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Hölzerne, lamellierte Luftschraube Gegenstand des Hauptpatents ist
eine hölzerne, lamellierte Luftschraube mit einem metallenen, einen Teil des Flügelprofils
bildenden Kantenkörper und einem zwischen. letzterem und dem Flügelkörper in. ebenen
Flächen durch Klebmasse befestigten Anschlußkörper, der mit dem Flügelkörper in
üblicher Weise verleimt ist.
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Die Erfindung betrifft eine Vervollkommnung dieser Luftschraube und
kennzeichnet sich dadurch, daß der metallene Kantenkörper und er hölzerne Anschlußkörper
;als zu dein übrigen Holzlamellen des Flügelkörpers parallel gerichtete und mit
diesen über den Wurzel- bzw. Nabenteil der Schraubenflügel durchlaufende Lamellen
ausgebildet sind.
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Durch ihre parallele Lage zu den anderen Lamellen ordnen sich Kanten-
und Anschlußkörper ganz in das System der Lamellierung :ein, was neben der Vereinheitlichung
noch den Vorteil hat, daß nur eine der Flügellamellen am Anschlußkörper anliegt
und ihre volle Gestalt beibehält, während bei der Ausbildung nach dem Hauptpatent
von zwei oder mehreren Flügellamellen unter Verlust von Baustoff und Zeit Teile
fortgeschritten werden müssen. Die Vervollkommnung führt ferner zu einer Steigerung
der Bausicherheit, die sich daraus ergibt, daß die Leimfugen zwischen Kantenkörper,
Anschlußkörper und den mit letzterem verbundenen Flügellamellen von den im Kanten-
und Anschlußkörper entstehenden Fliehkräften entlastet werden, weil die Fliehkräfte
des Kanten- und Anschlußkörpers bei festen Luftschrauben nicht mehr auf benachbarte
Lamellen übertragen zu werden brauchen und bei Ein- und Verstellflügeln unmittelbar
in die Nabenhülse bzw. Wellennabe übergeleitet werden. Die so von Schub entlasteten
Leimfugen lassen sich weniger sorgfältig herstellen oder im Falle sorgfältiger Herstellung
in anderer Weise stärker beanspruchen.
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Der über den Wurzel- bzw. Nabenteil durch.-laufende metallene Kantenkörper
setzt ferner die Biegungs-, Verdrehungs- und Zugfestigkeit der Luftschraube erheblich
herauf, ohne deren Gewicht in nennenswertem Maße zu steigern.
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Im weiteren Sinne der Erfindung können im übrigen Teil des Flügelkörpers
noch zusätzliche, durch lamellenartige Anschlußkörp.er mit den jeweils benachbarten
Holzlamellen verbundene Metallamellen angeordnet werden,
die vorzugsweise
durch Anbringen von Ausschnitten oder Aussparungen mit dazwischen verbleibenden
Stegen eine gerüstartige Ausbildung aufweisen, Eine solche Luftschraube ist bei
verhältnismäßig geringem Gewicht besonders biegungs- und verdrehungsfest. Sie verbindet
die Festigkeit und Haltbarkeit einer Metalluftschraube mit der Nachgiebigkeit einer
Holzluftschraube.
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Es sind insbesondere für Schiffsantrieb bestimmte fest verwundene
Schrauben bekanntgeworden, bei denen dünne, durchlaufende Holzlamellen durch gleichgestaltete,
aufgenietete Metallamellen versteift sind, die die Aufgabe haben, das Zurückgehen
der Holzlamellen aus ihrer Verwindung zu verhindern. Ein besonderer, einen Teil
des Flügelprofils bildender Kantenkörper ist nicht vorgesehen. Sollen die Schraubenflügel
geschützt werden, dann umgibt man sie mit einer metallenen Ummantelung, die mit
vorstehenden Rändern der Versteifungslamellen z. D. durch Schweißen starr verbunden
werden. Eine solche Bauart eignet sich nicht als Luftschraube, die einen Kantenschutz
benötigt und bei Anwendung einer metallenen Ummantelung viel zu umständlich mit
getiauem Profil herzustellen wäre. Niete und Schrauben als Lamellenverbindungskörper
haben sich im Luftschraubenbau als ungeeignet erwiesen, da sie sich im Laufe der
Zeit lockern. Das Herstellen von starken Schweißverbindungen bei fertigverleimten
Luftschrauben ist für die Holzlamellen schädlich. Die aufgezeigten Nachteile sind
beim Gegenstand der Erfindung infolge seines andersgearteten Aufbaues vermieden.
