DE3318332A1 - Verfahren zur herstellung von stahl mit ultraniedrigem phosphorgehalt - Google Patents
Verfahren zur herstellung von stahl mit ultraniedrigem phosphorgehaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Stahls mit ultraniedrigem Phosphorgehalt, bei dem man ein
Roheisen, das vorher entsiliziert worden ist, einer Sauerstoff-Oberwind-Frischung
unterwirft; sie betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines Stahls mit ultraniedrigem
Phosphorgehalt, der 0,010% oder weniger Phosphor enthält, unter Anwendung eines Oberwind- und Unterwind-Fr
isehungs-Stahlraffinierungsverfahrens(nachstehend als "TB
Verfahren" bezeichnet).
Man ist seit langem bestrebt, den Phosphorgehalt von Stahl auf wirtschaftliche Weise herabzusetzen, um so die Be- bzw.
Verarbeitbarkeit sowie die mechanischen Eigenschaften von Stahl weiter zu verbessern.·
Bei dem Sauerstoff-Oberwind-Frischungs-Stahlherstellungsverfahren,
wie es allgemein in Japan angewendet wird, werden geschmolzenes Eisen, Schrott und andere Ausgangsmaterialien
in einen Konverter eingeführt und dann wird der Stahl einer Raffinierung bzw. Frischung unterworfen, während reiner
Sauerstoff durch eine Sauerstofflanze auf die Chargenschmelze aufgeblasen wird. In der Regel liegt der Phosphorgehalt von
mit Sauerstoff raffinierten (gefrischten) Stählen in dem Bereich von 0,015 bis 0,03 5%.
Auf ein solches Stahlherstellungsverfahren, wie es vorstehend
beschrieben worden ist, wird eine zusätzliche Stufe angewendet,
um den Phosphorgehalt weiter zu verringern. Bezüglich des Ver~
fahrens zur Herabsetzung des Phosphorgehaltes in Stahl sei
jQ bemerkt, daß bisher die drei folgenden praktischen Hauptmethoden
angewendet worden :
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TER MEER -MÜLLER ■ STEINMEI^fER-" *,./.--" car-iV'S-i-38 1 (PF)
1 (i) ein Doppelschlackenverfahren;
(ii) die Roheisen-Entphosphorisierung;
(iii) die Entphosphorisiorung nach der Stahlraffinierung bzw.
-frischung.
-
-
(i) Bei dem Doppelschlackenverfahren handelt es sich um ein
zweistufiges Raffinierungsverfahren, bei dein die Raffinierung in der ersten Stufe auf geschmolzenen Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt innerhalb eines verhältnismäßig hohen Bereiches
zweistufiges Raffinierungsverfahren, bei dein die Raffinierung in der ersten Stufe auf geschmolzenen Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt innerhalb eines verhältnismäßig hohen Bereiches
angewendet wird, dann die Raffinierung unterbrochen wird und
anschließend der raffinierte Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt in einem hohen Bereich von der Schlacke abgetrennt wird durch Abstechen (Abziehen) des geschmolzenen Stahls oder durch Entfernen der verflüssigten Schlacke nach der Zugabe von Flußspat aus dem Konverter. Die zweite Stufe der "Raffinierung wird auf den auf diese Weise abgetrennten geschmolzenen Stahl angewendet durch Zugabe von weiterem gebranntem Kalk (ungelöschtem Kalk) zu dem geschmolzenen Stahl.
anschließend der raffinierte Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt in einem hohen Bereich von der Schlacke abgetrennt wird durch Abstechen (Abziehen) des geschmolzenen Stahls oder durch Entfernen der verflüssigten Schlacke nach der Zugabe von Flußspat aus dem Konverter. Die zweite Stufe der "Raffinierung wird auf den auf diese Weise abgetrennten geschmolzenen Stahl angewendet durch Zugabe von weiterem gebranntem Kalk (ungelöschtem Kalk) zu dem geschmolzenen Stahl.
