DE1458315B2 - Verfahren zur Herstellung poröser, gesinterter Formkörper aus einer Al-Cu-Legierung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung poröser, gesinterter Formkörper aus einer Al-Cu-LegierungInfo
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- DE1458315B2 DE1458315B2 DE1962A0041565 DEA0041565A DE1458315B2 DE 1458315 B2 DE1458315 B2 DE 1458315B2 DE 1962A0041565 DE1962A0041565 DE 1962A0041565 DE A0041565 A DEA0041565 A DE A0041565A DE 1458315 B2 DE1458315 B2 DE 1458315B2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung poröser, gesinterter Formkörper aus einer Aluminium-Kupfer-Legierung
mit guten Festigkeitseigenschaften und hoher Maßhaltigkeit durch Pressen eines aus Aluminium
und Kupfer bestehenden Pulvergemisches in die gewünschte Form und anschließende Sinterung des
Preßlings.
Die übliche Praxis der Herstellung von selbstschmierenden Lagern besteht darin, daß man Metallpulver,
wie beispielsweise eine Mischung aus Kupfer und Zinn, zu einem Rohpreßling preßt, der dann zur Herstellung
eines porösen zusammenhängenden Formkörpers gesintert wird. Zur Beeinflussung der Porosität
während des Sintervorgangs werden der Pulvermischung gewöhnlich geringe Prozentsätze von Graphit
und flüchtigen organischen Verbindungen beigegeben. Die sich ergebende Porosität kann sich bei
dem gesinterten Lager bis auf 9O°/o des Volumens belaufen. Nach dem Formpressen des gesinterten Lagers
in seine Endform wird es mit Öl getränkt. Im Betrieb tritt das Öl aus den Poren des Lagers zum Schmieren
der in ihm gelagerten Welle aus. Mit Erwärmung des Lagers nimmt die Fließgeschwindigkeit des Öles zu, so
daß niedrigere Lauftemperaturen die effektive Lebensdauer des Lagers begünstigen.
Während sowohl poröse Eisen- und Stahllager als auch Bronzelager laufend Verwendung finden, waren
poröse Aluminiumlager wegen der bei der Herstellung von porösem Aluminium und seinen Legierungen auftretenden
Probleme im Handel bisher nicht erhältlich.
Bekanntlich bilden der Luft ausgesetzte Aluminiumteilchen einen haftenden Oxidfilm von hoher Wärmebeständigkeit,
der das wirksame Sintern der Teilchen stört. Um diesen Effekt zu kompensieren, wurden bisher
zum Sintern von Aluminiummischungen verhältnismäßig hohe Preßdrücke in der Größenordnung von
3200 bis 9600 kg/cm2 (20 bis 60 tsi) angewendet. Da aber Aluminium ein weiches Material ist, das unter
Druck leicht fließt, führte die Anwendung von hohen Preßdrücken zu Schwierigkeiten bei der Erzeugung von
durchgehend miteinander verbundenen Poren, die zu einer wirksamen ölspeicherung geeignet sind und die
für Lager wesentlichen Schmiereigenschaften begründen.
Ein weiteres, bei hohen Preßdrücken auftretendes ernstes Problem ist die Formwandanlagerung sowie ein
äußerst starkes Fressen beim Fehlen einer Formwandschmierung. Durch Formwandschmierung kann diese
Anlagerung zwar auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden, jedoch steigert dies die Herstellungskosten erheblich,
weil dabei die Formen ausgewischt werden müssen und die Toleranzen schwieriger zu beeinflussen
sind. Andererseits wurden bei den bisherigen Versuchen als Folge der Beimischung von Schmiermitteln, wie beispielsweise
Stearaten, zu dem Metallpulver eine Verfärbung, eine Oxydation und eine geringere Festigkeit
der gesinterten Preßkörper festgestellt.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus einer porösen Aluminiumlegierung
wurden hohe Sintertemperaturen oberhalb der Flüssigphase angewandt. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht
darin, daß eine übermäßige Schrumpfung und Deformierung der Teile eintrat. Wurde aber nach
einem anderen ebenfalls bekannten Verfahren das Sintern eines Metallpulvers mit Aluminium als Hauptbestandteil
bei Temperaturen unterhalb der Bildung einer Flüssigphase vorgenommen, so entstand eine
Komplizierung des Oxydationsproblems, da verlängerte Sinterzeiten, die infolge der langsameren Diffusion
bei niedrigen Temperaturen erforderlich sind, eine stärkere Oxydation je Volumeinheit des Pulvers verursachen.
