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Verfahren zur- Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen.auf
Faserstoffen tierischen Ursprungs oder Cellulosefasern sowie deren Gemischen untereinander
oder auf Formstücken aus Vulkanfiber Gegenstand des Patents 705 775
ist ein Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf tierischen
Fasern oder Cellulosefasern sowie deren Gemischen untereinander, darin bestehend,
daß man eine sehwach saure Lösung -eines o-ständig zur Oxygruppe kuppelnden o-Oxyarylcarbonsäurarylides,
das an der Kupplungsstelle durch eine -CH,X-Gruppe substituiert ist, worin X den
Rest eines sekundären aliphatischen Amins oder einer IV-gebundenen hydrierten heterocyclischen
Stickstoffbase bedeutet, auf das Färbegut aufbringt und alsdann mit beliebigen Diazoverbindungen
unter Abspaltung des - C H, X-Restes entwickelt.
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Gegenstand der Zusatzpatente 707 263 und 707 26q. ist die Anwendung
des Verfahrens des Hauptpatents auf Caseinkunstfaser und Vulkanfiber. Das Zusatzpatent
709h 724 be-
nutzt als Azokomponente o-Oxycarbonsäurearylide, bei denen X
den Rest eines primären aliphatischen Amins oder Aminoal'kohols bedeutet.
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Bei- weiterer -Bearbeitung des Erfindungsgedankens
wurde
nun gefunden, daß das Verfahren nicht nur auf die beschriebenen o-Oxy-°carbonsäurearylide
beschränkt ist, sondern daß alle in o-Stellung zur Oxygruppe kupplungsfähigen Oxyarylverbindungen
dazu ge-, eignet sind, die an der Kupplungsstelle eine. derartige -CH.X-Gruppe tragen
und damit der allgemeinen Zusammensetzung
entsprechen, worin Y Wasserstoff oder einen oder mehrere beliebige Substituenten,
XAlkyl, Cycloalkyl, Oxalkyl, X' Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Oxalkyl bedeuten
und wobei, im Falle X und X' Alkyl sind, diese Reste zu einem Ring vereinigt sein
können.
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Wie schon im Hauptpatent und seinen Zusätzen betont wurde, ist das
neue Verfahren besonders geeignet zur Herstellung von Färbungen auf Stoffen, die
durch Alkali leicht geschädigt werden, wie z. B. Wolle, Seide oder Caseinkunstfaser,
oder auf Geweben aus regenerierter Cellulose, die beim Behandeln mit Alkalien zu
Schrumpfungen oder Quellungen neigen.
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Da das neue Verfahren die verschiedensten Textilstoffe in schonender
Weise anzufärben gestattet, gewinnt es besondere Bedeutung auf dem heute so wichtigen
Gebiete der Färber, -i der Mischfasern.
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Ebensogut wie Textilstoffe lassen sich nach dem Verfahren die verschiedensten
Werkstoffe in Form von Platten, Bahnen oder Bändern, wie z. B. Vulkanfiber oder
Cellophan, färben.
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Die genannten Azokomponenten werden durch Kondensation der o-Oxyarylverbindungen
mit einer Mischung von Formaldehyd und dem betreffenden Amin in üblicher Weise hergestellt
(vgl. dazu Patent 89 979 und Annalen der Chemie, Bd. 34q., S.:290).
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Beispiel i Wollstückware wird auf dem Foulard .mit einer Lösung grundiert,
die im Liter 15 g i'-co-D imethylaminomethyl - 2'-oxynaphthalin-6'-carboylaminobenzol
und 30 g 5oprozentige Essigsäure enthält. Alsdann wird getrocknet und mit
einer, wie üblich, bereiteten und mit Natriumacetat abgestumpften Diazolösung aus
i-Amino-2, 5-dichlorbenzol entwickelt, deren Gehalt an Base 1,6 g im Liter beträgt.
Alsdann wird gespült und geseift.
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Man erhält so ein gelbstichiges Orange. Nimmt man an Stelle der Wollstückware
ein Mischgewebe aus Wolle und Viscosekunstseide und verfährt, wie angegeben, so
erhält man ein fadengleich. gefärbtes Mischgewebe in der gleichen Nuance.
