AT204287B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verbundmetallstreifen für Lager oder andere ähnliche Verwendungszwecke - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verbundmetallstreifen für Lager oder andere ähnliche Verwendungszwecke

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  Verfahren und Vorrichtung zur Hersteihmg von Verbundmetallstreifen für Lager oder andere ähnliche Verwendungszwecke 
In den. modernen schnellaufenden Diesel-und sonstigen Verbrennungsmotoren, sind die Beanspruchungen im Lager durch höhere spezifische Belastung,   Gl3itgeschwindigkeit,   stossweiser und Schwingungsbeanspruchung, sowie höherer   Lagertempera. Tur gewaltig gestiegen,   so dass die üblichen   Weissmetallager   oder   ähnliche niedrig schmelzendeLagerausgüsse von Jahr zuJahr mehr anBedeutungverlieren und durchhoch-    schmelzende und   hochbelastbare Lager ersetzt werden.   Unter den hochbelastbaren Lagern nehmen die Bleibronzen mit Stahlstützschale wegen der insgesamt guten Lagereigenschaften eine hervorragende Stelluug ein. 



   Bei der Erzeugung von solchen Verbundlagern nach dem Giessverfahren, sei es nun Bandguss, Schleuderguss oder statischer Guss, treten viele technische Schwierigkeiten auf, welche auf die Qualität des Lagers einen weitgehenden Einfluss ausüben. Durch die   Unlöslicl1keit   des Bleis in Kupfer im festen Zustand und 
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 gesetzt und es treten bei noch so rascher Abkühlung der Schmelze, Seigerungen, Unregelmässigkeiten in der Bleiverteilung und unliebsame Vergrösserungen der Bleikörper auf. Ebenso kann durch die verschiedensten Einflüsse die Haftfestigkeit an der Stützschale leiden. 



   Solche Verbundlager auf dem Sinterwege herzustellen bedeutet praktisch die Lösung sämtlicher technischen Probleme die beim Guss auftreten und damit eine weitgehende Verbesserung der Lagereigenschaften als solche, welche den von Tag zu Tag steigenden. Anforderungen gerecht werden. Dadurch dass beim Sinterprozess keine Schmelze von Kupfer und Blei vorhanden ist, ist praktisch der oberen Grenze des Bleigehaltes keine Grenze gesetzt. Die Feinheit der   Bleiveneilung   ist durch den Ausgangszustand des Pulvers bedingt und kann gewünscht klein gehalten werden.

   Das Blei tritt zwar während des Prozesses als   flüssige   Phase auf, wird aber durch entsprechende Gestaltung des Pulvers (Kupferpulver mit   Bleieinsprengungen   oder verkupfertes Bleipulver) in den winzigen Hohlräumen des Kupfers zurückgehalten, so dass Seigerungen wie auch Vergrösserungen des Bleikornes vermieden werden. Weiters ist es durch   den Sinterprozess möglich.   auch andere nicht legierbare Stoffe   (Gleithilfen) wie z, B. Graphit zuzumischen.   



   Es ist bekannt, Verbundgleitlager auf dem   Sinterwege herzustellen   indem man z. B. Legierungspulver von Kupfer und Blei verschiedener Zusammensetzung oder verkupfertes Bleipulver zu dünnen Streifen verpresst, mit oder ohne Vorsinterung auf Stahlbleche auflegt und sie unter Druck, mit oder ohne Lötmittel im Sinterofen unter Schutzgas ansintert. Ebenso ist es bekannt, pulverförmige Metalle auf einen Stützkörper z. B. Stahl mit oder ohne Druck aufzutragen und dann unter gleichbleibenden oder veränderlichen Drücken gemeinsam zu sintern. 



   Allen diesen Verfahren ist die Schwierigkeit gemeinsam, dass sie nur dann einwandfrei arbeiten, wenn   die Oberfläche des Stutzkörpers als auch die verwendetenPulver völlig oxydfrei sind,   da das Reduktionsgas z. B. Wasserstoff nur schwer durch die dichten gepressten Metallpulver an die Verbundschale heran kann und auch der gebildete Wasserdampf nur schwer austreten kann, was besonders in den Mittelgebieten der Platten zu schlecht angesinterten Stellen führt und dadurch derAusschrss sehr gross ist. Weiters treten während des Sinterprozesses Schrumpfungen in der Metallschicht auf, so dass auch dadurch die notwendige Haftfestigkeit der Gleitschicht sehr leidet.

