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Vorrichtung zum Verschwelen von Steinkohle in beweglichen Schwelgefäßen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschwelen von Steinkohlen in beweglichen
eisernen Schwelgefäßen- oder Schwelkästen, die in das Innere von heizgasumspülten
Retorten im Schwelofen eingesetzt, nach Verschluß der Retorten mittels Deckel in
ruhendem Zustand verschwelt, sodann nach Öffnen der Deckel aus den Retorten herausgehoben,
auf ein Kühlfeld abgestellt, schließlich entleert und wieder frisch gefüllt werden.
Diese Vorrichtung hat gegenüber den bekannten ununterbrochen arbeitenden Vorrichtungen,
bei denen die Schwelkästen nach. ihrer Füllung durch eine Vorwärmzone, eine Schwelzone
und eine Abkühlzone gleichmäßig fortschreitend oder schrittweise geführt und dann
entleert werden, bekanntlich den Vorteil, däß ein formbeständiger Koks von größerer
Festigkeit und geringerem Abrieb erhalten wird. Anderseits besteht aber gegenüber
der zuletztgenannten Vorrichtung ein gewisser Nachteil in den Wärmeverlusten, die
die Schwelkästen und ihr Inhalt auf dem Kühlfeld erleiden und die im Schwelofen
durch Wiederaufheizen der Schwelkästen und ihres Inhalts ausgeglichen werden müssen,
bevor der eigentliche Schwelvorgang einsetzen kann.
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Die vorliegende Erfindung hilft nun diesem Mangel dadurch ab, daß
das Kühlfeld gleichzeitig als Vorwärmfeld oder als eine Vorwärrnkammer ausgebildet
ist, auf dem bzw. in der die heißen Schwelgefäße in Wärmeaustausch mit frisch beschickten
kalten Schwelgefäßen gebracht werden.
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Zwar ist es bei solchen Schwelanlagen, bei denen Kohle in ununterbrochenem
Lauf in beweglichen Schwelkästen erst durch die Vorwärmzone eines Schwelofens, dann
durch den eigentlichen Schwelraum geführt und während dieser Wanderung in bewegtem
Zustand
verschwelt wird, bereits bekannt, einen gewissenTeil der
Wärme des glühenden Kokses wiederzugewinnen. Um nämlich bei einer solchen Anlage
die mit den in den Ofen wan . dernden Schwelgefäßen mitgeführte Luft at der Vermischung
mit den entwickelten Sch«#cl gasen zu hindern, hat man einen Wasservers:-schluß,
ein sogenanntes Wassersiegel, eingeführt, durch das sowohl die Kästen mit frischer
Kohle, die in dein Ofen wandern, als auch die Kästen mit dem ausgeschwelten Koks,
die aus dem Ofen wandern, hindurchgezogen werden. Dieses Wassersiegel, das sich
etwa auf die Temperatur des siedenden Wassers erhitzt, wird also die eintretende
Kohle auf die Siedetemperatur des Wassers erwärmen. Dieser Wärmeaustausch, der also
die im Schwelverfahren der frischen Kohle zuzuführende Wärme um ein kleines Maß
vermindert, wird aber mehr als ausgeglichen durch die sehr viel größere Wärmemenge,
die zur Verdampfung der vom Wassersiegel mitgeschleppten Wassermenge aufgewandt
werden muß. Da die aus dem Wasser austauchende und etwa auf die Siedetemperatur
des Wassers tierabgekühlte Koksmenge sich schließlich noch weiter auf Lufttemperatur
abkühlen muß, ohne in Wärmeaustausch mit frischer kalter Kohle einzutreten, geht
der kleine Wärmegewinn, der durch das Eintauchen der frischen Kohle in das Wassersiegel
erlangt worden ist, restlos wieder verloren. Bei der vorliegenden Erfindung wird
dagegen ohne Anwendung eines Tauchverschlusses (Wassersiegel) ein sehr viel vollkommenerer
und an keiner Stelle wieder rückgängig gemachter Wärmeaustausch dadurch erreicht,
daß die aus dem Ofen herausgezogenen geschlossenen Schwelkästen auf dem Kühlfeld
durch Strahlung oder Flächenberührung Wärme abgeben an die mit frischer Kohle gefüllten
kalten Schwelkästen. Der Wärmeausgleich vollzieht sich daher auf kleinem, ohnehin
benätigtem Raum zwischen weiten Temperaturgrenzen in wirksamer Weise, und es wird
dieser Wärmeaustausch herbeigeführt, ohne die in ruhendem Zustand vorzunehmende
Verkokung durch Et:schütterung zu stören.
