DE715190C - Stopfbuechsenpackung - Google Patents

Description

• Stopfbüchsenpackung Zum Abdichten in Stopfbüchsen oder Flanschen sind feste Formkörper oder verhärtende Kitte .aus Graphit, Kohle, Glasmehl, Glimmerpulver, Farbstoffen -und anderen Zusätzen, wie insbesondere Ölen, Fetten, Gelatine, Zucker, Stärke, Kreide oder Ton, ,als Bindemittel bekannt. Weder diese Formkörper noch die Pakkungsm.asseneignen sich für Jiohe Temperaturen, insbesondere bei weil die Formkörper nicht elastisch und nachspannbar sind und die Packungsmassen durch das Verkrusten ihrer Fette oder Öle oder .das Verhärten ihrer sonstigen als Bindemittel dienenden Bestandteile ebenfalls zementartig fest und unelastisch werden und insbesondere nach Erhitzungen bei der Abkühlung sich zusammenziehen ünd dann nicht mehr abdichten. Die Bindemittel habe. den weiteren Mangel, d.aß sie nicht säure- und laugenfest sind. Ähnliche Mängel zeigen auch aus Graphit, Asbestfasern und Ölen oder Fetten bestehende lockere Massen.
• Ferner sind Packungen bekannt, die ,außer Grapbit und Asbest noch Gummi, Wasserglas, Tonerde, Infusorienerde u. d,gl. enthalten. Auch solche Packungen binden, wenn sie feuchtwerden, .ab und werden steinhart; ein Nachziehen der Stopfbüchsenschrauben ist :dann nicht mehr möglich.
• Bekannt sind .auch Packungen aus Flock:engraphit (mit Säuren behandeltem geglühtem Graphit). Da dieser eine kristallinische Struktur aufweist, haftet @er nicht und ist pralvtisch nur zusammen mit Bindemitteln bzw. als gepreßter Formkörper in Packungen verwendbar und zeigt dann ebenfalls die obengenannten Mängel.
• Die Erfindung besteht. darin, daß die P.akkungsmasseeine trockene, von organischen. Bindemitteln (wie Öl oder Fetten) freie pulverförmige Masse ist, die Graphit und Ruß in Pulverform als Füllmittel und Asbest in Faserform .als trockenes Bindemittel enthält, wobei vorteilhaft noch Glasmehl oder anderes ganz feines Poliermittel (gegebenenfalls bis zu kolloidaler Feinheit) zugesetzt ist, umdauernd höchste Glätte der arbeitenden Maschinenbeile zu ergeben. Diese Packungsmasse ist völlig sicher gegen das Verkrusten selbst bei beliebig hohen Temperaturen und _ Drucken, beispielsweise bis 650- G und 25o Atm. Sie besitzt .auch unterhalb der Grenze plastischer Verformungen eine bleibende Elastizität, und infolge dieser in Verbindung mit ihrer Fett-und Metallfreiheit und daraus folgenden Volumenbeständigkeit dichtet sie auch bei starken Temperaturschwankungen und in langem Gebrauch immer zuverlässig ab, und zwar wegen ihrer lockeren Pulverform schon finit ganz leichtem Anziehen der Stopfbüchse. Der der Masse zugesetzte Ruß vergrößert das Volumen, bewirkt, :entsprechend gemischt mit Asbest, eine starke Auflockerung des Asbestes, so daß die Elastizität der Packung, die für eine Stopfbüchsenpackung sehr wichtig ist, verbessert wird. Ferner wird durch den Ruf:) die Aufnahmefähigkeit des Asbestes von Graphit usw. verbessert, so daß dieser bessuials trockenes Bindemittel wirkt. Infolge des' Fehlens von Bindemitteln ist die Packungs-' masse auch säure- und laugenfest.
• Die Packung ermöglicht nicht nur ein leichtes Herausnehmen selbst nach langem Betrieb, sondern sie kann auch jederzeit bei etwa zu gering gewordener Packungsmenge durch Nachfüllen ergänzt werden. Ein Zusatz von Poliermittel ist dabei besonders im Anwendungsgebiet der Spindeln von Ventilen oder sonstigen Absperrorganen vorteilhaft, u lm diese nur geringe und verhältnismäßig seltene Bewegungen ausführenden Teile sauber und leicht in der Packung beweglich zu erhalten.
• Um ein unerwünschtes Entweichen von Teilen der Packung zu verhindern, kann die Stopfbüchse einen an sich bekannten Gru@ndring und einen Deckring aus Asbest oder dessen Ersatzstoffen aufweisen. Diese dicht an die abzudichtende Spindel oder das sonstige Glied anschließenden Grundringe halten ohne merkliche eigene Reibung an der Spindel alle zu :abwandern Packungsteilchen gut fest, so daß die Verluste durch Abwandern vernachlässigungsfähig klein werden.
• Für Spindeln von Absperrorganen besteht die neue Packung vorteilhaf=t aus bis zu zwei Dritteln feinen Graphitpulvers und einem Drittel (bis zur Hälfte) der übrigen Bestandteile zusammen, gegebenenfalls einschließlich kolloidal fein gemahlenen Glasmehls. Als RuL, kommt möglichst Schwefel- und phosphorfreier Ruß in Frage.

Claims (1)

1. PAT1?\TANSPl,Ul1t: Stopfbüchsenpäekung aus Graphit, amorpher Kohle und Zusätzen, insbesondere für hohe Drucke und Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, dal.) sie eine trockene,' von organischen Bindemitteln (wie ölen oder Fetten) freie pule erförmi;@e Masse ist, die Graphit und Ruf,) in Pulverform, als Füllmittel und Asbest als trokkenes Bindemittel enthält, gegebenenfalls mit Zusatz von kolloidalem oder sonstigem feinem Glasmehl oder anderem ganz feinem Poliermittel.