   Da   nämlich   Kupfer und Blei durch Wasserstoff leichter reduziert werden als das Eisen, so beginnt der   Sinterprozc   ss oeziehungsweise die Verschweissung in der Pulverschicht als solcher bei niedriger Temperatur. also früher, als die Ansinterung der Pulverschicht an die noch durch 

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 Oxydhäute bedeckte Eisenschicht, wobei auch bei reiner   EisenoLerilache     dei Effek.. auftttt, dass an c r   Grerzschicht Metallpulver-Eisen,   Sauerstuff   vom Kupfer an das Eisen abgegeben wird, und dadurch vorerst eine Verlötung mit dem Eisen verhindert. Im gleichen Sinne wirkt auch der Sauerstoff der Luft. welcher sich noch in der Pulverschicht befindet vorerst oxydierend.

   Setzt dann schliesslich bei fortschreitender Reduktion und steigender Temperatur die Ansinterung an das Eisen ein, ist die Sinterung und Schrumpfung in der Metallschicht schon so weit fortgeschritten. dass durch die Verschiebung und Verwerfung der Metalle eine schlechte Auflage an der Grenzschicht entsteht, welche eine gute Ansinterung ausschliesst. Durch Anwendung von DrucK während des Sinterns ist zwar die gute Auflage   gewährleistet,   die technische Einrichtung des Ofens ist aber teuer und stark dem Verschleiss unterworfen. Ausserdem kann   In.   diesem Fall der Wasserstoff nur aus der Randzone her eindiffundieren, was wie schon   eingangs eiwahrtt,   ebenfalls die Verlötung erschwert. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, einfaches und billiges Verfahren und die dazu notwendigen Vorrichtungen zum Herstellen von technisch einwandfreien Verbundmetalistreifen für Lagerzwecke, durch drucklose Ansinterung einer auf einem Stützkörper, beispielsweise aus   Etsen oder   Stahl, lose aufgebrachten Pulverschicht auf Kupfer-Bleibasis. Sie gestattet die serienmässige Erzeugung von verschleissund gleittechnisch günstigen Hochleistungslagern, insbesonders Bleibronzelagern, mit oder ohne Zusätze, für Verbrennungskraft- und sonstige Maschinen. 



   Durch besondere Vorbereitung des Fulvers, durch die Ofenkonstruktion und durch die Art der Prozess führung wird die Voraussetzung gegeben, dass eine feste Ansinterung des Palvers an die Unterlage ohne Schrumpfung eintritt und dass es auch möglich ist auch   oxydhaltige Pulver zu   verwenden. 



   Weiters kann durch die vorliegende Erfindung   da.     Lagermetallgsfuge noch dahingehend verbessert   werden, dass man durch   veine armste   aufgebrachte bleiärmere Grundschicht die Halftfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit noch weiter erhöht und in einem zweiten gleichen Arbeitsgang eine bleireichere Laufschicht aufsintert, welche auch   Zusätze   von andern Stoffen oder Metallen, z. B. zur Erhöhung der Härte, der Gleitfähigkeit oder zur   Korrosionsverhinderung   wie Graphit oder Zinn oder andere haben kann. 



   Durch Walzen oder Ziehen werden die so erhaltenen stark porigen   Vetbundmetallstreifen verdichtet   und einem Nachsinterprozess, diesmal bei einer niedrigerem Temperatur unterworfen, welcher die Ansin -   tering   an das Stützblech noch verstärkt, die gute Verschweissung des nun fast dichten Metalles in sich bewirkt und die auftretenden SDannungen ausgleicht. Das Walzen wird dabei so durchgeführt, dass bei dem folgenden Nachsinterprozess   Blei   austritt. 



   Nach der Erfindung   wird Lagerungspulver von Kupfer   und Blei, beispielsweise mit   60%   Cu und   40% Pb,   oder verkupfertes Bleipulver, welches nach irgendeinem Verfahren hergestellt wird und durch Sieben auf die notwendige Korngrösse gebrachtwird, vorteilhaft zwischen 120 und 325 Maschen   (U.   S. Bureau of Stand-   ards)   in einem gesonderten Ofen bei entsprechender Temperatur mittels reduzierendem Gas, am besten Wasserstoff oder gespaltenem Ammoniak, einem Reduktions - und Sinterprozob unterworfen, wobei die Temperatur des Ofens auf   3000 - 3200   C eingestellt wird, bei welcher das Pulver bereits zu Sintern be- 
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 späteren Sinterprozfss ein Grossteil der Schrumpfung bereits vorweggenommen. 