Ein weiterer sich der erfolgreichen Erzeugung von porösen Aluminium-Formkörpern entgegenstellender
Faktor ist der Einschluß von verhältnismäßig feinem Pulver (Maschengröße unter 44 μπι) in der Mischung.
Es wurde festgestellt, daß dies eine der Hauptursachen
ίο der Formwandanlagerung sowie auch der Oxydation
während des Sinterns ist.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich durchführbares Verfahren zur Herstellung
poröser Formkörper aus einer Aluminium-Kupfer-Legierung zu entwickeln, das die vorgenannten Nachteile
nicht aufweist und das in einfacher Weise ohne komplizierte Vorrichtungen durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß man ein verhältnismäßig grobes Pulvergemisch
mit einem Teilchendurchmesser von mindestens 48 μπι verwendet, das als Hauptbestandteil in
einem inerten Gas zerstäubtes Aluminium und daneben bis 5 Gewichtsprozent Kupfer enthält, daß man
das Pulvergemisch vor dem Erhitzen unter Anwendung eines Preßdruckes von 465 bis 1085 kp/cm2 formt und
dann auf einen oberhalb der eutektischen Temperatur und unterhalb der Solidustemperatur des jeweiligen
Gemisches liegende Sintertemperatur von etwa 550 bis 625°C erhitzt und die Erhitzungsgeschwindigkeit so
wählt, daß eine flüssige Kupfer-Aluminium-Zwischenphase entsteht, die sich beim Erreichen des Gleichgewichts
wieder verfestigt, daß man zur Vollendung der Sinterung die Sintertemperatur lange genug aufrechterhält
und die Sinterung in einer inerten Gas- oder Wasserstoffatmosphäre durchführt, deren Taupunkt
mindestens —62,2°C beträgt.
Besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Erzielung eines porösen Produktes ist es, ein Pulvergemisch mit
einem Kupfergehalt von 1,25 bis 2,25 Gewichtsprozent zu verarbeiten. Vorzugsweise werden Pulvergemische
mit einem Teilchendurchmesser von 48 bis 149 μ,ηι und
einem Oxidgehalt von weniger als 0,3 Gewichtsprozent verarbeitet.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dem Pulvergemisch
vor dem Pressen ein organisches Schmiermittel in Mengen bis zu 3 Gewichtsprozent zugesetzt.
Als Pulvergemisch kann ein Legierungspulver der oben angegebenen Zusammensetzung verarbeitet werden.
Zur Herstellung von Gleitlagern werden vorzugsweise solche Formkörper verwendet, deren Kupfergehalt
etwa 1,25 bis 2,25 Gewichtsprozent beträgt und bei deren Herstellung dem Pulvergemisch vor dem
Pressen ein organisches Schmiermittel zugesetzt worden ist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren
Formkörper weisen Porositäten von 10 bis 50 Volumprozent bei gleichzeitiger verbesserter Zugfestigkeit,
guter Dehnung und hervorragender Maßhaltigkeit auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Massenfertigung von selbstschmierenden Lagern aus
einer Aluminiumlegierung, die Lagern aus sonstigen Metallen überlegen sind. Gegenüber anderen Metallen
haben Aluminiumlegierungen eine verhältnismäßig hohe Wärmeleitfähigkeit, was zu einer Verbesserung
der Wärmeabführung führt. Gleichzeitig haben sie so-
wohl einen niedrigen Modul als auch eine gewisse Weichheit, so daß die Lager die Welle nicht übermäßig
hart aufnehmen und sich, sofern sie örtlichem Druck ausgesetzt werden, abnutzen. Als Folge werden örtlicher Druck aufgehoben und die schädlichen Wir-
kungen von Fluchtungsfehlern und von Wellenbiegungen verringert. Ferner bettet sich in ein weiches
Material, wie Aluminium, der Abrieb ein, wodurch die Gefahr von Heißlauf stellen verringert wird. Außerdem
haben Aluminiumlager eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Ermüdungsfestigkeit.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Aluminium-Formkörper sind leicht und daher
als Bauelemente, insbesondere in der Kältetechnik, besonders geeignet, weil Aluminium bei äußerst niedrigen
Temperaturen nicht spröde wird. Unter anderem können sie aber auch in Form einer kleinen Waffel zur
Verwendung als Nikotinfilter in einer Zigarette oder einem sonstigen beliebigen Rauchgerät verwendet werden.