(ü) Die Entphosphorisierung von Roheisen, d.h. die Heißmetallentphosphorisierung,
ist ein Verfahren, bei dem ein schlackenbildendes Flußmittel (Zuschlag), das gebrannten Kalk, Flußspat
und Eisenerz enthält, auf ein Roheisenbad in der Pfanne eingeführt
wird, während es bei einer ausreichend hohen Temperatur
gehalten wird, um die Entphosphorisierung durch Einblasen eines exothermen Gases, wie Sauerstoff, in das Bad zu bewirken. Alternativ
kann die Entphosphorisierung durchgeführt werden durch Zugabe eines Flußmittels (Zuschlags), der calciniertes Soda
oder gebrannten Kalk (ungelöschten Kalk), Flußspat und Eisenerz enthält, zu einem geschmolzenen Roheisen, das bis auf
einen Gehalt von 0,15% Si entsiliziert worden ist. Nach der
Entphosphorisierung wird das auf diese Weise entsilizierte
und entphosphorisierte Roheisen in einen Konverter eingeführt und es wird eine ausreichende Menge gebrannter Kalk zu dem
oder gebrannten Kalk (ungelöschten Kalk), Flußspat und Eisenerz enthält, zu einem geschmolzenen Roheisen, das bis auf
einen Gehalt von 0,15% Si entsiliziert worden ist. Nach der
Entphosphorisierung wird das auf diese Weise entsilizierte
und entphosphorisierte Roheisen in einen Konverter eingeführt und es wird eine ausreichende Menge gebrannter Kalk zu dem
TER MEER · MÜLLER ■ STEINMEISTER"* ' ■
.'". ^SUMITOMO METAL INDUSTRIES
'-"ease S-1-381 (PF)
Bad zugegeben, um die Rephosphorisierung in dem Konverter zu unterdrücken. Die Zugabe einer weiteren großen Menge an
gebranntem Kalk dient ebenfalls der weiteren Entphosphorisierung während der Stahlraffinierung.
(iii) Die Entphosphorisierung nach der Stahlraffinierung wird
durchgeführt durch Zugabe eines Flußmittels (Zuschlags), das gebrannten Kalk, Flußspat und Eisenerz enthält, zu dem geschmolzenen
Stahl in der Pfanne oder zu dem geschmolzenen Stahl während des Abstechens (Abziehens).
Bei diesen Stahlraffinierungsverfahren wird die Entsilizierung
in großem Umfange angewendet als eine der Maßnahmen zur Vorbehandlung von Roheisen, um die erforderliche Menge an gebranntem
Kalk zu reduzieren, der als eines der Hilfsmaterialien
erforderlich ist. Die Entsilizierung dient auch der Verminderung der Schlackenmenge, die während des Raffinierungsverfahrens
gebildet wird. Es ist dadurch tatsächlich möglich, die erforderliche Menge an gebranntem Kalk um 16 bis 17 kg pro Tonne
Roheisen zu vermindern, wenn der Mengenanteil an Silizium in Roheisen durch Anwendung der Entsilizierung auf das Roheisen
vor der Raffinierung auf 0,13 bis 0,16% herabgesetzt wird,· Dies ist darauf zurückzuführen, daß ein Teil des zugesetzten
gebrannten Kalks in der Regel verbraucht wird für die Neutralisation
des SiO„, das aus dem in dem Roheisen während des
Sauerstoffraffinierungsverfahrens gelösten Silizium stammt.
Deshalb wird die zugegebene Menge an gebranntem Kalk in der Regel festgelegt unter Berücksichtigung der Siliziumkonzentration
des Roheisens.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Anwesenheit von Silizium
in Roheisen für die Stahlraffinierung im wesentlichen notwendig ist, weil, das Silizium im Roheisen Wärme erzeugt, wenn
es während der Raffinierung oxydiert wird. Die auf diese Weise
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TER MEER · MÜLLER ■ STEINMEIgXER" " \,' ...' " '..CtXt^Q: S-1-381 (PF)
~ 7 —
erzeugte Wärme dient der Bildung von Schlacke, nämlich beim
Schmelzen des gebrannten Kalks, der dem Bad als schlackenbildendes Agens zugesetzt wird. Deshalb würde die Herabsetzung
des Siliziumgehaltes in Roheisen zu einer geringeren Schlacken-
5 bildung führen.