   Der Sinter- und Ansinterprozeb auf die Stahlblechunterlage kann diskonatinuierlich oder koatinuierlich vorgenommen werden. 



   1. Der diskontinuierliche Prozess :
Das nach dem obigen Verfahren vorbereitete Metallpulverkonglomerat wird mittels einer speziellen Vorrichtung (Argentinisches Patent Nr. 91289) in dünner, lockerer Schicht, von   gleichmässiger   Dichte und Dicke auf Eisen-oder Stahlbleche verschiedener   Grössen   aufgebracht und in einem vorteilhaft elektrisch geheiztem Hauben-oder Kammersinterofen mit genauer   Temperaturhonrolle     auf Rosten   gestapelt. Zum Schutz des Stützbleches vor Oxydation wird dieses zweckmässig vor Aufbringen der Pulverschicht mit einem 
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 den kann. Dies geschieht zweckmässig durch einen elektrolytischen Prozess. 



   Die Sinterung unter reduzierendem Schutzgas wird   nun   so   durchgefshr, dass   zuerst bei einer niedrigen Temperatur von   350 - 4000 C gearbeitet   wird, dass das lockere Metallpulvcrkonglomerat noch nicht weiter gesintert, wohl aber die restlichen Oxyde   reduziert eden   und der Schwtzfilm am Eisen in dieses 

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 zu diffundieren beginnt. Der dabei entstehende Wasserdampf wird zweckmässig durch ein Zirkulationsverfahren aus dem Gasraum dauernd entfernt. Eine Schrumpfung und Rissigwerden der Pulverschicht sowie eine Oxydation des Eisens wird durch dieses Verfahren vermieden. Die Zeit dieses Teilprozesse ist verschieden und es kann das Ende   de : Reduktionsvorganges   leicht durch eine Wasserdampfbestimmung im Gasraum erkannt werden.

   Nach Beendigung der Reduktion wird der Ofen möglichst rasch auf Sintertemperatur von 
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 - 8700eintritt, (wesentlich ist die Vermeidung einer Schrumpfung in horizontaler Richtung) und damit auch keine Verwerfungen und Abhebungen der Metallschicht, sind die Voraussetzungen für eine   gute Verschweissung des   Pulvermetalles mit dem Eisen gegeben. 



   Nach Erkalten unter Schutzgas werden die gesinterten Platten herausgenommen. Die angesinrerte   Mu-   tallschicht zeigt ein stark poriges Gefüge. Dieses Gefüge wird nun in mehreren Arbeitsgängen durch Kaltwalzen oder Ziehen vorverdichtet. Da aber beim Walzen eine Verformung der   Kupferkörner   und damit ein teilweises Aufreissen dieser, beziehungsweise der feinen Kanäle in welchen sich das Blei befindet auftritt, so besteht die Gefahr dass beim Nachsinterprozess Blei ausgeschwitzt wird und den ursprünglichen Bleigehalt wesentlich verringert. Um dies zu vermeiden wird nun nach der Erfindung nur soweit gewalzt, dass 
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Porenraum erhaltepsintertemperatur   (650 0 C) entspricht.   Aus der Schichtdicke und dem spezifischen Gewicht der dichten Legierung ist das leicht zu berechnen. 



   Die nun so vorbereiteten Bimetallstreifen werden nun wieder im gleichen oder in einem zweiten Sinterofen eingesetzt und unter Schutzgas bei einer Temperatur von 700 - 7500 C nachgesintert, wobei es sich zweckmässig erwies das Gut etwa 90 Minuten auf   Sintertemperan ! r   zu halten. 



   Nach diesem   zweitenSinteIprozess   werden dann die Bimetallplaten einem zweiten, diesmal nur leichten Walzprozess unterworfen, welcher nur dazu dient die restlichen   Poten   zu   schliessen und   so das zur me- 
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 und ausgewählter Breite einer Bandrolle lentonommen und durchläuft, bevor es in die Ladevorrichtung eintritt, eine Streckvorrichtung 2 und eine   Entfettungsvorricl1tung   3. 4 ist die Ladevorrichtung, gefüllt mit dem nach der Erfindung ebenfalls schon beschriebenen vorbereiteten   Metallpulverkonglomerat,   in welchem das Stahlband in dünner lockerer Schicht, von gleichmässiger Dichte und Dicke mit dem Metallpulver beladen wird.

