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Verfahren zum Drucken von Baumwolle mit Estern aus organischen Säuren
oder deren funktionellen Derivaten mit unlöslichen, Oxygruppen enthaltenden Farbstoffen,
die wasserlöslich machende Gruppen im Esterrest enthalten Es wurde gefunden, daß
die Säureamide von -der allgemeinen Zusammensetzung
worin R1 einen gegebenenfalls substitwferten A4kylrest, R2 einen gegebenenfalls
substituierten A'lkylenrest und R3 und R4 Wasserstoffatome oder Alkylreste bedeuten,
wertvolle Druckhilfsstoffe bei der Herstellung von Drucken auf Baumwolle mit Estern
aus organischen Säuren oder deren tunktionellenDerivaten und umlöslichen, Oxygruppen
enthaltenden Farbstoffen, .die wasserlöslich machende Gruppen im Esterrest enthalten
und durch Verseifung den unlöslichen Farbstoff zurückbilden, darstellen. Derartige
Farbstoffabkömmlinge sind in der indischen Patentschrift 23 11 5
beschrieben.
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Die Säureamide haben, wahrscheinlich infolge von Quellungsvorgängen,
die Eigenschaft, die Affinitätsverhältnisse Faser/Farbstoff
zu
erhöhen. Sie leisten somit bei der Herstellung von Drucken mit den obenge-
nannten Farbstoffabkömmlingen auf Baute- |
wolle wertvolle Dienste, indem sie die i; |
giebigkeit .der Drucke stark erhöhen. |
Säureamide besitzen vor den Äthern des h-: |
diglykols, .die bekanntlich als Hilfsstoffe eint" hervorragende Bedeutung besitzen,
aber -den Nachteil haben, reit . Säuren, insbesondere Chlorwasserstoffsäure, in
chlorierte Äther überzugehen, welche bekanntlich gefährliche Gifte sind, den Vorzug,
druckbeständig zu sein. Außerdem sind sie nicht Flüssigkeiten, sondern feste Körper,
die infolgedessen den für den Druck bestimmten Farbstoffpulvern beigemischt werden
können. Sie sind zum Teil bekannt. So wurde das AthylthioglykolsäLireamid durch
Umsetzen des Äthylthioglykolsäureesters mit Ammoniak hergestellt (vgl. Beilsteins
Handbuch der organischen Chemie, 4. Auflage, Band 3, Seite 258).
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Unter den Säureamiden, die auf diese Weise erhalten und als Druck'hilfsstoffe
nach dem vorliegenden Verfahren verwendet werden können, seien angeführt: Äthylthioglykolsäureamid,
Methylthiogly kolsäureamid, Oxyäthylthioglykolsäureamid, Äthylthioglykolsäuremonomethylamid,
Äthylthioglykolsäuredimethyiamid,Äthylthioglykolsäuremonoäthylamid, Äthylthioglykolsäurediäthylamid,
Äthylthioglykolsäuremonooxyäthylamid, Butylthioglykol,säureamiid, Kondensationsprodukte
aus Äthylendimercaptan und 2 Mol Chloracetamid, Kondensationsverbindungen von Äthylendimercaptan
oder -oxyäthylmercaptanmit 2 Mol a-oderß-Brompropionsäureamid, Kondensationsverbindung
aus Chlormethyläther und Thioglykolsäureamid.
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Es ist bereits bekannt, Buttersäureamid, Thiodiglykoläther, Butylenglykol
und Harnstoff als Druckhilfsstoffe beim Drucken mit den obengenannten Farbstoffabkömmlingen
zu verwenden. Gegenüber Buttersäuream.id besitzen die verfahrensgemäß anzuwendenden
Hilfsstoffe .den Vorteil, beim Dämpfen keine übelriechenden Spaltprodukte abzugeben.
Gegenüberden anderen bekanntenHilfsstoffen besteht der Vorteil, @daß im allgemeinen
tiefere oder gleich starke Drucke erhalten werden, wobei aber -die .bereits erwähnten
Nachteile, die flüssigen und leicht veränderlichen Druckhilfsstoffen anhaften, vermieden
werden.
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Beispiel i Es wird eine Druckpaste bereitet, die folgende Zusammensetzung
besitzt: 8o- des sauren Esters aus Benzoesäure-3-sulfonsäurechlorid und dem Azofarbstoff
aus diazotiertem i-Arnino-3-chlorbenzol und 2', 3'-Oxynaphthoyl,aminobenzol, -i
5o g eines Gemisches aus 7o°Jo Äthylthio-`#-iykolsäureami-d und 30 °/o Harnstoff,
_ _ ,240 ccm Wasser, 500 g Stärketragantverdickung, 30 ccm Trinatriumphosphatlösung
i : 2. Man druckt auf Baumwollstoff, trocknet, dämpft in Matherplatt 5 bis ioMin.
und zieht die so behandelte Ware während il j2bis 2 Min. bei Raumtemperatur durch
eine Lösung, die .l bis 6°'o Natriumhydroxyd enthält. Sodann wird gespült, abgesäuert,
nochmals gespült lind kochend geseift. Man erhält einen leuchtend orangen Druck.
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Beispiel e Eine Druckpaste von folgender Zusammensetzung wird bereitet:
8o,- des sauren Esters aus Benzoylchlorid-3-sulfonsäure und dem Azofanbstoff aus
diazot.iertem i -Am.ino-2, 5,dichlorbenzol und i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methoxybenzol,
i 5o g M:ethylthioglykolsäureami,d, 240 ccm Wasser, 5oo g Stärketragantverdickung,
30 ccm Trinatriumphosphatlösung i : 2. Man druckt auf Baumwollstoff, trocknet
und entwickelt, wie im. Beispiel i beschrieben. Man erhält einen sehr klaren, scharlachroten
Druck.
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Beispiel 3 Es wird ein-, Druckpaste folgender Zusammensetzung bereitet:
Bog des sauren Esters aus Benzoylch.lorid-3-sulfonsäure ,und dem Azofarbstoff aus
Jiazotiertem 4., #' '-Dichlor-2-amino-i. i'-diphenyläther und i - ( 2 ,
3'- Oxynaphthoylamino) -2-methoxybenzol, i 5o g Oxyäthylthioglylcolsäureamid, 24o
ccm Wasser, 500 g Stärketragantverdickung, 3o ccm Trinatriumphosphatlösung
i : 2. Man druckt auf Baumwollstoff, trocknet und entwickelt, wie im Beispiel i
beschrieben. Man erhält einen klaren, roten Druck.
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Die Säureamide, die in ,den Beispielen verwendet werden, sind auch
im Gemisch reit anderen Hilfsstoffen anwendbar. Derartige Hilfsstoffe sind in der
Regel hydrotrope Mittel, wie Harnstoff, i-Benzylaminobenzol-q-sulfonsäure, i, 3-Dioxylbenzol,
Zucker, Salze von Aminoarylcarbonsäuren, wie Salze der Dimethylatninobenzoesäuren,
Amide von Sulfon-
Säuren, wieCymolsulfonsäureamid, Estersalze derPhthalsäure,
wse,dieAlka:lisalze des Monobuty,Iphthalsäureesters, Butylglykol und Glycerin.