-
Anordnung zum Verdunkeln elektrischer, mit Zeitschalteinrichtungen
versehener Beleuchtungsanlagen durch Umschalten auf eine geringere Betriebsspannung
Zum Verdunkeln elektrischer Beleuchtungsanlagen ist bereits eine Schaltanordnung
bekanntgeworden, bei. der mit Hilfe einer Umschalteinrichtung einzelne Schalter
bzw. Kontakte geöffnet und andere geschlossen werden, um .die Betriebsspannung für
.die zu verdunkelnden Beleuchtungskörper herabzusetzen und die Ampere-windungszahl
der elektromagnetischen Steuergeräte derart zu wählen, daß die Elektromagnete auch
bei verminderter Spannung einwandfrei arbeiten. Als Umschalteinrichtung dient ein
von Hand bediervbarerUmschalter (Spannungsumschalter), der an einen Spartransformator
oder einen Widgrstand angeschlossen ist, je nachdem, ob die Anlage mit Wechsel-
oder Gleichstrom betrieben wird. Außer ,diesem Umschalter sind.noch ein Handumschalter
zum Ein- und Ausschalten der Abend- und Nachtbeleuchtung, ein Zeitfernumschalter,
ein Handschalter für die Boden- und Kellerbeleuchtung -sowie Druckknopfschalter
für die Treppenbeleuchtung.vorgesehen.
-
Die bekannte Schaltung hat verschiedene Nachteile. Der Umbau einer
bereits vorhandenen Anlage in eine für Verdunklungszwecke geeignete ist verhältnismäßig
kostspielig, weil eine Reihe von Apparaten gegen neue, anders gebaute ausgetauscht
werden muß. Der Spannungsumschalter ist ein Spezialschalter mit ziemlich vielen
Kontakten, der ebenfalls teuer ist. Die Kontaktzahl dieses Spannungsumschalters
ist ferner abhängig von der Zahl der verwendeten Zeitfernschalter, d. h. bei einer
Zentralfiurbeleuchtungsanlage für mehrere Treppenaufgänge erhält der Spannungsumschalter
der bekannten Anlage eine zu große Anzahl von Kontakten. Bei Verwendung der bekannten
Schaltung für solche Anlagen muß außerdem die Stei-geleitung entsprechend erweitert
werden. Das bedeutet aber eine umfangreiche
Änderung der Installation.
Praktisch betrachtet ist jedenfalls die bekannte Schaltung für Zentralflurbeleuchtungsanlagen
nicht verwendbar.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Anordnung
zum Verdunkeln elektrischer, mit Zeitschalteinrichtungen versehener Beleuchtungsanlagen,
besonders Treppenhausbeleeuchtungsanlagen, bei denen das Verdunkeln durch Umschalten
auf eine geringere Betriebsspannung erzielt wird, und besteht darin, daß zum Umschalten
der der geringeren Betriebsspannung anzupassenden Strom- und Spannungswicklungen
der Anlage, z. B. der Magnetwicklungen der Schaltuhr und .der Zeitfernschalter,
Umschaltrelais dienen, die selbsttätig je nach der Betriebsspannung die Amperewindungen
der Wicklungen der hohen bzw. niederen Spannung anpassen.
-
Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erkennen.
Die Netzleiter i liefern eine Normalspannung von 22o Volt und die Netzleiter 2 eine
verminderte Spannung (Verdunklungsspannung) von 6o Volt. Die Spannungen können bei
Wechselspannung von einem Verdunklungstransformator und bei Gleichspannung von einem
Widerstand abgenommen werden, der an die Leiter 1,:2 angeschlossen und der Einfachheit
halber nicht dargestellt ist. Mit dem doppelpoligen Netzumschalter 3 kann je nach
Wahl die hohe und- niedere Netzspannung abgenommen und der Gesamtanlage zugeführt
werden. Die wesentlichen Teile .dieser Anlage sind die Zentralflurbeleuchtungsuhr
4, die Zeitfernschalter 5 und 6, die Umschaltrelais 7, 8 und 9, die Schaltdruckknöpfe
io und die Flurbeleuchtungslainpen i i. Von den Innenteilen der Apparate 4 bis 9
sind nur jene angedeutet, die für das Verständnis der Erfindung nötig sind. Die
Schaltuhr 4 enthält die Kontakte A und il.' für Abend- @bzw. Nachtbeleuchtung,
deren Schaltfolge in der Zeichnung links oben graphisch dargestellt ist. Das Schließen
und Öffnen dieser Kontakte A, N wird durch ein Uhrwerk mit elektromagnetischem
Aufzug bzw. Antrieb verursacht, dessen Magnetwicklung 12 zwischen den beiden äußeren
Enden 13, 14 eine Anzapfung 15 hat, um entweder die volle Spannung von 22o Volt
an die Klemmen 13, 14 oder die niedere von 6o Volt an die Klemmen 13, 15 anschließen
zu können. Aus dem gleichen Grunde sind auch die Magnetwicklungen 16 der Zeitfernschalter
5 und 6 mit Anzapfungen 17 versehen. Die Magnetwicklungen der Umschaltrelais 7 bis
9 dagegen haben keine Anzapfung und erhalten daher entweder die 22o-Volt- oder die
6o-Volt-Spannung nur an ihren Enden zugeführt. Bei Speisung mit der 22o-Volt-Spannung
sind die Kontakte 18, i9 und bei der Speisung mit der 6o-Volt-Spannung die Kontakte
i9, 2o der Kippschaltröhren 21 überbrückt.
