DE710461C

DE710461C - Vorrichtung zum Mustern und Doppeln von Bahnen aus Kautschuk o. dgl.

Info

Publication number: DE710461C
Application number: DEST58339D
Authority: DE
Inventors: Walter Struif
Original assignee: WALTER STRUIF
Current assignee: WALTER STRUIF
Priority date: 1939-01-24
Filing date: 1939-01-24
Publication date: 1941-09-13

Description

Vorrichtung zum Mustern und Doppeln von Bahnen aus Kautschuk o. dgl. 8 Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Mustern und gleichzeitigen Doppeln von Bahnen aus Kautschuk o. dgl. Kunststoffen, die fortlaufend in einem Arbeitsgang gegen eine mit Musterung versehene Bahn angepreßt werden Bekannt sind bereits Kalander, bei denen zum Aufprägen einer Musterung auf Kautschukbahnen entsprechend gravierte Walzen benutzt werden. Soll die Musterung gewechselt werden, so muß eine anders gravierter Walze eingesetzt werden. Bekannt ist aber auch ferner das Aufrägen der Musterung durch Musterungsflächen, also Stoffbahnen, die fortlaufend in einem Arbeitsgang gegen eine mit Musterung versehene Bahn angepreßt werden.
Diese bekannten Vorrichtungen bestehen aus einer gröberen Anzahl von Walzen, Rollen und Führungen und sind nur in einer Durchlaufrichtung benutzbar, weil sämtliche Lager zu einem ortsfesten Gestell vereinigt sind.
Die Erfindung hat die Aufgabe, das Mustern und das Doppeln von Bahnen aus Kautschuk oder Kunststoffen auch in umgekehrter Richtung durchführen zu können, damit weitere Werkstoffbahnen in der gleichen Weise bearbeitet werden kennen. Zur Durchführung eines solchen umgekehrten Betriebes sind die Dublierwalzen und die Führungen der Musterbahnen gemäßder Erfindung in einem gemeinsamen Rahmen gelagert, wobei dieser Rahmen um eine senkrechte Achse in der waagerechten Ebene umstellbar ist Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Musterungsstoffbahnen verschiedenartig gemustert, um dadurch in einem Arbeitsgang beiderseitig verschiedene Musterungen auf die zu musternde Stoffbahn eindrücken zu können.
Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung ge-'mäß der Erfindung schematisch dargestellt.
I ist eine glatte, 2 eine mit Kautschuk oder Filz bezogene Stahlwalze. Sie lagern in dem Rahmen 16, der auch die Führungen der Musterungsbahnen b, c aufnimmt. Der Rahmen 16 ist um eine senkrechte Achse in der waagerechten Ebene umstellbar. Der Antrieb der Dublierwalzen 1 und 2 erfolgt von der Walze 27 aus, auf deren Welle ein Kettenrad sitzt. Von diesem Kettenrad führt eine Kette 29 auf das Kettenrad 30. Die Welle des Kettenrades 30 trägt noch ein Zahnrad, das in ein Zahnrad 31 eingreift. Mit diesem Zahnrad kämmt ein Zahnrad 32. Auf der Welle des Zahnrades 32 sitzt ein Kettenrad, das mit Hilfe der Kette 33 die Walze 2 antreibt. Es ist erforderlich, daß die Musterungsstoffe b und c auf die Rollen 5, 6 wie der aufgewickelt werden Diese Rollen 5, 6 werden durch Gummiriemen 36, 37 angetrieben.
Die Riemenscheiben für die Rollen 3, 4, 5, 6, auf welche die Musterungsstoffe auf- oder abgewickelt werden, sitzen in an sich bekannter Weise auf Schleifkupplungen; weil sich bekanntlich die Durchmesser der Rollen mit dem Aufwickeln oder Abwickeln der Musterungsstoffe b und c dauernd ändern. Was die Länge der Musterungsstoffe b und c anbetrifft, kann diese beliebig gewählt werden.
