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Vorrichtung zum Aufarbeiten gebrauchter Schmieröle Die Erfindung bezweckt,
einen wirksamen Apparat von gedrängter Bauart für das Behandeln verhältnismäßig
kleiner Mengen gebrauchter Schmieröle, z. B. Kurbelgehäuseöl, mit Entfärbungston
bei genügend hoher Temperatur zu schaffen, um im wesentlichen den vollen Wirkungsgrad
des Tons zu erreichen und gleichzeitig die Dämpfe von Gasolin (Benzin) oder anderen
flüchtigen Anteilen, die in, dem Rohmaterial als Verunreinigung anwesend sein können,
abzutreiben und für sich zu kondensieren und zu sammeln.
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Wesen, Zweck und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung an Hand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
gemäß der Erfindung darstellt.
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Ein Behälter 2 hab eine Einfüllschnauze i und dient zur Aufnahme einer
Beschickung des zu behandelnden rohen (unreinen) Öls. 3 ist eine Absaugpumpe bzw.
Vakuumpumpe, vorzugsweise eine Rotationspumpe, die durch einen nicht dargestellten
Elektromotor angetrieben wird. q. ist ein. Handventil für den Einlaß von Luft bzw.
für das Aufheben des Vakuums, während ein ähnliches Ventil 7 durch ein Solenoid
betätigt wird. Diese beiden Ventile wirken derart, daß sie in ein mit der Saugseite
der Pumpe 3 verbundenes Rohr 5 Luft eintreten lassen. 6 ist ein Verbindungsrohr
zwischen der Abgabeseite der Pumpe 3 und dem vorzugsweise konischen Boden des Behälters
2 für das unreine Öl. Ein Rohrkörper 9 enthält ein elektrisches Heizelement 8 und
reicht mit einem Fortsatz 12, der in einem Rückschlagventil i i endigt, bis unten.
in den Behälter a. Ein Thermostat io steuert das Solenoidventil7.
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Das erweiterte obere Ende des Rohrkörpers 9 ist durch Rohre 13, 13
mit den Filterkammern 14., 14. verbunden. In. diesen. Kammern befinden sich die
Filterelemente 15, 15.
Diese können aus der herkömmlichen, mit feinmaschiger
Drahtgaze belegten, durchbrochenen Platte oder aus einer Schicht fein verteilter
Mineralstoffe, wie Sand, bestehen, die von einer durchbrochenen Platte gehalten
und zwsichen steifen Sieben eingeschlossen sind. Vorzugsweise können als Filtermaterial
poröse Platten verwendet werden.
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Zur Aufnahme des filtrierten Öls dienen die Kammern 16, 16, die von
den Filterelementen 15, 15 begrenzt sind. Die Kammern 16, 16 sind durch die Rohre
16" 16, mit der senkrecht stehenden rohrförmigen Kammer 17 verbunden., die in Verbindung
mit einem Behälter 18 zur Aufnahme des behandelten und filtrierten Öls steht. Es
wird ausdrücklich bemerkt, daß der Behälter 18 keinerlei Verbindung mit dem Behälter
z hat.
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Eine Rohrleitung i9 wirkt als Kondensator für die Dämpfe, die aus
dem oberen Teil der Kammer 17 abgezogen werden. Die Rohrleitung i9 ist von Wassermänteln
ao umgeben, die von irgendeiner geeigneten Quelle aus über das Rohr 29 mit Wasser
gespeist
,werden. Das warmgewordene Wasser fließt durch ein Rohr
3o ab. Das Kondensat wird durch ein Rohr iga einem mit einem Ablaßventi132 versehenen
Behälterei zugefülffi. der so angeordnet ist, daß er den Behälter z' für unreines
Öl umgibt, jedoch mit diesem nicht in Verbindung steht. Von dem oberen' Teil des
Behälters 2i führt ein Rohr -22 zu der Saugseite der Pttinpe 3.
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Die Speisung des Heizelements 8 mit elektrischem Strom wird durch
einen Thermostaten 23 selbsttätig geregelt, entsprechend der Temperatur des öls,
das das Thermometergefäß 28" dieses Thermostaten umgibt.