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Beispiel e Zellwollstückware wird analog Beispiel i mit einer Lösung
des i-co-Piperidinomethyla-oxynaphthalin-7-sulfonsäuredi-n-butylamid grundiert und
mit der Diazolösung aus ,4, 4'-Diamino-3, 3'-.dimethoxydiphenyl entwickelt.
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Nach Spülen und Seifen erhält man eine rotstichigblaue Färbung.
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Nimmt man an Stelle der Diazolösung aus 4, 4@-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl
eine solche aus 4-Amino-2, 5-dimethox3--2', 6'-dichlor-q'-nitro-i, i'-azobenzol
und verfährt sonst, wie oben angegeben, so erhält man ein rotstichiges Dunkelblau.
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Beispiel 3 Baumwollstückware wird analog Beispiel i mit einer Lösung
des i-co-Dimethylaminomethyl - 2 - oxynaphthalin - 6 - sulfonsäuredi -n-butylamid
grundiert und nach dem Trocknen mit der Diazolösung aus i-Amino-4-benzoylamino-2-chlor-5-methoxyl)enzol
entwickelt. Nach Spülen und Seifen erhält man eine rote Färbung.
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Die gleiche Färbung erhält man auch, wenn man an Stelle des i-co-Dimethylaminotnethyi-2
- oxynaphthal in-6-sulfonsäuredi-n-butylamid das i-co-Diäthylaminomethyl-2-oxynaphthalin-6-sulfonsäuredi-n-butylamid
verwendet.
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Beispiel 4 Eine Cellophanbahn wird 1/2 Stunde bei gewöhnlicher Temperatur
in eine Lösung eingelegt, die im Liter 5 g i-crPiperidinometli3-1-2 - oxynaphthalin-
6 - sulfonsäure -i-N - methylphenylamid und 8 ccm 5oprozentige Essigsäure enthält.
Nach kurzem Spülen entwickelt man mit einer, wie üblich, bereiteten schwach ameisensauren
Diazolösung, deren Gehalt an Base 2,6 g i-Amino-5-trifluormethylbenzol-2-äthylsulfon
entspricht.
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Nach gründlichem Wässern erhält man eine leuchtend goldgelb gefärbte
Cellophanbahn.
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Ersetzt man in obigem Beispiel das i-Amino-5-trifluormethylbenzol
-2-äthylsulfon durch das i-Amino-2, 5-dichlorbenzol, so erhält man ein rotstichiges
Orange.
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Beispiel s Caseinkunsrivolle in loser Form wird mit einer Lösung,
die im Liter 3 g i-a)-Dimethyla-minomethyl-2-oxycarbazol und 6 ccm 5oprozentige
Essigsäure enthält, während i Stunde bei 4o bis 45° grundiert. Nach Abschleudern
wird mit einer, wie üblich, bereiteten und mit Natriumacetat abgestumpften Diazolösung
aus
i-Amino-3-methyl-4-nitrilo-6-chlorbenzol entwickelt, die 1,7 g Base im Liter enthält.
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Alsdann wird lauwarm gespült und geseift. Man erhält ein gelbsti@higes
Braun.
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Nimmt man an Stelle der beiden obengenannten Komponenten das i-co-Diäthyla@mi,nomethyl-2-oxynaphthalin
und die Diazoverbindung aus i-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäurediäthylamid und
verfährt, wie angegeben, so erhält man ein gelbstickiges Orange.
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Beispiel 6 Seidengarn wird mit einer Lösung, die im Liter 5 g z-m-Dimethylaminomethyl-i-oxynaphthalin-4-sulfons
äure-N-äthyl-(2'- methyl)-phenylainid und 25 g 5oprozentige Essigsäure enthält,
bei etwa 5o° während 1/2 Stunde grundiert. Nach Abschleudern mit mit einer, wie
üblich, bereiteten und mit Natriumacetat abgestumpften Diazolösung aus i-Amino-2-phenoxy-5-chlorbenzol
entwickelt, deren Gehalt an Base 2 g im Liter entspricht. Alsdann wird gespült und
geseift.
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Man erhält so ein gelbstickiges Scharlachrot.
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Nimmt man an Stelle der beiden obengenannten Komponenten das 2-co-Piperidinomethyl-i-oxynaphthalin-5-sulfonsäurediäthylamid
und die Diazoverbindung aus i-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol, so erhält man eine
rotstichigdunkelbraune Färbung.