Andererseits ist die Anwesenheit von gebranntem Kalk in Schlacke erforderlich für die Entphosphorisierung eines geschmolzenen
Roheisens, da sich der geschmolzene gebrannte Kalk in der Schlacke mit dem Phosphor im Roheisen kombiniert unter Erzielung
einer Entphosphorisierung. Die Anwesenheit einer beträchtlichen Menge an gebranntem Kalk in der Schlacke ist deshalb
wesentlich für die Entphosphorisierung von Roheisen während der Raffinierung.
Obgleich es möglich ist, die Entsilizierung auf ein Roheisen anzuwenden, ist es deshalb vom Standpunkt der Herstellung einer
aktiven Schlacke für die Entphosphorisierung aus betrachtet nicht erwünscht, die dem Roheisen zuzusetzende Menge an ge-
20 branntem Kalk herabzusetzen.
Es wurde daher bisher angenommen, daß es unmöglich sei, die Entsilizierung anzuwenden zur Herstellung eines Stahls mit
niedrigem Phosphorgehalt,und es wurde angenommen, daß jede
Verringerung des Phosphorgehaltes die Anwendung eines komplizierten und teuren Verfahrens erfordern würde, soweit die
konventionellen Entphosphorisierungsverfahren betroffen sind. Außerdem tritt bei diesen konventionellen Entphosphorisierungsverf
ahren stets eine beträchtliche Abnahme (Reduktion) der
30 Abstich- oder Gesamtausbeute auf.
Diesbezüglich ist in der US-PS 4 290 802 die Zugabe eines schlackenbildenden Agens, wie z.B. von gebranntem Kalk, für
einen geschmolzenen Stahl in dem TB-Verfahren beschrieben. Es werden darin jedoch keinerlei Angaben über die Anwendung
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TER MEER -MÜLLER · STEINMEIgTER : " :..: vv.: "CSäSfe^SM-38 1 (PF)
der Entsilizierung als eine der Maßnahmen der Vorbehandlung
von Roheisen gemacht. Ferner beträgt der Phosphorgehalt des Stahls, der gemäß dem in dieser Patentschrift beschriebenen
Verfahren gebildet wird, mindestens 0,012%.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Grad der Schwierigkeiten, die bei der Durchführung der Entphosphorisierung auftreten,
von der Ausgangskonzentration des Phosphors abhängt. So ist es beispielsweise nicht so schwierig, den Phosphor von einem
Gehalt von 0,5% auf einen Gehalt von 0,05% zu verringern. Es ist jedoch ganz schwierig, den Phosphorgehalt auf 0,02% oder
weniger zu verringern, ohne die Abstichausbeute herabzusetzen oder ohne daß eine längere Behandlungsdauer erforderlich ist.
Es wurde bisher angenommen, daß, was das konventionelle Verfahren angeht, es unmöglich ist, ein CaO/SiO_-Verhältnis der
Schlacke von mehr als 4 zu erzielen. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, daß die Anwesenheit von viel Silizium unvermeidlich
ist,.und teilweise darauf, daß die Menge an gebranntem
Kalk, die erforderlich wäre, um das Verhältnis größer als 4 werden zu lassen, in der Schlacke nicht gelöst werden kann.
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren.zur
Herstellung eines Stahls mit ultraniedrigem Phos-5 phorgehalt zu finden, dessen Phosphorgehalt 0,010% oder weniger
beträgt. Ziel der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Stahls mit ultraniedrigem Phosphorgehalt zu finden, das wirtschaftlich und in großtechnischem
Maßstabe durchgeführt werden kann. Ein weiteres Ziel der Erfindung
besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung·eines Stahls mit ultraniedrigem Phosphorgehalt zu finden, dessen
Phosphorgehalt 0,003% oder weniger beträgt, ohne daß dies zu einer beträchtlichen Herabsetzung der Abstich- oder Gesamtausbeute
führt und ohne daß dies zu einer längeren Behandlungs-
3 5 dauer führt.