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Eine vorteilhafte Anwendungsform der Erfindung besteht darin, daß
unmittelbar neben dem als Rollbahn ausgebildeten Vorwärmfeld ein Entleerungs- und
Beschickungsfeld angeordnet ist, auf dem die vom Ablaufende der Rollbahn überführten
gefüllten Schwelkästen mit Kipprahmen verklemmt, gekippt und entleert werden, worauf
sie nach Neubeschickung unter einer Füllvorrichtung auf das Auflaufende der Rollbahn
wieder aufgesetzt werden. Zwar ist ein solches Entleerungs- und Beschickungsfeld,
auf dem die Schwelkästen an einer Stelle entleert, dann nach Verschiebung an einer
anderen Stelle wieder gefüllt werden, an,sich bekannt. Neuartig ist aber die Verbindung
eines solchen Entleerungs- und Be-@,schickungsfeldes mit einer derartigen Roll-;
laähn, die eine wechselweise Aneinander-Ireihung der Wärme abgebenden und Wärme
:üfnehmenden Kästen ermöglicht.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung in drei verschiedenen
Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. i bis 9 auf Blatt I und 1I zeigen eine Ausführungsform zur Herstellung
von Formkoks, und zwar bezeichnet Abb. i die Anlage im Längsschnitt durch den Ofen
(rechts) und das Vorwärmfeld (links) gemäß Schnitt A-A der Abb. 2, Abb. a einen
Grundriß der Anlage, Abb. 3 einen senkrechten Schnitt nach der Linie D-D der Abb.
i, Abb.4 einen senkrechten Schnitt nach Linie E-E der Abb. i, Abb. 5 zwei übereinanderhängende
Schwelrahmen in vergrößertem Maßstab, Abb. 6 einen Schnitt nach Linie B-B der Abb.
a, Abb. 7, 8 und 9 Schnitte nach Linie C-C der Abb. a in verschiedenen Stellungen.
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In dem Schwelofen i sind die Retorten 3 eingebaut. Die zu schwelende
Feinkohle befindet sich in senkrecht an den Deckeln der Retorten hängenden, als
Rahmen ausgebildeten Schwelkästen 8 (Abb. i, 3 und 5), welche während des Schwelverfahrens
dicht an die beheizte Retortenwand zu liegen kommen, was durch entsprechenden Abstand
der Aufhängeglieder am Retortendeckel gesichert ist. Die Aufhängung der Schwelrahmen
erfolgt in der Weise, daß durch die nasenartige Ausführung derAufhängeeisen, sowohl
am Verschluß- i deckel als auch am Rahmen selbst, durch geringes Absenken und seitliches
Verfahren ein leichtes Lösen und Kuppeln ohne besondere Handarbeit möglich ist.
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Die Beheizung der Retorten geschieht durch die die Heizzüge 4 durchströmenden
Heizgase, die in siebartig ausgebildeten Brennerrohren 5 erzeugt werden. In Abb.
i. rechte Hälfte, sowie in Abb. d. deuten die Pfeile den Strom der Umwälzgase an,
die sich den aus den Brennern austretenden heißen Verbrennungsgasen beimischen.
Das Umwälzen wird bewirkt durch Flügelräder 6 (Abb. i und 3), durch Kanal 7 (Abb.
3 und 4.) ziehen die überflüssigen Abgase fort.