   Diese Ladevorrichtung kann aus zwei Abteilungen bestehen, die gestatten das Band mit zwei verschie-   denenpulverschichten   von verschiedenen Zusammensetzungen (z.B. eine dünen Schicht eines   kupferreichen   Pulvers und eine bleireiche obere Schicht) übereinander zu beladen. Zweckmässig bringt man am Ausgang der Ladevorrichtung noch eine seitliche Abstreifvorrichtung an, welche etwa 1 cm an den beiden Seiten des Stahlbandes frei von Pulver lässt, damit keine Verschmutzung des Ofens durch herabfallendes Pulver eintreten kann. 



   Das so beladeneBand tritt nun durch die Einlaufschnauze in den speziell konstruiertenDurchlauf-Sinterofen 5 ein. Das Aufbringen eines Schutzfilmes aus Kupfer oder einem-andern ähnlichen Metall auf das Stahlband vor dem Aufbringen der Pulverschicht, wie es sich beim diskontinuierlichen Prozess alsnotwendig erwies und dort beschrieben ist, erweist sich hier als nicht notwendig, wie später erklärt wird. 



   Nach der hier erwähnten Erfindung kommt dem Bau des für diese Zwecke dienstbaren Ofens grundle-   gende Bedeutung zu. Dieser Ofen   ist   in Wirklichkeit ein Doppelofen, bestehend   aus den unterenKammern c' und d', wo die Heizelemente e angebracht sind, deren Temperaturen und Steuerung unabhängig   voneinan-   der sind. Diese zwei Kammern sind von den oberen Kammern c und d durch Platten b mit Schienen b' und Falzen   Dn an   beiden Seiten getrennt, welche aus einem geeigneten Material bestehen, das folgende Bedingungen erfüllen muss :
1) Es muss eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzen. 



   2) Es muss eine genügend   grosse Wärmemenge zurückhalten können,   um die von den Heizelementen ausgehende Temperatur auf gleichmässiger Höhe zu halten. 



   3) Es muss einen kleinen Ausdehnungskoeffizienten haben. 



   4) Es muss verhindern, dass das Kupfer- und Blei, welches gegebenenfalls vom Stahlband fällt, sich an diesem festschweisst oder durch Eindringen die leichte Reinigung des Ofens hindert. 



   5) Es muss genügend   Gleitfähigkeit   besitzen, um die Bandbewegung bei hohen Temperaturen ohne grössere Anstrengungen zu ermöglichen. 



   Ein geeignetes Material ist beispielsweise Silicium Carbid mit   Schamo'teauflage.   

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   Die   Unter-und Oberkammem d'hzw.   d haben etwa die doppelte Länge wie die Kammern c'und c. 



  Die Funktion der unteren Kammern c'und d'besteht darin, den oberen Kammern c und d die notwendige Wärme zuzuführen, wie weiter unten ersichtlich ist. a ist eine kurze Vorwärmemuffel und f eine entsprechend berechnete   Kühlmuffel,   an deren Ende sich ein Gummiplatten-Verschluss h befindet, um das Eindringen von Luft in den Bereich des Ofens zu verhindern. g ist ein Rohr, durch welches das Reduktionsgas eingeführt wird, zum Beispiel Wasserstoff oder Ammo -   niak-Spaltgas. welches   im Gegenstrom den Ofen passiert. Wie aus der Beschreibung des Ofens und der anlie-   genden Zeichnung   ersichtlich ist, geht das mit dem Metallpulver beladene Stahlband 1 durch den Ofen hindurch, wobei es sich auf die Schienen   b'der   Platten b stutzt, deren Falze b" dem Band als Führung dienen.

