DE706960C

DE706960C - Verfahren zur Herstellung von Luftfahrzeugbespannungen aus wetterfesten Vinylesterpolymerisaten

Info

Publication number: DE706960C
Application number: DEH158248D
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Friedrichs
Original assignee: GUSTAV HUEBNER DR
Current assignee: GUSTAV HUEBNER DR
Priority date: 1939-01-07
Filing date: 1939-01-07
Publication date: 1941-06-10

Description

Verfahren zur Herstellung von Luftfahrzeugbespannungen aus wetterfesten Vinylesterpolymerisaten Für die Herstellung von Bespannungen, wie sie beispielsweise bei Stromlinienkraftfahrzeugen sowie vor allem bei Leichtflugzeugen und Motorluftschiffen Anwendung finden, ist es bekanntlich notwendig, daß man die Bespannung nach der Befestigung anf dem meist gerippeförmigen Träger einer Schrumpfung untenvirft, damit sie sich restlos glattzieht.
Bei GewebJebespannungen werden die fertig auf dem Träger befestigten Gewebe zu diesem Zweck mit sog. Spannlacken imprägniert, die eine Schrumpfung des Gewebes hervorrufen.
Es ist bereits für verschiedene Zwecke vorgeschlagen worden, die üblichen Gewebebespannungen durch entsprechende Plattierungen mit wetterfesten Kunstharzen zu ersetzen. In der Praxis steht diesen Vorschlägen jedoch die Schwierigkeit entgegen, daß jede einzelne Kunstharzplatte zunächst in einer blesonderen Presse genau in die vorbestimmte Form gebracht werden müßte, da man wetterfeste Kunstharze nicht durch Imprägnierung mit einem Spannlack zum Schrumpfen und Glattziehen bringen kann.
Es ist zwar bekannt, daß man aus quellfähigen Kunstharzen, wie Formaldehydp olyvinylacetat, sog. Schrumpfkapseln herstellen kann, die sich nach ausreichender Wässerung dehnen und dann z. B. über Flaschenhälse ziehen lassen, auf die sie beim anschließenden Trocknen straff aufschrumpfen. Bei wetterfesten Kunstharzen besteht diese Möglichkeit jedoch nicht, da diese natürlich nicht quellfähig sein dürfen. Die Erfindung geht nun von der Erfahrung aus, daß die wetterfesten Vinylpolymerisate bei Envärmung zum Schrumpfen zu bringen sind, wenn man sie vorher bei geeigneter Temperatur in der Wärme gereckt und dann in gerecktem Zustande abgeschreckt hat. Eine ähnliche Erscheinung kennt man auch bei Celluloid; sie ist jedoch bei den genannten wetterfesten Kunstharzen an einen sehr engen Temperaturbereich gebunden.
Nach der Erfindung werden nun Platten aus wetterfesten Vinylesterpolymerisaten bei einer Temperatur von etwa So0 C einer Strekkung durch mechanischen Zug unterworfen, um dann sofort anschließend, beispielsweise durch Aufsprühen von kaltem Wasser, abgekühlt zu werden. Nunmehr werden die in gestrecktem Zustande erstarrten Platten auf den Träger der Bespannung, der meist aus einem Traggerippe bestehen wird, befestigt und schließlich langsam mit diesem Träger wiederum auf eine Temperatur von etwa 80" C erwärmt. Hierbei schrumpfen die vorher gestreckten und in gestrecktem Zustande erstarrten Platten in ähnlicher Weise wie eine Gewebebespannung nach der Behandlulng mit Spannlack, so daß eine erfindungsgemäß erzeugte Knnstharzbespannung sich genau so sauber und glatt zieht wie eine Gewebebespannung der bisher üblichen Art. Sie besitzt gegenüber den bisher üblichen Gewebebespannungen jedoch alle Vorteile, welche dem Kunstharz auf Grund seiner bekannten physikalischen und chemischen Eigenschaften zukommen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Bespannungen, insbesondere Luftfahrzeug bespannungen, aus wetterfesten Vinylesterpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß Platten, welche aus dem genannten Kunstharz bestehen, bei einer Temperatur von etwa 300 C einer Streckung durch mechanischen Zug unterworfen und im gestreckten Zustand durch möglichst rasche Abkühlung erhärtet, sodann auf dem zu bespannenden Träger befestigt und schließlich gemeinsam mit diesem Träger wiederum auf etwa So C erwärmt werden.