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Die im Ofen i befindlichen Schwelrahmen 8 werden nach der Schwelung
vermittels einer Krananlage auf das neben dem Ofen i an-;elegte Vorwärmfeld a abgestellt,
und zwar mmer ein aus dem Ofen kommendes Schwelrahmenpaar s neben ein mit Frischkohle
be-;chicktes Rahmenpaar f, derart, daß eine unmittelbare
Berührung
stattfindet. Das Vorwärmfeld ist zweckmäßig als Rollfeld ausgebildet. Die Schwelrahmen
bleiben so lange zusammen, bis der heiße Schwelrahmen für die Entleerung genügend
abgekühlt ist und den Hauptteil seiner Wärme an den mit frischer- Kohle gefüllten
Schwelrahmen -abgegeben hat. Zu diesem Zweck ist die Vorschubbewegung der Rollbahn
so bemessen, daß ein heißer Schwelrahmen, der auf der Auflaufseite auf die Rollbahn
aufgestellt wird, seinen Wärmeaustausch mit ,den benachbarten, neu beschickten kalten
Schwelrahmen gerade vollzogen hat, wenn er an dem Ablaufende der Rollbahn angelangt
ist. Von hier aus werden die vorgewärmten frisch beschickten Rahmen dem Schwelofen;
die abgekühlten Rahmen dem Entleerungs- und Beschickungsfeld zugeführt, das im Grundriß
in Abb. 2, im Längsschnitt- nach Linie B-B in Abb.-6 und im Ouerschnitt nach Linie
C-C in Abb. 7 bis 9 in drei verschiedenen Stellungen dargestellt ist. Gemäß Abb.
7 werden die beiden letzten am Ablaufende der Rollbahn ankommenden Rahmen 8 vom
Kran auf die Kipprahmen 13 abgesetzt, die um Achsen rq. schwenkbar sind; in der
Stellung der Abb. 8 sind sie in die waagerechte Lage übergeführt und durch Schwenkung
um die waagerechte Achse des Rahmens 13 in die Entleerungsstellung in Abb. 9 gebracht.
Der Koks entleert sich auf (las Förderband 15. In Abb. 6 sind die Rahmen wieder
nach oben gekehrt, um durch eine Füllvorrichtung io (Abb. 6) o..dgl. mit Kohle beschickt
zu werden.
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Nach erfolgter Wiederfüllung der Schwelrahmen 8 sowie Abschließen
derselben durch die Schieberplatten 12 vermittels der Zahnstangen i i erfolgt die
Senkrechtstellung derselben durch Aufwärtsschwenken der Kippvorrichtung, -von wo
aus die beiden Schwelrahmen 8 vermittels der Hängebahn 16 auf der Auflaufseite der
Rollbahn des Vorwärmfeldes 2 wieder abgestellt werden, um vorgewärmt und dann dem
Ofen zugeführt zu werden.
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Im Blatt III ist eine andere Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
die sich .auf die Herstellung von nicht geformtem Schwelkoks bezieht, und zwar zeigt
Abb. io :die Gesamtanordnung der Schwelofen-, Vorwärm-, Entleerungs- und Beschikkungsanlage
in einem Längsschnitt, Abb. i i einen teilweisen vergrößerten Längsschnitt durch
die- Retorten und Schwelgefäße; Abb. 12 einen Querschnitt durch Retorte und Schwelgefäß,
Abb. 13 in weiterer Vergrößerung ein Schwelgefäß, Abb. 14 einen zugehörigen Einzelteil,
Abb. 15 zwei Schwelgefäße in Verbindung mit der Füllvorrichtung, Abb. 16 eine Vorwärmzelle
mit eingesetztem Schwelgefäß.
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Die Verschwelung erfolgt wiederum in einem Ofen mit fest eingebauten
Retorten 18, in die in diesem Fall Schwelkästen an Stelle von Schwelrahmen, wiederum
!.n den Retortendeckeln angehängt, von oben eingeführt und nach der S.chwelung herausgehoben
werden.
