AT106979B - Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten.

Info

Publication number
AT106979B
AT106979B AT106979DA AT106979B AT 106979 B AT106979 B AT 106979B AT 106979D A AT106979D A AT 106979DA AT 106979 B AT106979 B AT 106979B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
alkaline earth
melt
alkali
sulfates
chlorides
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Salzwerk Heilbronn A G
Theodor Lichtenberger
Konrad Flor Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Salzwerk Heilbronn A G, Theodor Lichtenberger, Konrad Flor Dr filed Critical Salzwerk Heilbronn A G
Application granted granted Critical
Publication of AT106979B publication Critical patent/AT106979B/de

Links

Landscapes

  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur   Gewinnung   des Schwefels aus   Erdalbalisulfaten.   



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten, wobei aber das Magnesiumsulfat, auf welches das vorliegende Verfahren nicht anwendbar ist, zu den Erdalkalisulfaten nicht mitgerechnet wird. 



   Man hat bereits vorgeschlagen, Schwefel aus Erdalkalisulfaten durch Auflösen dieser in Alkalichlorid in   schmelzflüssigem   Zustand zu gewinnen. Bei diesem Verfahren wird zwecks Erzeugung von Erdalkalisulfid Kohlenstoff entweder in Form fester Kohle oder in Form reduzierender Gase verwendet. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass feste Kohle sich mit der Schmelze nicht gut mischen lässt. Die Kohle erfährt durch die Entgasung einen Auftrieb und verbrennt sehr rasch an der Oberfläche, ohne dass sie für die Reduktion ausgenutzt wird. Die Reduktion ist daher nur unvollständig und erfordert einen erheblichen Aufwand an Kohle. Von dem bekannten Verfahren unterscheidet sich das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren dadurch, dass der Kohlenstoff in Form von Koks verwendet wird, und dass nach der Reduktion eine Trennung des Alkalichlorid von dem Erdalkalisulfid durch Sedimentation erfolgt, worauf das Alkalichlorid oben abgelassen wird, während das   Erdalkalisuffid   durch Behandlung mit Dampf oder Säure in Erdalkalioxyd bzw. Erdalkalisalz und Schwefelwasserstoff übergeführt wird. 



   Der Koks lässt sich mit der Schmelze gut mischen und wirkt sehr rasch reduzierend. 



   Der   Erfindung   liegt ferner die Erkenntnis zugrunde, dass die Erdalkalisulfide im Schmelzfluss sich scharf von den Alkalichloriden durch Sedimentation trennen lassen. Es ist infolgedessen nach der Reduktion lediglich ein Klären der Schmelze nötig. Das Alkalichlorid kann oben abgelassen und erneut zum Auflösen von Erdalkalisulfaten verwendet werden. Das erhaltene Erdalkalisulfid dagegen wird zwecks Gewinnung des Schwefelwasserstoffes in der oben erwähnten Weise weiter behandelt. 
 EMI1.1 
 Sulfaten mittels Kohle und Kochsalz die Benutzung von Koks bereits vorgeschlagen ; bei der Behandlung von Erdalkalisulfaten dagegen ist Koks bisher noch nicht zur Anwendung gekommen. 



   Zweckmässig wird der Schmelze, die aus Alkalichlorid und Erdalkalisulfid besteht, Magnesiumchlorid beigescbmolzen. Hiedurch wird die Umwandlung der Erdalkalisulfide in Erdalkalichloride beschleunigt. Der Zusatz des Magnesiumchlorids kann vor oder nach der Reduktion der Schmelze mit Koks stattfinden. 



   Man hat zwar bereits Magnesiumchlorid bei der Gewinnung von Schwefelwasserstoff auf nassem Wege angewendet. Dieses Verfahren ist aber kostspielig und führt zur Verunreinigung der Abwässer. 



   Das Verfahren wird z. B. in der Weise durchgeführt, dass man nahezu entwässertes Magnesiumchlorid in die die reduzierten Erdalkalisulfate enthaltende Alkalichloridschmelze einträgt. Es entweichen alsdann grosse Mengen Schwefelwasserstoffgas unter Abscheidung von Magnesiumoxyd, während aus den in der Schmelze unlöslichen Erdalkalisulfiden Erdalkalichloride entstehen, die in den geschmolzenen Alkalichloriden leicht löslich sind. 



   Die   Schwefelwasserstoffentwicldung   kann erhöht und beschleunigt werden, wenn man Wasserdampf in die Schmelze einleitet. 