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Nachstehende Zusammenstellung veranschaulicht eine Anzahl von weiteren,
gemäß vorliegender Erfindung erhältlichen Färbungen:
Azokomponente Diazokomponente Färbegut Farbton |
i. i-co-Dimethylamino- i-Amino-2, 5-dichlor- Wolle, Viscosekunst-
gelbstickiges |
methyl-2-oxy-5-methyl- Benzol seide Braun |
Benzol ` |
2. i-co-Isobutylamino- i-Amino-2-chlorbenzol Wolle, Seide,
Casein- bräunliches |
methyl-2-oxy-4, 5-di- kunstwolle Orange |
methylbenzol |
3. i-co-N-Äthyl-N-cyclo- i-Amino-2, 5- dimeth- Viscosekunstseide,
Cel- gelbstickiges |
hexylaminomethyl-2-oxy- oxy-4-nitrilobenzol. - lophan, Vulkanfiber
Braun |
4, 5-dimethylbenzol |
4- desgl. i-Aniino-4-chlor-2-tri- Animalisierte Zellwolle,
bräunliches |
fluormethylbenzol Woll-Viscosekunst- . Orange |
seide-Gemisch |
5. i-ui-Dicyclohexylamino- i-Aminoanthrachinon Wolle, Caseinkunst-
gedecktes |
methyl-2-oxynaphthalin wolle Rot |
6. i-a)-Isopropylamino- i-Amino-2-methyl- Viscosekunstseide,
rotstickiges |
methyl-6-brom-2-oxy- 3-chlorbenzol Cellophan Orange |
naphthalin |
7. z-co-Dicyclohexylamino- i-Amino-5-trifluor- Viscosekunstseide,
bräunliches |
methyl-2-oxvcaxbazol methylbenzol- Caseinkunstwolle Orange |
2-äthylsulfon |
B. desgl. i-Amino-3-methyl- Zellwolle, Baumwolle, gelbstickiges |
4-nitrilo-6-chlor- Seide Braun |
Benzol |
g. i-(i'-oo-Oxäthylamino- i-Amino-2-methyl- Wolle, Vulkanfiber
rotstickiges |
methyl-2'-oxynaphthalin- 5-chlorbenzol Orange |
6'-ca.rboylamino)- |
2-methylbenzol |
io. 2-co-Diäthylaminomethyl- i-Amino-2, 5-dimeth- Wolle, Caseinkunst-
weinrot |
i-oxynaphthahn-4-sul- oxy-4-nitrilobenzol wolle, Vulkanfiber |
fonsäure-N-äthyl- |
(2'-methyl)-phenylamid |
ii. desgl. i-Amino-2-(4'-chlor)- Seide, Cellophan gelbstickiges |
phenoxy-5-chlor- Scharlach |
Benzol |
12. 2-m-Piperidinomethyl- 4, 4'-Diamino-3, 3'-di- Viscosekunstseide
korinth |
i-oxynaphthalin-5-sul- methoxydiphenyl _ |
fonsäurediäthylamid |
Azökomponente Diazokomponente Färbegut Farbton |
13. a-m-Piperidinomethyl- 4Amino-2, 5-(:ßmeth- Baumwolle, Baum-
rotstichiges |
i-oxynaphthalin-5-sulfon- oxy-2', 6'-dichlbr- wolle-Zellwolle-Ge-
Schwarz |
säurediäthylamid q.'-nitro-1, i'-azo- misch |
Benzol |
14. z-c)-Piperidinomethyl- i-Amino-2-methoxy- "'olle, Zellwolle,
gelbstichiges |
2-oxynaphthalin-6-sulfon- benzol-5-diäthyl- Baumwolle Scharlach |
säuredi-n-butylamid amidsulfonsäure |
15. i-co-Diäthylaminomethyl- i-Amino-2-methoxy- Viscosekunstseide,
blaustichiges |
z-oxynaphthalin-7-sulfon- 4-nitrobenzol Seide, Vulkanfiber
Rot |
säuredi-n-butylamid |
16. desgl. i-Amino-2, 5-dichlor- Baumwolle, Zellwolle, rotstichiges |
Benzol `Volle-Viscosekunst- Orange |
seide-Gemisch |
17. desgl. 4., 4'-Diamino-3, 3'-di- Animalisierte Zellwolle,
rotstichiges |
methoxydiphenyl Wolle Blau |