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Lenkschloß für Kraftfahrzeuge Als Diebstahlsicherung dienende Lenkschlösser
für Kraftfahrzeuge enthalten vielfach eine durch Drehen des Schließzylinders betätigte
Schalteinrichtung, durch welche .gleichzeitig mit der Verriegelung der Lenkung der
Primärstromkreis der Zündanlage unterbrochen wird, so daß bei verriegelter Lenkung
auch keine Zündfunken entstehen können. Außerdem ist es bekannt, eine Schalteinrichtung
für einen Anlaßmotor wenigstens räumlich mit einem Lenkschloß zusammenzubauen, wobei
aber Zündungsschalter und Anlaßschalter durch voneinander unabhängige Schaltorgane
betätigt werden und auch elektrisch nicht miteinander in Verbindung stehen.
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Eine erhöhte Sicherheit dafür, daß ein durch ein Lenkschloß mit durch
Drehen des Schließzylinders betätigtem Zündstromschalter und mit einer Schalteinrichtung
zur Betätigung des Anlaßmotors gesichertes Kraftfahrzeug nicht entwendet werden
kann, ist gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Zuleitungsdrähte zu der
Anlaßschaltvorrichtung über den im Lenkschloß vorhandenen Zündungsschalter geführt
sind, und zwar derart, daß durch Verdrehen des Schließzylinders in die Schließlage
die Lenkung verriegelt und der Zündstromkreis und damit auch der Anlaßstromkreis
unterbrochen wird. Die Betätigung der Anlaßschalteinrichtung kann dabei z. B. dadurch
erfolgen, daß der Schlüssel des Lenkschlosses in der entriegelten Stellung des Schlosses
entgegen der Kraft einer Feder nach innen gedrückt oder in der der Verriegelungsrichtung
entgegengesetzten Drehrichtung entgegen der Kraft einer Feder verdreht wird. Anstatt
durch den Schlüssel des Lenkschlosses kann die Anlaßschaltvorrichtung natürlich
auch bei entriegelter Stellung des Schlosses durch einen in das Lenkschloß eingebauten
besonderen Druckknopfschalter betätigt werden.
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Die erhöhte Sicherheit gegen Diebstahl ist bei einem derartigen Lenkschloß
durch die schaltungstechnische Kombination von Zünd-und Anlaßschalter gewährleistet,
durch welche
bei abgeschalteter Zündung auch gleichzeitig die Betätigung
des Anlaßmotors unmöglich gemacht ist, weil die Zuleitungsdrähte zum Anlaßschalter
über den Zündungsschalter geführt sind.
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Die Abb. i bis 5 zeigen zwei .Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes,
und zwar ist ein Lenkschloß, bei welchem der Anlaßschalter durch den Schlüssel des
Lenkschlosses betätigt wird, in Abb. i in der Draufsicht, in Abb. 2 von der Seite
in teilweisem Schnitt und in Abb. 3 von unten bei abgenommenem Deckel dargestellt.
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Ein Lenkschloß mit einem besonderen Druckknopfschalter für die Anlaßeinrichtung
zeigt Abb. 4. von unten bei abgenommenem Deckel und Abb. 5 von der Seite in teilweisem
Schnitt. In den Abb. i bis 3 ist i ein Lenkschloßgehäuse mit einem Befestigungsflansch
2 zur Befestigung an einer nicht dargestellten Lenksäule. ' In der Verriegelungsstellung
des Schlosses ragt der Verriegelungsbolzen 3 in Aussparungen der Lenkstockspindel
hinein, so daß das Lenkhandrad nicht mehr gedreht werden kann. Zur Betätigung des
Schlosses dient ein Schlüssel 4, der in einen drehbaren Schloßzylinder 5 eingeführt
ist. 6 ist ein Schauglas, hinter welchem eine in den Batteriestromkreis eingeschaltete
Kontrollampe 7 angeordnet ist. Die Schalteinrichtung des Lenkschlosses zum Einschalten
des Zünd- und Anlaßstromkreises ist in Abb.2 und 3 dargestellt. Sie besteht im wesentlichen
aus einem federnden Kontaktträger 8 mit einer Anschlußklemme 9 und zwei Kontakten
Io und II, welche in der entriegelten Stellung (Fahrstellung) des Lenkschlosses
auf zwei feststehenden Gegenkontakten 12 und 13 aufliegen. Der Kontaktschluß wird-
vermittels eines Schaltnockens 14 herbeigeführt, der mit dem drehbaren Schloßzylinder
5 fest verbunden ist und durch den daher beim Verdrehen des Schlüssels 4. der Kontaktträger
8 in die in Abb.2 dargestellte Stellung niedergedrückt wird. Von den Kontakten 12,
13 ist der eine, 12, :auf einer Schiene 15 mit einer Anschlußklemme 16 und der andere,
13, an einem Ansatz 17 der Kontrollampenfassung 18 befestigt. Bei der in Abb. 2
und 3 dargestellten Schaltstellung des Lenkschlosses ist daher der Pluspol einer
Batterie i9 über eine Leitung 2o, .den Kontaktträger 8, die Kontakte Io, 12, die
Schiene 15 und eine Leitung 21 mit der Primärwicklung 22 einer Zündspule und über
einen Unterbrecher 23 mit Masse und außerdem über die Kontakte 11, 13, die Kontrolllampenfassung
18, die Kontrollampe 7, einen klemme 25, eine Leitung 26 und eine Lichtmaschine
55, ebenfalls mit Masse, d. h. mit dein Minuspol der Batterie i9 verbunden. Es kann
also in dieser Schaltstellung ein Strom durch die Zündspule fließen, so daß eine
Voraussetzung für die Inbetriebsetzung der zugehörigen Brennkraftmaschine erfüllt
ist.