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Der Verschl.uß der Schwelkästen erfolgt durch .an Zug- bzw. Druckstangen
21 befestigte dachartige Hauben 22, auf welche sich beim Schwelen die Schwelkästen
abstützen. Damit sich der Schwelkasten stets gerade auf die Haube .setzt, sind an
den durch die einzelnen Schwelkästen hindurchgeführten Zugstangen abwechselnd über
Kreuz gesetzte Leit->bzw. Führungsbleche 2o vorgesehen. Letztere dienen gleichzeitig
der besseren Wärmeübertragung an die in den Schwelkästen befindliche Kohle und gestatten
ferner ein leichtes Herausdrücken des Kokses aus den -einzelnen Schwelkästen: Diese
Trag- bzw. Druckstangen 2-1 dienen während des Schwelprozesses, Zoobei die Schwelkästen
i9 am Retortenverschlußdeckel24 aufgehängt sind, und während der Beförderung durch
den Beschickungskran als Zugmittel und beim Ausstoßen des Kokses aus den Schwelkästen
i9 als Druckmittel. Der Wärmeaustausch zwischen den aus dem Ofen herausgezogenen
geschwelten Kästen und der frischen, noch zu schwelenden Steinkohle-.erfolgt nun
bei dieser Ausführungsform dadurch, daß die heißen Schwelkästen in Vorwärmzellen
25 (Abb. io) eingestellt werden, die sich auf dem Vorwärmfeld auf einem endlosen
Band 17 bewegen, und daß der Zwischenraum zwischen den eingestellten Schwelkästen
und der sie umgebenden Vorwärmzelle mit Frischkohle aufgefüllt wird. Abb. 16 zeigt
in vergrößertem Maßstab eine solche Zelle mit eingestelltem Schwelkasten.
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Nachdem der Wärmeausgleich erfolgt ist, werden zunächst der Reihe
nach die Schwelkästen wieder aus den Vorwärmzellen herausgezogen, so daß die_vorgewärmte
Frischkohle nunmehr die Zellen nur noch zum Teil füllt (vgl. Abb. io). Dann werden
die Schwelkästen entleert und an eine Stelle gebracht, wo sie mit dem vorgewärmten
Inhalt der Zellen aufgefüllt werden. Das Ausstoßen des Kokses erfolgt in der Weise,
daß die aus den j Frischkohlenvorwärmzellen 25 des mechanischen Vorwärmfeldes 26
vermittels des Kranes 27 entnommenen Schwelkästen i9 auf der. am Ende des Kühlfeldes
26 vorgesehenen Entladestelle 3o .abgesetzt werden, und zwar i mit den einseitig
angebrachten Aufsatzleisten 29 der Schwelkästen r9 auf den zwischen zwei
Schwelkästen
angeordneten Tragbalken 31. Letzterer hat versetzte Aufsatzkanten, welche dazu dienen,
daß das außenstehende Schwel-, gefäß tiefer zu stehen kommt, als das zum Kühlfeld
hin stehende, damit die über den (vorteilhaft schwenkbar angeordneten) Rutschen
32 und 33 aus den Vorw ärmzellen -25 gleitende vorgewärmte Kohle gleichzeitig in
beide Schwelkästen gelangt. Die auf den Tragbalken 31 feststehenden Schwelkästen
i9 werden vermittels der an dem Kran 27 hängenden Ausstoßvorrichtung z8 durch Herunterdrücken
der beispielsweise angedeuteten Zahnstangen 35 und damit auch der in den Schwelkästen
befindlichen Tragstangen 2i entleert, wobei diese Arbeit durch die an der Trag-
bzw. Druckstange 21 angeschweißten Bleche 2o, welche auch gleichzeitig der besseren
Wärmeübertragung dienen, wesentlich unterstützt werden. Der ausgestoßene Koks gelangt
über eine siebartig ausgebildete Rutschfläche 36 -auf das Transportband 37. Die
Füllung der entleerten Schwelgefäße geschieht in der Weise, daß letztere durch Hochziehen
derTragstangen 21 durch die an diesen befestigte Haube 22 wieder verschlossen, die
Rutschen 32 und 33 entsprechend eingestellt «-erden und die durch Intätigkeitsetzen
des mechanischen Transportbandes 17 zuvor in der waagerecht liegenden Stellung befindliche
Ze11e25 in die schräge Entleerungsstellung25n gebracht wird, damit die darin enthaltene
trockene und vorgewärmte Kohle in die Schwelgefäße i9 gelangen kann. Um ein dichtes
Lagern der Kohle in den Schwelgefäßen zu erlangen, kann über eine an sich bekannte
Klopfvorrichtung 38 eine Erschütterung der Kästen beim Füllen derselben erfolgen.