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TER MEER.· MÜLLER ■ STEINMEIS^ER." \." .„„* Case*-S-1-38 1 (PF)
Es wurde nun gefunden, daß die Kombinabion von Entsilizierung von Roheisen und die Zjugabe von gepulvertem gebranntem Kalk
beim Oberwind- und Untjerwind-Frischungs-Stahlherstellungsverfahren überraschenderweise zu einem wirksamen und wirtschaftliehen Verfahren zur Herabsetzung des Phosphorgehaltes auf
einen ultraniedrigen Wert, wie z.B. 0,010%· oder weniger, vorzugsweise 0,003% oder yeniger, führt, ohne daß dies zu einem
beim Oberwind- und Untjerwind-Frischungs-Stahlherstellungsverfahren überraschenderweise zu einem wirksamen und wirtschaftliehen Verfahren zur Herabsetzung des Phosphorgehaltes auf
einen ultraniedrigen Wert, wie z.B. 0,010%· oder weniger, vorzugsweise 0,003% oder yeniger, führt, ohne daß dies zu einem
. beträchtlichen Ausbeuteiverlust führt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung
eines Stahls mit ultraniedrigem Phosphorgehalt, das darin besteht, daß man ein entsiliziertes Roheisen in einen Oberwind-
und Unterwind-Frischungs-Sauerstoff-Konverter einführt, ein
schlackenbildendes Agens in pulverisierter Form zusammen mit
schlackenbildendes Agens in pulverisierter Form zusammen mit
dem Oberwind-Frischungs-Sauerstoff auf das geschmolzene Eisen
einführt und ein Unterwlnd-Gas, ausgewählt aus der Gruppe
Inertgas, Stickstoffgas, Sauerstoffgas, Kohlenmonoxidgas,
Kohlendioxidgas und Mischungen davon,während des Aufblasens
von reinem Sauerstoff oder sowohl während des Aufblasens von
Inertgas, Stickstoffgas, Sauerstoffgas, Kohlenmonoxidgas,
Kohlendioxidgas und Mischungen davon,während des Aufblasens
von reinem Sauerstoff oder sowohl während des Aufblasens von
reinem Sauerstoff als auch während des nachfolgenden Abstechens (Abziehens) einführt.
Das entsilizierte Roheisen kann vorzugsweise einer vorherigen
Entphosphorisierung unterworfen werden, bevor es in den Oberwind-
und Unterwind-Blaskonverter eingeführt wird. Es ist ratsam, das Ausgangs-Roheisen bis auf einen Gehalt von 0,20% oder
weniger, in der Regel von 0,01 bis 0,17% Si zu entsilizieren. Wenn die vorherige Entphosphorisierung vor der Sauerstoffraffinierung
auf das Roheisen angewendet wird, ist es ebenfalls ratsam, den Phosphorgehalt auf 0,030% oder weniger und den
Siliziumgehalt auf 0,05% oder weniger herabzusetzen. Dies
kann dadurch erzielt werden, daß man in Gegenwart von gebranntem Kalk (gelöschtem Kalk) Sauerstoff in das Roheisen einbläst. Es sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Entsilizie-
kann dadurch erzielt werden, daß man in Gegenwart von gebranntem Kalk (gelöschtem Kalk) Sauerstoff in das Roheisen einbläst. Es sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Entsilizie-
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rung von Roheisen auf irgendeine geeignete, dem Fachmann an sich bekannte Weise durchgeführt werden kann. Das erfindungsgemäß
verwendete schlackenbxldende Agens liegt in Form eines Pulvers vor und es wird zusammen mit einem Sauerstoffstrahl
auf die Oberfläche des geschmolzenen Metalls eingeleitet. Das Unterwindblasen wird angewendet, um das behandelte geschmolzene
Metall stark durchzurühren. Dadurch wird die Bildung einer aktiven Schlacke für die Entphosphorisierung verbessert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das Verhältnis CaO/SiO„ der Schlacke auf einen Wert von höher als
4,5, vorzugsweise von höher als 5,0 beschränkt werden, um den Phosphorgehalt auf einen ultraniedrigen Wert herabzusetzen.
Es sei darauf hingewiesen, daß ein CaO/SiO2-Verhältnis von
15 höher als 10,0 erfindungsgemäß erreichbar ist.
