DE926899C - Verfahren und Vorrichtung zur Erhitzung von Sinterkoerpern, insbesondere reinen Sinteroxyden - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Erhitzung von Sinterkoerpern, insbesondere reinen Sinteroxyden

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    • B22F3/00Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
    • B22F3/002Manufacture of articles essentially made from metallic fibres
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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    • C04B35/622Forming processes; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Erhitzung von Sinterkörpern, insbesondere reinen Sinteroxyden Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Brennverfahren zum Sintern von oxydkeramischen Erzeugnissen aus reinen Sinteroxyden, insbesondere auf solche aus reiner Sintertonerde.
  • Keramisch erzeugte Geräte aus reinen Metalloxyden (A12 03, Mg 0, Be 0, Zr 02, Ale 03 - Mg O, A12 03 / Cr, 0, usw.) werden bekanntlich in der Art und Weise hergestellt, daß die Aufbereitung der keramischen Massen sowie auch deren folgende Weiterverarbeitung zum Teil besonderen, der Eigenart des Werkstoffes angepaßten Arbeitsmethoden unterworfen werden. Sinngemäß trifft das eben Gesagte auch für Erzeugnisse, die hinsichtlich ihrer Zusammensetzung Kombinationen hochschmelzender Metallverbindungen (Oxyde, Nitride, Boride, Aluminide und Silizide) mit den Metallen Co, Ni, Fe, Be, Cr, W usw. darstellen, zu. Diese letztgenannten Werkstoffe zeichnen sich besonders durch ihre höhere Temperaturwechselbeständigkeit gegenüber den reinen oxyd- oder sogar silikatkeramischen Werkstoffen aus und finden daher auch eine dementsprechende Verwendung z. B. in Strahltriebwerken und ähnlichen Anwendungsgebieten.
  • Während zur Zeit das Brennen der reinen Sinteroxyde fast ausnahmslos in dafür eigens konstruierten, mit Gas beheizten Hochtemperaturöfen in oxydierender bis neutraler Ofenatmosphäre vorgenommen wird, erfordert das Brennen der genannten Kombinationen gemäß ihrer stofflichen Zusammensetzung meist eine Schutzatmosphäre von bestimmter Eigenart, die der mit Grafit oder auch der mit- Molybdän- oder auch Wolframdraht beheizte Elektroofen wohl am leichtesten einzuhalten gestattet.
  • Die gasbeheizten Hochtemperaturöfen arbeiten meist nach dem Prinzip der Oberflächenverbrennung von W. Schnabelund W. A. Bohne bzw. auch nach dem als Bonecourt-Prozeß im Jahre zgog bekanntgewordenen Verfahren und dessen Verbesserungen.
  • Außerdem baut man noch gasbeheizte Hochtemperaturöfen mit sogenannten Strahlsteinen. Diese weisen düsenförmige Öffnungen auf, in den durch eine davorliegende Wirbelstrahlanordnung die Flamme auf ihr kleinstes Volumen gebracht wird. Durch diese Maßnahme wird die räumliche Energiekonzentration sehr hoch. Alle gasbeheizten Hochtemperaturöfen bedingen meist einen erheblichen Aufwand an Nebenapparaturen, wie Gas= und Luftverdichtern, Regelorganen usw.
  • Die elektrischen Öfen können wirtschaftlich meist nur als Vakuum- oder Schutzgasöfen betrieben werden, werden vornehmlich mit Grafit-, Molybdän- oder Wolframleitern als Widerstandsöfen gebaut und sind daher im Betrieb den verschiedensten Einschränkungen unterworfen. Reduktionsempfindliche Erden kann man meistens nicht so ohne weiteres in ihnen brennen. Die Gestellung von Nebenapparaturen ist oft auch sehr umfangreich. Bei Verwendung von Grafit als Heizleiter besteht außerdem noch die Gefahr, daß bei Erreichen der hohen Kontraktionstemperatur, wie sie der Dichtbrand der hochfeuerfesten reinen Oxyde erfordert, Karbidbildung einsetzt. Die Qualität des Scherbens wird dadurch oft in Frage gestellt.