Die beim Füllen der Schwelgefäße etwa vorbeifallende Kohle wird mittels des unter
der siebartig durchbrochenen Rutsche 36 angeordneten Förderbandes 39 zusammen mit
dem Koksabrieb zum Kohlenaufgabebunker 40 zurückgebracht. Aus letzterem gelangt
die zu schwelende Kohle über das Füllband 4.1 in die bereits mit einem mit Schwelkoks
beladenen Kasten i9 besetzte Zelle 25 des mechanischen Kühl- bzw. Vorwärmfeldes
26. Die Menge der eingefüllten Frischkohle wird mit Hilfe des Schiebers .12 eingestellt,
und -zwar entspricht die Menge dieser den heißen Schwelkasten der Zelle
25 umlagernden Frischkohle der Füllmenge eines Schwelkastens selbst. Nach
erfolgter Füllung der Schwelkästen i9 mit der vorgewärmten Kohle werden diese durch
die Krananlage 27 auf ein Transportband abgestellt und in die Nähe des Schwelofens
gebracht, von wo die Schwelkästen nach erfolgtem Aneinanderkuppeln unter sich und
an den Retortenverschlußdeckel vermittels des Ofenkranes 44 in die frei werdende
Retorte des Schwelofens gelangen. Zweckmäßig wird man einen Kran mit zwei Aufzugsvorrichtungen
anwenden, damit nach Entleerung einer Retorte durch Hochziehen des Verschlußdeckels
24 mit deren angehängten Schwelgefäßen i9 diese sofort durch die mit zu schwelender
Kohle gefüllten und ebenfalls am Verschlußdeckel2d. hängenden Schwelkasten wieder
besetzt werden. Durch das Aufhängen der Schwelkästen an den Retortenverschlußdeckei
wird ein besonders dichter Abschluß der Retorten erzielt.
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Eine weitere Abänderung des Erfindungsgedankens ist im Blatt IV und
V in den Abb. 17 bis a7 dargestellt.
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Abb. 17 stellt die Gesamtanordnung für die Verschwelung von Nüssen
im Aufriß, Abb. 18 im Grundriß dar.
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Abb. i9, 2o und 21 lassen in vergrößertem Maßstabe die Einrichtungen
zum Auf- und Einhängen, Kippen, Füllen und Entleeren der Schwelkästen für die Verschwelung
von Nüssen, Abb. -22 und -23 ebenfalls in vergrößertem Maßstabe die entsprechenden
Einrichtungen für die Herstellung von Koksformlingen in Kästen erkennen.
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Abb. 24 gibt einen senkrechten Schnitt nach Linie F-F der Abb. 17
durch zwei hintereinander angeordnete Retorten mit eingesetzten Schwelgefäßen.
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Abb. 25, 26 und 27 zeigen die Aufhängeölen der Kettenzüge in verschiedenen
Stellungen.
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Bei dieser Ausführungsform geschieht der Wärmeaustausch innerhalb
einer allseitig - bis auf eine Einfahr- und Ausfahröffnung - gei schlossenen Kammer
45 und wird durch eine Hängebahn 46, welche in Form einer Kettenfördereinrichtung
ausgebildet ist, vermittelt. Sie bewegt durch Auf- und Abwärtsführen der einzelnen
Kettenstränge die untereinanderhängenden Schwelrahmen oder Kästen 4;7, die abwechselnd
mit heißem Schwelkoks und mit kalter Frischkohle gefüllt sind, derart aneinander
vorbei, daß sie in wirksamen Wärmeaustausch durch Strahlung und Luftwirbelung treten.
Durch diese Einrichtung wird ein be- i sonders einfaches Kühlen und Vorwärmen erzielt,
da hierbei jedes vorherige Absetzen auf ein Kühl- bzw. Vorwärmfeld und die Beförderung
zu besonderen Entleerungs- und Füllstellen vermieden wird.
