-
Verfahren und Vorrichtung zur Destillation von Kohle und ähnlichem
Gut Die Erfindung bezieht sich sowohl auf ein Verfahren wie auf eine Vorrichtung
zur Destillation von Kohle und ähnlichem Gut. Bei der Erfindung kann die Destillation
stetig erfolgen, indem das zu destillierende Gut in Behälter durch eine senkrechte
Retorte kontinuierlich hindurchgeführt wird.
-
Erfindungsgemäß wird das Verfahren derart durchgeführt, daß die Behälter
stetig auf einem endlosen Weg wandern. Dabei werden die Behälter, die dabei aufeinander
ruhen, abwärts durch die Retorte geführt. Vom unteren Ende der Retorte werden die
Behälter einzeln oder in kleiner Anzahl entnommen, durch Umkippung entleert und
danach wieder in die aufrechte Lage gebracht, um nach erneuter Füllung wieder in
die Retorte oben eingeführt zu werden.
-
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßige
Vorrichtung kann nach dem weiteren Gegenstand der Erfindung insbesondere mit einer
Absenkvorrichtung versehen sein, die zur Steuerung der Abwärtsbewegung der gefüllten
Behälter dient, die das Gewicht der Säule der gefüllten Behälter aufnimmt und außerdem
mit besonderen Vorrichtungen versehen ist, um die Behälter in der erforderlichen
Anzahl zur Entladung freizugeben.
-
Die Absenkvorrichtung besitzt eine Mehrzahl von Trägern, die die in
der Retorte befindlichen Behälter tragen und jeweils einen oder mehrere dieser Behälter
freigeben. Diese Träger werden selbst von endlosen Ketten getragen, die über Kettenräder
verlaufen. Durch entsprechende Anordnung des Weges kann man sicherstellen, daß die
Säule der Behälter von den Trägern getragen wird und daß beim Durchgang der Ketten
an den untersten Kettenrädern der unterste Behälter vom Gewicht
der
Behältersäule entlastet ist, so daß er dann frei ist und daher von seinen Trägern
gelöst werden kann.
-
Die Träger können auch von einem großen Rad getragen werden, das derart
zu der Retorte steht, daß die Träger, bis sie auf die untere Seite des Rades geführt
werden, erst das Gewicht der Trägersäule aufnehmen können und dann den untersten
Behälter vom Gewicht der Säule entlasten können. Statt dessen kann man andere Anordnungen
benutzen, die denselben Zweck erfüllen.
-
Wenn die gefüllten Behälter von der Absenkvorrichtung freigegeben
sind, können sie zwecks Entleerung der Verkokungsrückstände umgekippt und dann von
einem Aufzug erfaßt werden, durch den sie auf einem Weg außerhalb der Retorte zum
oberen Ende der Retorte zu einer Fülleinrichtung geführt werden, der die Behälter
wieder mit Kohle füllt.
-
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Aufzuges kann größer als die der Absenkvorrichtung
sein.
-
Nach einem weiteren Gegenstand der Erfindung können die Behälter in
die Retorte eingeführt und aus dieser mittels ventilartiger Austragevorrichtungen
ausgetragen werden. Die Vorrichtungen sind als Trommel ausgeführt und weisen mehrere
Querräume von einer solchen Form auf, daß sie einen oder mehrere Behälter aufnehmen
können. Die Anordnung solcher Räume nimmt zweckmäßig auf die Lage der Öffnungen
des Ventilgehäuses Rücksicht.
-
Die Behälter werden durch ein Meßgerät aus einem Vorratsbunker gefüllt;
Bewegungen der Eintrage- oder Austragevorrichtung der Retorte und der Vorratsbunker
sowie die Bewegungen des Meßgefäßes können durch einen Mechanismus bewirkt werden,
der die erforderliche Zusammenarbeit dieser Teile sicherstellt. So kann ein solcher
Mechanismus einen oder mehrere Sperrklinken oder -arme umfassen, die fest an einer
drehbaren Spindel angebracht sind. Diese werden zu einer hin und her gehenden (schwingenden)
Bewegung der Spindel mit Hilfe zweier Knaggen angetrieben, die entweder kontinuierlich
oder intermittierend in entgegengesetzten Richtungen zur Drehung gebracht werden
und in bezug auf die Sperrklinke(n) so angeordnet sind, daß sie abwechselnd die
Spindel in umgekehrten Richtungen bewegen, wobei die Spindel die entsprechende Eintragevorrichtung
entweder unmittelbar oder über ein Getriebe betätigt.