  • Dem nachstehend erläuterten Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde, die Sinterung oxydkeramischer Erzeugnisse mit Hilfe des Elektrohochtemperaturbrandes wirtschaftlich und rationell zu ermöglichen. Gemäß ihrer besonderen rohstofftechnischen als auch ihrer verwendungstechnischen Bedeutung liegt der Schwerpunkt des nachstehend erläuterten Brennverfahrens beim Dichtbrand der Sintertonerde als einer der technisch wichtigsten Sintererde auf diesem Werkstoffgebiet.
  • Erfindungsgemäß verwendet man daher ein bis- zu den höchsten Garbrandtemperaturen elektrisch beheizbares Metallbad. Die Erhitzung kann als Widerstandserhitzung durch starke Ströme niedriger Spannung mittels Hochfrequenzerhitzung oder unter Umständen sogar nach dem Prinzip einfacher Induktionsöfen mit normaler Netzfrequenz erfolgen. Im einzelnen wird das Verfahren durch folgende Punkte gekennzeichnet.
  • Das Sintergut wird zum Zwecke der Sinterung in solch ein elektrisch beheizbares Metallbad gebracht. Die Gefäßwände des Bades bestehen aus feinem hochfeuerfestem Oxyd. Dabei kann die zu bildende Wanne, der Sinterkanal oder auch der Sintertiegel durch Aufstampfen oder aber auch durch kleine hochgebrannte Segmente, Rohre und Formstücke gebildet werden. Die Stromzuführung erfolgt bei Widerstandserhitzung durch Preßwassergekühlte Metallelektroden, wobei das Elektrodenmetall gemäß seiner Beanspruchung dem flüssigen Badmetall hinsichtlich einer Legierungsbildung angepaßtsein muß. Bei guter Wärmeableitung an den Berührungsflächen und unter Beachtung der Reaktionsfreudigkeit von Kohlenstoff mit flüssigen, hocherhitzten Metallen ist die Verwendung von reinem Elektrografit als Kontaktglied zum flüssigen Badmetall auch möglich, sofern ein dafür geeignetes Badmetall verwendet wird. Bei Erhitzung durch Hochfrequenz oder auch durch Induktion mit normaler Netzfrequenz verfährt man im Prinzip genau so wie bei den bekannten Ofenausführungen in der Stahl-und Leichtmetallindustrie. Lediglich die Auskleidung des Sintergefäßes wird hier so vorgenommen, wie sie die Art und Weise der Beanspruchung erforderlich macht.
  • Zu diesem Verfahren eignen sich besonders alle diejenigen Metalle bzw. Metallegierungen, die bei einem niedrigen Schmelzpunkt einen relativ hohen Verdampfungspunkt besitzen, z. B. Al, Al / Cr (niedriger Gehalt an Cr), Sn, Ga, In (Au, Ag, Cu, Ni) usw. Falls das Badmetall unter atmosphärischen Bedingungen Oxyde bildet, muß man ein solches Badmetall für das zu brennende Sintergut wählen, dessen Oxyd bei hohen Temperaturen keine Reaktion mit dem Sintergut eingeht. Wird ein hinsichtlich der Oxydation empfindliches Metall verwendet, kann man die ganze Vorrichtung auch in einen geschlossenen Druckbehälter bringen, der eine Erhitzung des Sinterbades in einer geeigneten Schutzatmosphäre aus N2, Ar usw. zuläßt. Nötigenfalls kann man dabei auch noch den Schutzgasdruck innerhalb des geschlossenen Reaktionsraumes erhöhen, so daß durch diese Maßnahme die Verdampfung des Badmetalls bei den höchsten vorkommenden Temperaturen hintenan gehalten wird.