   Es entsteht auf die oben beschriebene Weise sehr schnell eine von Erdalkalisulfiden freie leicht flüssige Schmelze, die aus Alkali-und Erdalkalichloriden besteht. In dieser Schmelze setzt sich das Magnesiumoxyd rasch ab, so dass es leicht entfernt werden kann. 



   Wenn man die von Magnesia befreite nur noch den   überschüssigen   Koks enthaltende Schmelze aus Alkalichloriden und Erdalkalichloriden erneut zum Lösen und Reduzieren von Erdalkalisulfaten benutzt, so kann man erstens den Arbeitsgang kontinuierlich gestalten und zweitens die dem nassen Verfahren anhaftenden Mängel in technisch einfacher Weise beseitigen, die in der kostspieligen Gewinnung der Erdalkalichloride durch Verdampfung oder in der Verunreinigung der Flüsse durch die Abwässer bestehen. 



   Dadurch, dass die Magnesia durch Sedimentation immer entfernt und das sich bildende Erdalkalichlorid in den Kreislauf zurückgeführt wird, erhält man schliesslich eine reine nur noch Alkalichlorid enthaltende Erdalkalichloridschmelze, deren Aufbereitung sehr einfach ist und keine wertlosen, die Flüsse   verunreinigenden   Ablaugen entstehen lässt. 



   An Stelle von Chlornatrium kann man auch andere Alkali-oder Erdalkalisalze oder Mischungen solcher Salze zum Einschmelzen der Erdalkalisulfate verwenden. Man muss hiebei solche Salze wählen, 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 die wasserfrei schmelzbar sind und in geschmolzenem Zustand auf Erdalkalisulfate keine zersetzende Wirkung ausüben. 



   Es hat sich nämlich gezeigt, dass sich die Erdalkalisulfate nicht nur in   geschmolzenem Chlornatrium,   sondern auch in anderen geschmolzenen Alkali-oder Erdalkalisalzen sowie in geschmolzenen Gemischen derselben leicht zu einer klaren   dünnflüssigen   Schmelze auflösen. Verwendbar sind diejenigen Alkalioder Erdalkalisalze, welche wasserfrei überhaupt schmelzbar sind und in geschmolzenem Zustande auf   Erdalkalisulfate   keine   zersetzende Wirkung   ausüben. Besonders geeignet sind die Sulfate der Alkalien, sowie die Fluoride der Alkalien und Erdalkalien fiir sich allein oder in Mischung mit anderen Alkalioder Erdalkalisalzen, z. B. mit den Chloriden des Kaliums, Natriums und Kalzium. 



   Verwendet man beispielsweise Flussspat als Schmelzbad, so mischt man ihm zweckmässig zur Herabsetzung des Schmelzpunktes Alkalifluorid oder Erdalkaliehloride bei. Den gleichen Vorteil erzielt man auch, wenn ein inniges Gemenge von Alkali- oder Erdalkalifluoriden oder Erdalkalichloriden mit Erdalkalisulfaten eingeschmolzen wird, da dessen Schmelzpunkt auch weit unterhalb des Schmelzpunktes der einzelnen Komponenten liegt. 



   Die auf diese Weise aus Erdalkalisulfaten mit Alkali- oder Erdalkalisalzen oder mit Gemischen derselben hergestellten Schmelzfliisse werden dann zur Gewinnung des Erdalkalisulfatschwefels auf die gleiche Weise, wie oben   beschrieben,   weiterbehandelt. Es wird Koks in die Schmelze eingerührt, dadurch das Erdalkalisulfat zu Erdalkalisulfid reduziert und dieses weiterhin durch Einblasen von Wasserdampf oder Säure in Erdalkalioxyd bzw. in das entsprechende Erdalkalisalz und Schwefelwasserstoff zerlegt, der dann in bekannter Weise auf Schwefel oder Schwefelverbindungen verarbeitet werden kann. 