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Die zweite Voraussetzung ist dadurch erfüllt, daß das Lenkschloß außerdem
noch eine Schalteinrichtung zur Betätigung der Anlaßvorrichtung in der Fahrstellung
des Lenkschlosses aufweist. Diese Schalteinrichtung weist zwei weitere Kontakte
27 und 28 auf, von denen der eine an einem Ansatz 29 der Lampenfassung i8 und der
andere an einer Blattfeder 3o befestigt ist, welche an ihrem einen Ende an einem
Träger 31 mit einer Anschlußklemme 32 festgenietet ist. An ihrem anderen Ende liegt
die Feder 3o an dem Schaltnocken 1.4 an, der durch Drehen des Schlüssels 4 in der
durch einen Pfeil angedeuteten, der Verriegelungsrichtung entgegengesetzten Drehrichtung
so weit geschwenkt werden kann, daß die beiden Kontakte 27 und 28, geschlossen werden.
Bei geschlossenen Kontakten 27 und 28 fließt außer dem Strom durch die Zündspule
noch ein weiterer Strom von dem Pluspol der Batterie i9 durch die Leitung 20 über
den Kontaktträger 8, die Kontakte 11, 13, die Lampenfassung 18, 29, die Kontakte
27, 28, die Kontaktfeder 30, den Träger 31 und eine Leitung 33 zu einem 'Magnetschalter
34., durch welchen ein nicht dargestellter Anlaßmotor eingeschaltet wird, und dann
über die Masse des Fahrzeugs wieder zurück zum Minuspol der Batterie i9. Wenn der
Motor angelaufen ist, wird beim Loslassen des Schlüssels .4 dieser und der Schaltnocken
1.4 durch die Feder 30 selbsttätig wieder in die in Abb. 2 und 3 dargestellte
Stellung zurückgeschwenkt, in welcher zwar der Zündstromkreis geschlossen, der Anlaßstromkreis
aber unterbrochen ist. Die Betätigung des Anlaßschalters kann statt durch Drehen
des Schlüssels auch durch einen nach Art eines Druckknopfschalters bewegten Schlüssel
vorgenomrii:en werden. Der Schlüssel wird in ,diesem Fall zum Anlassen des Motors
.entgegen der Kraft einer Feder in das Schloß leineingedrückt. Der Vollständigkeit
halber sei noch erwähnt, daß die Lichtinaschine 55 finit der Batterie i9 durch eine
Leitung 35 über einen automatischen Schalter 36 verbunden ist, der erst .dann eingeschaltet
wird, wenn die Spatittung an der Lichtmaschine 55 größer ist als die Spannung an
den Klemmender Batterie i9.
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Bei derft in den Abb. 4 und '5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird
die Anlaßschalteinrichtung nicht durch den Schlüssel .I des
in das Lenkschloß eingebauten besonderen . Druckknopfschalter,
dessen Schaltknopf 37 an derselben Stelle aus dem Lenkschloßgehäuse i herausragt,
an welcher gemäß Abb. i das Schauglas 6 für die Kontrollampe 7 angeordnet ist. Die
Kontrollampe 7 selbst ist in diesem Fall isoliert in den -Druckknopf 37 des
Druckknopfschalters eingesetzt, der seiner= seits mit einem Schauglas 38 versehen
ist, durch welches das Licht der Kontrollampe 7 hindurchscheint. Durch eine Stellschraube
39, welche in einen Schlitz 40 in der Wand des ,-Druckknopfes 37 eingreift, ist
dieser gegen Verdrehen gesichert und seine Bewegungsfreiheit in seiner Achsrichtung
begrenzt. Zur Stromzuführung zur Kontrollampe 7 dienen zwei mit dem Druckknopf 37
fest verbundene, gegeneinander isolierte Gleitschienen 41, 42, an denen zwei Kontaktschienen
43, 44 federnd Anliegen. Von diesen ist die eine, 43, einem Träger 45 mit einer
Anschlußklemme 46 und die andere an einem Kontaktträger 47 festgenietet, an dessen
einem Ende ein Kontakt 48 befestigt ist als Gegenkontakt für den auf dem Kontaktträger
8 befestigten Kontakt i i und dessen anderes Ende zweimal um j e 9o° umgebogen ist
und .einen weiteren Kontakt 49 trägt, der einen Pol des Anlaßschalters bildet. Den
anderen Pol des Anlaßschalters bildet eine mit einer Anschlußklemme 5o in Verbindung
stehende, gebogene Kontaktfeder 51 mit einem Kontakt 52, deren freies Ende gegen
einen Isolierknopf 53 am Druckknopf 37 drückt und dadurch den Anlaßschalter ausgeschaltet
hält, wenn nicht auf den Druckknopf 37. gedrückt wird.