  • Der Sinterkörper erfährt weiterhin in dem Metallbad gemäß seiner Volumenbeschaffenheit (Porosität) und seines damit in Zusammenhang stehenden spezifischen Gewichtes während des Sinterns einen verschieden großen Auftrieb. Das heißt, bei der Dichtsinterung vermindert sich durch die Kontraktion des Sinterkörpers dessen Volumen, er wird schwerer. Dieser Umstand muß beim Bau von Sinterkanälen (Tiegeln, Wannen) berücksichtigt werden. Sintertechnisch wirkt sich dieser Auftrieb aber meist noch in einer anderen Weise vorteilhaft aus.
  • Werkstücke, insbesondere größere, laufen bei Sinterung nach den bisherigen Verfahren immer die Gefahr, im Zustande der hohen Kontraktionstemperatur an besonders dafür empfindlichen Stellen deformiert zu werden. Das laufende Ausbringen solcher an bestimmte Maßtoleranzen gebundenen Formstücke in einwandfreiem Zustand ist deshalb nach den bisherigen Verfahren fast ein Kunststück und stößt je nach den vorherrschenden Betriebsverhältnissen auf erhebliche Schwierigkeiten.
  • Die Badflüssigkeit wirkt einer solchen Deformation bis zu einem gewissen Grade entgegen. Dieses macht sich besonders an den Stellen bemerkbar, die beim Aufstellen in den bisherigen Brennöfen besonders stark den schädlichen Einwirkungen der Schwerkraft an den örtlich gefährdeten Querschnitten des Werkstückes ausgesetzt waren. Der die Deformation abfangende Gegendruck resultiert aus den Auftriebskräften des Badmetalls. Man erreicht ebenfalls durch die eben geschilderte Badsinterung eine hohe verlustarme Energiekonzentration. Das flüssige Badmetall gewährleistet eine schnelle und ausgleichende Wärmeübertragung an den Sinterkörpern.
  • Der zu bildende Sinterkanal (-tiegel, -wanne) kann weitgehendst den zu sinternden Erzeugnissen in der günstigsten Form angepaßt werden. Die Größe der Sinterbäder ist im wesentlichen nur von der Leistungsfähigkeit der elektrischen Transformatoren oder Umformer abhängig. Die Überwachung des Sintervorganges ist äußerst einfach. Die Bedienung der Regelorgane daher auch völlig unkompliziert. Der Verbrauch von Badmetall ist bei oberflächenarmer Badabschirmung gegenüber dem atmosphärischen Sauerstoff gering. Die für diesen Zweck am besten geeigneten Badmetalle, wie Al, Al/Cr (Ga, In), können bei relativ niedrigen Temperaturen in den Sinterkanal (-tiegel, -wanne) aus einem Warmhalteofen oder auch aus einem vorher schon mittels der elektrischen Zurüstung hochgefahrenen und nach dem abkühlenden Sinterbad mit dem daraus abgegossenen Badmetall aufgefüllt werden. Diese letztere Verfahrensweise ermöglicht ein kontinuierliches Arbeiten unter Verwendung derselben elektrischen Zurüstung und bildet darum einen wesentlichen Punkt der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Als besonders geeignet für dieses Verfahren erweist sich die Sinterung von Sintertonerde in einem Bad von Al, Al/Cr (Ga). Die Sinterung von Körpern aus diesem Oxyd unter Verwendung der angegebenen Badmetalle ist unter atmosphärischen Bedingungen möglich. Insbesondere A1 bildet bei der Oxydierung durch den Luftsauerstoff ausschließlich als einzige Oxydationsstufe A1203. Dieses reagiert bei Berührung mit dem Sinterkörper nicht. Die sich an der Badoberfläche bildende A1203 Haut ist zusammenhängend, auch bei den höchsten vorkommenden Sintertemperaturen. Der weiteren Oxydation des Radmetalls ist somit eine Grenze gesetzt.
  • Dem Sintern von Erzeugnissen aus reiner Tonerde kommt unter den oxydkeramischen Erzeugnissen eine besondere Bedeutung zu. Hinsichtlich der Rohstoffbeschaffung sowohl wie auch in der Verwendung der Fertigerzeugnisse nimmt die Sintertonerde eine bevorzugte Stellung ein.
