DE714884C - Verfahren zur Erhoehung der Feuersicherheit von Nitrocellulosefilmen - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Feuersicherheit von Nitrocellulosefilmen

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DE714884C
DE714884C DER104473D DER0104473D DE714884C DE 714884 C DE714884 C DE 714884C DE R104473 D DER104473 D DE R104473D DE R0104473 D DER0104473 D DE R0104473D DE 714884 C DE714884 C DE 714884C
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DE
Germany
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fire
film
bath
gelatin
acid
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DER104473D
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English (en)
Inventor
Gerhard Rolf
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C11/00Auxiliary processes in photography
    • G03C11/06Smoothing; Renovating; Roughening; Matting; Cleaning; Lubricating; Flame-retardant treatments

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)
  • Coating Of Shaped Articles Made Of Macromolecular Substances (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Feuersicherheit von Nitrocellulosefilmen Es sind sowohl Stoffe bekannt, die eine feuerhemmende-Wirkung auf einen Nitracellulosefilm ausüben, als auch Verfahren, die diese Stoffe in geeigneter Weise-auf den Film als Schutzschicht aufbringen sollen. Die durch die bisher bekannten Verfahren hergestellten Schichten besitzen jedoch nicht alle für die Praxis erforderlichen chemischen, mechanischen, optischen und sonstigen Eigenschaften und könnten deshalb keine praktische Anwendung oder Bedeutung erlangen.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich nicht auf die Verwendung grundsätzlich neuer feuerhemmender Stoffe, sondern auf die Verarbeitung dieser an sich bekannten Stoffe- zu einer für den gewünschten Zweck besser geeigneten Auftragslösung. sowie auf die Art ihrer Aufbringung -als beidseitige hauchdünne - Schutzschicht auf den zuvor fertig belichteten, entwickelten und fixierten Filmstreifen. Für die Herstellung von Schutzschichten zur Erhöhung der Feuersicherheit von Filmen sind bereits mehrere Verfahren bekannt.
  • Bei einem Verfahren wird als Feuerschutzschicht Gelatine verwendet, die mit Formaldehyd oder Alaun gehärtet wird. Dieser Schutz kommt wegen der durch die Art der Härtung der Gelatine erzeugten Sprödigkeit der Schutzschicht erfahrungsgemäß für Filme nicht in Frage.
  • Ein außerdem beschriebenes Verfahren zur gleichzeitigen Denitrierung und Imprägnier ung ist umständlich und fabrikatorisch kaum mit der notwendigen Genauigkeit durchführbar. - ..
  • Ein weiterhin vorgeschlagenes Verfahren, wobei L\Tatriumwolframat und Eisessig= verwendet werden, läßt sich in der Praxis nicht gut verwirklichen, da sich Natriümwolframat in Eisessig nicht ohne Wasserzusatz klär löst, andererseits jedoch der Wasserzusatz- 'als schwer verdunstender Bestandteil den Fabrikationsvorgang bis zur Undurchführbarkeit hemmt. Durch den weiterhin angegebene Zusatz von Essigäther oder Aceton kristallisiert das Natriumwolframat wieder aus und b°einträchtigt so die Durchsichtigkeit des Films in untragbarer Weise. Die mechanischen Eigenschaften des so behandelten Films sind schlecht und führen beim Durchlauf der Rollen beispielsweise am Projektor leicht zu Brüchen, da durch die einseitige Behandlung ein leichtes Wölben des Filmbandes hervorgerufen wird.
  • Bezüglich der feuerhemmenden Wirkung der hier verwendeten Schutzschicht ist zu sagen, daß die Entflammungszeit heraufgesetzt wird. Brennt der Film aber erst einmal, so ist die Art der Verbrennung dieselbe wie beim ungeschützten Film, nämlich explosionsartig.
  • Ein anderes Verfahren arbeitet mit einer Lösung von Gelatine und Natriumbisulfit in M'asser und Härtung durch Formaldehyd. Dieser Vorschlag ist deshalb nicht brauchbar, weil durch die Verwendung von Wasser ein genügend rasch verlaufender Fabrikationsprozeß unmöglich ist, während die Art der Härtung eine für Filme unzulässige Sprödigkeit hervorruft.