Bei der Duichführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der angewandte Preßdruck verhältnismäßig gering. Außerdem können schmiermitte'.lose Formen
angewandt und die Schmiermittel der Pulvermischung in einer Weise beigegeben werden, die eine Verfärbung
und Oxydation der gesinterten Preßteile verhindert.
Der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entwickelte Ofen weist einen einsetzbaren Behälter
mit Mitteln für das Umwälzen eines reduzierend wirkenden Gases sowie ein Schiffchen zur Aufnahme
des Preßkörpers auf, das zur Verringerung der Turbulenz des reduzierenden Gases mit einem abnehmbaren
Deckel versehen ist.
Die Zeichnungen erläutern das erfindungsgemäße Verfahren an Hand einiger bevorzugter Ausführungsformen
näher. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Öfen zur Durchführung des Sinterverfahrens nach der Erfindung,
F i g. 2 einen Längsschnitt des in dem Ofen benutzten Behälters,
F i g. 3 den Verschluß des Behälters in Seitenansicht, F i g. 4 den gleichen Verschluß in der Draufsicht,
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht des in dem Behälter zur Aufnahme der Lager angeordneten Schiffchens,
F i g. 6 die Maßabweichungen des Preßkörpers nach lstündigem Erhitzen auf verschiedene Temperaturen
bei Kupfer der Type »0«,
F i g. 7 die maximale Dehnung in Abhängigkeit vom Kupfergehalt bei verschiedenen Pärtikelgrößen
des Kupfers und verschiedener Dichte des Preßköroers
nach lstündigei Sinterung in Wasserstoffatmosphäre.
Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Aluminiumpulver wird zur Erzielung
eines möglichst niedrigen Oxidgehaltes in einer Teilchengröße von mindestens 48 μπι verwendet und
durch Zerstäuben von geschmolzenem Aluminium in einem inerten Gas wie Helium, Neon, Argon, Krypton
oder Stickstoff erhalten. Es wurde beispielsweise festgestellt, daß in Helium zerstäubtes Aluminiumpulver
im Vergleich zu in Luft zerstäubtem Pulver einen sehr niedrigen Oxidgehalt hat und sich deshalb gut sintern
läßt.
Im allgemeinen ist der Pulveranteil mit einem Durchmesser von weniger als 48 μΐη nicht größer als etwa
0 bis etwa 0,4 Gewichtsprozent. In der nachstehenden Tabelle I sind drei Beispiele von in Helium zerstäubtem
Aluminiumpulver in Prozentsätzen der Teilchendurchmesser aufgeführt.
Tabelle I
Siebanalyse (in %)
Siebanalyse (in %)
Siebanalyse (in %) Teilchendurchmesser in μαι |
A | Pulverart B |
C |
über 149 ·. | 0,501 41,5 49,8 8,03 0,250 0 |
2,0 35,4 44,0 16,9 1,31 0,402 |
1,73 22,98 48,5 18,6 1,16 0,302 |
149 bis 105 105 bis 74 74 bis 52,8 52,8 bis 44 unter 44 |
Diese Pulver sind von Feinteilen frei, so daß beim Pressen eine Formwandanlagerung verhindert wird.
Außerdem wurde festgestellt, daß die Fließgeschwindigkeit von in Luft zerstäubten Pulvern um einen Faktor
von etwa 2 geringer ist, was dazu führt, daß in einer gegebenen Zeit in einer automatischen Presse weniger
Preßkörper hei gestellt werden können. Zur Herstellung des in Helium zerstäubten Aluminiumpulvers
größerer Dichte wird geschmolzenes Aluminium in einer Heliumatmosphäre zerstäubt und in der gleichen
Atmosphäre abgekühlt, so daß eine Oxydation verhindert wird.