Claims (1)

  1. Die Temperatur in der ersten Kammer c wird nun so niedrig eingestellt, dass das lockere Metallpulverkonglomerat noch nicht weiter sintert, wohl aber die restlichen Oxyde reduziert werden. Da dieser Ofen nur von unten nach oben erwärmt wird, wird die Hitze vom Stahlband l absorbiert, so dass sich dieses stärker erhitzt als das auf ihm liegende Pulver, wobei die Ansinterung des Pulvers an das Stahlband beschleunigt wird. Weiter wird dadurch verhindert, dass das Pulver an der Oberfläche zusamirensackt, dadurch die Poren schliesst, das Eindringen des Reduktionsgases erschwert und auch das Austreten des gebildeten Wasserdampfes verhindert.
    Zu diesem Zweck ist es auch erforderlich, dass die oberen Kammern c und d eine gewisse Höhe haben, um die Wärmerückstrahlung auf das Pulver zu vermindern und den freien Umlauf der Reduktionsgase zu ermöglichen. Obwohl das Stahlband selbst durch keinen Schutzfilm zur Verhinderung der Oxydation geschützt ist, tritt weder Schrumpfung der Pulverschicht noch eine primäre Oxydation des Stahlbandes durch Wechselwirkung mit dem Pulver und der im Pulver enthaltenen Luft auf, da bei diesem kontinuierlichem Prozess das Bandstück rasch auf Reduktionstemperatur gebracht wird und nicht wie im diskontinuierlichen Prozess der gesamte Ofeneinsatz erhitz werden muss, was naturgemäss eine wesentlich längere Zeit in Anspruch nimmt,
    so dass in diesem Fall vor Beginn der Reduktion eine Oxydation des Stahlbandes durch Austauschreaktion und durch die Luft, die sich noch primär in der lockeien Pulverschicht befindet, eintreten kann, wobei das Gas welches den Ofen im Gegenstrom durchstreicht, mithilft, die Luft in den Poren rasches zu verdrängen. In der. Kammer d, welche auf Sintertemperatur eingestellt ist erfolgt nun die endgültige Sinterung der Pulverschicht und ihre Hauptsinterung an den Stützkörper.
    Die Vorverdichtung des Gefüges durch Walzen, wie schon früher beschrieben, erfolgt hier gleich am Ofenausgang durch eine Reihe von Walzpaaren, oder mi. Walzen kombinierte Ziehmatrizen. Das erste Walzenpaar fungiert dabei als Zugrolle, wobei seine Geschwindigkeit auf die Ofenlänge abgestimmt werden muss um die notwendige Sinterzeit zu erhalten. Die folgenden Walzen müssen entsprechend der Verlängerung des Bandes beim Walzen unabhängig veneinander arbeiten können. Zweckmässig erwiesen sich 4 Walzenpaare, wobei das folgende immer 0, 1-0, 3 mm enger eingestellt ist wie das vorhergehende Walzenpaar. Das gleiche gilt auch für die Endwalzung 8 am Ausgang des Nachsinterofens 7.
    Das gesinterte und gewalzte Band gelangt nun anschliessend in einen elektrisch oder andere geheizten temperaturgesteuerten Nachsinterofen 7, von ähnlicher Konstruktion wie der Hauptsinterofen, aber nur mit elver Kammer, mit Anwärm-und Kühlmuffel a'und f', Gaseinlass g'und Heizelemente e sowie Ver- schluss des Ofenausganges i. Die Länge der Heizzone des Nachsinterofens beträgt dabei ungefähr 2/3 der Länge der Heizzone d des Hauptsinterofens und arbeitet bei der Nachsintertemperatur von 650 - 7000 C.
    Dem Ofenausgang sind noch ein bis zwei Walzenpaare 8 zur Endverdichtung wie im diskontinuierlichen Prozess beschrieben, vorgeschaltet. Der auf diese Weise erhaltene Bimetallstreifen wird dann anschliessend der mechanischen Weiterverarbeitung zugeführt.
    PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Verbundmetallstreifen für Lager oder andere ähnliche Verwendungszwecke, bei dem Bronzen, insbesondere Bleibronzen durch druckloses Ansintern einer oder mehrerer lose aufgebrachter Pulverschichten aus Kupfer-Bleipulver, mit oder ohne Zusätze, auf einem Stiitzkörper, beispielsweise auf Stahl, unter einer reduzierenden Atmosphäre entweder in einem diskontinuierltchen oder in einem kontinuierlichen Prozess aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass vorerst das KupferBlei-Legierungspulver oder verkupferte Bleipulver einer reduzierenden Behandlung in der Hitze bei einer Temperatur von 300 - 3200 C unterworfen wird, wobei das Pulver lose gesintert und von den anhaftenden Oxyden grösstenteils befreit wird,
