DE747030C - Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomas-Stahl mit niedrigem Schwefel- und Phosphorgehalt - Google Patents

Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomas-Stahl mit niedrigem Schwefel- und Phosphorgehalt

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DE747030C
DE747030C DES117433D DES0117433D DE747030C DE 747030 C DE747030 C DE 747030C DE S117433 D DES117433 D DE S117433D DE S0117433 D DES0117433 D DE S0117433D DE 747030 C DE747030 C DE 747030C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter

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Description

  • Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomas-Stahl mit niedrigem Schwefel-und Phosphorgehalt Die Erfindung betrifft ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung von: Thomas-Stahl finit sehr niedrigem Schwefel- und. Phosphorgehalt, bei dem die basischen Zuschläge in geteilten Mengen in die Birne aufgegeben werden.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, die Darstellung von Stahl und Flußeisen aus phosphorhaltigem Roheisen in der Weise durchzuführen, daß zunächst nur ein Teil des Zuschlages von etwa % bis % der gesamten Menge in die Birne aufgegeben wurde, worauf das Blasen erfolgte. Anschließend wurde dann die gebildete Schlacke entfernt, der Rest der Zuschlagstoffe zugesetzt und'. das Bad nachgeblasen. Durch dieses Verfahren war zwar eine bestimmte Entphosphorung zu erzielen, doch konnte dabei nicht gleichzeitig eine weitgehende Entschwefelung erreicht werden.
  • Ferner ist es bekannt, zur Herstellung phosphorarmen Stahles im Thomas-Konverter eine vorher hergestellte basische und oxydierende Schlacke nach dem ersten Blasen und Entfernen der gebildeten Schlacke in, die Birne einzubringen und, dann das Nachblasen vorzunehmen. Dieses Verfahren ergab zwar bis dahin eine weitgehende Entphosphorung, jedoch nicht gleichzeitig eine weitgehende Entschwefelung, was darauf zurückzuführen ist, daß die. Basizität und der oxydierende Charakter der Endschlacke nicht hinreichend groß waren.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß nicht nur eine weitgehende Entphosphorung, sondern gleichzeitig auch eine weitgehende Entschwefelung erzielt werden kann, wenn die Behandlung im Thomas-Konverter so durchgeführt wird, daß am Schluß des Nachblasens eine Schlacke vorhanden ist, die nicht nur stark oxydiert und stark basisch, sondern auch gleichzeitig arm än sauren Bestandteilen ist. Bei der Entschwefelung von Roheisen bei niedriger Temperatur in reduzierender Umgebung mit Hilfe von Alkaliverbindungen hatte man bereits die Beobachtung gemacht, daß die Bildung der die Schwefelentfernung bewirkenden Alkalisulfide durch die Anwesenheit von Kieselsäure verhindert wird, weil sich Alkalisificate bilden und die Sulfide nicht entstehen können. Für die Entschwefelung von Stahl in oxydierender Umgebung bei hoher Temperatur war daraus eine Lehre nicht abzuleiten, da es sich in diesem nicht um die Bildung von Sulfiden handelt.
  • Gemäß der Erfindung wird dem im Thonias-Isonverter befindlichen Stahlbad eine basische Zuschlagsmenge zugesetzt und bis zur Erzielung eines Stahles mit herabgesetztem Phosphorgehalt geblasen. Dann wird die gebildete phosphorhaltige flüssige Schlacke von dem Stahlbad bei umgelegter Birne entfernt und nach Aufgabe einer bestimmten zweiten basischen Zuschlagsmenge fertig .geblasen. Die zweite basische Zuschlagsmenge kann. gegebenenfalls nur aus Kalk bestehen und wird in festem oder geschmolzenem Zustand aufgegeben. Sie wird gemäß der Erfindung so gewählt und in solcher Menge zugesetzt, daß mit der beim Blasen sich bildenden Eisenoxy dulmenge eine Schlacke entsteht, die auch nach Aufnahme der aus dein Stahlbad auszuscheidenden Verunreinigungen, insbesondere des Phosphors und des Schwefels, noch immer stark oxydierend, stark basisch und arm an sauren Bestandteilen ist. Die Menge der verwendeten zweiten Zuschlagsstoffe richtet sich also nach dem Phosphorgehalt des Bades nach dem ersten Blasen, nach dem Futter der Birne und nach allen anderen Umständen, welche den Endgehalt der Schlacke an sauren Bestandteilen zu beeinflussen vermögen.
  • Im Verlauf des Nachblasens bildet sich gegen der zugefügten basischen Bestandteile eine Schlacke, die stark basisch und oxydierend ist. Infolge der Bewegung, welche durch das Blasen hervorgerufen wird, wirkt die Schlacke auf das Metall und bewirkt die gewünschte Reinigungswirkung. Es ist daher möglich, durch die beschriebene Arbeitsweise im Thonias-Konverter einen Stahl zu erzielen, dessen Phosphorgehalt nur o,oo5 bis o,o25 °/o beträgt und dessen Schwefelgehalt unter 0,o25 % liegt, so daß dieser Stahl den 'an einen Edelstahl zu stellenden Forderungen genügt.
  • Die beschriebene weitgehende 1,7,iitscliwefelung wird nur dann erreicht, wenn der Gehalt der Endschlacke an P.0, verhältnismäßig gering ist, d. h. wenn er unter 6"/o bleibt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Zwecke der Entschwefelung von Schlacken einer bestimmten Zusammensetzung auszugehen und eine kurze Durchwirbelung mit Hilfe des heftigen Eingießens von Metall in Schlacke in dickem Strahl durchzuführea. Bei diesem Verfahren kommt ':ein anderer Faktor für die Veränderung der Schlackenzusammensetzung in Frage als das Metall selbst. Wenn man also von einem gegebenen Anfangszustand ausgeht, d. h. von einer gegebenen Zusammensetzung und Menge des Metalls und der Schlacke, erreicht man automatisch einen bestimmten Endzustand. Die Zusaniinensetzung und die Menge des 'Metalls und der Schlacke zu Ende des Arbeitsganges sind durch die Anfangsbedingungen vollständig beschrieben.
  • Beim vorliegenden Verfahren kommt noch ein anderer Faktor hinzu. Dieser Faktor ist der Sauerstoff, welcher in das System Metall/ Schlacke während des Arbeitsvorganges eingeführt wird. Er hängt mit der Dauer des Blasens zusammen. Die Anfangsbedingungen, nämlich die ursprüngliche Zusammensetzung des Metalls und .die Menge der zugefügten Schlacke, genügen. also nicht mehr, uin den Endzustand zu bestimmen, da derselbe auch noch von der Menge des beim Blasen aufgenommenen Sauerstoffs abhängt. Es ist klar, daß unter diesen Bedingungen die Zusammensetzung der Endschlacke nicht ausschließlich von den Anfangsbedingungen bestimmt wird. Das Wesentliche des vorliegenden Verfahrens besteht aber darin, daß ein bestimmter Endzustand der Schlacke nach Durchführung des gesamten Verfahrensganges vorliegt.
  • Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß zu seiner Durchführung keine synthetische Schlacke erforderlich ist. Es genügt, daß die basischen Zuschläge unter Beachtung- der weiter oben gegebenen Regel dem Bade zugesetzt werden. Die übrigen Aufbaustoffe der Schlacke. beispielsweise .das Eisenoxydul, werden durch das Metallbad selbst geliefert, insbesondere durch Oxydation des Eisens.
  • Die für das Blasen erforderliche Zeit soll so gewählt werden., daß die an Eisenoxyd reiche Schlacke sich bilden und auf das Metall einwirken kann. Um die weitgehende Entschwefelung zu erhalten, ist es erforderlich, das Nachblasen nach Bildung der Schlacke etwas zu verlängern, damit die Schlacke mit dem Metall in Wechselwirkung treten und mit diesem ins Gleichgewicht kommen kann. Das Nachblasen muß daher etwas längere Zeit durchgeführt werden, als es für die Entphosphorung allein erforderlich wäre.
  • Es ist vorteilhaft, jedoch nicht erforderlich, mit den Schlackenbestandteilen gleichzeitig ein Schmelzmittel einzuführen, das den Schmelzvorgang bis zu einem gewissen (11-ad beschleunigt. Zu diesem Zweck können jedoch auch die bereits im Metall vorhandenen Stoffe dienen, wie beispielsweise Kieselsäure, Phosphoranhydrid und Eisenoxydul. Ferner empfiehlt es sich, um die Bildung der entschwefelnden Schlacke zu beschleunigen, nach der Entfernung der ersten Schlacke eine geringe Menge, davon zurückzubehalten, da diese als Schmelzmittel für die zweite Schlacke dient. Es ist jedoch unerläßlich, daß diese zurückbleibende Schlacke keine schädliche Menge an P2 05 in die Endschlacke einführen darf.

