkte, insbesondere
die Markiernadelspitze aus der Visierlinie herauskommt, weist das erfindungsgemäße
Gerät durch die Ausbildung. des Korns als Mar-Eiernadel nur zwei in bereinstimmung
zu bringende Punkte auf, nämlich Kimme und Korn. Nach einem weiteren Merkmal der
Erfin (-hing sind Kimme, Korn und iMarkiernadel auf einer auf dem Lauf parallel
zur Visierlinie bw@glichen Schiene befestigt. «-erden also zusammen auf die Scheibe
zu bewegt.
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Uni den erforderlichen Abstand zwischen der Zielwaffe und dem Scheibenträger
zti ,sichern, gleichzeitig aber auch eine weitgehende Eigenbeweglichkeit der Waffe
gegenüber diesem Scheibenträger zu ermöglichen, erfolgt die Kupplung der Zielwaffe
mit dein Scheibenträger nach einem weiteren :Merkmal der Erfindung durch eine in
der Schurrichtung formschlüssige Kulissenführung, die bei leichter Lösbarkeit von
Zielwaffe und Scheibenträger den erforderlichen konstanten Abstand zwischen Zielwaffe
und Scheibe sichert, im übrigen aber die Richtbewegungen der Waffe, wie sie insbesondere
beim Zielet auftreten, ermöglicht,. ohne sie auf die Scheibe zu übertragen.
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Weitere -Einzelheiten des erfindungsgemäßen Zielübungsgeräts ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der eine beispielsweise
Ausführungsform des Geräts nach der Erfindung in einer Seiten ansieht der teilweise
geschnittenen Zielwaffe und de7 Scheibenträgers dargestellt ist. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zielübungsgeräts ist die Zielwaffe als
Gewehr dargestellt, aber unter Verwendung des gleichen Erfindungsgedankens kann
die Zielwaffe ebensogut auch als Pistole ausgebildet sein.
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-Auf einer Schiene i, die auf einer am Lauf angebrachten Führung gelagert
ist, sind die Markierungsnase 3, das Korn d. und das Visier 5 befestigt, wobei das
Korn .4 vorn als Markierungsnase 3 ausgebildet ist. Der rücktvärtige Teil der Schiene
i gleitet im Hülsenkopf 6 und in der Hülse 7. Auf das hintere e-erjüngte Ende der
Schiene i ist die Schlagfeder 8 aufgeschoben, die ihrerseits mit ihrem hinteren
Ende sich in einer Bohrung de.: iIiilsenverschlußkopfes 9 abstützt.
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An der Schiene z ist ein Raststück io befestigt, in das eine Fangrast
für die Nase des Fangstückes ii eingearbeitet ist, welches mit dem Abzug 12 in Zusammenwirkung
stellt. Im Hülsenkopf 6 ist ferner der Pufferfederbolzen i3 gelagert. Die Vor- und
Zurückbewegung der Schiene i wird durch die Schraube 14. begrenzt, die durch einen
Schlitz im Lauf 2 hindurchgeführt und in die Schiene i eingeschraubt ist. Durch
die Halteschrauben i ; und i6 ist der Abzugs- und Führungsmechanismus mit dein Schaft
17 verbunden.
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Als Handhabe zum Rückführen der Schiene i in die Spannstellung dient
der ge riffelte Visierfuß 2o. Vor der beschriebenen Zielwaffe ist der Scheibenhalter
angeordnet. Die Zielscheibe 21 ist mit einer Platte 22 aus Hartgummi oder einem
anderen Werkstoff hinterlegt. Scheibe 2 i und Platte 22 ruhen leicht auswechselbar
in einem Lenker 23, der durch ein Parallelogrammlenkergestänge 2d. mit der Stativschelle
25 verbunden ist, die ihrerseits auf dem Stativrohr 26 ein- und feststellbar ist.
An dem die Scheibe tragenden Lenker 23 ist eine nach der Zielwaffe zu rechtwinklig
gebogene Lasche 27 befestigt, die einen rechtwinklig zur Visierlinie verlaufenden
Kulissenschlitz 28 aufweist, in den während des Ziel -vorganges ein am Lauf 2 der
Zielwaffe befestigter Führungsstift 29 eingreift. Durch diese Kupplung wird der
wirksame Abstand -z=ischen Zielwaffe und Scheibe während des Zielvorganges sichergestellt.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Zielübungsgerätes ist folgende:
Der Zielende zieht zunächst mit dem geriffelten Visierfuß 2o die Schiene i in die
Spannstellung zurück, also so weit, bis die Nase des Fangstückes i i in die Fangrast
des mit der Schiene i fest verbundenen Rast stückes io eingreift. Dann bringt er
die Ziel-Waffe in Anschlag und führt den Führungsstift r9 in den Kulissenschlitz
28 der Lasche
27 ein, wodurch der wirksame Abstand zwischen Zielwaffe
und Scheibe hergestellt und gesichert wird. Die leichte Beweglichkeit des Scheibenträgers
vorwärts und rückwärts verhindert dabei einerseits eine Stützmöglichkeit für die
Zielwaffe und gleicht anderseits die unwillkürlichen Schwankungen des Körpers beim
Zielvorgang aus. Das Parallelogrammlenkergestänge 24 sichert die stets senkrechte
Stellung der Scheibe 2i. Die Längen des Führungsstiftes 29 und des Schlitzes 28
sind so bemessen, daß die Zielwaffe die ganze Scheibenfläche bestreichen kann. Der
Zielende zielt nun über Visier 5 und Korn 4 auf die Scheibe-, i und
führt den Abzug i2 zurück. bis die Nase des Fangstückes i i durch Einwirkung bekannter
Gelenkführungen die Fangrast des Raststückes io verläßt, so daß die Schiene i unter
der Wirkung der Schlagfeder 8 nach vorn schnellen kann. Dabei stößt die Markierungsnase
3 gegen die Scheibe 2i, die durch den Führungsstift 29 in der wirksamen Entfernung
festgehalten wird, und verursacht auf der Scheibe 21 einen Einstich. Dieser Einstich
liegt genau in der Richtung der verlängerten Visierlinie, weil Visier 5, Korn 4
und die am Korn selbst angebrachte Nase 3 die gleiche Höhe haben und auf dem gleichen
sich bewegenden Teil, also der Schiene i befestigt sind. Der markierte Punkt auf
der Scheibe 2i zeigt also den Punkt des Abkommens im Augenblick des gedachten Schusses
an. Der Pufferfederbolzen 13 drückt die vorgeschnellte Schiene i um einige Millimeter
zurück, so daß sich die Markierungsnase 3 von der Scheibe 2i lösen kann, die Scheibe
also bei der weiteren Richtbewegung der Waffe nach dem Schuß nicht beschädigt wird.
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Die Handlage der Zielwaffe, die Visierung, der Abzugsgang und der
Abzugswiderstand entsprechen denen einer wirklichen Waffe. Die maßstäbliche Verkleinerung
der Scheibe 2i ist so gehalten, daß das Zielen auf diese Scheibe die gleichen Voraussetzungen
verlangt wie das Zielen auf eine entfernte größere Scheibe.
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Die Markierungsnase 3 kann, wie dargestellt, spitz geformt sein, so
daß sie einen Einstich auf der Scheibe 2z verursacht, sie kann aber auch abgestumpft
oder hohl sein und durch Bestreichen mit Farbe auf der Scheibe einen farbigen Punkt
erzeugen.
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Die in Längsrichtung waagerecht bewegliche Schiene der Zielwaffe,
die die Teile 3, 4 und 5 trägt, kann auch der Lauf selbst sein.