Das in Form eines Pulvers vorliegende schlackenbildende Agens
enthält oder besteht aus einer oder mehreren Substanzen, die ausgewählt werden aus der Gruppe gebrannter Kalk (gelöschter
Kalk), Kalkstein, Flußspat, Dolomit, Eisenerz und Mischungen davon.
Der Aufbau des Konverters und derjenige der Sauerstofflanze,
die erfindungsgemäß verwendet werden, können der gleiche sein wie in der oben genannten US-PS 4 290 802 beschrieben.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen :
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Stahlherstellungskonverters,
wie er für die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
Fig. 2 eine schematische Endansicht der in Fig. 1 gezeigten Sauerstofflanze; und
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TER MEER -MÜLLER · STEINMEigjER * \.: ,„: "Ciisfe. S-s-1-381 (PF)
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Fig. 3 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Entphosphorisierung
(%) und dem CaO/SiOp-Verhältnis der Schlacke
erläutert.
Wie in der Fig. 1 dargestellt, wird ein entsiliziertes Roheisen
1 in einen Oberwind- und Unterwind-Frischungs-Konverter 2 eingeführt, in den ein Sauerstoffstrahl 3 aus einer Sauerstofflanze
4 durch eine Sauerstofflanzenspitze 5 eingeleitet wird,und ein Unterwind-Gas durch eine Düse 6, die am Boden
des Konverters vorgesehen ist, in die Schmelze eingeführt.
Das Unterwind-Gas wird ausgewählt aus der Gruppe Inertgas, Stickstoffgas, Sauerstoffgas, Kohlenmonoxidgas, Kohlendioxidgas
und Mischungen davon. Ein schlackenbildendes Agens, das hauptsächlich aus gebranntem Kalk (gelöschtem Kalk) in Form
eines Pulvers besteht, wird zusammen mit einem Sauerstoff-
strahl durch die Sauerstofflanzenspitze 5 in die Schmelze
.eingeführt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das
entsilizierte Roheisen auch vor dem Einführen in den Konverter entphosphorisiert werden. Das schlackenbildende Agens
kann enthalten oder bestehen aus gebranntem Kalk, Flußspat und Eisenerz.
Wie in der Fig. 2 dargestellt, wird das schlackenbildende
Agens durch die mittlere Düse 21 zugeführt, die von drei Sauerstoffdüsen 22 umgeben ist, durch die Sauerstoffstrahlen
auf die Schmelzoberfläche aufgeblasen werden, um das schlackenbildende
Flußmittel in die Schmelze einzuführen.
Der Aufbau der Sauerstofflanzenspitze 5 selbst ist an sich
bekannt. Wie für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich, kann eine Vielzahl von Sauerstofflanzenspitzen für die Zwecke der
Erfindung verwendet werden.
TER MEER · MÖLLER · STEINMEISTER -- - Cesew.S~1 "381 (PF)
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die die Erfindung erläutern sollen, näher beschrieben,
ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
5 BEISPIELE
Ein 2/5-t-Oberwind-Konverter zum Aufblasen von reinem Sauerstoff
mit zwei Boden-Winddüsen mit Innendurchmessern von 8 mm wurde zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet.
Geschmolzenes Roheisen wurde in einer Menge von 2 t bei 13800C in den Konverter eingeführt. Durch die Boden-Winddüsen
wurde Kohlendioxidgas mit einer Geschwindigkeit von 0,5 Nm3/min in die Schmelze eingeblasen. Die Zuführung von Sauerstoff
durch die obere Sauerstofflanze betrug 6Nm3/min. Der
Abstand zwischen der Sauerstofflanze und der Oberfläche des geschmolzenen Metalls betrug 300 mm.
Die Entsilizierung wurde durchgeführt durch Einblasen von Sauerstoff in einer Rate von 1,0 Nm3/t pro Eisen unter Zugäbe
von gebranntem Kalk in einer Menge von 8 kg/t und von Eisenerz in einer Menge von 15 kg/t für 20 Minuten.
Die Testergebnisse sind in der weiter unten folgenden Tabelle zusammengefaßt. Zu Vergleichszwecken sind auch die bei konventionellen
Verfahren erhaltenen Daten darin angegeben.