Auch das Kupferpulver muß verhältnismäßig grob und von guter Reinheit sein. Außerdem soll es eine
hohe Dichte und eine gute Fließgeschwindigkeit aufweisen. Besonders bewährt hat sich ein elektrolytisch
gewonnenes Kupferpulver (Type »0«), das bei der Siebanalyse 60 bis 75% Teile mit einem Teilchendurchmesser
von 177 bis 140 μπι, 20 bis 35 % Teile mit einem
solchen von 149 bis 100 μΐη und höchstens 0,25 % Teile
mit einem solchen von 100 bis 74 μπι aufweist.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dem Al-Cu-PuI-vergemisch
ein Schmiei mittel, vorzugsweise »Sterotex«, zuzusetzen, das in kleinen Mengen ausschließlich
zum Zwecke der Beseitigung von Preßform-Reibungsproblemen und zur Verhinderung einer Pulveranlagerung
in der Preßform zugegeben wird, wobei die Beigabe von mindestens 1 Gewichtsprozent »Sterotex «-
Pulver der Anlagerung entgegenwirkt, während bei 2% eine optimale Verdichtung erzielt wurde. »Sterotex« ist
der Handelsname eines durch die Firma »Capital City Products Co.« in Columbus, Ohio, erzeugten raffinierten
Pflanzenöls.
Im allgemeinen wird das Schmiermittel der Metallpulvermischung in einer Menge von 1 bis 3 Gewichtsprozent
zugesetzt.
Zur Herstellung eines Lagers mit einem Außendurchmesser
von 19,07 mm und einem Innendurchmesser von 11,66 mm wird die pulverisierte Mischung
zunächst in eine Preßform eingebracht und ein Kernzapfen zur Herstellung des erforderlichen Innendurchmessers
eingesetzt. Zur gleichmäßigen Verdichtung über den gesamten Preßkörper verwendet man für das
obere und untere Preßformteil den gleichen Preßhub. Preßdichten von 69 bis 89 % der theoretischen Dichte
(2,74 g/cm3) werden bei Preßdrücken von 465 bis 1085 kp/cm2 erzielt. Es ist keine weitere Schmierung
erforderlich als die durch das »Sterotex« in der Pulvermischung vorgesehene Schmierung.
Der auf diese Weise aus der Preßform erhaltene Preßkörper ist trotz des niedrigen Preßdruckes ausreichend
verfestigt um, ohne auseinanderzufallen, weiterverarbeitet bzw. gesintert zu werden.
Der zur Sinterung entwickelte Ofen ist in F i g. 1 veranschaulicht und enthält eine isolierte Kammer 10,
in die sich ein Behälter 11 einsetzen läßt und die mit einem geeigneten Heizelement 12 sowie einem Umwälzventilator
13 versehen ist. Wie in F i g. 2 im einzelnen dargestellt, hat der Behälter 11 die Form eines
geschlossenen zylindrischen Behälters, dessen vorderes Ende aus dem Ofen herausragt und durch einen mit
einer Dichtung 15 versehenen abnehmbaren Verschluß 14 verschlossen ist. Über eine Einlaßleitung 16 wird der
Behälter mit z. B. Wasserstoff gespült, wobei der Wasserstoff über einer Austrittsdüse 17 abgebrannt wird.
Die Temperatur in dem Behälter wird, wie in F i g. 2 dargestellt, mit Hilfe eines ummantelten Thermoelementes
18 gemessen. Der Verschluß ist mit drei Bohrungen 16 a, YIa und 18 a zur Aufnahme der durch ihn
hindurchtretenden Rohre versehen.
In den Behälter 11 wird angrenzend an sein hinteres Ende ein Schiffchen 28 eingesetzt, das mit einem abnehmbaren
Deckel 19 versehen ist, wobei aus dem Deckel Festlegestifte 20 herausstehen, die in entsprechende
Öffnungen in den Seitenwänden des Schiffchens zum Halten des Deckels aufgenommen werden
können. Das Schiffchen ist durch eine Abteilwand 21 in einen Hauptabschnitt für die Unterbringung der zu
sinternden Preßkörper 22 und in einen mit Aluminiumpulver gefüllten Nebenabschnitt aufgeteilt, in dem das
Aluminiumpulver wie ein »getter« zur Aufnahme von Sauerstoff und Feuchtigkeit wirkt.