-
Ein solcher Antriebsmechanismus kann für jedes einzelne der Ein- oder
Austragevorrichtung vorgesehen werden. Es kann aber auch ein einziger Knaggen- oder
Sperrklinkenmechanismus zum Antrieb aller dieser Teile dienen, indem die Betätigungsspindeln
verschiedener der Teile mit der ersten Spindel durch Zahngetriebe oder einen Klinkenmechanismus
verbunden werden.
-
Die Behälter können an der Einfüllstelle durch geeignete Verzögerungselemente
aufgehalten werden, so daß sie ohne Stoß ankommen.
-
Der Behälter kann in der Füllage so bewegt werden, daß seine Einschüttöffnung
mit der Entladungsöffnung einer festen Einfüllrutschbahn zusammenfällt. Hierzu kann
ein Führungsglied dienen, das auf Zapfen gelagert ist und zu einer intermittierenden
hin und her gehenden Bewegung gebracht wird.
-
Das Kohlegut kann in dem Vorratsbunker vorgeheizt werden, indem durch
den Bunker Abgase oder geheizte Luft hindurchgeführt werden.
-
Der Ofen besteht aus einer Mehrzahl getrennter Heizungsräume, die
längs der Retorte angeordnet sind.
-
Die Verbrennungsluft wird in den Ofen durch Züge eingeführt, die parallel
mit und in großer Nähe zu den Heizzügen verlaufen. In Lagen, in denen die Verbrennung
stattfindet, können die Luftzüge so ausgeführt sein, daß sie den Zutritt von Luft
zu diesen Verbrennungsräumen gestatten.
-
Die Erfindung wird in den Zeichnungen in beispielsweisen Ausführungsformen
erläutert.
-
Fig. i zeigt eine Seitenansicht einer vollständigen Anlage, Fig. 2
einen Querschnitt des Triebwerkes unter der Retorte in vergrößertem Maßstab; Fig.
3 ist ein Querschnitt des Gehäuses der Absenkvorrichtung; Fig. 4 und 5 sind ein
Längs- und ein Querschnitt des Ventilgehäuses und Ventile mit einem Behälter darin;
Fig. 6 ist eine Darstellung des Mechanismus am oberen Ende der Retorte; Fig. 7 zeigt
die in Fig. 6 dargestellten Teile in einer Ansicht im rechten Winkel dazu; Fig.
8 und 9 sind Zeichnungen einer Fassung für die Retorte im rechten Winkel zueinander;
Fig. io ist ein Grundriß- von Fig. 8 nach der Linie io-io, Fig. i i ein Grundriß
von Fig. 9 nach der Linie i i-i i.
-
In den Zeichnungen ist innerhalb des Gitterrahmens i das Mauerwerk
2 für eine senkrechte Retorte 3 errichtet. Die Retorte 3 umfaßt eine Reihe Abteilungen
aus hohlen, an dem Ende offenen Metallteilen mit länglichem Querschnitt und Enden
von kreisförmiger oder ähnlicher Krümmung, die an jedem Ende mit einem Flansch versehen
sind. Mit dem unteren Ende 4 ruht die Retorte auf dem waagerechten Teil des Metallrahmens
i, so daß eine freie Wärmeausdehnung nach oben möglich ist.
-
Die Seitenwände der Retorte werden vorteilhaft aus Anstoßstreifen
5 (Fig. 2) gebildet, durch die die Behälter durch die Retorte geführt werden können.
6 ist eine Einlaßeinrichtung für die Behälter mit einem Gasabzug 7.