    der Pulverkuchen anschliessend zu einem groben Pulverkonglomerat ver- mahlen, welches sodann, auf den Stützkörper lose aufgelegt, dem Hauptsinterprozess (Ansintern) bei einer Temperatur von 850 - 8700 C unterworfen wird und zwar derart, dass zuerst bei einer niederen Temperatur von 350 - 4000 C gearbeitet wird, dass das Konglomerat nicht weiter sintert, wohl aber die restlichen Oxyde reduziert werden, sodann anschliessend beim Arbeiten nach dem dishontinuierlichen, Verfahren rasch auf <Desc/Clms Page number 5> Sintertemperatur hochgeheizt wird,
    oder beim Arbeiten nach dem kontinuieilichen Verfahren die Beseitigung der restlichen Oxyde und das Ansintern des Pulvers an der Unterlage in zwei getrennten Ofenkammem durchgeführt werden und anschliessend das auf dem Metallstreifen angesinterte Pulver einer Verdich- tung und einem Nachsinterprozess bei einer Temperatur von 700 - 7500 C mit darauffolgender Nachverdichtung unterworfen wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsmaterial Kupfer-Blei-Legie- rungspulver oder verkupfertes Bleipulver von S -90% Cu und 10-40'% < Pb mit Korngrössen von 120-325 Maschen (U. S. Bureau of Standards) verwendet wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kupfer-Bleipulver vor dem Sinrerii noch Härtungszusätze, Gleithilfen oder korrosionsverhindernde Zusätze, wie beispielsweise Zinn, Nickel, Graphit, Indium usw. zugemischt werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im gleichen oder in einem zweiten Arbeitsgang mehrere Pulverschichten verschiedener Zusammensetzung übereinander auf den Stützkörper aufgebracht und einem gemeinammen oder zweiten getrennten Sinter- und Ansinteprozess unterworfen werden, beispielsweise eine untere kupferreiche Grundschicht und eine bleireiche Laufschicht mit oder ohne Zusätze.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen l, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbereitung des Kupfer-Bleipulvers für die Ansinterung in der Weise durchgeführt wird, dass es zuerst in einem gesonderten Ofen mittels reduzierendem Gas, beispielsweise Wasserstoff oder Ammoniak-Spaltgas, einem gesonderten Reduktions- und Sinterprozess unterworfen wird, wobei die Temperatur des Ofens auf auf 300 - 3200 C eingestellt wird, bei welcher das Pulver bereits zu sintern beginnt, die Zeit und das Gas aber so eingestellt werden, dass noch etwas Sauerstoff (etwa 10/0) an der Oberfläche des Pulverkornes erhalten bleibt, so dass der Sinterkuchen noch gut vermahlbar bleibt.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,. dass das Pulver nass in den Reduzierofen eingesetzt wird, so dass durch den entweichenden Wasserdampf eine Auflockerung des Pulverkuchens erfolgt.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der gesint6rte Pulverkuchen in einer Mühle mit oder ohne Schutzgas so vermahlen wird, dass das Konglomeratkorn welches die Mühle verlässt, aus einer Anzahl von Einzelkomen besteht, beispielsweise 10 bis 300.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den diskontinuierlichen EMI5.1 Nickel oder einem andern Metall versehen wird, welches mit Eisen eine Legierung bilden kann.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das porige Lagermetallgefüge nach dem Haupt-beziehungsweise Ansinterprozess in mehreren Arbeitsgängen durch Kaltwalzen oder Ziehen vorverdichtet wird und zwar so, dass noch ein Porenraum erhalten bleibt de der Volumsvergrösserung des flüssigen Bleis bei etwa 6500 C-entspricht.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das vorverdichtete Lagermetallgefüge einem Nachsinterprozess unterworfen wird, welcher bei niedrigerer Temperatur wie der Haupt- sinterprozess durchgeführt wird.
    11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Nachsintern das Ver bundmetallgefüge noch einer leichtenEndverdichtung unterworfen wird, um die restlichen Poren zu schliessen. EMI5.2 einander hindurchgeführt wird.
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem aus zwei oder mehr Kammem bestehenden Sinterofen für den kontinuierlichen Prozess die Heizelemente im unteren. Teil (c', d',) der genannten Kammern angebracht sind.
    14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Ofens für den kontinuierlichen Prozess eine Führung (b, b') mit Seitenfalzen (b") vorhanden ist, in welcher sich dasStahlband mit dem zu sinternden Pulver bewegt.
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