-
Vorrichtung zum Abziehen von Zinnfolien von Preßlingen aus Hartgummi
Beim Herstellen von Haarkämmen, insbesondere aus Hartgummi, werden bekanntlich beim
Einlegen des Rohstoffes in die Preßform Folien, insbesondere aus Zinnblech, verwendet.
Diese Zinufolien haften nach dem Vulkanisieren an der Oberfläche der Preßlinge und
müssen vor der weiteren Verarbeitung von diesen abgelöst werden.
-
In bekannter Weise kann das Ablösen der Zinufolien von Hand aus durchgefüirt
werden, indem leine Ecke der am Preßling anliegenden Folie von Hand aus aufgebogen,
die Folie mit einer Zange erfaßt und vom Preßling abgezogen wird.
-
Beim Versuch, die Handarbeit wenigstens teilweise durch mechanische
Vorrichtungen zu ersetzen, wurde der Vorschlag gemacht, das Abziehen durch einen
mit einem Schlitz ein aufgebogenes Ende der Folie umfassenden Metalidorn in der
Weise zu vollziehen, daß dieser Metalldorn in Umdrehung versetzt wird.
-
Die Erfindung bezweckt den Ersatz der Handarbeit durch eine noch
bedeutend einfachere und betriebssichere Vorrichtung als die beschriebene; sie besteht
darin, daß ein oder zwei gegeniäuflge Walzenpaare mit mindestens einer angetriebenen
Walze vorgesehen sind, denen die Preßlinge derart zugeführt werden, daß die eine
oder beide Folien von ihnen erfaßt und abgezogen werden; hierbei kann das eine Walzenpaar
durch eine Klemmvorrichttmg ersetzt sein.
-
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt, und
zwar sind alle Abbildungen schematische Schnitte senkrecht zu den Achsen der Abziehwalzen.
-
In Abb. I ist eine Einrichtung einfachster Art dargestellt, bei welcher
nur das Abziehen einer Zinnfolie mechanisch erfolgt, während die zweite Zinnfolie
gleichzeitig von Hand aus abgezogen wird. Der Preßling 1, welcher in die Zinnfolien
2 und 3 eingehüllt ist, wird beispielsweise auf einem Förderband 4
der
Abzieheinrichtung zugeführt. Die Zinnfolien 2 und 3 werden durch Aufbiegen ihrer
Enden 5 und 6, z. B. von Hand aus, für den erfindungsgemäßen Vorgang vorbereitet.
Die Abziehwalzen 7 und 8 werden gegenläufig in der Richtung der Pfeile g und 10
angetrieben und können insbesondere eine rauhe, gerif. felte oder sonstwie zum besseren
Festhalten der Zinnfolie ausgebildete Oberfläche haben.
-
Zur Überbrückung des freien Raumes zwischen der Endwalze des laufenden
Bandes 4 und der einen Abziehwalze 7 kann eine Leiste 1 l vorgesehen sein. Ebenso
kann eine Leiste 12 die Brücke zu dem für das Abführen des von seinen Umhüllungen
befreiten Preßlings beispielsweise vorgesehenen Laufband 13 hilden.
-
Der in der Richtung des Pfeiles 14 zur Vorrichtung gelangende und
zu behandelnde Körper kommt mit dem abgebogenen Ende 5 der unteren Zinnfolie 2 in
den Wirkungsbereich der Walzen 7, 8. Sobald diese das Ende 5 erfaßt haben, ziehen
sie die untere Folie 2 unter gleichzeitigem Vorschub des Preßlings I von diesem
ab. Die Zinnfolie 3 kann nun gleichzeitig, beispielsweise mit einer Zange 15, von
Hand aus abgezogen werden, wobei die Handarbeit durch den infolge der Walzen7, S
bewirkten selbsttätigen Vorschub wesentlich erleichtert wird, da die Zinnfolien
am Preßling manchmal sehr stark haften; bei Handarbeit ist das Abziehen der Folien
zeitraubend, schwierig und nur unter bedeutender Kraftanwendung möglich. Die Vorrichtung
hält nun den Preßling durch die Wirkung der Walzen 7, 8 während des Abziehens der
unteren Zinnfolie in der Ebene der laufenden Bänder 4, 13 fest, so daß das Abziehen
der oberen Folie 3 mit viel geringerer Schwierigkeit und unter verhältnismäßig geringem
Kraftaufwand erfolgen kann. Der von den Folien vollkommen befreite Preßlang 1 wird
in der Richtung des Pfeiles 16 der NVeiterbearbeitung zugeführt.
-
In Abb. 2 ist unter Beibehaltung der gleichen Bezugsziffern schematisch
die Möglich. keit einer weiteren Mechanisierung angedeutet.
-
Zu diesem Zweck ist etwa oberhalb der einen Abziehwalze 7 ein keilförmiges
Organ I7 vorgesehen, welches das Aufbiegen der Enden 5, 6 dadurch bewirkt, daß es
zwischen die Zinnfolien 2, 3 eindringt; die hierbei notwendige Sicherung des Preßlings
gegen Zur ückgleiten kann durch Anschläge 18 0. dgl. am laufen. den Band verhindert
werden. Die Oberfläche 19 des Keils ist hierbei von scharfen Kanten freizuhalten
und entsprechend abzurunden, um Verletzungen der Oberfläche des Preßlings zu verhindern.
Eine derartige Ausbildung der Oberfläche des Keils 19 kann unterbleiben, wenn dieser
nach Aufspaltung der Enden 5, 6 der Folien aus der Bahn des Preßlings I jeweils
automatisch entfernt wird.
-
Abb. 3 zeigt eine weitere Einrichtung, bei welcher ein zweites gegenläufig
bewegtes Walzenpaar 20, 21 für das Ende 6 der oberen Zinnfolie zur Anwendung gelangt.
Die Wirkungsweise geht ohne weitere Erklärung aus der Abbildung hervor. Die Walzenpaare
7, 8 bzw. 20, 21 sind um eine Länge 22 in der Richtung des Vorschubs 14 des Preßlings
gegeneinander verschoben angeordnet. Das Aufbiegen der Enden 5, 6 kann beispielsweise
hintereinander erfolgen, indem der dem Walzenpaar 7, 8 zugeordnete Keil 19 nur das
Ende 5 der unteren Folie aufbiegt, während ein dem Walzenpaar 20, 21 zugeordneter
Keil 23 zum Aufbiegen des Endes 6 der Oberfläche bestimmt ist. Im Sinne der gewünschten
Wirkung können die Keile 19, 20 unsymmetrisch ausgebildet werden.
-
Abb. 4 zeigt eine weitere Möglichkeit, bei we]cher das Abziehen der
oberen Folie 3 ebenfalls mechanisch, jedoch auf andere Weise als bisher beschrieben,
erfolgt. An Stelle von Walzen treten in diesem Fall zwei Klemmbacken 24, 25, welche
vorteilhaft in dem Augenblick an das Ende 6 der Folie 3 angepreßt werden, als die
vordere Kante 26 des Preßlings 1 an einen Anschlag 27 stößt.