Die Pfeile in F i g. 2 geben die Richtung des Wasserstoffstromes in dem Behälter an. Das abgedeckte Schiffchen 28 ist nicht gegen den Wasserstoff abgeschlossen, wobei aber ein freies Umwälzen sowie eine Turbulenz des Gases im Inneren des Schiffchens unterbunden ist. Man hat festgestellt, daß die Verwendung von dickwandigen Eisenschiffchen und -deckein für die Erzeugung von reinen gesinterten Lagern, die von jeder Verunreinigung frei sind, wesentlich ist. Dünnwandige Schiffchen und Deckel sind deshalb weniger geeignet als dickwandige, da ein dickwandiges Material das innerhalb des Ofens auftretende Temperaturgefälle aufnehmen kann, wodurch eine Lunkerbildung innerhalb des Sinterkörpers vermieden wird.
Die Pfeile in F i g. 2 geben die Richtung des Wasserstoffstromes in dem Behälter an. Das abgedeckte Schiffchen 28 ist nicht gegen den Wasserstoff abgeschlossen, wobei aber ein freies Umwälzen sowie eine Turbulenz des Gases im Inneren des Schiffchens unterbunden ist. Man hat festgestellt, daß die Verwendung von dickwandigen Eisenschiffchen und -deckein für die Erzeugung von reinen gesinterten Lagern, die von jeder Verunreinigung frei sind, wesentlich ist. Dünnwandige Schiffchen und Deckel sind deshalb weniger geeignet als dickwandige, da ein dickwandiges Material das innerhalb des Ofens auftretende Temperaturgefälle aufnehmen kann, wodurch eine Lunkerbildung innerhalb des Sinterkörpers vermieden wird.
Der vorstehend beschriebene Ofen dient als Beispiel, weshalb auch andere Ofenanordnungen, beispielsweise
Tiegelöfen, verwendbar sind, solange das vorstehend
Tabelle III Übersicht der Sinterdichten und der Zugfestigkeiten für verschiedene
Temperatur (l) | Preßdichte | Sinterdichte (in %) | Type »0« | Type »90« | — |
in 0C | in% | 67,5 | — | — | |
590 | 69 | 67 bis 69 | — | ||
595 | 69 | 73,6 bis 74,82) | — | ||
600 | 77 | 73,1 bis 73,7 | 73,4 bis 73,6 | ||
601 | 73 | 75,4 bis 76,4 | 74 bis 77,1 | ||
601 | 77 | 68 bis 69 | 66 bis 67 | ||
605 | 69 | 72,5 bis 73,5 | 73 bis 73,5 | ||
605 | 73 | 75,1 bis 75,8 | 72,1 bis 75,1 | ||
605 | 77 | 73,9 bis 74,2 | 73,9 bis 74,9 | ||
606 | 73 | 75,5 bis 76,8 | 75,5 bis 78,6 | ||
606 | 77 | 72,5 bis 73,4 | 73,0 | ||
610 | 73 | 75,4 bis 76,0 | 72,1 bis 74,6 | ||
610 | 77 | 75,0 bis 75,92) | — | ||
612 | 77 | 71,0 | — | ||
615 | 69 | 72,3 bis 72,7 | 71,5 bis 72,3 | ||
615 | 73 | 72,4 bis 75,7 | 78 | ||
615 | 77 | 71,8 bis 73,6 | 70,8 bis 74,0 | ||
620 | 73 | 74,0 bis 76,2 | 80 | ||
620 | 77 | 72,7 bis 76,0 | 72,9 bis 74,5 | ||
625 | 73 | 73,5 bis 76,1 | 81 | ||
625 | 77 | 76,5 bis 78,1 | |||
630 | 77 | 80,1 bis 82,1 | |||
630 | 81 | ||||
x) Sinterzeit in allen Fällen 1 Stunde.
*) Gesintert in einem Hochleistungsofen.
*) Gesintert in einem Hochleistungsofen.
beschriebene Prinzip beibehalten wird. Beispielsweise kann ein Ofen mit einem Transportband in Verbindung
mit Schiffchen verwendet werden.