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In der in Abb.4 und 5 dargestellten Schaltstellung ist ebenso wie
bei dem Lenkschloß gemäß Abb.2 und 3 die Zündung über die Kontakte Io und i i auf
dem Kontaktträger 8 eingeschaltet, welcher beim Drehen des Schlüssels 4 durch den
Schaltnocken 14 in die in Abb. 2 dargestellte Stellung gebracht wird. Es fließt
also ein Strom vom Pluspol der Batterie i9 über die Leitung 2o, den Kontaktträger
8, die Kontakte Io, 12; die Stromschiene 15, die Leitung 21 zur Primärwicklung 22
der Zündspule und von dort über den Unterbrecher 23 zurück zur Masse, d. h. zum
Minuspol der Batterie i9. Außerdem fließt aber ein Strom vom Kontaktträger 8 über
die Kontakte 11, 48, den Kontaktträger 47, die Schiene 44, die Gleitschiene 41,
die Kontrolllampe 7, die Gleitschiene 42, die Schiene 43, den Träger 45, die Leitung
54 zur Lichtmaschine 55 und von dort zur Masse bzw. zum Minuspol der Batterie i9.
Wird nun noch auf den Anlaßdruckknopf 37 gedrückt, so werden die Kontakte 49 und
52 entgegen der Kraft der Kontaktfeder 51 geschlossen, so daß nun auch ein Strom
von der Kontaktschiene 47 über die Kontakte 49, 5a, die Kontaktfeder 51, die- Leitung
33 zum Magnetschalter 34 und von dort zum Minuspol der Batterie i9 fließen kann.
Durch den Magnetschalter 34 wird wieder ein nicht dargestellter Anlaßmotor eingeschaltet
und so lange in Umdrehung versetzt, bis der Druckknopf 37 nach dem Anlaufen der
Brennkraftmaschine losgelassen wird und sich die Kontakte 49, 52 unter- dem Druck
der Kontaktfeder 51 wieder öffnen.
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Um das Lenkschlöß auch in solchen Kraftfahrzeugen verwenden zu können,
welche mit Magnetzündung oder mit Magnet- und Batteriezündung betrieben werden,
ist gemäß Abb.4 noch eine an einem Winkel 56 befestigte Kontaktfeder 57 und eine
Anschlußklemme 58 für die Kurzschlußleitung eines nicht dargestellten Magnetzünders
vorgesehen. Der Winkel 56 ist durch eine Befestigungsniete 59 mit Masse verbunden,
während die Anschlußklemme 58 für die Kurzschlußleitung gegen Masse isoliert ist.
In der in Abb.4 dargestellten Schaltstellung, bei welcher die Primärwicklung 22
der Zündspule an die Batterie i9 angeschlossen ist, ist die Kontaktfeder 57 durch
den Schaltnocken 14 von dem Kontaktbolzen 58 abgehoben, an- welchem die Kurzschlußleitung
eines Magnetzünders angeschlossen ist. Damit ist aber die Kurzschlußleitung vom
Magnetzünder zur Masse unterbrochen, und der Magnetzünder ist betriebsfähig. Wird
dagegen der Schaltnocken 14 aus der dargestellten Stellung herausgeschwenkt, so
wird dadurch nicht nur der Stromkreis von der Batterie I9 zur Primärwicklung 22
der Zündspule unterbrochen, sondern auch der Magnetzünder kurzgeschlossen, da sich
die Kontaktfeder 57 dabei an den Kontaktbolzen 58 anlegt. In dieser Schaltstellung
sind daher beide Zündsysteme unwirksam.
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Auf diese Weise sind die zum Ingangsetzen eines Kraftfahrzeugs erforderlichen
Schalter mit dem Lenkschloß so kombiniert, daß sich daraus nicht nilreine weitere
Sicherheit vor Diebstählen, sondern auch eine wesentliche Vereinfachung der Anlaßschalteinrichtung
gegenüber solchen Anlagen ergibt, bei denen der Anlaßschalter vom Lenkschloß getrennt
ist.