DE707926C

DE707926C - Schwingsieb

Info

Publication number: DE707926C
Application number: DEI65700D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Dittmar Bachmann
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1939-09-28
Filing date: 1939-09-28
Publication date: 1941-07-08

Description

Schwingsieb Gegenstand des Patents ;o5 997 ist ein trommelförmiges Schwingsieb, in dessen Innerem ein oder mehrere rollenförmige Schwingkörper oder Drehkörper durch die Schwingung des Siebes in Umlauf geraten und auf der lniienseite des Siebes abrollen. gegebenenfalls auf eingelegten Führungsringen, die einen bestimmten Abstand zwischen Siebtrommel und Schwingkörper l;ewährleisten. Der Antrieb der Vorrichtung geschieht durch außerhalb des Schwingsiebs angeordnete Schwingungserreger, beispielsweise durch einlaufende exzentrische Massen.
Es wurde nun gefunden, claß nian den Aufbau der Vorrichtung dadurch vereinfachen und für bestimmte Zwecke wirksamer machen kann, daß man den irn Innern des Trommelsiebes befindlichen Schwingkörper unmittelbar antreibt und <las Gehäuse der Siebvorrichtung elastisch aufhängt.
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen des neuartigen Antriebes nebst der Vorrichtung dargestellt. und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt, bei dem sich in dem Schwingkörper eine exzentrische Masse befindet, Abb. a einen Querschnitt dazu. Abb. 3 einen Liitigsschnitt, bei dem der Drehkörper exzentrisch gelagert ist. und Abb..f einen Querschnitt dazu.
Die Abb. r und z zeigen den grundsätzlichen Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der der Drehkörper und der Siebzylinder nebst Gehäuse senkrecht angeordnet sind. Selbstverständlich ist die grunds',^'.tzlicheAnordnung bei schräger oder waagerechter Richtung der Drehkörperachse die gleiche. Von einem Motorwellenstumpf ; wird über eine elastische Kupplung 6 der Drehkörper 2, der im Innern eine exzentrisch angebrachte Masse 3 trägt, mit einer Drehzahl von beispielsweise i 5oo oder 3ooo U/min angetrieben. Der Drehkörper ist mit einem verhältnismäßig großen Spiel von etwa 0,25 bis 5 mm in dem Gehäuse i an den Stellen 9 und 1o gelagert. Durch den Spielraum zwischen dein Lagermetall 15 und den Wellenstumpfen 16 des Drehkörpers wird sich der letztere im Betrieb infolge seiner exzentrisch angebrachten 'lasse auf dem inneren Umfang der Lagermetallbüchse 15 abwälzen. Durch diese Abwälzbewegung ändert"der Drehkörper während jeder Umdrehung dauernd seine Lage in bezug auf den Siebeinsatz 4 und 5. Zwischen Drehkörper und Siebeinsatz bildet sich ein sichelförmiger Spalt aus. der mit der Drehzahl des Drehkörpers umläuft. Infolgedessen treten an der engsten Stelle des Spaltes verhältnismäßig hohe Drücke im Mahlgut auf, die die Siebwirkung beschleunigen. Das Siebgut, (las durch die üffnung 12 eingefüllt wird. wird infolgedessen in kurzer Zeit durch das Siebgewebe 5, das auf einem zylindrischen Lochblech 4 befestigt ist, in den Behälter i gedrückt und kann dann durch die ()ffnutir 13 den Behälter verlassen. Durch den `topfen i i kann Siebgut, das das Sieb nicht passiert, abgelassen werden. Der Behälter 1 wird zweckmäßig finit Hilfe der Fe-('Lern 14. elastisch aufgehängt. Durch die elastische Aufhängung wird eine leichte Vibration des Behälters i herbeigeführt, wodurch der Siebvorgang noch beschleunigt wird. Eine völlige Abdichtung der Lagerstelle 15 in der Dufte 8 des Behälters i, gegenüber dem oberen Wellenende 16 des Drehkörpers, kann zweckmäßig-mit Hilfe einer elastischen Stopfbüchse 17 erfolgen, so (Maß auch unter Druck stehende feig- oder pastenförmige Stoffe gesiebt werden können. Der Drehkörper braucht nicht unbedingt zylindrisch ausgebildet zu sein. sondern er kann auch zahnradähnliche Leisten tragen oder mit Querriefen versehen sein. Die in dem Drehkörper exzentrisch angebrachte hasse 3 braucht gerade nur so groß bemessen zu sein, daß- sich die Wellenstümpfe 16 auf demLagermetall 15 abwälzen. Da hierbei nur geringe Drücke auf das Lagermetall ausgeübt werden, ist praktisch kein Verschleiß des Lagermetalls zu befürchten, wenn teilt- oder pastenförmige Stoffe gesiebt werden. In allen Fällen, in denen pulverförmige Stoffe zu sieben sind und ein stärkerer Verschleiß der Lagerstellen zu befürchten ist, empfiehlt sich die Vorrichtung nach Abb. 3 und 4, bei cler der Drehkörper 19 exzentrisch an den Wellenstümpfen befestigt ist, so daß er in einem normalen Gleit- oder Kugellager 27, 28 im Gehäuse i S bzw. der Laterne 24 gelagert «-erden kann. In ihren sonstigen Teilen unterscheidet sich die Vorrichtung nach Abb. 2 nicht von derjenigen nach Abb. i. L`ber dem Motorwellenstumpf 23 und die elastische Kupplung 22 wird der Drehkörper i( ), der durch die Stellringe 26 gehalten wird, angetrieben. Das Siebgut tritt durch die Üftnung 29 in den Siebraum ein und gelangt infolge der Rotation des Drehkörpers i g unter Vibration. des Gehäuses 18, das elastisch an den Federn 31 aufgehängt ist. .durch das Siebgewebe 21 und das Lochblech 2o in das Gehäuse 18, aus dem es durch die Üftnung 3o die Vorrichtung verläßt. Die Abdichtung der Drehkörperwelle gegenüber dem Gehäuse geschieht durch die Stopfbüchsen 25. Die Exzentrizität des Drehkörpers kann je mach den Drucldci-äften, die auf das 'Mahlgut ausgeübt werden sollen, o,5 bis 5 mm betragen. Die Unbalance des Drehkörpers ig wird zweckmäßig so groß gewählt, claß der ganze Mahlbehälter eine Kreisschwingung von etwa i mm Bahnkreisdurchmesser ausführt. Die Bewegung des Drehkörpers gemäß der Erfindung gleicht grundsätzlich der Bewegung des Drehkörpers bei dein Schwingsieb gemäß Patent 70599;. Der Unterschied besteht nur (Marin, daß bei clen Vorrichtungen nach der Erfindung der Drehkörper zwangläutig angetrieben wird und durch die in ihm angebrachte exzentrische Masse bzw. seine exzentrische Lagerung in bezug auf die Antriebswelle die Schwingbewegung (leg Siebvorrichtung hervorgerufen wird. Infolge der Zwangläufigkeit des Antriebs können selbst sehr zähe Pasten in der Siebvorrichtung verarbeitet werden.
Unter Umständen ist es zweckmäßig, die elastische Aufhängung der Siebvorrichtung ,so abzustimmen, daß das ganze schwingungsfähige System in Resonanz schwingen kann.
Es sind Sichter oder Siebe bekannt, die durch unausgeglichene umlaufendeMassen im Siebinnern zum Schwingen angeregt werden. Hierbei wird aber von (leg umlaufenden Masse selbst keine Wirkung auf das Mahlgut ausgeübt, zumal der Schwingungserreger meist durch ein Gehäuse von der eigentlichen'Siebvorrichtung getrennt ist.
Im. Gegensatz dazu bearbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung das Pasten- oder pulverförmige Mahlgut derart, daß eine Art Rührwirkung erzielt wird und etwa auftretende Klumpen zerrieben und durch das Sieb gedrückt werden.