Claims (1)

  1. PATENTEINSPRUCH Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomasstahl mit niedrigem Schwefel-und Phosphorgehalt durch Aufgabe der basischen Zuschläge in geteilten Mengen in die Birne, wobei in, der ersten Verfahrensstufe nach Aufgabe einer ersten basischen Zuschlagsmenge zur Herabsetzung des Phosphorgehaltes geblasen wird, die sich hierbei bildende phosphorhaltige, flüssige Schlacke von dem Stahlbad bei umgelegter Birne entfernt und schließlich in einer zweiten Stufe eine zweite basische Zuschlagsmenge zugegeben und fertig geblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Verfahrensstufe stark basische Schlackenbestandteile, z. B. nur Kalk, in festem oder geschmolzenem Zustand in solcher Menge aufgebracht werden und durch entsprechendes Nachblasen dafür gesorgt wird, ' daß die einwirkende Schlacke stark oxydierend wird und bis nach Beendigung des Verfahrens stark basisch und nicht mehr als 6°/o Phosphorsäure enthält. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 34416, ' 375 796; französische Patentschrift 72d.368.
DES117433D 1934-03-07 1935-03-08 Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomas-Stahl mit niedrigem Schwefel- und Phosphorgehalt Expired DE747030C (de)

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DES117433D Expired DE747030C (de) 1934-03-07 1935-03-08 Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomas-Stahl mit niedrigem Schwefel- und Phosphorgehalt

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE876694C (de) * 1949-07-16 1953-05-18 Mannesmann Huettenwerke A G Herstellung eines hochwertigen Stahles durch Windfrischen von Roheisen

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE34416C (de) * Dr. C. SCHEIBLER, Professor in Berlin Verfahren zur Gewinnung phosphorsäurereicher Schlacke nach dem unter Nr. 12700 patentirten Verfahren zur Entphosphorung des Roheisens
DE375796C (de) * 1921-03-15 1923-05-17 Richard Walter Verfahren zur Entschwefelung von Eisenbaedern durch bekannte Stoffe, insbesondere Alkalien
FR724368A (fr) * 1931-08-31 1932-04-26 Electro Chimie Soc D Procédé de déphosphoration des aciers

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