-
Der Ofen ist so eingerichtet, daß er eine geeignete Höchsttemperatur
liefern kann, z. B. 65o°' C. Die Temperatur kann vom Kopf bis zum Boden der Retorte
gleichförmig sein, oder es können verschiedene Temperaturen an verschiedenen Stellen
der Retorte aufrechterhalten werden.
-
Die Behälter 8 (Fig. 4 und 5) können von solcher Größe oder Fläche
sein, daß sie einen entsprechenden Spielraum in der Retorte lassen und besitzen
eine leicht nach beiden Richtungen gegen das Ende des Behälters verjüngte Gestalt.
Sie werden vorteilhaft
mit einer Längsöffnung versehen, die durch
einen falschen. Boden 9 geschlossen ist, der hervorstehende, zur Handhabung dienende
Stifte io trägt. An jedem Ende des Behälters befindet sich ein Metallteil i i mit
einer Rippe 12 und am Ende einem Schuh 13. Anschlagstreifen 14 erstrecken sich längs
der oberen Ränder der Behälter. Jeder Teil i i ist an einer nicht an seinem Ende
gelegenen Stelle mit einem nach außen herausragenden Zapfen 15 versehen. Querversteifungsglieder
16 werden an die Teile i i angeschweißt oder in anderer Weise sicher befestigt.
Diese sind ihrerseits mit dem Behälter vorzugsweise verschweißt.
-
Die Absenkvorrichtung befindet sich unterhalb des Ofenmauerwerkes
in einem Gehäuse 17 (Fig. 2 und 3). Diese enthält zwei seitliche Abteile 18, die
durch quer verlaufende hohle Verbindungsrohre i9 verbunden und an den Seiten 20
offen sind. Das Gehäuse 17 wird durch Flansche an den Öffnungen 20 mit einem Flansch
22 des unteren Fortsatzes 21 der Retorte verbunden. Diese Fläche 22 des Fortsatzes
21 ist mit Längsöffnungen a3 versehen, die mit den Öffnungen an den Seiten 2o des
Gehäuses 17 übereinstimmen. Der Fortsatz 21 hat eine Kühl-oder Heizhülle an den
verbleibenden Seiten. Die Seitenwände sind mit Führungen 24 versehen für die Zapfen
15 der Behälter B.
-
Die Abteile 18 erhalten zwei Paare Kettenräder 25 zur Führung der
endlosen Ketten 26, die eine Reihe im Abstand befindlicher Arme 27 tragen zum Eingriff
mit den Zapfen 15 der Behälter B. Die Kettenräder 25 werden so angeordnet, daß die
Arme 27 der betreffenden Ketten einem Weg folgen müssen, der im spitzen Winkel zu
der Ebene der Führungen 24 verläuft, so daß die Arme 27 bei der Abwärtsbewegung
in den Weg der Behälter innerhalb des Retortenfortsatzes eingreifen.
-
Die Tragevorrichtungen 28 der Spindeln 29 für die Kettenräder 25 werden
auf Trägergliedern 30 getragen, die so gestaltet sind, daß die Neigung des Wagens
der endlosen Ketten 26 in bezug auf die Führungen 24 geändert werden kann, während
in der Lage, in der die Arme 27 der endlosen Ketten 26 das Gewicht der Säule der
Behälter 8 innerhalb der Retorte aufzunehmen haben, die Ketten 26 gegen den Druck
der Arme durch geeignete Bremsstangen 31 getragen werden, die auch einstellbar angeordnet
sein können.
-
Die Arme 27 sind so ausgeführt, daß sie unter die Zapfen 15 der Behälter
8 hindurchgehen innerhalb der unteren Fortsetzung der Retorte, das Gewicht der Säule
aufnehmen und bei Fortsetzung der Bewegung der Ketten um die unteren Kettenräder
25 wegen des wachsenden Abstandes zwischen den Armen, der eine Folge der Krümmung
der Ketten ist, den untersten Behälter 8 von dem Gewicht der Säule der Behälter
entlasten und im selben Zeitpunkt ihn von den Armen 27 freigeben, so daß sie infolge
der Schwerkraft in das Austrittsventil fallen.
