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Einstellvorrichtung für Rundfunkempfangsgeräte Einstellvorrichtungen
für Rundfunkempfangsgeräte, bei denen die Abstimmung durch Drehen eines um die Schallöffnung
angeordneten Einstellringes erfolgt, sind bekannt. Da hierzu beide Hände, die obendrein
öfters nachgreifen müssen, benötigt werden, ist diese Art des Einstellens umständlich
und langsam.
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Ebenfalls bekannt ist eine Einstellvorrichtung, bei der ein Kurbelarm
vorgesehen ist, an dessen Hebel senkrecht zu seiner Be-,vegungsrichtung ein Stift
gelagert ist, dessen eines Ende einen kleinen Griff trägt und der weiterhin so ausgebildet
ist, daß beim Loslassen des Griffes nach dem Einstellen auf einen Sender der Stift
durch Federkraft in eine der Rasten hineingedrückt wird, die in auf einer Kreisbogenführung
sitzende und mit dem Namen des zugehörigen Senders versehene Einstellklötze eingearbeitet
sind. Da letztere so. viel Platz einnehmen, daP, selbst bei ihrer Anordnung um die
Schallöffnung herum, sich nur für einen kleinen Teil der vom Empfänger gebrachten
Sender Einstellklötze unterbringen lassen, ist noch eine zweite Abstimmöglichkeit,
und zwar durch einen über ein -Getriebe auf den Drebkondensator einwirkenden Drehknopf,
vorhanden. Außerdem verengt dann der in der Lautsprecheröffnung gelagerte Kurbelarm
den Durchgangsquerschnitt der Schallöffnung und beeinträchtigt dadurch die Klangwirkung.
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Schließlich sind noch einige die Bedienung durch Erblindete ermöglichende
Einstellvorrichtungen bekanntgeworden, bei denen mit dem Zeigefinger der einen Hand
die in Blindenschrift angegebenen Namen oder sonstige Kennzeichen der Sender abgetastet
werden. während die andere Hand gleichzeitig mit dem Drehen des Einstellknopfes
einen Lenker betätigt, der den fühlenden Finger die Skala entlang führt. Tönt nun
beim Aufsuchen eines Senders ein starker Sender zu laut auf, so muß die -am Einstellknopf
befindliche Hand letzteren loslassen, schnell den Knopf des Lautstärkereglers erfassen
und die Lautstärke herabsetzen, um dann wieder den Einstellknopf zu betätigen. Eine
derartige abwechselnde Bedienung der beiden Knöpfe ist
aber schon
für einen Sehenden unangenehm, für einen Blinden bedeutet sie eine bedeutende Erschwerung
der Abstimmung.
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Alle eben aufgeführten Nachteile werden bei einer Einstellvorrichtung
für Rundfunkempfänger mit um die Lautsprecheröffnung angeordnetem drehbarem Einstellring,
der über ein Getriebe die Abstimmittel betätigt, gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß an dem Einstellring ein nach außen ragender Kurbelarm, der über einer um den
Einstellring angebrachten Skala spielt, angeordnet ist.
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Die Anbringung des Kurbelarmes am Einstellring macht es möglich, zuin
Abstimmen nur eine Hand zu benutzen, die den auf dem Kurbelarm sitzenden schwenkbaren
Griff leicht nach außen drückt und so weit im Kreise führt, bis die Einstellmarke
auf den Namen des gewünschten Senders zeigt. Ist für letzteren eine Gegenrast vorhanden,
so erfolgt, wenn der Griff losgelassen wird, die Feinabstimmung ohne Zutun des Hörers.
Ist für den gewählten Sender keine Gegenrast vorgesehen, so muß eine etwa erforderliche
Feinabstimmung durch Drehen des Griffes vorgenommen werden. Da innerhalb des gerade
eingestellten Wellenbereiches mit einer einzigen schnellen Kreisl.)ewegung vom Sender
mit der kürzesten Welle zum Sender mit der längsten Welle übergegangen werden kann,
geschieht die Einstellung eines Senders rasch und auf denkbar einfachste Weise.
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Gegenüber der bekannten Einstellvorrichtung mit auf besonderen Einstellklötzen
angeordneten Rasten sind hier die Gegenrasten über den äußeren Umfang der an sich
schon großen Skala verteilt, so daß es daher grundsätzlich möglich ist, für jede
der mit dem Empfänger zu bekommenden Sendestellen eilte Gegenrast vorzusehen. Der
besseren Übersichtlichkeit halber empfiehlt es sich jedoch, nur den stärkeren Sendern
Gegenrasten zuzuteilen. Die Einstellung der schwächeren, weniger oft gehörten Sender
erfolgt im Gegensatz zu der eben erwähnten bekannten Einstellvorrichtung, bei der
für die Abstiininung der nicht finit Rasten bedachten Sender eine zweite Einstellmöglichkeit
notwendig ist, ebenfalls mittels des Griffes. Dadurch, daß Kurbelarm und Einstellring
aus einem Stück sind, dieser also ein besonders geeignetes breites Lager für jenen
bildet, ist eine Lagerung des Kurbelarmes in der Schallöffnung mit ihren die Klangwirkung
ungünstig beeinflussenden Folgen vermieden.