  • Die Verwendung von A1 als Radmetall erlaubt ebenfalls die Anwendung des Verfahrens auf breitester Basis. Bei der Herstellung von Kombinationen hochschmelzender Metallverbindungen kann man in der Art und Weise vorgehen, daß man den Rohkörper (Grünling) keramisch aus einzelnen Oxyden aufbaut, die zum Teil dann im Brennprozeß zu den Metallen reduziert werden. Dabei findet vornehmlich eine Umlagerung der insgesamt vorhandenen Sausertoffatome entsprechend den hier obwaltenden chemischen Gleichgewichtsbedingungen nach bekannten chemischen Reaktionsgleichungen statt. Da die einzelnen Oxyde in sehr feiner Verteilung untereinander vorliegen, verläuft die Reaktion in mäßigem Tempo (von außen nach dem Innern des Werkstückes). Will man so z. B. solche Kombinationen auf der Grundlage von A1203 herstellen, verfährt man eben so, daß man ein AI-Bad nimmt, die gewünschten Metallkomponenten in Form von Oxyden oder auch solchen Verbindungen in den Rohkörper gibt, daß die gewünschte Reduzierung oder auch Umlagerung durch A1 als Badmetall vor sich gehen kann. Selbstverständlich kommen in diesem Falle nur solche Verbindungen in Frage, die auch durch A1 reduzierbar sind. Durch den Reduktionsvorgang erfährt der Sinterkörper eine Anreicherung von A1203 unter Einlagerung der gewünschten Metallkomponenten. Analog lassen sich natürlich alle ähnlich gelagerten Prozesse in dieser Art und Weise durchführen, sofern die chemischen Gleichgewichtsbedingungen der Stoffkomponenten unter den genannten Verfahrensverhältnissen gegeben sind. In weiterer Ausbildung dieses Verfahrens ist es möglich, die Sinterung vorgenannter Erzeugnisse im Metallbad bei hoher Temperatur unter Druck vorzunehmen. Zum Unterschied gegenüber dem Heißpreßverfahren, wie dies bei der Herstellung von gesinterten Hartmetallen angewandt wird, würde der Druck auf den Sinterkörper durch die umgebende Badflüssigkeit allseitig erfolgen. Die unter Druck gesetzte Flüssigkeit-folgt in dieser Hinsicht den Gesetzen der Hydraulik. Die Druckwirkung wäre also absolut frei von ein- oder mehrseitig bevorzugten Druckrichtungen.
  • Um sich an einem Beispiel die geschilderte Preßwirkung klarmachen zu können, sei in diesem Zusammenhang an die große Druckwirkung des Wassers auf feste Körper in großen Ozeantiefen erinnert. Dieser Vergleich zielt nur auf eine Verdeutlichung der Druckwirkung auf den im flüssigen Metallbad liegenden Sinterkörper hin, ohne dabei auf die völlig anders gearteten Begleitumstände Rücksicht zu nehmen.
  • Diese letztgenannten Spezialisierungen des neuen Badsinterverfahrens zeigen wohl am deutlichsten die Vorteile gegenüber den bisherigenVerfahrensmethoden.
  • Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel (Sinterkanal mit Widerstandserhitzung) unter Bezugnahme auf die schematische Zeichnung in der Abb. i näher beschrieben.