-
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Angenommen, der Netzschalter
3 liegt an der normalen Netzspannung von 220 Volt und die Abendbeleuchtung ist eingeschaltet
(Normale Abendbeleuchtung). Der Lampenstrom fließt dann von der oberen Netzleitung
i über die obere Hälfte des Netzschalters 3, die geschlossenen Kontakte A der Schaltuhr
4, den in Ruhestellung sich befindenden Schalthebel 22 des Zeitfernschalters 6,
die hellbrennenden Lampen i i und die untere Hälfte des Netzumschalters 3 zurück
zum unteren Netzleiter i.
-
Ab 2o Uhr öffnet die Schaltuhr 4. die Kontakte A und schließt sie
die Kontakte N ( Normale Nachtbeleuchtung). Der genannte Lampenstromkreis ist nun
an den Kontakten unterbrochen, d. h. die Lampen i i sind abgeschaltet. Beim Einschalten
muß einer der Druckknopfschalter io bedient werden. Der Stromverlauf ist folgender:
Netzleiter i (oben), Netzumschalter 3 (oben), geschlossene Kontakte N der Schaltuhr
4., i@Iagnetwicklung 16 des Zeitfernschalters 6, Kontakte 18, i9 des Umschaltrelais
9, Druckknopfschalter io, Netzumschalter 3 (unten) und Netzleiter i (unten). Der
erregte Magnet 16 des Zeitfernschalters 6 bewegt den Schalthebel 22 in die Arbeitsstellung
nach rechts, d. h. in die punktiert angedeutete Stellung des Schalthebels 22 des
Zeitfernschalters 5. Auf diese Weise kommt folgender Lamp2nstromverlauf zustande:
Netzleiter i (oben), Netzumschalter 3 (oben), geschlossene Kontakte N der Schaltuhr
4., Schalthebel 22 des Zeitfernschalters 5 bzw. über den jetzt ebenfalls in der
-,#-rl)eitsstellung befindlichen Schalthebel 22 des Zeitfernschalters 6, hellbrennende
Lampen i i, Netzumschalter 3 (unten) und Netzleiter i (unten). Die Lampen ii erlöschen,
sobald der Schalthebel 22 innerhalb der Einstellzeit von z. B. 3 Minuten in seine
Ruhelage (vgl. den Zeitfernschalter 6) zurückkehrt.
-
Sowohl bei normaler Abend- als auch bei normaler Nachtbeleuchtung
wird die Magnetwicklung 12 der Schaltuhr 4 mit der vollen Netzspannung von 22o Volt
erregt. Der Erregerstrom fließt vom oberen Netzleiter i über Netzumschalter 3 (oben),
die gesamte Magnetwicklung 12 der Schaltuhr 4, die Kontakte 18. i9 des Umschaltrelais
7, Netzumschalter 3 (unten) zurück zum unteren Netzleiter i.
-
Bei Verdunklung wird der Netzumschalter 3 auf die Netzleiter 2 umgelegt.