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Endlich wird den Blinden das Aufsuchen eines Senders durch die Anbringung
eines Schlitzes im Kurbelarm der Einstellvorrichtung wesentlich erleichtert. Der
Blinde kann, wenn er, ähnlich wie bei dem Loch in der `'Wählscheibe des automatischen
Fernsprechapparates, den rechten Zeigefinger in den Schlitz steckt, durch diesen
geführt, die ganze Skala nach den auf ihr fühlbar angeordneten deichen abtasten
und sich so durch das gleichzeitig erfolgende Drehen des Kurbelarmes nach Belieben
einen Sender einstellen, während die andere Hand den Knopf des Lautstärkereglers
betätigt. Sie braucht auch nicht mehr wie bei den bereits bekannten Einstellvorrichtungen
zwischen diesem und dem Einstellknopf hin und her zu pendeln, weil es bei der Ausführung
nach der Erfindung einen solchen überhaupt nicht gibt, da das Einstellen durch Drehen
des Kurbelarmes erfolgt. Beim Einstellen etwa plötzlich auftönende lautstarke Sender
können nicht nur durch Verstellen des Lautstärkereglers mittels des Knopfes, sondern
außerdem auch dadurch zum Schweigen gebracht werden, daß man den Kurbelarm rasch
über ihre Stellungen auf der Skala hinwegführt.
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In den Zeichnungen, ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Schnitt durch die Frontplatte, Abb. 2 eine Teilansicht
der Skala mit aufliegender Rolle, während aus Abb.3 die abgehobene Rolle ersichtlich
ist.
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In der Schallöffnung der Frontplatte -i des Rundfunkgeräts ist ein
Ring 2 von etwa gleichem lichtem Durchmesser wie der des Lautsprecherkorbes leicht
drehbar eingesetzt, an dessen außenliegender Stirnseite ein Blech 3 befestigt ist,
das so ausgestanzt ist, daß die Stege .l als Schutzrippen für die Schallöffnung
dienen und in seinem kurbelarmähnlichen Teil die Stege mit den Einstellmarken 5
und 6 für die Lang- und Mittelwellen sowie die Verbindung 7 stehenbleiben.
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Die Schallöffnung wird durch eine Stoffscheibe 8, die über den Ring
9 gespannt und mit diesem an die innenliegende Stirnseite des Ringes 2 angeschraubt
ist, verschlossen.
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Eine Schnur io überträgt die Drehbewegung des Ringes 2 auf ein auf
der Welle des Drehkondensators sitzendes Schnurrad.
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Auf dem Verbindungsstück 7 ist ein Hebel i i befestigt, dessen frei
beweglicher Teil in ein zu seiner Bewegungsebene lotrecht stefiendes Lager 12 übergeht.
Letzteres umschließt einen Stift 13, der, mit ihm fest verbunden, an einem
Ende einen Griff 14 und .an dem anderen, der Frontplatte zugekehrten Ende, eine
Rolle 15 trägt. Eine oberhalb dieser Rolle auf den Stift 13 sich stützende
Feder 16 drückt die Rolle 15 gegen eine mit Namen und Wellenlängen der Sender versehene
auswechselbare Skalenscheibe 17, in deren Umfang an den Stellen, wo die einzelnen
Sender am besten zu hören, Rasten 18 eingearbeitet sind.
Um beim
Übergang zu einem auf der Skalenscheibe entfernt liegenden Sendernamen ein unnützes
wiederholtes Einschnappen der Rolle in die zwischen beiden Sendernamen liegenden
Rasten zu vermeiden, wird der Griff 1q. unter Überwindung der Federspannung etwas
radial nach außen bewegt und dadurch die Rolle 15 vom Scheibenumfang abgehoben.
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Wird nun der leicht nach außen gedrückte Griff 1d. zum Abstimmen so
weit im Kreise geführt, bis die Einstellmarke auf den gewünschten Sender zeigt,
und dann losgelassen, so wird die Rolle 15 durch die Feder 16 auf den Grund der
Rast gedrückt. Falls ungenau eingestellt ist, bewegt sich der Kurbelarm etwas seitlich,
und gleichzeitig wird der Ring 2 und mit ihm auch der Drehkondensator entsprechend
gedreht.
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Auf diese Weise wird die Feinabstimmung eines Senders ohne Zutun des
Hörers herbeigeführt, auch wenn von seiten des letzteren nur annähernd eingestellt
wurde.
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Die aus Abb. z ersichtliche Anordnung der Wellenlängenskalen und Sendernamen
in einem großen Ring um die Schallöffnung herum erlaubt es, nicht nur die Namen
der Sender gut- lesbar, sondern außerdem noch drei oder mehr jeden Sender kennzeichnende
Buchstaben in Blindenschrift anzubringen, um auf diese Weise ein Empfangsgerät zu
schaffen, das -auch Blinde leicht handhaben können.
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Zu diesem Zweck ist es nur nötig, dem Blech 3 die in Abb. 2 gestrichelt
eingezeichnete Form mit Fingerschlitz zu geben und einen die Blindenschrift tragenden
Ring i9 auf die Frontplatte zu setzen.
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Wenn dann der Blinde, ähnlich wie bei dem Loch in der Wählscheibe
eines automatischen Fernsprechers, den Zeigefinger in den Führungsschlitz steckt,
so kann er durch Abtasten der erhaben angebrachten Blindenbuchstaben den Sender
feststellen oder sich durch Drehen des Kurbelarmes nach Belieben einen anderen Sender
auswählen.
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Um dem Blinden das Aufsuchen des Fingerschlitzes zu erleichtern, tritt
der Ring i9 etwas gegen das Gehäuse hervor, so daß er vom Blinden mit den Händen
in beiden Richtungen abgefühlt und so der über den Rand etwas hinausragende Führungsschlitz
leicht gefunden werden kann.