DE7115405U - Brennofen zum Brennen dentalkeramischer Verblendungen - Google Patents
Brennofen zum Brennen dentalkeramischer VerblendungenInfo
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Description
Verblendungen"""^
Die Neuerung betrifft einen Brennofen zum Brennen von auf metallische, beim Brennen zur Oxydation neigende Stützelemente
aus edelmetallfreien Legierungen aufmodellierten keramischen Verblendungen, wobei die zu brennenden Objekte mindestens
in zwei Stufen unter Ausbildung eines Vakuums den erforderlichen Brenntemperaturen ausgesetzt werden, wobei der Brennofen
besteht aus einem vekuumdicht abschließbaren Ofeninnenraum mit verschieblichem Brenngutträger, Zeit- Temperatur-Regeleinrichtungen
und Vakuumpumpenanschluß mit Vakuumpumpe.
Das Brennen dentalkeramischer Verblendungen in besonderen dentalkeramischen Brennofen, insbesondere unter Vakuum, ist
ganz allgemein in der Dentaltechnik bekannt. Für die mocall:'.schen Stützkörper, auf die die dentalkeramischen
Hassen aufmodelliert werden und mit denen sie sich durch
-2-
den Brand u.a. auch fest verbinden sollen, sind inzwischen
auch edelmetallfreie Legierungen vorgeschlagen worden, beispielsweise Chromkobaltlegierungen und zwar deshalb,
weil diese u.a. insbesondere hinsichtlich ihrer Wärmeübergangseigenschaften den Keramikmassen näher stehen als
bekannte Edelmetallaufbrennlegierungen. So vorteilhaft derartige, für die Dentaltechnik neuen Legierungen hinsichtlich
eines günstigen Wärmeübergangsverhaltens sind, so ist ihre Anwendung doch mit einem beträchtlichen Nachteil verbunden,
der darin besteht, daß solche Legierungen beim Brennen relativ stark zum Oxydieren neigen, d.h. die freiliegenden Stützgerüstteile kommen nicht blank aus dem
Brennofen und müssen einer zumeist schwierigen und aufwendigen Nachbearbeitung unterzogen werden.
Versuche, diese insoweit lästigen Oxydationen durch bestimmte Einstellungen der Brennzeiten bei den meist mehrstufig
durchgeführten Brennvorgängen zu steuern, haben ^u
nicht befriedigenden Ergebnissen geführt.
Hier Abhilfe zu schaffen ist demgemäß Aufgabe der vorliegenden
Neuerung, d.h., es soll ein Brennofen geschaffen werden, der ermöglicht, daß derartige Nachbearbeitungen
ganz, bzw. weitgehend in Wegfall kommen können, bzw. daß Oxydationen an derartigen Legierungen beim Brennen nicht
auftreten können.
Diese Aufgabe ist mit einem Ofen der eingangs genannten Art nach der Neuerung dadurch gelöst, daß der Ofeninnenraum
einerseits im oberen Bereich mit einem Entlüftungsventil und andererseits im unteren Bereich mit einem mit Ventil
versehenen Anschluß für einen Inertgasbehälter ausgestattet ist.
Da an derartigen Vakuumbrennöfen sowieso ein Anschluß für eine Vakuumpumpe führende Leitung vorgesehen ist, wird der
Brennofen diesbezüglich vorteilhaft so ausgebildet, daß eine von dieser Leiturq abzweigende Leitung unter Zwischenschaltung
eines Elektromagnetventiles zum Inertgasvorratsbehälter
geführt ist.
Nach der CH-PS 456 052 ist es zwar schon beirannt, einen Vakuumofen mit einem Gasanschluß zu versehen und den Innenraum
mit einem Kühl- bzw. Schutzgas zu beschicken, aber dies geschieht dort ausschließlich nach Abschluß des
Brennvorganges und zum Kühlen, aber nicht im Sinne des hier beanspruchten Zweckes.
