DE706929C - Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl - Google Patents

Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl

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DE706929C
DE706929C DES122180D DES0122180D DE706929C DE 706929 C DE706929 C DE 706929C DE S122180 D DES122180 D DE S122180D DE S0122180 D DES0122180 D DE S0122180D DE 706929 C DE706929 C DE 706929C
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/064Dephosphorising; Desulfurising

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  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

  • Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl Es ist beleits vorgeschlagen worden, Verunreinigungen aus Stahl dadurch zu entfernen, daß man den Stahl mehr oder weniger innig mit Schlacken oder mit besonderen Stoffen in Berührung bringt. So ist z. B. empfohlen worden, die Entschwefelung und Entphospho--rung von Stahl in-der Weise durchzuführen, daß man mit einem Luftstrom Stoff in, die Schmelze einbläst, die .den Phosphor und den Schwefel binden. Man hat auch vorgeschlagen, in eine Gießpfanne gleichzeitig mit dem Stahl eine Mischung von entschwefelnden Stoffen und einer Siliciumlegierung einzubringen. Ebenso hat nian eine sehr weitgehende und sehr gleichmäßige Entschwefelung und Entphosphorung dadurch bewirkt, daß man Stahl und eine Schlacke unter besonderen Bedingungen heftig und innig durchwirbelt. Diese verschiedenen Verfahren sind nicht immer einfach anwendbar, insbesondere wenn man die vorhandenen Einrichtungen umändern will.
  • Das erwähnte Verfahren, bei welchem der Stahl heftig und innig mit der reinigenden Schlacke durchwirbelt wird, eignet sich insbesondere für alle Betriebe, die rasch und regelmäßig hochwertigen Stahl herstellen tvollen, d. h. also für größere Werke.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bezweckt die völlige Unabhängigkeit von einem bestimmten Herstellungsverfahren für den Stahl. Erfindungsgemäß erfolgt die Entphosphorung und .die Entschwefelung beim Eingießen des Stahles in eine Pfanne entweder durch Zusatz der betreffenden Stoffe in den Strahl des in die Pfanne fließenden Stahles oder durch Einbringen in die Pfanne selbst. Diese Behandlungsart ist somit bei jeder Art von Stahl leicht und einfach anwendbar, ohne daß zusätzliche Kosten entstehen. _ Bisher hat die bekannte Behandlung dies Stahles mit Basen oder alkalischen Salzen, welche theoretisch eine Entfernung des Schwefels und des Phosphors ermöglichen sollten, in -der Praxis niemals zu dem gewünschten Ergebnis geführt, da bei der hohen Temperatur des flüssigen Stahles sofort eine Verflüchtigung ,der Alkalisalze eintritt. Die beim Gußeisen bekannte Entschwefelungswirkung des Natriumcarbonats ließ sich daher nicht auf Stahl übertragen.
  • Es wurde nun festgestellt, daß man auch beim Stahl seine starke Entphosphorung, verbunden mit seiner Entschwefelung beim Gießen in die Pfanne, erreichen kann, wenn man ein Stoffgemisch anwendet, das neben einem. Alkalicarbonat ein zweites Mittel enthält, welches die Verflüchtigung des Alkalicarbonats 'verhindert. Das Stoffgemisch muß ferner eine oxydierende Wirkung ausüben, und es ist daher zweckmäßig, den das Alkalicarbonat festhaltenden Zusatz derart zu wählen, daß er gleichzeitig der Träger der Oxydationswirkung ist. Solche Mittel sind z. B. Bariumdioxyd, Mangandioxyd oder lialiumpermanganat.
  • Außerdem muß noch für eine gründliche Bewegung im Bad gesorgt werden. Diese Rolle übernimmt das Alkalicarbonat, welches bei der hohen Temperatur des Stahles Kohlensäure :entwickelt und dadurch ein Kochen des Bades hervorruft.
  • Das zweckmäßig in pulverförmigem .oder feinkörnigem Zustand zugesetzte Stoffgemisch bildet an -der Oberfläche des Stahles eine Schlackenhaut, welche die alkalischen Basen und die Phosphorsäure bzw. die Schwefelsäure enthält. Besonders einfach und wirtschaftlich sind Gemische auf der Grundlage -von Natriumcarbonat. Das Natriumcarbonat allein gibt kein praktisch verwendbares Ergebnis, doch erhält man sehr vorteilhafte Ergebnisse, wenn man diesen Stoff z. B. mit Bariumdioxyd, Kaliumpermanganat oder Mangandioxyd mischt. Ausgezeichnete Erfolge wurden mit einem Gemisch aus i o Gewichtsteilen Natriumcarbonat und 3 Teilen Bariumdioxyd erhalten.
  • Wenn der zu entphosphorende Stahl viel gelösten Sauerstoff enthält, wie dies beispielsweise beim nachgeblasenen Thomasstahl der Fall ist, kann man auch mit weniger starken Oxydationsmitteln auskommen, beispielsweise mit Eisenoxyd. Der Stahl kann in diesem. Fall selbst Mangan in ziemlich großen Mengen enthalten, ohne daß Nachteile für die Entphosphorung auftreten.