  • In einem Stampfkasten i liegen in der Stampfmasse 2 die einen Sinterkanal bildenden Steine 3, q. und 5 aus hochfeuerfestem Oxyd. Die mit Preßwasser gekühlten Elektroden 6 und 7 begrenzen mit den Zwischenplatten 8 und g stirnseitig den Sinterkanal. ro ist eine Elektrodenisolierung gegen Massepotential. Das Radmetall il füllt, wie aus der Abb. i ersichtlich, den ganzen Kanal und umschließt den Sinterkörper 12 vollständig. Formstück 13 hat einen Durchlaß für die Temperaturkontrolle und ist gleichzeitig Verschluß des Eingusses 14-Die Arbeitsweise der Anlage ist folgende: Nach Vorwärmen des Sinterkanals 3, q. und 5 mit eingelegtem (grünem) Sinterkörper 12 unter Verwendung von einem Teil des Badmetalls il, welches zu diesem Zwecke gerade die Ausnehmung des Steines 3 ausfüllt, wird das gesamte Badmetall durch die Öffnung 1q. in den Kanal gegossen. Die Elektroden 6 und 7 werden im Schema der eingezeichneten Pfeile mit Preßwasser gekühlt und mit Hilfe eines geeigneten Transformators unter Strom gesetzt. Die als Widerstand im Sekundärstromkreis des Transformators liegende Kanalstrecke 3, q. und 5 wird alsdann mit Hilfe einer regelbaren Transformatorenleistung auf Temperatur gebracht.
  • Nach erfolgter Sinterung und Abkühlung wird durch Entfernen der Steine 5 der fertiggebrannte Sinterkörper 12 aus dem noch flüssigen Badmetall genommen. Weiterhin wird in der Abb. 2 das Drucksintern mit Hilfe des vorgenannten Verfahrens näher erläutert. Im Druckkörper 14 liegt in der Stampfmasse 15 der Sinterkanal 16 aus einem oxydkeramischen Rohr mit dem Sinterkörper 17 und dem Badmetall 18. Stirnseitig hat dieser Sinterkanal als Begrenzung die Grafitstempel 1g und 2o in den Aufnahmehülsen 21 und 22, welche auch aus hochfeuerfestem Oxyd bestehen. Grafitstempel 1g ist fest mit dem Deckel 23 verbunden. Dieser trägt den Stromanschluß 25. Zwischen Druckgehäuse 14 und Deckel 23 liegt die auch elektrisch als Isolation gegen Masse wirkende Dichtung 24. 26 dient als Gasabsaug- und Einlaßstutzen. 27 ist eine mit dem Druckgehäuse fest verbundene Führungsbuchse aus Grafit. 28 ist eine Dichtung von stopfbuchsenartiger Wirkung. Der Druckstempel 29 ist an einem Ende mit dem Federbalg 30 fest und dicht verbunden. Das gegenüberliegende Ende entsprechend mit dem Druckgehäuse 14. 31 ist eine keramische Isolierung des Grafitstempels 1g gegen das Druckgehäuse 14.
  • Die Wirkungsweise dieser Anlage ist folgende: Nach Einbringen des grünen Sinterkörpers 17, welches analog wie im Beispiel der Abb. i vor sich geht, wird das Druckgefäß 14 mit dem Deckel 23 fest verschlossen. Gegebenenfalls wird die ganze Apparatur durch den Stutzen 26 evakuiert und danach mit Schutzgas beschickt. Nach Schließung des Stromkreises durch Anschluß der Klemme 25 einerseits und der als Gegenpotential wirkenden Druckgehäusemasse andererseits wird der Sinterkanal auf -Temperatur gebracht. Als Stromzuführungen an das Badmetall dienen hier die Grafitstempel 1g und 2o. Der bewegliche Grafitstempel 2o erhält über den Druckstempel 29 von einer außerhalb des Druckgefäßes wirkenden Kraft P eine in Pfeilrichtung wirkende Druckkraft.
  • Diese wird auf das flüssige Badmetall übertragen und wirkt somit allseitig mit konstantem Druck auf den einliegenden Sinterkörper- 17 auch während der hohen Kontraktionstemperatur.