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Die aus dem Schwelofen48 kommenden, mit heißem Koks gefüllten Schwelgefäße
«erden in abwechselnder Reihe hintereinander so an die Kettenglieder gehängt, daß
jedem geschwelten Rahmen oder Kasten ein mit Frischkohle gefüllter Rahmen oder Kasten
und diesem wieder ein geschwelter Rahmen
öder Kasten folgt. Durch
längeres Aneinandervorbeführen der auf und ab gehenden Kettenzüge findet ohne unmittelbare
Berührung zwischen den kalten und heißen Schwelgefäßen eingenügenderWärmeaustausch
statt. Um dies zu verdeutlichen, sind die mit Schwelkoks gefüllten Gefäße mit s,
die mit Frischkohle beschickten, in die Wärmeaustauschkammer eintretenden Gefäße
mit f, die vorgewärmten, die Kammer verlassenden mit v bezeichnet. Das Füllen und
Entleeren der Schwelgefäße erfolgt auf dem Kettenförderer selbst, und zwar auf der
oberen waagerechten Förderstrecke. Die für unregelmäßigenStückkoks dienenden Schwelgefäße
47 sind in diesem Falle nach unten sich verjüngend ausgeführt und mit einem festen
Boden versehen; sie werden durch einfaches Kippen über neinentsprechendes Führungsblech
49 entleert.
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Nach Zurückkippen indie Senkrechtlage werden die Schwelgefäße durch
eine besondere Füllvorrichtung, welche über dieselben geschwenkt wird und eine entsprechende
Kohlenmenge enthält, gefüllt. Abb. i9 bis 21 zeigen Einzelheiten über die Bewegung
der Schwelgefäße. In Abb.19 und2o istdasuntere Schwelgefäß 47a, mit frischer, vorgewärmter
Kohle gefüllt, von der Kette aus der Vörwärmkamrner in diejenige Lage überführt
worden, in der es vom Kran gefaßt werden kann, um in den Ofen gehoben zu werden.
Das obere Gefäß 47b war kurz vorher, vom Kran angehoben worden und .das untere hängt
sich an das obere, indem es die Kettenöse 48 verläßt. In Abb. 21, die die leere
Kettenöse nochmals erkennen läßt, befindet sich über der Kettenrolle ein drittes
Schwelgefäß 47" das aber mit abgekühltem Koks gefüllt ist und nun entleert und frisch
beschickt werden muß. Durch die Führungsbahn 49 ist es -in die dargestellte waagerechte
Lage gebracht worden und wird aus dieser (durch eine nicht dargesttllte Vorrichtung)
weiter in der Pfeilrichtung in die strichpunktierte Lage gekippt, wobei sein Inhalt
sich auf das Förderband So entleert. Bei Weiterbewegung kommt es nach Zurückschwenken
in die Hängelage unter den Füller 5 i ; dies ist, wie im Grundriß Abb. i8 erkennbar,
ein .um eine senkrechte Achse schwingender Trog, der in der zur Seite geschwenkten
Lage (Abb. 18) vom Bunker aus gefüllt wird, in eingeschwenkter Lage (Abb.2i) sich
in das Schwelgefäß entleert, das nun mit f. bezeichnet ist. Zwischen diesem und
dem kurz zuvor` gefüllten, schon auf dem absteigenden Kettenstrang befindlichen,
ebenfalls mit f bezeichneten Gefäß setzt nun aber der Kran ein frisch geschweltes
heißes Gefäß s ab, das mit den benachbarten Gefäßen f nun in Wärmeaustausch kommen
soll. Beim Schwelen von Formkoks werden an Stelle solcher Schwelgefäße wiederum
mit Schieber einstellbare Schwelrahmen, wie diese im Blatt I und II dargestellt
waren, verwendet; im übrigen erfolgt das Anhängen und Transportieren durch den Kettentrieb
in der oben beschriebenen Weise. Wie in diesem Fall die Entleerung und Füllung vor
sich geht, ist aus den Abb. 22 und 23 zu entnehmen. Nach erfolgter Flachlage des
Schwelrahmens 47a (Abb. 22) auf dem oberen waagerechten Teil der Kette wird der
Schieber 52 des Schwelrahmens durch Seitwärtsziehen (also senkrecht zur Papierebene)
entfernt und der Schwelrahmen zum Herausfallen des Formkokses um i8o° geschwenkt
(Abb.23). Nach erfolgter Rücklage in die Anfangsstellung erfolgt die Füllung mit
Frischkohle und das Verschließen der Rahmen durch Wiederaufbringen der Schieber..