  • Die Einbringung des Reaktionsgemisches in die Pfanne erfolgt vorteilhaft derart, daß man das Gemisch in Pulverform dem Strahl des flüssigen Stahles während des Ausgießens in die Pfanne oder einen .beliebigen anderen Behälter, beispielsweise einen Ofen, zusetzt. Man kann das Gemisch auch in die Pfanne geben, während das Metall in dieselbe einfließt, besonders wenn es sich um geringe Mengen handelt. Schließlich kann man die Mischung auch vor dem Eingießen des Stahles auf den Boden der Pfanne legen, doch muß man in diesem. Fall vorsichtig gießen, um ein übermäßiges Aufkochen zu vermeiden. Man kann das Reaktionsgemisch auch in Form von Briketten verwenden, die man in die Pfanne einwirft.
  • Die Entphosphorung und Entschwefelung erfolgt nicht nur weitgehend, sondern auch sehr schnell und regelmäßig, die Handhabung ist einfach und eine besondere überwachung des Verfahrens nicht erforderlich. Bei der Anwendung des Verfahrens ist es erforderlich, die Temperatur des Stahles zu berücksichtigen. Wenn der Stahl verhältnismäßig kalt ist, wird man in an sich bekannter Weise vorteilhaft für eine Wärmeentwicklung in dem Behälter sorgen, in den der Stahl hineingegossen wird. Die Entwicklung von Kohlensäure aus dem Natriumcarbonat kann einen beträchtlichen Wärmeaufwand erfordern, und infolgedessen kühIt sich das Bad unter diesen Umständen mitunter erheblich schneller ab, als @es bei der bloßen Abstrahlung oder Ableitung von Wärme der Fall wäre. Dieser Reaktionsverlauf :erfordert dann die Neu erzeugung von Wärme innerhalb der Masse und damit den Zusatz entsprechender Mittel, wobei hervorgehoben werden soll, daß die Verwendung wärmeentwickelnder Mittel bei Metallbädern an sich bekannt ist. Zu diesem Zweck eignen sich beispielsweise Gemische, welche in der Lage sind, Wärme zu entwickeln, wie dies etwa bei aluminotliermischen oder silicothermischen Gemischen der Tall ist. Eine einfache Arbeitsweise zur Herstellung eines derartigen Gemisches besteht darin, daß man einen reduzierend wirkenden Stoff, wie beispielsweise Silicium, dem Natriumcarbonat beimengt. Vorteilhafte Ergebnisse wurden in einem Gemisch erzielt, welches aus i Gewichtsteil Silicium, 1 o Teilen Natriumcarbonat und 3 Teilen Bariumdioxyd besteht. Es ist bemerkenswert, daß in diesem Fall trotz :der Verwendung von Silicium noch eine sehr weitgehende Entphosphorung auftritt. Steigert man die Menge an Silicium weiter, so wird die Entphosphorung weniger vollständig, während die Entschwefelung zunimmt. Man kann .daher bei Verwendung einer reichlichen Siliciummenge in der Praxis nur eine Entschwefelung hervorrufen. Die Anwesenheit von Mangan beeinträchtigt weder die Entphosphorung noch die Entschwefelung.
  • Nachstehend seien einige Ausführungsbeispiele für das Arbeiten nach dein Verfahren gemäß der Erfindung angegeben.
  • Beispiel i Entphosphorung von o,o6o auf o,o250'o, Entschwefelung von o,055 auf 0,03001ü mit
    5000 g Na--CO3,
    165o g BaO.,
    auf i t Stahl gerechnet. Beispiel 2 Entphosphorung von 0,048 auf 0,0200;ö, Entschwefelung von 0,04o auf 0,0300;'o mit
    5ooo g Na., C 0s,
    1000 g K.MnO,,
    auf i t Stahl gerechnet. Bei den beiden obigen Beispielen wurde das vorher zubereitete Gemisch der beiden Stoffe dem Metallstrahl während des Ausgießens des Stahles aus dem Ofen zugesetzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCIIE: r. Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl beim Eingießen in die Pfanne oder einen ähnlichen Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Stahl ein Stoffgemisch hinzufügt, welches aus Alkalicarbonat und einem die Verflüchtigung des Alkalis bei der Arbeitstemperatur verhindernden Körper, z. B. Bariumdioxyd, besteht, wobei das Gemisch gleichzeitig oxydierende Eigenschaften haben und bei der Arbeitstemperatur zur Gasentwicklung befähigt sein muß. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stoffgemisch Substanzen beigesetzt sind, welche bei der Arbeitstemperatur Wärme zu entwickeln vermögen.
DES122180D 1935-04-11 1936-04-01 Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl Expired DE706929C (de)

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DE (1) DE706929C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE941197C (de) * 1943-06-27 1956-04-05 Thyssen Huette Ag Verfahren zum Entphosphoren und Entschwefeln von praktisch siliziumfreien Eisen- und Stahlschmelzen
DE974872C (de) * 1950-02-05 1961-05-18 Hoesch Ag Verfahren zur Herstellung von Stahl

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE941197C (de) * 1943-06-27 1956-04-05 Thyssen Huette Ag Verfahren zum Entphosphoren und Entschwefeln von praktisch siliziumfreien Eisen- und Stahlschmelzen
DE974872C (de) * 1950-02-05 1961-05-18 Hoesch Ag Verfahren zur Herstellung von Stahl

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