Die geringere Erregerspannung von 6o Volt hat zur Folge, daß .die Umschaltrelais
7 bis 9 umschalten, wob-:i die Schaltröhren 21 kippen, d. h. ihre
Kontakte
i 8, 19 öffnen, und die Kontakte 19, 2o schließen sich. Von diesem Augenblick ab
fließt der Erregerstrom für die Magnetwicklung 12 vom oberen Netzleiter 2 über die
obere Hälfte des Netzumschalters 3, den rechten Teil der Magnetwicklung 12, den
Ab zweigpunkt 15, die Kontakte 2o, i9 des Umschaltrelais 7 und die untere Hälfte
des Netzumschalters 3 zurück zum unteren Netzleiter z.
-
Der Lampenstrom fließt bei verdunkeltes Abendbeleuchtung vom oberen
Netzleiter 2 aus wie folgt: obere Hälfte des Netzumschalters 3, geschlossene Kontakte
A der Schaltuhr 4., in Ruhestellung befindlicher Schalthebel 22 des Zeitfernschalters
6, dunkelbrennende Lampen i i, untere Hälfte -des Netzumschalters 3, zurück zum
unteren Netzleiter 2.
-
Bei verdunkelter Nachtbeleuchtung dagegen sind die Kontakte A der
Schaltuhr 4 wieder offen und die Kontakte N wieder geschlossen. Sobald einer der
Druckknopfschalter io bedient wird, kommt folgender Steuerstromkreis zustande: Netzleiter
2 (oben), Netzumschalter 3 (oben), geschlossene Kontakte N der Schaltuhr 4, oberer
Teil der Magnetwicklung 16 des Zeitfernschalters 6, Anzapfung 17 dieser Magnetwicklung,
Kontakte 2o, i9 des Umschaltrelais 9, Druckknopfschalter io, Netzumschalter
3 (unten) und Netzleiter ->(unten). Der erregte Teil ,der Magnetwicklung
16 des Zeitfernschalters 6 bewegt den Schalthebel 22 in die Arbeitsstellung nach
rechts, also wiederum in die punktiert angedeutete Stellung des Schalthebels 22
des Zeitfernschalters 5. Jetzt ist folgender Lampenstromkreis hergestellt: Netzleiter
2 (oben), Netzumschalter 3 (oben), geschlossene Kontakte N der Schaltuhr q., Schalthebel
22 des Zeitfernschalters 5 (bzw. über den jetzt ebenfalls in der Arbeitsstellung
befindlichen Schalthebel 22 des Zeitfernschalters 6 usw.), dunkelbrennende Lampen
i i, Netzumschalter 3 (unten) und Netzleiter 2 (unten). Die Lampen ii erlöschen
wiederum, wenn der Schalthebel 22 innerhalb der Einstellzeit in seine Ruhelage (vgl.
den Zeitfernschalter 6) zurückkehrt.
-
Beim Rückbewegen des Netzumschalters 3 in die Ursprungsstellung wird
wieder die 22o Volt-Netzspannung abgenommen, d. h. der Normalzustand wird wiederhergestellt.
-
Bezüglich der Vorzüge der neuen Anlage ist noch besonders hervorzuheben,
daß alte Zentralflurbeleuchtungsanlagen mit einem ;geringen Aufwand an zusätzlichen
Mitteln und Änderungen in neue umgewandelt werden können. Die zusätzlichen Mittel
beschränken sich im wesentlichen auf .den Verdunklungstransformator bzw. Widerstand,
der an die Netzleiter i und 2 angeschlossen wird, den Netzumschalter 3 und die Umschaltrelais
7 bis 9. Der NTetzumschalter 3 ist ein normaler zweipoliger bzw. mehrpoliger Schalter,
also billig. Das Umschaltrelais 7 kann bei entsprechender Wahl der Schaltuhr 4 auch
fortfallen. Die Umschaltrelais 7 ,bis 9 selbst können alle unter sich gleich sein
und bequem nachträglich angeschlossen werden. Lediglich die Magnetwicklungen i2
und 16 müssen Anzapfungen 15 bzw. 17 besitzen, also ausgetauscht werden. Die Zahl
der Steigleiter 23 bleibt dieselbe, gleicbgültig, wie viele Zeitfernschalter 5,
6 bzw. Stockwerke vorhanden sind.
-
Die neue Anlage hat schließlich noch den Vorzug, daß sie selbst dann
einwandfrei arbeitet, wenn die Netzspannung zentral vom Elektrizitätswerk oder von
dem nächstben.achbarten Speisepunkt, also an einer außerhalb der Anlage vorgesehenen
Stelle, von Hand oder selbsttätig in Abhängigkeit von irgendwelchen Ursachen herabgesetzt
wird.