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Kinematographische Vorrichtung In der Kinematographie ist es häufig
erwünscht,- gleichzeitig zwei Filme durch dasselbe Filmfenster hindurchzuführen,
wobei sich die beiden Vorderseiten oder die beiden Rückseiten oder die Vorderseite
des einen Films und die Rückseite des anderen berühren. So ist es beispielsweise
bei der farbigen Kinematographie heute allgemein üblich, eine Bipackkamera zu verwenden,
bei welcher zwei Negativfilme durch dasselbe Filmfenster geführt werden, derart,
daß ihre Emulsionsseiten sich berühren. Zu diesem Zweck müssen die beiden Emulsionen
in inniger Berührung. in der Schärfenebene sein, aber hierbei besteht eine ausgesprochene
Neigung zum Einschlüß vor. Luft, welche die Filme voneinander trennt, was erhebliche
Schwierigkeit verursacht, wenn man versucht, beide Filme in der Schärfenebene zu
halten.
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Die vorliegende- Erfindung bezweckt eine Vorrichtung, wodurch die
genannte Schwierigkeit vermieden wird; welche die Filme in inniger Berührung hält,
in gleichmäßiger und konstanter Beziehung zur Schärfenebene führt,. in ihrer Bauart
einfach und im Gebrauch dauerhaft ist und welche keine Schwierigkeit bietet, die
Filme in die Apparatur einzuziehen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die beiden Filme kurz vor
Eintritt in das Filmfenster getrennt, so daß sie beim Filmfenster längs allmählich
konvergierender Bahnen in enge Berührung gebracht werden, wodurch der Neigung des
Einschlusses dünner Lufttaschen zwischen den Filmen wirksam begegnet wird.. Das
Filmtrennorgan ist vorzugsweise in Form eines Stiftes ausgebildet, der an dem einen
Ende nahe den entsprechenden Kanten der beiden Filme gelagert ist und in Richtung
der Filmkante vorsteht, während das- andere Stiftende frei ist, so daß die Filme
mit Leichtigkeit eingezogen werden können.
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Durch Schmieren der Filmränder können sie enger und genauer begrenzt
werden, wenn sie durch das Filmfenster hindurchlaufen,
wodurch die
Filme gleichmäßiger und dauernd in der Schärfenebene gehalten werden. Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist die Schmiervorrichtung mit dem oben beschriebenen
Trennorgan zusammen gebaut, derart, daß letzteres nicht nur leingenannten Zweck
dient, sondern auch die Filme in Berührung mit den schmierenden Oberflächen preßt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines
Teiles einer Kinokamera mit abgenommenem Deckel und Einzelteilen im Schnitt, Fig.
2 einen Schnitt nach Linie 2-2 voll Fig. 1, Fig. 3 eine Teilansicht aus Fig. i in
größerem Maßstabe, Fig. 4. die Ansicht einer Einzelheit von Fig. i, von links gesehen,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie 5-5 von Fig. 2.
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Die dargestellte Ausführungsform ist in ihrem allgemeinen Aufbau ähnlich
der in der deutschen Patentschrift 629 752 beschriebenen, auf welche bei Beschreibung
jener Teile Bezug genommen wird, die nicht unmittelbar Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind. Wie in der genannten deutschen Patentschrift erläutert, ist die
Kinokamera zur gleichzeitigen Belichtung dreier Filme von demselben Blickpunkt längs
der gleichen optischen Achse bestimmt, die senkrecht zur Zeichenfläche in Fig. i
verläuft und mit dem Bezugszeichen i angedeutet ist, während der gestrichelte Kreis
die allgemeine Lage des einzigen Objektivs andeutet. Hinter dem Objektiv ist ein
Prisma 3 gelagert mit im Innern befindlicher, nicht gezeichneter Lichtteilfläche,
die in einer Ebene liegt, welche durch die gestrichelte Linie 4. in Fig. 2 angedeutet
ist. Die Lichtteilfläche läßt einen Teil des Lichtes längs der optischen Achse i
zum Film G gelangen, während der Rest des Lichtes nach links (Fig. i und 2) reflektiert
wird und durch die Fensterplatte 5 auf die Bipackfilme B und R gelangt, die durch
das Filmfenster 6 mit sich berührenden Vorderselten in Richtung des Pfeiles 7 in
Fig. i vorgeschoben werden.
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Die Filme B und R werden mittels des Filmantriebs 8 schrittweise vorgeschoben,
welcher irgendeine geeignete Bauart aufweisen kann, wobei die Filme sich in genauer
Deckung befinden, nachdem sie vermittels der Registereinrichtung g (Fig. i) zum
Stillstand gekommen sind. Wie aus Fig. i ersichtlich, umfaßt der Filmantrieb einen
Schwingarm 21, der von einer Kurbel am Zahnrad 23 angetrieben wird und dessen rückwärtiges
Ende Irleit- und schwingbar gelagert ist. Das-Zahnrad 23 wird durch Zahnrad 24.,
Welle 25. Schneckenräder 26 und 27 und Welle 28 angetrieben. Der andere Film G wird
vermit-- tels eines ähnlichen Antriebs durch Zahnräder -'33 und 3:1. vorgeschoben.
Der Registerstift d wird durch den auf Zahnrad 24 exzentrisch gelagerten Zapfen
35 vor- und rückwärts bewegt.
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Die Filme B und R werden über eine Führungsrolle i r, dann schräg
zwischen Schmierkissen 12 und 13 und sodann auf entgegengesetzten Seiten eines Führungsstiftes
oder Trennorgans 1:1 und schließlich durch das Filmfenster gefördert. Wie aus Fig.2
ersichtlich, sind die Schmierkissen so gestaltet, daß sie nur die Ränder des Films
berühren. Das Kissen 13 ist, wie bei 15 angedeutet, ortsfest gelagert, während das
Kissen 12 auf einem um Zapfen 17 schwenkbaren Arm 16 befestigt ist. Der Arm wird
normalerweise in der in den Figuren dargestellten Lage durch die Feder i,' gehalten,
kann aber in einer zum Uhrzeiger entgegengesetzten Richtung geschwungen werden (Fig.
i und 3), um das Einziehen der Filme zu erleichtern. Der Führungsstift 1.4 ist an
seinem inneren Ende in der Platte icg gelagert, während sein Außenende frei ist,
so daß die Filme leicht durch den Mechanismus eingezogen werden können.
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Da die Filme B und R schräg durch die Schmiervorrichtung laufen, werden
die Filmränder leicht geschmiert zufolge Eingriffs mit den Kissen 12 und 13. Der
Stift 14. dient dein doppelten Zweck, nämlich die Filme mit Reibung gegen die Kissen
12 und 13 zu drücken und auch die Filme voneinander getrennt zti halten, so daß
sie nicht in Berührung gelangen, bevor sie in das Filmfenster eintreten. Dadurch,
daß die Filme allmählich längs konvergierender Bahnen miteinander in Berührung,
gelangen, kann die gesamte Luft aus dem Zwischenraum zwischen den Filmen ausgetrieben
werden, wenn die Filme in Berührung mit dem Filmfenster gepreßt werden. Auf diese
Weise können beide Filme in den genauen Fokus gebracht werden, so daß die durch
Belichtung im Filmfenster erhaltenen Bilder scharf gezeichnet sind.