  • Ein weiteres Verfahren verwendet als Verdiinnungsmittel Butylalkohol, :Lylolalhohol, Amylalkoliol, Toluol, Benzol oder Gemische davon. Die Filmbasis ist zwar für diese Lösungsmittel unangreifbar, jedoch wird durch sie der gleichfalls im Rohfilm vorhandene jVeichmacher, wie z. B. Kampfer o. dgl., herausgelöst. Dadurch verliert der Film seine Schmiegsamkeit und wird spröde.
  • Hinzu kommt, daß Schichten der dort angegebenen Art, die auf Äthyl- oder Acetylcellulose-Basis aufgebaut sind, erfahrungsgemäß Alterungserscheinungen unterworfen sind, die u. a. zu erhöhter Sprödigkeit und zu Vergilbung führen, eine Tatsache, die auch der Einführung eines gänzlich aus diesen Bestandteilen aufgebauten, seiner Art nach vollkommen unbrennbaren Films bisher hindernd entgegensteht.
  • Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung werden als feuerhemmende Stoffe an sich bekannte Mittel, wi-- z. B. Magnesiumsalze, Aluminiumsalze, Selenverbindungen. Titansalze u. ä. verwendet.
  • Diese werden einer Masse beigeffigt, die aus. Gelatine und Kunstharzen als Grundstoff besteht. Der Grundstoff wird bei 6o bis 6~0° C etwa :.1o bis 5o Minuten lang mit Ameisensäure, Phosphorsäure, Essigsäure o: dgl. behandelt, wobei er teilweise abgebaut und dadurch alkohollöslich gemacht -ird. _-#Is I_)sungsmittel wird bei B°ginn der $rwärinung Äthylalkohol zugesetzt. Zur Erzielung der gewünschten Dünnflüssigkeit dient zweckmäßigerweise ein geringer Zusatz eines hetons, beispielsweise Aceton, wodurch ein ößerer Alkoholzusatz überflüssig wird und so die Möglichkeit einer leichteren und schnelleren Trocknung gegeben wird.
  • Als Weichmachungsmittel haben sich Triplienylphosphat, Glycerin, Trikresy lphosphat und naphtensaures Aluminium je nach den verwendeten Grundstoffen als günstig erwiesen.
  • Dis Aufbringung der Schutzschicht nach dein Verfahren der vorliegenden Erfindung wird dadurch bewirkt, daß der zu behandelnde Film mit motorischem Antrieb fortlaufend mit bestimmter Geschwindigkeit durch ein Bad der vorher beschriebenen Zusammensetzung bei einer Temperatur von et%ta 6o° C bewegt wird.
  • Dadurch wird der zu behandelnde Film vollständig von der Auftragslösung benetzt und anschließend zur Erzielung eines beidseitigen vollständig glatten, feuerhemmenden Überzuges von gewünschter Dicke durch Walzen oder eine ähnlich wirkende Vorrichtung geführt. Diese bewirkt gleichzeitig, daß der überschüssige Teil der anhaftenden Flüssigkeit vorn Film abgequetscht und dein Baal wieder zugeführt wird. Dabei sollen die Walzen angenähert die Temperatur (1e: Bades haben.
  • Nach Durchlaufen der Walzen macht das Filmband einen Trocknungsproze ß in Raubfreier, erhitzter Luft durch und kann nach Verlass°n der Trockenkammer sofort wieder aufgerollt werden.
  • Die in gasförmigem Zustand in der die Trockenkammer verlassenden Luft befindlichen Lösungs- und Verdünnungsmittel können mittels Kondensation wieder in den flüssigen Zustand überführt «erden und so nach Art eines Kreisprozesses erneut Verwendung finden.
  • Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens sind: i. Die photographische Schicht wird che-1nisch nicht angegriffen, hingegen vor mechanischen Verletzungen geschützt.
  • 2. Der behandelte Film ist praktisch ebenso lichtdurchlässig wie der unbehandelte. Die Schutzschicht vergilbt und altert nicht, wie langdauernde Alterungsversuche gezeigt haben, auch tritt ]reine Trübung durch Auskristallisieren irgendwelcher Bestandteile auf.
  • 3. Die Schutzschichten können hauchdünn gehalten werden, wodurch der Materialaufwand für die Behandlung klein bleibt und nur eine gringfügige Verdickung des Films eintritt. 4. Die Entflammungssicherheit wird gegenüber dem unbehandelten Film auf das sechsbis achtfache heraufgesetzt.
