DE675071C - Mit unterteilten Roheiseneinsatzmengen durchgefuehrtes Thomasverfahren - Google Patents

Mit unterteilten Roheiseneinsatzmengen durchgefuehrtes Thomasverfahren

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DE675071C
DE675071C DER95883D DER0095883D DE675071C DE 675071 C DE675071 C DE 675071C DE R95883 D DER95883 D DE R95883D DE R0095883 D DER0095883 D DE R0095883D DE 675071 C DE675071 C DE 675071C
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SAMUEL BRULL
VALENTIN CHARLES RENCENNE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon Steel Or Casting Steel Manufacturing (AREA)
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  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)

Description

  • Mit unterteilten Roheiseneinsatzmengen durchgeführtes Thomasverfahren Die Erfindung betrifft eine Abänderung des üblichen Thomasverfahrens und bezweckt, unmittelbar aus der Thomasbirne einen phosphorfreien Stahl .mit gewünschtem Kohlenstoffgehalt zu erhalten, den Durchsatz und die Ausbeute zu verbessern, die Schlußzusätze von Ferromangan o. dgl. zu verringern und überhaupt die Stahlerzeugung in der Thomasbirne zu verbessern und zu verbilligen.
  • Bei gewöhnlichen Thomasverfahren verschwindet der Phosphor in der Hauptsache erst nach dem Kohlenstoff; das Blasen nach dem Verschwinden des Kohlenstoffs bis zum Verschwinden des Phosphors wird üblicherweise als Nachblasen bezeichnet, wobei eine Überoxydation, d. h. die Bildung eisenoxydhaltiger Schlacke, nicht zu vermeiden ist, weshalb dann das Stahlbad mit phosphorfreiem Spiegeleisen o. dgl. desoxydiert wird.
  • Um unmittelbar in der Birne phosphorfreien, aber kohlenstoffhaltigen Stahl herzustellen, ist schon vorgeschlagen worden, dem Kalkzuschlag etwa 4o% seines Gewichtes eines von einem Metalloxyd verschiedenen Flußmittels, das die basische Natur der entstehenden Schlacke nicht verändert, zuzuführen, insbesondere Flußspat. Dieses Verfahren hat sich aber nicht bewährt, weil durch diese große zusätzliche Flußspatmenge das Roheisen sehr viel heißer eingefüllt oder ein phosphor- oder siliciumreiches,- also viel Wärme erzeugendes Roheisen verwendet oder länger nachgeblasen (überblasen) werden muß, um die nötige Hitze und die Verflüssigung der Schlacke zu erreichen. Ferner. bedingen die große Flußs.patmenge und das starke Brodeln einen außerordentlich starken Angriff auf das basische Birnenfutter. Diese Gründe mögen wohl die Technik veranlaßt haben, andere Schlackenzusätze als Kalk, insbesondere eine Zugabe von Flußspat, als ungeeignet zu verwerfen (vgl. O s a n n , . Lehrbuch der Eisenhüttenkunde, Bd. 11, 1921, S. 153).
  • Um bei der Verarbeitung von siliciumr eichemRoheisen den dabei auftretenden Auswurf zu verringern, ist weiterhin schon vorgeschlagen worden, in die Birne die für den Gesamteinsatz erforderliche Kalkmenge und dazu .einen etwa 400,16 des Gesamteinsatzes betragenden Teil der Roheisenmenge einzubringen, -zwecks Bildung und Verflüssigung der Schlacke zu überblasen, so daß ein Teil des Eisens lediglich zur Schlackenbildung oxydiert wird, dann die Restmenge des Eisens (etwa 6o 011o) zuzugeben, deren Kohlenstoffgehalt desoxydierend auf die Schlacke wirkt, und dann den mit der Restmenge eingebrachten Phosphor durch Blasen und Nachblasen zu entfernen. Dieses Verfahre;; hat einmal den Nachteil, daß man am ScW-49; desselben erhebliche Mengen von Spie= eisen zur Desoxydation benötigt, daß die dem ersten Teileinsatz eingebrachte geringe Menge an Silicium und Phosphor nicht genug Hitze entwickelt, um den gesamten Zuschlag zu verflüssigen, daß bei der Desoxydation durch den Kohlenstoffgehalt der zweiteingebrachten Menge Roheisen die Schlacke dickflüssig und teigig wird und der neu eingebrachte Phosphor durch erneutes Nachblasen entfernt werden muß. Wie man auch immer die Roheisenteilmengen wählt, so kann der mit der ersten Charge eingebrachte Phosphor nur durch ein Überblasen der Gesamtmenge am Schluß entfernt werden, so daß in dem schließlich erhaltenen Eisen nur die übliche, ,geringe Kohlenstoffmenge enthalten sein kann, weil, wie oben gezeigt, die Schlacke dickflüssig wird, da ihr Flüssigkeitsgrad von der in ihr enthaltenen überschüssigen Menge an Eisenoxyd abhängt.