Die in Tabelle II angegebenen Ergebnisse gelten für ein mit 4% Kupferpulver der Type »0« gemischtes, in
Helium zerstäubtes Aluminiumpulver, aus dem die Feinstanteile entfernt worden sind, das in der vorstehend
beschriebenen Weise verdichtet worden ist. Preßkörper mit Preßdichten von 69, 73 und 77°/o der theoretischen
wurden im Eisenschiffchen bei Temperaturen von 588 bis 595°C gesintert. Die Zugfestigkeit sowie die Maßhaltigkeit
waren ausgezeichnet.
Preßdichte
in 0A,
in 0A,
Sintertemperatur
in 0C
in 0C
588
590
592 bis 595
Zugfestigkeit
in kp/mm2
X 10-2
1,89 bis 1,11 2,05 bis 2,4
2,49 bis 3,04
2,49 bis 3,04
Maßabweichungen
in mm χ 10~2 Außen- j Innendurchmesser
2,5 5,08 15,2
2,5 7,6
Es sei bemerkt, daß sich bei den in der Tabelle II aufgeführten Ergebnissen die Endabmessungen um
einige Bruchteile von Millimeter gedehnt haben. Daraus ergibt sich, wie nachstehend gezeigt wird, eine gute
Preßformbarkeit.
Die Tabelle III veranschaulicht den Unterschied in den Ergebnissen zwischen der Verwendung eines groben
Kupferpulvers der Type »0« und einem nachstehend mit Type »90« bezeichneten feineren Kupferpulver
(0,1% von 177 bis 149, 0,5% von 149 bis 100,
ίο höchstens 4,0% von 100 bis 74, höchstens 1,5% vor*
74 bis 56, 2 bis 7% von 56 bis 44, mindestens 90% unter 44 μπα Teilchendurchmesser). In beiden Fällen
betrug der Prozentsatz an Kupfer in der Mischung, bezogen auf das Aluminium, gewichtsmäßig 2%·
Es zeigt sich, daß unabhängig von der Zugfestigkeit mit dem Pulver der Type »0« eine ausgezeichnete Maßhaltigkeit
erzielt wird. Unter den gleichen Sinterbedingungen zeigte das Pulver der Type »90« ein übermäßiges
Schrumpfen.
Zur Veranschaulichung der Sinterwirkung bei Verwendung
kleinerer oder größerer Anteile von Kupfer faßt die Tabelle IV die mit 0 bis 4% Kupfer der
Type »0« in einem Bereich von 0 bis 4 Gewichtsprozent, bezogen auf das Aluminiumpulver, erzielten Ergebnisse
zusammen.
Temperaturen und Preßdichten (2% Cu enthaltende Al-Sinterkörper)
Zugfestigkeit in kp/mm2 | Type »0« | Type »90« | — | Maßabweichungen in |
im Außendurchmesser |
0,805 | —. | — | Type »0« | ||
1,364 | — | +0,076 /+0,127 | |||
4,83 bis 5,7892) | — | +0,025 /+0,152 | |||
1,974 bis 2,513 | 1,568 bis 2,373 | +0,058 /+0,102a) | |||
2,296 bis 2,618 | 0,013 bis 0,014 | +0,025 /+0,076 | |||
2,366 bis 2,716 | 1,582 bis 1,764 | +0,025 /+0,0508 | |||
1,645 bis 1,855 | 0,91 bis 1,106 | +O,O5O8/+O,152 | |||
1,415 bis 2,765 | 0,007 bis 0,0138 | +0,0254/+0,076 | |||
1,708/2,424/3,766 | 1,568 bis 2,562 | +0,0508/+0,1016 | |||
2,205 bis 2,926 | 0,0146 bis 0,0162 | -0,0508/+0,0254 | |||
2,044 bis 2,058 | 0,938 bis 1,116 | 0,000 /+0,025 | |||
1,344 bis 1,47 | 0,0074 bis 0,0078 | + 0,025 /+0,1016 | |||
0,007 bis 0,008 | — | +0,025 /+0,0508 | |||
0,013 | — | +0,0254/+0,10162) | |||
3,066 bis 3,619 | 2,142 bis 2,499 | -0,076 /-0,254 | |||