  • 5. Eine Verbrennung des Filmbandes findet hauptsächlich infolge des beidseitig aufgetragenen Schutzes nur in Gestalt eines endothermen Prozesses statt, d. h. zur Aufrechterhaltung der Verbrennung ist stetige Wärmezufuhr erforderlich. Andernfalls verlöschen die Flammen sofort wieder. Jedoch ist die Verbrennung auch unter Wärmezufuhr träge, und es tritt keinerlei gefährliche Gasbildung ein.
  • 6. Die Zerreißfestigkeit wird über den der Verdickung des Filmbandes entsprechenden Wert hinaus erhöht.
  • 7. Ein Wölben des Filmbandes wird vermieden.
  • B. Die Elastizität des Filmbandes bleibt voll erhalten, d. h. der behandelte Film ist nicht spröde und neigt bei Beanspruchung auf Biegen weder zum Brechen noch zum Abblättern der Schutzschicht.
  • 9. Durch die Verwendung leicht verdunstender Lösüngs- und Verdünnungsmittel ist ein fortlaufender Fabrikationsprozeß möglich, da das Filmband im Anschluß an die Behandlung sofort wieder aufgerollt werden kann, ohne daß ein Verkleben des aufgerollten Films zu befürchten ist. Praktisches Ausführungsbeispiel: 6o g Gelatine und 5 bis 8 g Kunststoff (z. B. Polyvinylchlorid) werden bei 6o bis 65° C etwa 4o bis So Minuten lang mit Afneisensäure oder Phosphorsäure, Essigsäure o. dgl. und etwa 9o ccm Äthylalkohol (9o bis 92 °/o) oder mit vergälltem Spiritus erwärmt, wobei ein Zusatz von io ccm Aceton zur Erzielung der erforderlichen Dünnflüssigkeit genügt und bei solchen Zusätzen die Alkoholmenge auch verringert werden kann. Dieser Flüssigkeit werden sodann die feuerhemmenden Stoffe zugefügt, und zwar hat sich besonders folgende#Zusammensetzung bewährt 15 bis 18 g Magnesiumchlorid, 2 bis 3 g Aluminiumchlorid. Triphenylphosphat, Glycerin, Trikresylphosphat und naphthensaures Aluminium dienen als Weichmachungsmittel und werden je nach Bedarf den Grundstoffen in der erforderlichen Menge zugefügt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erhöhung der Feuersicfierheit von Nitrocellulosefilmen, dadurch gekennzeichnet, daß die entwickelten Filme durch ein dünnflüssiges Bad von alkohollöslichen Gelatineabbauprodukten und Kunstharzen, gewonnen durch Behandlung von Kunstharz und Gelatine mit Säuren in alkoholischer Lösung, unter Zusatz von feuerhemmenden Stoffen hindurchgeführt und nach dem Durchlauf abgepreßt und getrocknet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bad verwendet wird, das aus Gelatine und Kunstharzen besteht, die etwa 40 bis 50 Minuten lang bei 6o bis 65° C mit einer Säure, wie Ameisensäure, Essigsäure, Phosphorsäure o. dgl., einzeln oder gemeinsam behandelt worden sind.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbauprodukte von Gelatine .und Kunstharzen, wie Polyvinylchlorid, unter Zusatz von Weichmachern, wie Glycerin, Triphenylphosphat o. dgl., verwendet werden.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungs- und Verdünnungsmittel go°10iger Alkohol verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verdünnung des Bades ein Keton, wie z. B. Aceton, zugesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als feuerhemmende Stoffe Salze des Magnesiums, des Aluminiums oder auch der Schwermetalle einzeln oder gemeinsam verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach .den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Badtemperatur, etwa 3o bis 6o° C, angewandt wird.
DER104473D 1939-02-08 1939-02-08 Verfahren zur Erhoehung der Feuersicherheit von Nitrocellulosefilmen Expired DE714884C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1991014971A1 (en) * 1990-03-26 1991-10-03 Eastman Kodak Company Photographic element having a fire-retardant protective overcoat

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1991014971A1 (en) * 1990-03-26 1991-10-03 Eastman Kodak Company Photographic element having a fire-retardant protective overcoat

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