-
Die ventilartigen Einführungsvorrichtungen für die Behälter 8 sind
im wesentlichen ähnlich ausgeführt wie die Austragevorrichtungen (Fig. 2, 4 und
5). Sie besitzen Zylindergehäuse 32, die Endplatten 33 und 34 aufweisen, von denen
eine, 33, in der Mitte mit einer zylindrischen Einbuchtung zur Aufnahme einer stumpfen
Spindel 36 an eine Seite des Ventils 37 versehen ist, während die andere
Deckplatte 34 eine Stopfbuchse 38 zum Durchtritt der Spindel 39 des Ventils 5o zwecks
übertragung einer Bewegung besitzt. Das Gehäuse 32 des Ventils hat zwei Öffnungen
40, 41, vorteilhaft in der Gegend der beiden Enden eines Durchmessers. Die Ventiltrommel
37 besitzt einen längs sich erstreckenden hindurch verlaufenden Raum q.2 zur Aufnahme
eines Einzelbehälters B. Bei der Hinundherbewegung der Trommel 37 wird der
Raum 42 in Übereinstimmung abwechselnd mit der Einlaßöffnung 40 und der Austrittsöffnung
41 des Gehäuses versehen. Daher kann, wenn der Raum 42 in Übereinstimmung liegt
mit der Einlaßöffnung 40 (Fig. 5), der Behälter 8 infolge seiner Schwere in das
Ventil 37 eintreten, während das Gehäuse am Ausgang 41 geschlossen ist; wenn dagegen
das Ventil seine hin und her gehende Bewegung so ausgeführt hat, daß die Öffnung
4o des Gehäuses geschlossen ist und der Raum 42 innerhalb des Ventils in Übereinstimmung
mit der Austrittsöffnung 41 des Gehäuseventils gebracht ist, ist die Eintrittsöffnung
40 geschlossen. Nun kann der Behälter 8 innerhalb des Ventils aus diesem heraustreten.
-
Bei 43 springt die Wand des Ventilgehäuses 32 etwas zurück und bildet
daher eine Art Bett für den eintretenden Behälter. Da die Oberfläche von der Ventilwand
zurücktritt, würde eine Beschädigung der Oberfläche der Ventilwand an dieser Stelle
infolge des Auftreffens des Behälters den gasdichten Abschluß des Ventils nicht
beeinträchtigen. Diese Einbuchtung kann mit geeignetem weichem Metall ausgestrichen
werden, um den Stoß des Behälters aufzuhalten.
-
Das Austrittsventil am unteren Ende des Fortsatzes 2i der Retorte
ist so ausgeführt, daß es den Behälter 8 in das Gehäuse 44 (Fig. i und 2) entleert,
das an den beiden Wänden mit Führungen 45 für die Zapfen 15 der Behälter 8 versehen
ist. Durch diese werden die Behälter in eine Lage unterhalb der untersten Kettenräder
46 der endlosen Ketten 47 des Kettentransportes gebracht, durch den die entleerten
Behälter 8 zum oberen Ende der Retorte geschafft werden. Diese Kettentransporteinrichtung
ist mit Armen 48 versehen. Weil die Ketten 47 mit größerer Geschwindigkeit angetrieben
werden als die Ketten 26, befinden sich diese Arme 48 in größeren Abständen als
die Arme 27. Wenn die Behälter 8 unterhalb der Kettenräder 46 hindurchgehen, werden
sie von den Armen 48 erfaßt und um das Kettenrad herumgeführt, während ihre Zapfen
15 noch in die Führungen 45 eingreifen. Sie werden daher über einer Entleerungsöffnung
49 umgekippt, durch die ihr Inhalt in ein geeignetes Gefäß gebracht werden kann.
Die Führungen können so ausgeführt sein, daß ein Teil entfernt oder gelenkig angebracht
sein kann, so daß auf Wunsch ein oder mehrere Behälter herausgenommen oder eingefügt
werden können.