Man wählt die Länge vorteilhaft etwa zwischen 30 und 6o m. Soll eine Platte von z. B. 50 m Länge im Kalander gezogen werden, so wählt man die Länge der Musterungsstoffe b und c mit je etwa 55 m. Vor Beginn des Plattenziehens befinden sich alle Musterungsstofflängen abzüglich der Stofflängen von Rolle 3, die über die Führungsstangen I2, 13, I4, I5 zur Rolle 5 laufen, und die Stofflänge von Rolle 4, die über die Führungsstangen 7, 8, 9, 10 zur Rolle 6 laufen, auf den Rollen 3 und 4. Auf den Walzenzapfen der Walzen I und 2 sitzen Kuppelräder, die für eine gleichmäßige Walzenumfangsgeschwindigkeit sorgen. Die Walze 1 ist in lotrechter Richtung verstellbar.
Die Arbeitsweise ist folgende: Nachdem der Kalander betriebsfertig und in Gang gebracht ist, wird, wie an sich be. kannt, Gummimischung A vor die Walzen 19, 20 vorgelegt, worauf das Ziehen der Kautschukplatte a2 beginnt, die auf das Laufband 28 gelangt. Das Laufband 28 wird vom Kalander mittels Ketten. oder Zahnräder 22, 23, 24, 38 sowie Walzen 26, 27 angetrieben.
Ist die Kautschukplatte a2 über das Laufband 28 bis zur Stelle B gelangt, wird sie beiderseits angehoben und gegen den Musterungsstoff b gedrückt. Die zwite (oder auch dritte) Kautschukplatte a1, deren Rolle 17 vor Inbetriebsetzung des Kalanders in den Gabelbock 39 eingelegt ist, wird auf die Kautschukplatte a2 gedrückt, die bereits gegen den Musterungsstoff b anliegt. Die so aufeinandergelegten Platten a1 und a2 werden nun durch die Musterungsstoffe b und c zwi sehen die Walzen 1 und 2 gezogen, zwischen denen dann das Doppeln und das doppelseitige Mustern vor sich geht Die Kautschukplatten al und a2 verlassen die Musterungsvorrichtung gedoppelt und gemustert als Kautschukplatte a8, die zur Rolle 18 läuft. Ist nun die gewünschte Plattenlänge, z. B. 50 m, im Kalander gezogen, dubliert und gemustert, tso haben sich die auf die Rollen 3 und 4 befindlichen Musterungsbahnen fast vollkommen abgewickelt und auf die Rollen 5 und 6 aufgewickelt. Um nun weitere Kautschukplatten in der gleichen Weise zu bearbeiten, ist es erforderlich, daß die Musterungsstoffe b und c, die nun auf Rolle 5, 6 aufgewickelt sind, an die Stelle gebracht werden, wo sich die Rollen 3 und 4 gemäß der Zeichnung befinden. Dieses geschieht dadurch, daß der RahmenI6 im Zapfen 34, der in einer Konsole 35 ruht, um I800 in der waagerechten Ebene gedreht wird. Die Gummiriemen 36 und 37 werden von den Walzen 5 und 6 auf die Walzen 3 und 4 umgelegt. Ist der Rahmen um 1800 gedreht, so verläuft der . Betrieb umgekehrt, wie vorher angegeben. Wie der Musterungsstoff geführt wird, ist aus der Zeichnung ersichtlich. Dadurch, daß zwei Arten von Musterungsstoff genommen werden können, kann die Kautschukplatte auf jeder Seite eine andere Musterung erhalten.
Die Feinheit der Musterung soll erheblich besser erzielbar sein als durch eine Stahlwalze, in die man alle Feinheiten der Stoffmusterung nicht einarbeiten kann. Die den Musterungsstoff tragenden Rollen 3 und 4 oder 5 und 6 können leicht herausgehoben und gegen Rollen mit anderem Musterung stoff ausgewechselt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE; 1. Vorrichtung zum Mustern und gelichzeitigen Doppeln von Bahnen aus Kautschuk o. dgl., die fortlaufend in einem Arbeitsgang gegen eine mit Musterung versehene Bahn angepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dublierwalzen (I, 2) und die Führungen der Musterungsbahnen (b, c) in einem gemeinsamen Rahmen (I6) gelagert sind, der um eine senkrechte Achse in der waagerechten Ebene umstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Musterungsstoffbahnen (b, c) verschiedenartig gemustert sind, um dadurch in einem Arbeitsgang beiderseitig verschiedene Musterungen auf die zu musternde Werkstoffbahn eindrücken zu können.