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Bei lamellierten festen Luftschrauben ist ferner bekannt, zwischen
den zu verleimenden Holzlamellen dünne, mit Durchbrechungen versehene, ebenfalls
durchlaufende Metalllamellen verdeckt anzuordnen, wobei die Laniellen nach der Schichtung
einem starken Preßdruck unterworfen werden, damit die Metallamellen ganz in das
Holz eingedrückt und die Holzlamellen auf den von den Metalllamellen frei gelassenen
Flächen verleimt werden. Bei dieser Luftschraube ist die Verleimung der Holzlamellen
unzureichend. Auch fehlt der metallene Kantenkörper. Eine ausreichende feste Verbindung
ergibt. sich erst, Wenn man die Metallamellen mit Hilfe eines besonderen, leicht
anleimbaren Anschlußkörpers auf bzw. zwischen den Holzlamellen anordnet.
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Bei einer Abart der vorstehend erwähnten lamellierten festen Luftschraube
bestehen die :Metallamellen aus Drahtgaze, die parallel zur Flügelsehne liegt und
sich bis zur Profiloberfläche erstreckt. Ein metallener Kantenschutzkörper ist nicht
vorhanden. Zur Unterstützung der Uimurbindung der Lainel len sind Stifte, Nägel,
Sehr auben u. dgl. notwendig. Die Lamellen weisen Verwindung auf; eine Erhöhung
der Biegungs-, Verdrehungs- und Zugfestigkeit der Blätter erfolgt durch die Gazelamellen
nicht, die zudem an der Stirnfläche des Profils wegen der ungeschützten Fugen :ein
Schadhaftwerden der Blätter durch Sand-, Wasser-, Steinschlag u. dgl. begünstigen.
Demgegenüber ist der Erfindungsgegenstand mit seinen. unverwundenen, haltbar verleimten
Lamellen und dem metallenen Kantenkörper von größerer Festigkeit, betriebssicherer
und haltbarer.
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Die Zeichnung zeigt schematisch Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung.
Ab]). i stellt eine zweiflügelige Luftschraube in Ansicht dar. Abb. z bis 4. veranschaulichen
Blattschnitte nach der Linie A-A der Abb. i von drei verschiedenen Ausführungsformen.
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Es bezeichnet i den Flügel der hölzernen Luftschraube, ; den metallenen,
einen Teil des Flügelprofils bildenden Kantenkörper und den z. B. aus einfachem
oder vergütetem Holz bestehenden Anschlußkörper, der vor der Verleimung mit der
Holzlamelle 6 des Flügelkörpers mit Hilfe von Kunstharz o. dgI. mit dem Kantenkörper
3 verklebt wurde. Kanten- und Anschlußkörper bilden schräg zur Flügelsehne liegende,
zu den. übrigen Lamellen des Flügelkörpers parallele und mit diesen bei Einzelflügeln
über die Flügelwurzel, bei festen Schrauben über die Nabe durchlaufende Lamellen.
Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 2 enthält der Flügelkörper drei Holzlamellen
6, 6', 6''. Infolge ihrer neuartigen Gestaltung verwirklicht die Metallamelle _;
den Kantenschutz auf der ganzen Flügellänge, erhöht durch ihre Stärke die Festigkeit
des Flügelkörpers und ermöglicht, die Flügelwurzel bzw. den Nabenteil ohne Beeinträchtigung
ihrer Festigkeit schwächer halten zu können.
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Gemäß Abb. 3 bildet der Kantenkörper 3' nur auf einem Teil der Blattlänge
das Außenprofil, während er auf dem restlichen Teil mit einer das Profil vervollständigenden
Holzlamelle 8 versehen ist, die ebenfalls durch einen Anschlußkörper 4' am Kantenkörper
3' befestigt ist und vorzugsweise aus Hartholz besteht. Diese Bauart gestattet die
Durchbildung einer günstigen aerodynamischen Form des Flügels unter Beibebaltung
eines niedrigen Gewichts.
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Der Aufbau der Luftschraube kann auch in der Weisse erfolgen, daß
gemäß Abb. 3 zwischen den Holzlamellen 6', 6" eine Metallamelle 3" unter Verwendung
von Anschlußkörpern 4", 4"' usf. angeordnet wird. Es lassen sich aber auch im Flügelkörper
mehrere solcher Holz- und Metallamellen vorsehen.
Die Bauart wird
gewählt, wenn höhere Zug-, Biegungs- und Verdrehungsfestigkeit erreicht werden soll.
Durch die Aufeinanderfolge vom Metall- und Holzlamellen bzw. hölzernen Anschlußkörpern
wird die Härte der Metalluftschraube vermieden und die Nachgiebigkeit der Holzschraube
erreicht. Bei dem Ausführingsbeispiel nach Abb. 4.. sind -die Metallamellen 3',
3" zwecks Gewichtsverminderung mit Ausschnitten oder Aussparungen I0 mit dazwischenliegenden
Stegen i i versehen. Ein solcher Hohlflügel aus Metall und Holz zeichnet sich gegenüb,er
den aus Blech, Röhren u. dgl. durch Schweißens, Ziehen, Pressen, Nieten usw. hergestellten
Metallflügeln dadurch -vorteilhaft aus, daß das Lamellenmetall seine Struktur und
damit alle Festigkeitsieigenschaften unverändert beibehält.