Die leeren Behälter 8 werden durch die Transportvorrichtung
47 angehoben, so daß sie um die Kettenräder 5o herumlaufen und schließlich unterhalb
einer Zuführungsrutschbahn 51 eintreffen. Die Ketten q.7 werden nach dem Durchgang
über die oberen Kettenräder 5o nach unten geführt über unbenutzte Kettenglieder
zu den unteren Kettenrädern 46.
-
Die feste Einfüllrutsche 51 befindet sich vor dem Gehäuse des Einlaßventils
in einem Abstand entsprechend der Tiefe des Behälters B. Ein Meßbehälter 55 von
wohlbestimmter Größe wird unterhalb eines Vorratsbunkers 54. angeordnet. Damit der
kohlenstoffhaltige Stoff in dem Vorratsbunker vorgeheizt werden kann, sind die Wände
des Bunkers mit einer Umkleidung versehen. Von dem Zug für die Abgase des Ofens
erstreckt sich eine Führung 56 in den oberen Teil der Bunkerumkleidung, die Verteiler
für eine gewundene Führung der Gase enthalten kann. Nahe der Austrittsöf"tnung des
Bunkers befindet sich auf der entgegengesetzten Seite ein Rohr 57, das zu der Saugseite
des Zentrifugalexhaustors 58 führt. Die andere Seite des Exhaustors ist mit einem
Rohr 59 verbunden, das sich aufwärts erstreckt zur Herausführung der Gase in die
freie Außenluft und sich vorteilhaft auch nach unten erstreckt in den Ofenaufsatz,
so daß durch geeignete Betätigung eines Ventils die durch die Bunkerumkleidung gesaugten
Gase je nach Wunsch entweder in die freie Außenluft entleert werden oder zum Ofen
zurückkehren können. Ähnlich kann das Rohr 56 mit einem Abzweigrohr 6o versehen
sein, das direkt zu der Saugseite des Exhaustors führt, so daß die Beschickung der
Bunkerumkleidung mit Gasen auf Wunsch durch Betätigung geeigneter Ventile unterbrochen
werden kann.
-
Der Bunker 5.4 und das Meßgefäß 55 werden mit Ventilen 61 bzw. 62
versehen, die hin und her bewegt werden können und die in geeigneter Weise in Beziehung
zu dem Retorteneinlaßventil37 betätigt werden können.
-
Wenn das Meßgefäß 55 mit kohlenstoffhaltigen Stoffen gespeist wird,
wird der Bunkerauslaß so lange in der Öffnungsstellung gehalten, bis der in das
Meßgefäß eingeführte Stoff zur Ruhe gekommen ist. Damit die im Meßgefäß eingeführte
Menge richtig eingestellt werden kann, wird dieses vorteilhaft vom Bunker mit Hilfe
einstellbarer Bolzen 63 getragen.
-
Zum Antrieb des Retorteneinlaßventils 37 dienen zwei Zahnräder 6.4,
65, die an ihren Seitenflächen im einen Fall einen Bolzen 66 und im anderen Fall
eine unterbrochene Knaggenfläche 67 für die hin und her gehende Bewegung der Spindel
39 des Ventils 32 tragen. Diese Bewegung erfolgt mit Hilfe zweier fester Sperrklinken
68 bzw. 69 in entgegengesetzten Richtungen. Der Antrieb der Zahnräder wird durch
einen Antriebsschaft 7o vorgenommen, der mit zwei Antriebsrädern 71, 72 von gleichem
Durchmesser versehen ist, von denen das eine direkt im Eingriff mit dem Zahnrad
65 steht und das andere seitlich gegen das Zahnrad 64. versetzt ist und in ein unbenutztes
Rad 73 auf einer Gegenspindel 74 eingreift, das so breit ist, daß es sowohl in das
gegenüberliegende Antriebsrad 32 wie in das Zahnrad oder die Knagge 6q., die den
Bolzen 66 trägt, einzugreifen vermag. Eine Welle 74 ist am Anfang der Knaggenoberfläche
angeordr_et, so daß die Sperrklinke 69 bequem die Knaggenoberfläche erreichen kann.