  • Alle diese Nachteile vermeidet das Verfahren der Erfindung, nach welchem wie folgt gearbeitet wird: a) In die Birne wird neben der für den Gesamteinsatz benötigten Kalkmenge noch so viel eines von einem Metalloxyd verschiedenen und die basische Natur der Schlacke nicht verändernden Flußmittels, z. B. Flußspat, eingebracht, als nötig ist, um den in der ersten Stufe nicht zur Schlackenbildung benötigten Kalk zu verflüssigen oder, mit anderen Worten, die gesamte Zuschlagsmenge am Ende der ersten Verfahrensstufe in der Form einer stark basischen, leichtflüssigen Schlacke zu erhalten. Diese Leichtflüssigkeit wird bewirkt einesteils dadurch, daß der Phosphor der ersten Teilmenge in die Schlacke hineingeht, und anderenteils durch die Wirkung des in solcher Menge zugesetzten Flußmittels, daß auch der überschüssige, erst für den zweiten Teileinsatz benötigte Kalk verflüssigt wird; die so gebildete Schlacke bleibt sogar noch nach der Desoxydation dünnflüssig. Solche Zuschlagsmittel sind beispielsweise Flußspat, Calciumchlorid, Natriumcarbonat, ein natriumhaltiges Aluminiumchlorid, vorzugsweise natürliches Aluminium-Natrium-Chlorid; diese Art Flußmittel sollen im folgenden nach ihrem hauptsächlichsten Vertreter als Flußspat bezeichnet werden.
  • b) Hierauf wird in die Birne eine mindestens 6o %, vörzugsweise aber mehr betragende Menge des gesamten Roheiseneinsatzes gefüllt und in üblicher Weise geblasen und nachgeblasen, bis der Phosphor verschwunden ist. Durch die verhältnismäßige Größe dieses ersten Teileinsatzes genügt die erzeugte Wärme auch bei nicht besonders °siliciu,m- und phosphorreichem Roheisen zur ,°völlständigen Verflüssigung des Zuschlages bzw. der Schlacke, und es ist weder eine besonders hohe Vorerhitzung des Roheisens noch ein überblasen nötig.
  • Bis hierher unterscheidet sich also das vorliegende Verfahren von dem üblichen Thomasverfahren nur durch die Zufügung einer bestimmten, verhältnismäßig geringen Flußspatmenge.
  • c) Wird nun der zweite Teileinsatz (etwa 40% des Gesamteinsatzes oder vorzugsweise noch weniger) in die Birne eingebracht, so reagiert der mit dieser Restmenge eingebrachte Phosphor mit der dünnflüssigen basischen Schlacke und wird praktisch völlig entfernt; da in der ersten Verfahrensstufe nicht durch Überblasen eine besonders eisenoxydreiche Schlacke gebildet wurde, so verdankt diese Schlacke ihre Leichtflüssigkeit lediglich der gebildeten Phosphorsäure und dem zugefügten Flußmittel und bleibt flüssig, selbst wenn ein geringer Teil des mit der zweiten Teilmenge eingebrachten Kohlenstoffes zur Desoxydation verbraucht wird. Unter diesen Bedingungen geht der mit der zweiten Teilmenge eingebrachte Phosphor unmittelbar in die Schlacke über und wirkt als Desoxydationsmittel. Man erhält also einen kohlenstoffhaltigen, aber phosphorfreien Stahl.