Hiernach kommt der Rahmen in die Hängelage und wandert alsdann, wie beschrieben,
in Zwischenstellung zwischen heißen Rahmen s durch den Vorwärmraum.
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Für das Abheben und Anhängen der Schwelgefäße sind zwei Kran- bzw.
Aufzugsanlagen vorgesehen. Während vermittels des einen dem Ofen am nächsten liegenden
Kranes 53 (Abb. 17) das Abheben der mit frischer vorgewärmter Kohle gefüllten Schwelgefäße
z, von der Kette erfolgt, werden die aus den Ofen entnommenen heißen Gefäßes mit
Hilfe des zweiten Kranes 54 in die Aufhängeösen des Kettenförderers gehängt. Das
Abnehmen und Aufhängen der Schwelgefäße erfolgt in geregelter Zeitfolge, derart,
daß an Stelle des abgehängten Schwelgefäßes auf der einen Seite ein Schwelgefäß
auf der anderen Seite angehängt wird und daß das jedesmal dazwischenhängende bzw.
-liegende Schwelgefäß vom Schwelkoks entleert und mit Frischkohle gefüllt wird.
(Die in Abb. 17 über dem Ofen gezeichneten Kräne stellen nur andere Stellungen der
Kräne 53 und 54, nicht weitere Kräne dar.) Damit die seitlich an den Schwelgefäßen
47 angebrachten Zapfen 55 beim Übergang auf die untere W aagerechtführung des Kettenförderers
nicht aus den Aufhängeösen der Kettenglieder gleiten können, sind die Aufhängeösen
mit zwei Rasten versehen, wovon die eine Rast einen solchen Vorsprung erhält, daß
die Aufhängezapfen der Schwelgefäße bei der unteren Waagerechtführung der Kettenstränge
sich auf die durch den Vorsprung gebildete Rast auflegen und erst beim Übergang
vom waagerechten zum aufwärts ziehenden Strang in die andere Rast gleiten.
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In Abb. 25 ist die Aufhängeöse 48 und der von dieser getragene Zapfen
55 (der Tragzapfen ist durch den schraffierten. Kreis angedeutet
)
des Schwelgefäßes 47 beim abwärts ziehenden, in Abb. -26 beim waagerecht geführten
und in Abb. 27 beim aufwärts ziehenden Kettenstrang vergrößert .dargestellt.
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Um den Wärmeübergang von den heißen Schwelgefäßen auf die vorzuwärmenden
zu beschleunigen, können inerte Gase, wie z. B. die Abgase des Ofens, durch die
senkrechten Schächte des Kettenförderers geleitet werden.
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Damit eine möglichst große Leistung je Ofeneinheit erzielt wird, können
in der Querrichtung des Ofens zwei Retorten nebeneinander angeordnet sein, wie dieses
aus dem Grundriß der Abb. 18 und dem Ouerschnitt der Abb. 24 ersichtlich ist. Die
Beheizung eines derartigen Ofens erfolgt in der gleichen wie bei den vorhergehenden
Ausführungen beschriebenen Weise, nur mit dem Unterschied, daß für jede Retorte
ein aufsteigender und abfallender Heizgasstrom gemäß der punktierten Pfeile in Abb.
24 vorgesehen ist. Ferner wird jede Retorte von der Kopfseite aus von der für jeden
Heizgaszug vorgesehenen Brennstelle beheizt. Die Anordnung eines Umwälzflügelrades
für mehrere Brennstellen ist auch bei dieser Anordnung vorgesehen.