   Verwendet man solche Alkali-oder Erdalkalisalze, die einzeln oder gemischt im Schmelzbad beim Einblasen von Wasserdampf Säure abspalten, z. B. Magnesiumchlorid allein oder Magnesiumsulfat in Mischung mit Chloriden der Alkalien oder Erdalkalien, so gelingt es, nach beendeter Reduktion der Erdalkalisulfat das entstandene Erdalkalisulfid durch Einblasen von Wasserdampf in Erdalkalisalz und Schwefelwasserstoff zu zerlegen, da die sich bei der Einwirkung von Wasserdampf auf das   Sehmelzbad   bildende Säure in statu naseendi auf das Erdalkalisulfid einwirkt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten, wobei das Sulfat in geschmolzenem Chlornatrium gelöst und durch Zugabe von Kohlenstoff das Erdalkalisulfid gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlenstoff in Form von Koks verwendet wird und nach der Reduktion eine   Trennung des Alkalichlorids   von dem Erdalkalisulfid durch   Sedimentation vorgenommen   wird, worauf das Alkalichlorid oben abgelassen wird, während das Erdalkalisulfid durch Behandlung mit Dampf oder Säure in Erdalkalioxyd bzw.   Erdalkalisalz und Schwefelwasserstoff übergeführt   wird, der in bekannter Weise auf Schwefel oder Schwefelverbindungen verarbeitet werden kann.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkalichlorid-Erdalkalisulfat- EMI2.1 im weiteren Verlauf des Verfahrens gebildete Magnesiumoxyd durch Absitzenlassen von der nunmehr Erdalkalichloride enthaltenden Alkalichloridschmelze getrennt wird, während der entweichende Schwefelwasserstoff in bekannter Weise auf Schwefel oder Schwefelverbindungen verarbeitet werden kann.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in die Schmelze Wasserdampf eingeleitet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Schmelze von Alkalichloriden und Erdalkalichloriden zu einem weiteren Arbeitsgang benutzt.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einschmelzen der Erdalkalisulfat an Stelle von Chlornatrium andere Alkali-oder Erdalkalisalze oder Mischungen solcher Salze verwendet werden, soweit diese wasserfrei schmelzbar sind und in geschmolzenem Zustand auf Erdalkalisulfate keine zersetzende Wirkung ausüben.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsschmelze für die Erd- alkalisulfate solche Alkali- oder Erdalkalisalze einzeln oder in Mischung benutzt werden, deren Schmelz- flüsse beim Einblasen von Wasserdampf Säuren abspalten.
AT106979D 1925-05-08 1926-01-14 Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten. AT106979B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE106979X 1925-05-08

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT106979B true AT106979B (de) 1927-08-10

Family

ID=29276146

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT106979D AT106979B (de) 1925-05-08 1926-01-14 Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT106979B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1692878C3 (de) Verfahren/um Auskristallisieren von Alkali als Karbonat aus der bei der Zellstoffablaugen-Aufarbeitung anfallenden Schmelz lösung
AT106979B (de) Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten.
DE479346C (de) Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten
CH122808A (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Erdalkalisulfaten.
DE529099C (de) Verfahren zur Herstellung von Kochlauge fuer die Zellstoffherstellung
DE404908C (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumbikarbonat in Gaswerken und Kokereien
DE669709C (de) Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwaessern
DE1767896A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Metallchloridsalzen
DE478310C (de) Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten
DE479347C (de) Gewinnung des Schwefels aus Erdalkalisulfaten
DE2448531C3 (de) Verfahren zum Behandeln eines Natriumchlorid und Natriumsulfat enthaltenden Restprodukts
DE1141267B (de) Verfahren zum Abscheiden fixer Ammonium-salze aus Kokereiabwaessern
DE581147C (de) Gewinnung von reinem Schwefel
DE347368C (de) Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliperboraten
DE402056C (de) Verfahren zur Gewinnung salpetersauren Strontiums
DE404928C (de) Entfernung von Quecksilber und Arsen und Gewinnung von Quecksilber aus quecksilber aus quecksilberhaltiger Schwefelsaeure
DE555769C (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefel aus Alkalisulfide enthaltendem Abwasser
DE590173C (de) Gewinnung von reinem Schwefel
DE1183053B (de) Verfahren zum Entfernen von Arsenverunreinigungen aus Schwefel
DE747030C (de) Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Thomas-Stahl mit niedrigem Schwefel- und Phosphorgehalt
DE238292C (de)
DE645879C (de) Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd
DE730636C (de) Verfahren zur Entfernung von Eisensalzen aus solche enthaltenden Aluminiumsalzloesungen
AT136956B (de) Verfahren zur Verarbeitung von tonsubstanzhaltigen Stoffen, insbesondere von Kaolinen, Tonen od. dgl., auf Tonerde und ihre Verbindungen.
DE37209C (de) Verfahren zur Extraktion von phosphorsaurem Kalk aus Phosphaten