  • Das soeben beschriebene und erläuterte Sinterverfahren ermöglicht auf Grund seiner technologischen Eigenart die Herstellung besagter Erzeugnisse in einer Art und Weise, die der außerordentlichen Werkstoffbeanspruchung bei solchen Brennprozessen extremer Temperaturen besonders Rechnung trägt. Das Spezifikum dieses Verfahrens liegt hierbei darin, daß die Brennraumauskleidung der Hochtemperaturzone wie z. B. bei der Herstellung der Sintertonerde auch mit demselben Werkstoff (also A1203) vorgenommen werden kann. Dieser Umstand wirkt sich besonders günstig bei der Herstellung langer Rohre, großer Zylinder u. ä. sehr vorteilhaft aus. Die Verwendung einer Flüssigkeit, einmal als Energieträger und zum anderen als umhüllendes und die Deformation des empfindlichen Rohlings abfangendes Flüssigkeitspolster sowie auch als Übertragungsmedium eines allseitigen Druckes bei hohen Temperaturen, lassen mit großer Wahrscheinlichkeit die Lösung auch technologisch schwieriger Aufgaben erwarten. Darüber hinaus ist außerdem noch beiVerwendung von Al und seiner verwandten Metalle die Möglichkeit einer Sinterung von Kombinationen hochschmelzender Metallverbindungen in einer Art und Weise gegeben, die einmal durch die Abwesenheit von C und zum anderen dadurch besonders vorteilhaft erscheint, weil es möglich ist, den Grünling keramisch aus verschiedenen Oxyden bzw. reduzierenden Verbindungen aufzubauen. Die Wirtschaftlichkeit solcher' Erzeugnisse dürfte gerade durch diesen Umstand eine wesentliche Steigerung erfahren.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erhitzung von Sinterkörpern, insbesondere reinen Sinteroxyden, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung in einem elektrisch beheizten Metallbad (11, 18) stattfindet, welches sich in einem Kanal (einer Wanne oder auch einem Tiegel) (3, 4, 5 und 16) befindet, dessen Baustoffe oder auch Bauelemente vornehmlich aus dichtgebranntem, hoch feuerfestem Oxyd bestehen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß beim Brennen von reinen Oxyden das Auskleidematerial des Kanals (der Wanne oder auch des Tiegels) (3, 4, 5 und 16) chemisch identisch mit dem des Sinterkörpers (12, 17) ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterkörper (12, 17) als Grünlinge in einem Teil des Metallbades (11, 18) so lange erhitzt werden, bis sie die Schmelztemperatur des Metallbades erreicht haben und erst dann das Metallbad auf die volle Flüssigkeitshöhe nachgefüllt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß so viel flüssiges Metall dem Bad zugesetzt wird, daß auch bei der Volumenkontraktion des Sinterkörpers (12, 17) dieser vollständig von Badflüssigkeit umgeben ist und auch bleibt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallbad (11, 18) und damit der Sinterkörper (12, 17) während des Sinterns unter Druck gesetzt wird, um die Sintertemperatur und die Sinterzeit auf ein Minimum herabzusetzen.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für das Metallbad (1i, 18) solche Metalle verwendet werden, die bei einem niedrigen Schmelzpunkt einen relativ hohen Verdampfungspunkt besitzen, wie z. B. fast alle Metalle der dritten Hauptgruppe des Periodischen Systems, aber auch Metalle wie Sn, Au, Ag, Cu, und Ni usw. einschließlich entsprechender Legierungen.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallbäder (1i, 18) solche mit stark reduzierenden Eigenschaften verwendet werden. B.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallbad (11, 18) solch ein spezifisches Gewicht besitzt, daß der Sinterkörper (12, 17) getaucht schwimmt. g.
  9. Verfahren nach einem det Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallbad durch Elektroden (6, 7) oder auch durch Induktion erhitzt wird. 1o.
  10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis g, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (Wanne oder Tiegel) (3, q. und 5) mit einer Nachfüllöffnung (r4) für das Metallbad (ii) versehen ist. ii.
  11. Vorrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß das im geschlossenen Kanal (16) befindliche Metallbad (18) beim Sintern mittels eines beweglichen Stempels (2o) unter Druck gesetzt ist.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch ii, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Stempel (2o) selbsttätig der Volumenkontraktion beim Sintern folgt.
  13. 13. Vorrichtung nach den Ansprüchen ii und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallbad von einem Schutzgas umgeben ist und dieses unter einem bestimmten Druck steht.
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