0,0072 bis 0,0087 | 0,0159 | ' — | |||
5,53 bis 6,776 | 5,012 bis 6,02 | +0,0254/+0,0762 | |||
3,57 bis 4,326 | 0,0173 | -0,1016/+0,1016 | |||
0,014 bis 0,010 | 4,704 bis6,C9 | +0,0254/+0,127O | |||
4,41 bis 4,62 | 0,0189 | -0,1778/+0,076 | |||
0,018 bis 0,0138 | +0,0254/+0,0762 | ||||
0,0157 bis 0,0159 | -0,1016/-0,279 | ||||
-0,0254/+0,1778 | |||||
Type »90« | |||||
— | |||||
— | |||||
+0,0508/+0,0762 | |||||
-0,4064/-0,0762 | |||||
+0,0152/+0,254 | |||||
+0,0762/+0,1016 | |||||
-0,1778/+0,1778 | |||||
+0,0508/+0,0762 | |||||
-0,432 /-0,0254 | |||||
+0,0762/+0,1524 | |||||
-0,0508/+0,2794 | |||||
— | |||||
— | |||||
+0,127 /+0,1778 | |||||
-0,4826/-0,2286 | |||||
+0,0254/+0,2794 | |||||
-0,4826/-0,635 | |||||
-0,01016/+0,1778 | |||||
-0,3048/-0,9398 | |||||
— | |||||
— |
009 524/164
Zugfestigkeit | Preß | Sinter | Sinter | |
ίηΡ«/Γ | in kp/mm2 | dichte | dichte | temperatur |
O | χ ΙΟ"2 | in g/cm3 | in g/cm3 | in 0C |
1 | 1,44* | 77 | 80 | 650 |
ΐγ4 | 0,48 | 73 | 72,5 | 640 |
ΐγ2 | 1,10 | 77 | — | 615 |
I3A | 1,36 | 77 | — | 615 |
2 | 1,56 | 77 | — | 615 |
2 γ4 | 1,89 | 77 | 75,7 | 615 |
3 | 2,13 | 77 | — | 615 |
4 | 3,74 | 77 | 85,4 | 620 |
3,04 | 77 | — | 592 bis 595 |
* Proben zeigten eine übermäßige Schrumpfung.
fläche durch Glätten oder Verschleiß schwieriger zu schließen sind, so daß z. ß. im Betrieb und bei Veränderung
der Lager durch stetigere Schmierung ein größerer Sicherheitsfaktor entsteht.
Ferner ist die pv-Temperatur um so niedriger, je besser die Oberflächen-Endbearbeitung und je gleichmäßiger die Abmessungen sind. Dies erfolgt durch Glätten, durch das die Ungleichmäßigkeit in den Abmessungen ausgeglichen wird und das zu einem glatt
Ferner ist die pv-Temperatur um so niedriger, je besser die Oberflächen-Endbearbeitung und je gleichmäßiger die Abmessungen sind. Dies erfolgt durch Glätten, durch das die Ungleichmäßigkeit in den Abmessungen ausgeglichen wird und das zu einem glatt
ίο polierten Laufspiegel des Lagers führt.
Unter pv-Temperatur wird die Gleichgewichtstemperatur
verstanden, die sich bei einer aus dem porösen Material geformten und mit einem Schmiermittel imprägnierten
Radnabe einstellt, wenn die Nabe auf einer Achse unter einer bestimmten Belastung und mit einer
bes'immten Geschwindigkeit umlauf!.
Aus der Tabelle IV geht hervor, daß eine geeignete Festigkeit bei gleichzeitiger Maßhaltigkeit bei einem
Kupfergehalt zwischen 1,25 und 2,25% erzielt wird.
Es wurde festgestellt, daß durch Sintern oberhalb der eutektische!! Temperatur, jedoch unterhalb der für eine
Legierung derselben Zusammensetzung wie das Pulvergemisch ermittelten Solidustemperatur in Gegenwart
von vorzugsweise sehr trockenem Wasserstoff mit einem Taupunkt von 62,2— bis 73,3 0C, die Lunkerfreiheit
und Maßhaltigkeit günstig beeinflußt werden konnte.