Ähnliche Sperrklinken und entgegengesetzt drehbare Zahnräder sind in bezug auf die
Ventile des Bunkers und des Meßgefäßes angeordnet und auch für die Austragevorrichtung
der Retorte.
-
Ein Elektromotor treibt durch ein Schneckenreduktionsgetriebe 75 eine
Zwischenspindel 76, die durch ein konisches Räderwerk 77 das Antriebsrad 78 antreibt,
um ein Antriebsrad 79 auf der Spindel der Kettenräder 5o zur Drehung zu bringen.
Die Zwischenspindel 76 dient auch durch das konische Räderwerk 8o zum Antrieb einer
Spindel 81 für die Transmission des Antriebes auf die Räder 25 der Absenkvorrichtung
und des Antriebsmechanismus der Austragevorrichtung für die Behälter B. Statt dessen
kann ein besonderer Antriebsmotor am unteren Ende der Retorte angeordnet sein und
der senkrechte Schaft fehlen. Die Zwischenspindel 76 dient durch das Konusräderwerk
22 zum Antrieb einer Spindel 83, um ein Kettenrad 84 zu tragen, das durch eine endlose
Kette 85 an das entsprechende Kettenrad 86 auf der Antriebsspindel 70 für den Mechanismus,
durch den das Retorteneinlaßventil zur Hinundherbewegung gebracht wird, angeklinkt
ist. Um die nach oben gerichtete Ausdehnung der Retorte zu kompensieren, wird ein
unbenutztes Kettenrad 87 auf einem Gelenk 68 aufgehängt, das durch einen Zapfen
mit dem Rahmen i verbunden ist und der Wirkung eines Gewichtes 89 unterliegt, das
das aufgehängte Kettenrad 87 von den Kettenrädern 8.4, 86 wegzuziehen und so den
Spielraum der Kette 85 aufzunehmen versucht. Die Spindel 83 trägt auch die Antriebsräder
für den Knaggenmechanismus des Ventils 62 für das Meßgefäß. Die Spindel 9o, auf
der die erwähnten Zahnräder und Knaggen angebracht sind, ist durch ein Antriebsgetriebe
9i mit einer Gegenspindel 9.2 verbunden, die durch das Antriebsgetriebe 93 mit der
Antriebsspindel 9¢ des Knaggenmechanismus verbunden ist, der die Sperrklinken des
Ventils 61 des Vorratsbunkers betätigt.
-
Sperrungen können vorgesehen sein, um die Bewegung der Sperrklinken
in der Richtung zu begrenzen, in der sie durch die betreffenden Knaggen angetrieben
werden.
-
Zweckmäßig werden Mittel vorgesehen, um die Bewegung der Behälter
zu verzögern und einen Stoß bei ihrer Ankunft auf der Tragefläche des Retorteneinlaßventils
37 zu vermeiden. So wird ein plattenähnliches, federndes Verzögerungsglied 95 im
Außenteil der Führungen befestigt, ein mit Zapfen versehenes Verzögerungsglied 96
wird auf der Oberseite der Hauptführung angebracht und erstreckt sich zur Unterseite
der Hauptführung. Es ist durch Gelenke 97 mit Armen verbunden, die auf der Spindel
98 befestigt sind, die auch einen
festen Arm oder Arme trägt, die
mit Gelenken 97' mit ähnlichen Armen auf einer Spindel 99 verbunden sind. Diese
Spindel hat einen Arm oder Arme ioo, die in den Weg der Träger .48 der Hauptketten
hereinzuragen vermögen, oder Zähne ioö , die von dem oberen Hauptkettenrand oder
-rädern 5o getragen werden, so daß bei der Drehung der Spindel 99 das Verzögerungsglied
96 bewegt wird, und der Behälter 8, der hier hinein eingreift, in die Füllstellung
übergehen kann. Auf die Spindel 99 wirkt eine Feder oder ein Gewicht derart, daß
das mit Zapfen versehene Verzögerungsglied die Arbeitsstellung aufrechtzuerhalten
sucht. Ein Klappenglied io2, auf dem die Behälter ruhen, wenn sie am Eintrag eintreffen,
ist auf Zapfen quer zu dem Weg der Behälter angebracht und ist ferner durch geeignete
Gelenkglieder an die Aufhängearme io4. angelenkt, die feste, gezapfte Punkte auf
dem Rahmen haben. Diese Gelenkglieder dienen dazu, Walzen 105 zu tragen,
die auf drehbaren Knaggen io6 ruhen, die dem Klappenglied io2 eine intermittierende
hin und her gehende, zeitlich auf die Ankunft des Behälters abgepaßte Bewegung geben.