Wie aus den Ergebnissen der nachstehenden. Tabelle hervorgeht, kann erfindungsgemäß ein raffinierter Stahl ohne wesentliche
Ausbeuteverluste erhalten werden, der Phosphor in einer Menge von 0,004% oder weniger enthält. Das CaO/SiO^-Verhältnis der
Schlacke ist erfindungsgemäß höher als 4,0. Der Test N° 7 zeigt den Fall, bei dem vor dem Einführen in den Konverter
sowohl eine Entphosphorisierung als auch eine Entsilizierung
durchgeführt wurden. Der Phosphor wurde bis zu einem extrem
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TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER" * -" . Case. Sl-1-38 1 (PF)
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niedrigen Gehalt, d.h. bis zu einem Gehalt von 0,002% entfernt,
ohne daß eine Abnahme der Ausbeute auftrat, obgleich es verhältnismäßig lange dauerte, um die Raffinierung durchzuführen.
Bei dem konventionellen Verfahren war die Ausbeute jedoch nicht so hoch wie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
und die erforderliche Menge an gebranntem Kalk war verhältnismäßig groß. Außerdem wurde der Phosphorgehalt höchstens nur
bis auf einen Wert von 0,005% verringert, selbst wenn das Roheisen-Entphosphorisierungsverfahren
angewendet wurde, bei dem eine verhältnismäßig große Menge an gebranntem Kalk erforderlich
ist und verhältnismäßig lange Behandlungszeiten erforderlich sind, um die Entphosphorisierung durchzuführen. Das
CaO/SiCL-Verhältnis lag unter 4,0.
Verfahren
geschmolzenes bis zur Vollständig- CaO/SiO«-
Roheisen vor keit der Raffinierung ν,-u-n· des stahls nac^
dem Einführen verwendetes schlacken- ^T ^Ζ^Χ\ dem Raffinieren
(Gew.-%) bildendes Agens* bcniacke (few__%)
(kg/t Stahl)
Zusammensetzung
Doppelschlakkenverfahren Röheisen-Phosphorisierung +
Sa-jerstoff
Entphosphorisierung nach der Stahlraffinierung
TE-Verfahren ohne Vorbehandlung
Entsilizierung + TB-Verfahren
Entsilizierung + TB-Verfahren
Roheisen-Entphosphorisierung + TB-Verfahren **
Si
Abstich- Gesamttempera- verfah- Gesamttur (0C) rens- ausbeute
dauer
dauer
(min)
C.50 0.119
74 13
0.5
0.125
40
Elektrisehe Energie 60KWH/t 0 3.8 0.02 0.04 0.006 0.004 1635
3.8 0.38 0.30 0.012 0.019
1680
0.17 0.118 51 10
0.108
40
20
Ο.CI 0.008 65 15
FUSSNOTEN : * Gesamtlänge ** Es trat auch eine Entsilizierung auf
*** A : gebrannter Kalk, B : Flußspat, C
BEMERKUNGEN : N°s 5, 6 und 7 - erfindungsgemäß
Eisenerz, D : Fe-Si 51.0
19.3
0.51 0.122 110 24 0 10 3.0-3.8 0.05 0.07 0.G07 0.005 1635 62.4 -1.1
0.01 0.010 65 20 80 5 3.0 0.03 0.06 0.G05 0.004 1640 65.0 -1.1
-0.9
12.0 U.48 0.08 0.004 0.002 1630 36.8
28.0 0.42 0.10 0.003 0.003 1625 39.7 +0.1
27.0 0.44 0.05 0.002 0.001 1635 64.8 +0.1
METAL INDUSTRIES, LTD. TER MEER -MÜLLER · STEINMEI$*r„EF?o" * :.,: . Ca3e §-1-381 (PF)
Die Fig. 3 der beiliegenden Zeichnungen zeigt die Beziehung zwischen der Entphosphorisierung (%) und dem CaO/SiO«-
Verhältnis der Schlacke, die bei einer Reihe von Versuchen ermittelt wurde, die erfindungsgemäß durchgeführt wurden.