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Mit dem Rohr 5 steht ein Vakuummesser 24 in Verbindung, und dieser
Messer hat einen Knopf- oder sonstigen elektrischen Kontakt 25, der rings tun den
Messer einstellbar ist. Dieser Knopfkontakt und die Zeigernadel des Messers sind
so angeordnet, daß bei Rückgang der Nadel unter verringertem Vakuum durch die Nadel
und den Knopfkontakt eine elektrische Verbindung geschlossen wird, die den Mechanismus
eines Magnetverriegelungsschalters stromlos macht, der so eingerichtet ist, daß
er dann den Strom durch die Hauptleitung unterbricht und damit den ganzen. Apparat
zu arbeiten aufhören läßt.
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In das Öl in dem erweiterten oberen Ende des Rohrkörpers 9 taucht
das Thermometergefäß 28b eines gewöhnlichen Thermometers 27 ein, das zur
Temperaturanzeige benutzt wird, um die richtige Einstellung der Thermostaten io
und 23 zu erleichtern. Der Behälter 18 für das behandelte Öl ist mit einem Abzugsventil
31 für das reine Öl und mit einem Ablaßventil 33 zum Entfernen irgendwelchen Wassers
oder Satzes versehen, der sich in dem Behälter 18 unter dem Reinölspiegel gesammelt
haben mag. Der Behälter 2 für das unreine Öl ist mit einem ähnlichen Ablaßventil
34 versehen, das vorzugsweise in einem lösbaren Flansch 35 sitzt. Mittels dieses
Flansches gewinnt man Zugang zu dem Rückschlagventil i i. Das erweiterte obere Ende
des Rohrkörpers 9 ist mit einem lösbaren Flansch 36 versehen, um die Röhren des
Thermometers und der Thermostate herausnehmen zu können. Die Filterkammern 14 sind
mit lösbaren Flanschen 37, 37 versehen, um die Kuchen des von den Filtern zurückgehaltenen
Tons nach Beendigung des Filtervorganges herausnehmen zu können.
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Der beschriebene Apparat wird in folgender Weise in Betrieb gesetzt
und gehalten: Durch die Tülle oder Schnauze i wird eine iNlischung von unreinem
0I und Ton in den Behälter 2 für das unreine Öl eingeführt. Die Pumpe 3 wird durch
Schließen des Haupthandschalters 38 bei offenem Lufteinlaßventil4 angestellt. Dadurch
wird durch das Rohr 5 Luft in die Pumpe 3 gesaugt und durch das Rohr 6 in den unteren
Teil des V ehälterS 2 abgegeben, wodurch die Mischung Öl und Ton durcheinandergerührt
wird. `=biese Luft entweicht aus dem Behälter durch l"dlie Schnauze i oder irgendeine
andere vorgesehene Entlüftung.
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Nachdem das Durchführen der Mischung von unreinem Öl und Ton einige
Minuten gedauert hat, wird das Ventil4 teilweise bis zu einem vorher festgelegten
Schlußpunkt oder bis zur Erzeugung eines gewünschten Vakuums an dein Vakuummesser
24 geschlossen. Für diesen Zweck kann ein federbelastetes V akuumaufltebungsventil
an irgendeiner Stelle längs des Verlaufs der Rohr-Leitung 5 vorgesehen werden. Das
Vakuum, durch welches das Filtrieren und teilweise Destillieren des Öls bewirkt
wird, wird nicht eher erzeugt, bis das thermostatisch gesteuerte Ventil 7 sich selbst
schließt, wenn die Temperatur des Öls in der nächsten Arbeitsstufe steigt.
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Wenn die Punipe 3 durch Schließen des Hauptschalters 38 von Hand angelassen
wird; kommt das elektrische Heizelement 8 dadurch selbsttätig in Betrieb, daß der
Magnetschalter 26 geschlossen wird. Dadurch wird die Temperatur der Luft in dem
Beheizungsrohr 9 erhöht, und bei einem bestimmten Punkt betätigt der Thermostat
io das Solenoidventil7, indem er dieses gegen Lufteintritt schließt und dadurch
die Pumpe 3 zwingt, in dein System ein Vakuum von solcher Höhe zu erzeugen, wie
sie durch Einstellung des Handventils .4 oder durch Einstellung eines entsprechenden
bereits oben erwähnten Ventils zur Regelung des Vakuums bestimmt und festgelegt
ist.