-
Auf die Fläche des Ventils 37 gelangen die Behälter, um die erforderliche
Anordnung ihrer Öffnungen unter der Zufuhrebene 51 zu sichern. Die Knaggen io6 können
auf der Gegenspindel 92 vorgesehen sein, und das Klappenglied 102 ist vorteilhaft
angeordnet, so daß es auf den Behälter mit einer gewissen Federspannung einwirkt.
Zu diesem Zweck ist eine federnde Verbindung vorgesehen. Diese mag eine teleskopische
Federbüchse 107 auf der Verbindungsstange umfassen, die aus zwei Teilen besteht,
wobei die Feder als Verbindung zwischen beiden Teilen dient. Das Klappenglied kann
auch unter der Wirkung eines Gewichtes stehen, das es in die normale Stellung zu
bringen strebt.
-
Vorteilhaft ist im Klappenglied nahe der Stellung, in der die Öffnung
des Behälters in Ruhe kommt, ein Schlitz oder Schlitze angebracht, durch den jeglicher
Überschuß oder Überfluß an Füllung von dem Behälter auf eine Rutschebene oder einen
Gleitweg gelangen kann.
-
Die Lage des Behälters unter der Zufuhrebene ist vorteilhaft durch
Puffer oder Sperrungen bestimmt, die einstellbar sind. Zweckmäßig ordnet man die
Sperrungen so an, daß der Behälter mit seiner öffnung ein klein wenig aus der Öffnung
der Gleitbahn heraus in der Richtung verschoben ist, in der das kohlenstoffhaltige
Gut aus der Zufuhrgleitbahn heraus zu gelangen strebt.
-
Der Bunker 54. kann von einem höheren Bunker 52 mit geeigneten Mitteln
gespeist werden, z, B. mittels eines Aufzuges 53. Bei dem Betrieb der Anlage ist
es in der Behandlung der Kohle vorteilhaft, die Behälter 8 mit verkokbarer Kohle
zu füllen und auf der Oberfläche der Füllung eine Schicht unverkokbarer Kohle aufzubringen.
Auf diese Weise verhindert man ein durch Aufblähen der Kohle eintretendes Überlaufen
der Füllung. Hierzu kann ein besonderer Vorratsbunker vorgesehen werden, der über
die v erkokbare Kohle, bevor oder nachdem sie in den Behälter gelangt, eine geeignete
Menge nicht verkokbarer Kohle abgibt.
-
Der Ofen 2 besitzt eine zentral angeordnete senkrechte Retortenkammer
h und seitlich Heizkammern i
mit waagerechten Heizzügen, die durch
waagerechte Zwischenwände gebildet werden, um als eine Art Unterbrechung zu dienen
und die Wände der Durchgänge zu verbinden. Die Heizwände besitzen ziemlich geringe
Dicke und bestehen aus Tafelziegeln il, die durch Nase und Nut verbunden sind.