Mit den neuartigen öfen läßt sich ein Brand derart durchführen,
daß nach Einbringung der zu brennenden Objekte in den Ofeninnenraum dieser bei Erstbeschickung mit einem
inerten, gasförmigen Medium unter Verdrängung und Abführung der im Ofeninnenraum vorhandenen Luft bzw. des
Luftsauerstoffes geflutet, danach der Ofeninnenraum voll-
-4-
ständig geschlosren, dann der Ofeninnenraum evakuiert und
dia Formkörper gebrannt werden, während bei den Folgebränden, gegf. unter Ergänzung von Inertgas, der Ofeninnenraum
beim Wechsel der Beschickung mit Inertgas gefüllt und danach wieder evakuiert oder unter Druck gesetzt wird.
Dier3 Betriebsweise bedeutet/ daß zunächst der ganze Luftsauerstoff
aus dem Offeninnenraum vom "Schutzgas" verdrängt wird. Mit der bisher auch schon angewandten Evakuierung,
Cie bei derartigen Öfen allerdings zu einem nicht all zu hohen Vakuum führt (ca. 20 Torr.), wird zwar ein großer
Teil des Schutzgases auch wieder abgesaugt, aber die Umgebensverhältnisse um den Formkörper stellen sich offenbar
so ein, daß evtl. im Ofeninnenraum verbleibender Luftsauerstoff, wie er sich insbesondere auch durch den Gasaustritt
aus der keramischen Masse ergibt, nicht mehr rtark oxydierend
auf freiliegende Metallteile der Prothese auswirken kann.
Im Sinne einer möglichst vollständigen Luftentfernung hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, die metallischen Teile der Prothese, 'lie einen nach unten offenen Hohlraum einschließen
mit mindestens einem freien Loch an ihrer obersten Stelle zu versehen, so daß die in diesen Hohlräumen gefangene
Luft beim Evakuieren auch mindestens weitgehend entweichen kann.
Zur Durchführung dieser durch den neuartigen Brennofen
ermöglichten Brennart sind insbesondere Öfen geeignet, die mit einer Transportautomatik für das Brenngut ausgerüstet
sind.
Bei erstmaliger Inbetriebnahme des Brennofens wird zunächst das Entlüftungsventil geöffnet und der Ofeninnenraum mit
Intergas geflutet, wobei bereits das erste Brennobjekt eingebracht
ist. Nach abgeschlossener Flutung wird das Entlüftungsventil
geschlossen. Danach wird der Ofeninnenraum evakuiert und das Brennobjekt wird aus der Vorwärmzone
in die eigentliche Brennzone gefahren und dort eine vorbestimmte Zeit eingebrannt. Ist der Brand abgeschlossen,
so wird der Innenraum mit Inartgas geflutet, und das gebrannte Objekt kann entnommen werden. Da nun für weitere Brände
der Innenraum schon mit Inertgas gefüllt ist, erübrigt sich das anfänglich notwendige Entlüften des Ofeninnenraumes. Um
möglichst wenig Inertgasverlust zu haben, kann vorteilhaft hinter die VakuumDtimpe ein Auffangbehälter für das abgesaugte
Inertgas vorgesehen werden, von dem eine Rückführleitung unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils in die
Verbindungsleitung zwischen Inertgasvorratsbehälter (Edelaasflasche)
und Elektromagnetventil mündet.
Die Elektromagnetventile, von denen eines in der Leitung
7ΛΧΤ Vakuumpumpe und das andere in der Leitung zur Inert-
gasflasche sitzt, v/erden von Relais des am Ofen sowieso
vorhandenen Zeit-Temperatur-Reglers wechselweise im Sinne des Verfahrensablaufes betätigt.
Da am neuartigen Brennofen sowieso alle Einrichtungen für einen Gasaustausch vorgesehen sind, kann die Betriebsweise
auch dahingehend variiert werden, daß die Brennkammer während des Brennens wieder mit Inertgas unter überdruck
gesetzt wird, was den Vorteil hat, daß sich gegf. eingestellte mikroskopisch feine Risse in der keramischen Masse
wieder schließen, wofür Druckerhöhur en bis zu ca. 2,5 atü genügen. Mit einer solchen Druck-beauf schlagung wird auch
vorteilhaft die Unterdrückung von gelegentlich auftretenden Blasen im Porzellan erreicht, die durch Gasaustritt aus
Legierungslunkern bedingt sein können.