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Das so erzeugte Vakuum läßt die in dem Behälter 2 befindliche Mischung
von unreinem Öl und Ton, die infolge des Abstroms der Pumpe 3, der durch (las Rohr
6 unten in den Behälter 2 tritt, ständig in leichter Bewegung ist, durch das Rückschlagventil
i i in das Rohr 12 eintreten. Aus dem Rohr 12 gelangt die Mischung durch den Beheizungsrohrkörper
9 hindurch um den Heizkörper 8 herum sowie durch die Rohre 13 in die Filterkammern
14.
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Nach Durchgang durch die Filterelemente 15 kommt das heiße
01 in die Kammern 16 und erfährt hier die größte Druckerniedrigung, während
es in einer dünnen Schicht ausgebreitet ist, in welcher es ständig an der Auslaßseite
des Filterelements heruntertropft. Infolge der hohen Temperatur und des verhältnismäßig
hohen Vakuums verwandeln sich die flüchtigen Anteile des Öls in Dämpfe, und diese
gehen zusammen mit dem übrigen
Öl durch die Rohre 16, in die rohrförmige
Kammer 17. In dieser Kammer trennen sich die Dämpfe von dem Öl. -Das filtrierte
und von Dämpfen befreite Öl fließt in den Behälter 18 hinunter, während .die Dämpfe
durch das Rohr ig in den Kondensator 2o strömen. Aus diesem Kondensator fließt das
Kondensat durch das Rohr ig" in den Behälter 2i zur Aufnahme des Kondensats, dessen
oberer Teil mit der Saugseite der Pumpe 3 verbunden ist.
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Man sieht, daß in diesem System die Fortbewegung und das Filtrieren
des Öls ausschließlich durch eine Druckerniedrigung an der Auslaßseite bewirkt werden,
was an sich bekannt ist, und daß das erforderliche Vakuum durch das ganze System
hindurch in dieser Weise aufrechterhalten wird mit der Ausnahme, dä.ß es durch das
Arbeiten des Ventils 7 unterbrochen werden kann.
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Um das Abstimmen des Apparates, wenn er aus dem kalten Zustand heraus
in Gang gesetzt wird, selbsttätig zu regeln, wird das Solenoidventil 7 durch den
Thermostaten io gesteuert. Das Ventil ? ist gewöhnlich geschlossen und schließt
dann den Durchstrom freier Luft durch das Rohr 5 zu der Pumpe 3 ab. Der Thermostat
io ist ferner bei Temperaturen unterhalb der festgelegten Betriebstemperatur gewöhnlich
geschlossen. Wenn daher der Hauptleitungsschalter 38 geschlossen wird., erregt der
Thermostat io sofort das Ventil 7 und läßt dieses sich öffnen, wodurch jegliches
Vakuum in dem System verhindert wird. Wenn die Temperatur des Öls in dem Rohrkörper
g auf die festgelegte Höhe, die für das Filtrieren als geeignet ausgewählt ist,
steigt, unterbricht der Thermostat io den Kontakt mit dem Ventil 7, so daß sich
dieses schließen kann und die Pumpe in dem System Vakuum erzeugt. jetzt wird kaltes
Öl aus dem Behälter 2 in den Erhitzungsrohrkörper g gesaugt. Dadurch erniedrigt
sich die Temperatur in dem letzteren, und der Thermostat io öffnet das Ventil 7
von neuem, so daß dieses freie Luft durch das Rohr 5 zu der Pumpe 3 treten läßt
und das Vakuum daher wieder unterbrochen wird. Diese Folge von Vorgängen (thermostatisches
Öffnen und Schließen des Ventils 7) dauert so lange, wie es notwendig sein mag,
um den ganzen Apparat auf diejenige Temperatur zu erhitzen, bei welcher kühles,
durch das Rohr r2 zutretendes Öl nicht mehr eine Temperaturerniedrigung in dem Beheizungsrohrkörper
g hervorruft, die ausreicht, um den Thermostaten io zur Wirkung zu bringen.