-
In geeigneten Zwischenräumen sind die Heizkammern längs einer Seite
mit Brennern k für den Zutritt von Heizgasen versehen. Diese Brenner k werden durch
das gemeinsame Ventil k1 gespeist. Auf der entgegengesetzten Seite befinden sich
Luftkanäle, die sich in paralleler Richtung zu den Heizkammern erstrecken und Luft
aus geeigneten Eintrittsöffnungen h am unteren Ende erhalten. An den Stellen der
Brenner sind waagerechte Luftkanäle 12 vorgesehen, die sich von den senkrechten
Kanälen i um die Außenseite der Heizkammerdurchgänge erstrecken und dazu dienen,
Luft dem entsprechenden Brenner k zuzuleiten. An diesen Stellen erstrecken sich
in das Ofeninnere Öffnungen 13, die mit entfernbaren Stöpseln verschlossen
sind, so daß die Verbrennung der Gase erfolgen kann, die durch die Brenner eintreten.
-
Die Heizabgase verlassen die Retortenkammer m am oberen Ende bei ml
durch ein Austrittsrohr 5o. Sie können auch die Verbrennungsluft rekuperativ vorwärmen.
-
Es können Durchgänge m2 angeordnet werden, die von Zugklappen beeinflußt
sind und dazu dienen, eine Zufuhr verbrauchter Gase für die Wiederin-Umlaufsetzung
in den Verbrennungsdurchgängen zu bewirken. Solche Durchlässe können eine Zufuhr
von Abgasen aus dem Ofeninnern erhalten, z. B. von dem Rohr 59 oder von den Abzugszügen,
mit Hilfe von Nebendurchgängen, die von Zugklappen beeinflußt werden können, um
die Menge der Abgase zu bestimmen, die direkt in die Heizkammern wieder eingeführt
werden soll.
-
Die Wirkung der Zugklappen wird mittels öffnungen ms kontrolliert,
die sich auf das Ofeninnere erstrecken und durch entfernbare Verschlüsse geschlossen
sind.
-
Die Innenseiten des Ofens bestehen vorteilhaft aus schwer schmelzbarem
Mauerwerk n, das von isolierendem Mauerwerk n1 umgeben ist. Letzteres wird von einer
äußeren Mauer m2 von roten Ziegeln eingeschlossen.
-
Wie in Fig. i dargestellt, kann die Bewegung der Behälter in der Einfüllstellung
derart, daß sie mit einer festen Zufuhrebene im Einklang stehen, durch die Anordnung
vermieden werden, indem das Material von dem Meßgefäß in einer mit Gelenk angebrachten
Gleitebene zugeführt wird, die man aus einer Stellung unterhalb des Meßgefäßes in
einer Stellung schwingen läßt, in der der Inhalt in die leeren Behälter 8 eingeführt
werden kann und die dann auf der Oberfläche des Eintrageventils 37 bleiben.
Anstatt
eines gemeinsamen Antriebsmechanismus für die bewegenden Teile können die Antriebe
unabhängig voneinander vorgesehen werden. Diese Antriebe können synchronisiert werden.
Der Ofen 2 kann für eine Mehrzahl Retorten eingerichtet werden, und die Retorte
kann zur Betätigung einer Mehrzahl von Behälterlinien eingerichtet werden.
-
Damit die Behälter den Kettenaufzug nicht verpassen, kann noch ein
Sternrad oder eine andere Einrichtung in einer Stellung unmittelbar vor der angeordnet
sein, in der die Entleerungsöffnung vorgesehen ist.
-
In gewissen Fällen mag es wünschenswert sein, die Destillationsgase
am unteren Ende der Retorte abzuziehen, wie in gestrichelten Linien in Fig. 2 dargestellt
ist.
-
Die Knaggen, die dazu dienen, die einzelnen Teile zu bewegen, können
so ausgeführt sein, daß sie tatsächlich die Bewegungen in vollem Umfang bewirken,
oder sie können eine Form haben, daß sie die Bewegung in einer Richtung bewirken
gegenüber einer Gegenkraft, die entweder durch Federn oder Gewicht ausgeübt wird.
-
Eine vorzugsweise Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht zusammenfassend darin, daß in einer senkrechten
Ofenkammer eine oder mehrere ebenfalls senkrechte Metallretorten eingebaut sind,
durch die die Behälter 8 abwärts geführt werden und die Metallretorte durch die
Strahlungswärme der heißen Ofeninnenwände beheizt wird.