Der neuartige Brennofen wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen Darstellung eines schematischen Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Darstellung ist mit 1 der Brennofen, mit 13 sein Schaltgehäuse, mit 2 der Ofeninnenraum, mit 2' die Vorwärmzone
und mit 2" die eigentliche Brennzone bezeichnet.
Für die Entlüftung des ganzen Gehäuseinnenraumes, der mit einer bekannten Ausfütterung versehen ist, ist ein verschließbares
Entlüftungsventil 3 im oberen Bereich vorgesehen
—7—
während im unteren Bereich ein Abschluß 4' angeordnet ist,
der im gezeigten Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Anschluß für die Vakuumpumpe 6 und den Inertgasbehälter
dient. Vom nur angedeuteten und ebenfalls vakuumdicht abschließbaren Beschickui.gskanal 14 wird das zu brennende
Objekt auf den Brenngutträger 15 gesetzt und kann dann mittels einer hier nicht dargestellten Transportmechanik
aus der Vorwärmzone 2« in die eigentliche Brennzone 2" geschoben werden.
Die Evakaierung des Ofeninnenraumes erfolgt bei geöffnetem
Ventil 5 und geschlossenem Ventil 8 durch die Vakuumpumpe 6,
wobei natürlich auch das Ventil 3 geschlossen ist, das an sich nur bei der erstmaligen Beschickung bzw. Flutung
des OfeninnenrauiAes mxt Inertgas gf'-'Pfnet werden kann.
Mit 16 ist ein der Vakuumpumpe 6 vorgeschalteter Filter bezeichnet, während mit 10 gestrichelt ein ggf. vorsehbarer
Auffangbehälter für das abgesaugte Inertgas angedeutet ist, von dem eine Leitung 11 mit Rückschlagventil 12 zu einem
Leitungsabschnitt führt, der das Ventil 8 mit dem Inertgasbehälter 9 verbindet.
Die wesentlichen Teile für die Durchführung dev beschriebenen Betriebsweise sind im Ausführungsbeispiel nur der
Einfachheit halber neben dem Brennofen dargestellt, und auf die Darstellung der Regelschaltung ist verzichtet.
-8-
Hierfür entsprechende Schaltelemente und Schaltungsprinzipien,
soweit sie nicht sowieso schon an derartigen Brenn-
; öfen vorhanden sind, stehen ohne weiteres zur Verfügung.
% Die horizontale Anordnung des Ofeninnenraumes, wie dargestellt,
ist für die Durchführung der beschriebenen Betriebs-
\ weise nicht bindend, d.h., diese ließe sich ebensogut in
i einem entsprechend ausgebildeten Vertikalofen durchführen.
Claims (3)
1. Brennofen zum Brennen von auf metallische, beim Brennen
zur Oxydation neigende Stützelemente aus edelmetallfreien Legierungen aufmodellierten, keramischen Verblendungen,
wobei die zu brennenden Objekte mindestens in zwei Stufen unter Ausbildung eines Vakuums den erforderlichen
Brenntemperaturen ausgesetzt: werden, bestehend aus einem vakuumdicht abschließbaren Ofeninnenraum mit verschieblichem
Brenngutträger, Zeit- Temperatur- Regeleinrichtungen und Vakuumpumpenanschluß mit Vakuumpumpe,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ofeninnenraum (2) einerseits im oberen Bereich mit
einem Entlüftungsventil (3) und andererseits im unteren Bereich mit einem mit Venti (8) versehenen Anschluß
(4·) für einen Inertgasbehälter (9) ausgestattet ist.
2. Brennofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Brennkammer und Inertgasbehälter (9) eine zusätzliche Druckpumpe angeordnet
ist.
3. Brennofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung zum Inertgasbehälter (9) als Zweigleitung (7) zur Leitung (4) zur Vakuumpumpe
(6) ausgebildet ist.
-10-
Brennofen nach Anspruch 1 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vakuumpumpe (6) druckseitig mit einem Inertgasauffangbehälter (10) in
Verbindung steht, von dem eine Leitung (11) in die
Verbiadungsleitung zwischen Inertgasbehälter (9) und Magnetventil (8) einmündend ausgebildet ist, wobei in
der Leitung (11) ein Rückschlagventil angeordnet ist.
7115A05-6.9.73
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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