Zusätze von Kupfer bis zu 5,7% zum Aluminiumpulver (die maximale Löslichkeit von Kupfer in Aluminium
bei der eutektischen Temperatur) ergeben für eine kurze Zeit ein Eutektikum bei 548°C. Diese flüssige
Phase (Al-Cu) zieht sich offenbar unter Kapillarwirkung durch das gesamte Gefüge des Preßkörpers
und trägt jedes restliche Aluminiumoxid auf der Oberfläche der Aluminiumteilchen ab. Während dieser
Frühstadien des Sintervorgangs dehnt sich der Preßling scheinbar aus, wobei das Dehnungsmaß vom Kupfergehalt
abhängig ist, der die oberhalb der eutektischen Temperatur vorhandene Menge der flüssigen
Phase beeinflußt.
Bei zu großen Zusätzen von Kupfer und einer Endsintertemperatur unterhalb der Soliduslinie erhält man
einen stark expandierten Sinterkörper. Wenn die Sintertemperatur sich der Solidustemperatur nähert und/
oder sie überschreitet, tritt bei einem solchen Kuofergehalt schnell ein Schrumpfen ein, so daß nur eine geringe
oder keine Maßhaltigkeit erzielt wird.
Ganz allgemein führen Kupferzusätze zu Aluminiumpulver zu einem schnelleren Sintern und ergeben
bei niedrigeren Sintertemperaturen bessere Festigkeiten, als es bei ungemischten Aluminiumpulvern der
Fall ist. Kupferzusätze schränken außerdem eine Verunreinigung durch Sulfide oder Oxide ein, die an den
Pulveroberflächen vorhanden sein könnten, und ermöglichen außerdem ein Sintern von Niederdruck-Preßkörpern.
Zusätze von feinem Kupferpulver führen zu größerer Verdichtung und zu feineren Poren. Große, regellos
verteilte Poren sind für den Betrieb der Lager insofern zweckmäßig, als die großen Poren Öl speichern, das
den durch die feineren Teilchen gebildeten Kapillaren zugeführt werden kann. Außerdem hat diese Art von
Gefüge den Vorteil, daß die großen Poren an der Ober-
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung poröser, gesinterter Formkörper aus einer Aluminium-Kupfer-Legierung
mit guten Festigkeitseigenschaften und hoher Maßhaltigkeit durch Pressen eines aus Aluminium
und Kupfer bestehenden Pulvergemisches in die gewünschte Form und anschließende Sinterung des
Preßlings, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein verhältnismäßig grobes Pulvergemisch mit einem Teilchendurchmesser von mindestens
48 μπα verwendet, das als Hauptbestandteil in einem inerten Gas zerstäubtes Aluminium und daneben
bis 5% Kupfer enthält, daß man das Pulvergemisch vor dem Erhitzen unter Anwendung eines
Preßdruckes von 465 bis 1085 kp/cm2 formt und den Preßkörper in einem dickwandigen Eisenschiffchen
mit ebensolchem Deckel auf eine oberhalb der eutektischen Temperatur und unterhalb der
Solidustemperatur des jeweiligen Gemisches liegende Sintertemperatur von etwa 550 bis 6250C erhitzt
und die Erhitzungsgeschwindigkeit so wählt, daß eine flüssige Kupfer-Aluminiiim-Zwischenphase
entsteht, die sich beim Erreichen des Gleichgewichts wieder verfestigt, daß man zur Vollendung
der Sinterung die Sintertemperatur lange genug aufrechterhält und die Sinterung im Vakuum oder
in einer inerten Gas- odei Wasserstoffatmosphäre durchführt, deren Taupunkt mindestens —62,2°C
beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung eines porösen
Produktes ein Pulvergemisch mit einem Kupfergehalt von 1,25 bis 2,25% verarbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Pulvergemisch mit einem
Teilchendurchmesser von 149 bis 48 μΐη und einem
Oxidgehalt von weniger als 0,3 % verarbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Pulvergemisch vor dem
Pressen ein organisches Schmiermittel in Mengen bis zu 3% zumischt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pulver ein Legierungspulver
entsprechender Zusammensetzung verarbeitet.
6. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 2 und 4 zur Herstellung von Gleitlagern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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