Claims

I1.ITGNTANSPRÜCI1r: r. Kreisfö rinil- oder annähernd kreisfhrmig und senkrecht oder nahezu senkrecht ztl seiner Längsachse schwingendes 'hromntcl,ieh nach Patent ;o5 ct9;, dadurch -ekennzeichnet. daß der im Innern @ler @ielitrcrntmcl angeordnete. mit dein Sirl>@ttt ili Berührung kommende rollenf@;rmige Körper unmittelbar angetrieben \vird und in seinem Innern eine exzentrische Maise so angebracht ist, tlaß beine Antrieb des l)rclikörpers dieser selbst und das elastisch aufgehängte Siebgehäuse in >c11\\-itt,zelldr lic\%.egtlng vur,etzt averden, so claß (las Siebgut einerseits durch den schwingenden Drehkörper und andererseits durch die schwingenden Siebwände bearbeitet und durch die Sieblochung ge- drückt wird. Schwingsieb nach Anspruch i, dadurch izekennzeiclinet. daß der I)relikörper in bezur auf die Antriebsachse exzentrisch gelagert ist. -3. 5 chwingsieb nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der l)relikörper auf dem Mantel 7alinradähliliche Riefen, Stifte, Schaufeln, Führungsbleche (). dgl. trugt, die eine verstiirkte Bearbeitung de,; Siebgutes bewirken.