Die ausgezogene Linie zeigt den Fall, bei dem die Schlackenmenge
40 kg/t Stahl betrug und diegestrichelte Linie zeigt den Fall, bei dem die Schlackenmenge 80 kg/t Stahl betrug.
Wie aus den dargestellten Diagrammen hervorgeht, ist es möglich, ein CaO/SiO2-Verhältnis von höher als 4,5 und sogar
höher als 10,0 gemäß der Erfindung zu erzielen. Es wird angenommen,
daß die Erzielung eines derart hohen CaO/SiO„-Verhältnisses
einer der Gründe ist, warum erfindungsgemäß ein Stahl mit ultraniedrigem Phosphorgehalt hergestellt
werden kann.
Die Erfindung wurde, zwar vorstehend unter Bezugnahme auf
bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert, es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie darauf keineswegs
beschränkt ist, sondern daß diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können, ohne daß dadurch
der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Stahls mit ultraniedrigem
5 Phosphorgehalt, der 0,010% oder weniger Phosphor enthält, dadurch gekennze ichnet, daß man ein entsiliziertes
Roheisen in einen Oberwind- und Unterwind-Frischungs-Sauerstoff-tKonverter
einführt, ein schlackenbildendes Agens
10 in pulverisierter Form zusammen mit dem Oberwind-Frischungs-Sauerstoff
auf das geschmolzene Eisen einführt und ein Unterwind-Gas, ausgewählt aus der Gruppe Inertgas, Stickstoffgas,
Sauerstoffgas, Kohlenmonoxidgas, Kohlendioxidgas und Mischungen davonfahrend der Sauerstoff-Oberwind-Frischung oder so-
15 wohl während der Sauerstoff-Oberwind-Frischung als auch während
des anschließenden Abstechens einleitet.
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TER MEER -MÜLLER · STEINMEISTER· *Q$sß,"S-TrJS 1*fPF)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Siliziumgehalt des entsilizierten Roheisens 0,20% oder weniger beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das entsilizierte Roheisen auchentphosphorisiert und
daß das auf diese Weise entsilizierte Roheisen 0,030% oder weniger Phosphor und 0,05% oder weniger Silizium enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schlackenbildende Agens enthält oder besteht aus einer
oder mehreren Substanzen, ausgewählt aus der Gruppe gebrannter Kalk, Kalkstein, Flußspat, Dolomit, Eisenerz und Mischungen
davon.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das schlackenbildende Agens enthält oder besteht aus gebranntem
Kalk, Flußspat und Eisenerz.
6· Verfahren zur Herstellung eines Stahls mit ultraniedrigem
Phosphorgehalt, der 0,003% oder weniger Phosphor enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem Oberwind- und Unter-'
wind-Frischungs-Sauerstoff-Konverter ein entsiliziertes Roheisen
herstellt, ein schlackenbildendes Agens in pulverisier-5 ter Form zusammen mit dem Oberwind-Frischungs-Sauerstoff auf
das geschmolzene Eisen einführt und ein Unterwind-Gas, ausgewählt aus der Gruppe Inertgas, Stickstoffgas, Sauerstoffgas,
Kohlenmonoxidgas, Kohlendioxidgas und Mischungen davon,während
der Sauerstoff-Oberwind-Frischung oder sowohl während der Sauerstoff-Oberwind-Frischung als auch während des nachfolgenden
Abstechens einleitet.
- -- SUMITOMO-METAL INDUSTRIES, LTD
TER MEER -MÜLLER -STEINMEI^TEf?'- ' * " t CcTSiT -g-:1 -38 1 (PF)
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Siliziumgehalt des entsilizierten Roheisens 0,20% oder
weniger beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das entsilizierte Roheisen auch entphosphorisiert und
daß das auf diese Weise entsilizierte Roheisen 0,030% oder weniger Phosphor und 0,05% oder weniger Silizium enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das schlackenbildende Agens enthält oder besteht aus einer oder mehreren Substanzen, ausgewählt aus der Gruppe gebrannter
Kalk, Kalkstein, Flußspat, Dolomit, Eisenerz und Mischungen davon.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das schlackenbildende Agens enthält oder besteht aus gebranntem Kalk, Flußspat und Eisenerz.
Applications Claiming Priority (1)
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