  • Ist der Kohlenstoffgehalt des so erhaltenen Stahles noch zu hoch, so genügt ein kurzes Blasen, tun ihn zu verringern; es kann so nach Wunsch ein harter oder weicher Stahl von jedem gewünschten Kohlenstoffgehalt erhalten werden. Dem Enderzeugnis können je nach Wunsch die übrigen Schlußzuschläge zugegeben werden.
  • Das Verfahren der Erfindung hat gegenüber dem bekannten Thomasverfahren zahlreiche Vorteile, insbesondere folgende: a) Der Gesamteinsatz der Birne kann höher sein als üblich, da der zweite Teileinsatz sich allein durch innige Berührung mit der Schlacke entphosphort, ohne daß zu diesem Zweck ein Nachblasen erforderlich ist. Wird zwecks Verringerung des Kohlenstoffgehaltes geblasen, so genügt hierfür ein sehr kurzes Nachblasen, welches wegen der Leichtflüssigkeit der Schlacke ohne Druckerhöhung in dem Gebläse vor sich geht; der Kohlenstoffgehalt kann durch die Dauer dieses Nachblasens geregelt werden.
  • b) Da die Entphosphorung des zweiten Teileinsatzes ohne Nachblasen vor sich geht, erfolgt keine erneute Oxydation; demgemäß wird auch nur ein Bruchteil der üblichen Spiegeleisen- oder Ferromanganmenge benötigt; durch die geringere Oxydation am Schluß des Verfahrens steigt die Güte des erhaltenen Metalls.
  • c) Die am P-nde des Verfahrens erhaltene Schlacke ist außerordentlich arm an Metal14 oxyden, Metall und woraus eine sich phosphorreichere eine gute Ausbeute Schlacke anY ergibt.
  • d) Man kann Stahl von jedem beliebigen Kohlenstoffgehalt herstellen; wenn man praktisch völlig phosphorfreien Stahl erhalten will, braucht man nur etwas weiter nachzublasen, ohne daß dabei eine unzulässig starke Oxydation zu befürchten ist.
  • e) Wenn man nicht zwei Roheisengie.ßpfannen, eine für den Anfangseinsatz und die zweite für den Resteinsatz, benutzen kann, so kann man auch mit einer einzigen Pfanne, deren Fassungsvermögen zur Aufnahme des Gesamteinsatzes genügt, zuerst die für den Verfahrensschritt b erforderliche Menge in die aufnahmebereite Birne gießen und den Rest in eine andere Birne, in der gerade der obenerwähnte Verfahrensabschnitt c vor sich gehen soll. Umgekehrt kann auch zuerst die dem Resteinsatz entsprechende Menge in eine Birne gegossen werden, in der der Verfahrensabschnitt c vor sich gehen soll, und der dein Verfahrensschritt b entsprechende Restinhalt der Pfanne in eine zweite Birne. Dieser Rest des Pfanneninhaltes kann auch in die gleiche Birne gegossen werden, nachdem der Arbeitsgang beendet und eine neue Beschickung von Kalk und Flußmittel entsprechend dem ersten Verfahrensabschnitt eingebracht worden ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Mit unterteilten Roheiseneinsatzmengen durchgeführtes Thomasverfahren, bei welchem der für den Gesamteinsatz erforderliche Kalkzuschlag zusammen mit der ersten Einsatzmenge in die Birne eingebracht wird, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Die Birne wird mit der für den gesamten Roheiseneinsatz benötigten Kalkmenge beschickt und dieser so viel Fiußspat zugegeben, um die Schlacke während des ganzen Verfahrensverlaufes flüssig zu halten. b) Dann wird mindestens 2/3 des Roheisens eingebracht und wie üblich bis zur Entfernung des Phosphors geblasen bzw. nachgeblasen. c) Hierauf wird die restliche Roheisenmenge zugegeben. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch anschließendes kurzes Blasen, aber ohne Überblasen, der Phosphor praktisch völlig entfernt und der gewünschte Kohlenstoffgehalt eingestellt wird.
DER95883D 1935-03-21 1936-03-22 Mit unterteilten Roheiseneinsatzmengen durchgefuehrtes Thomasverfahren Expired DE675071C (de)

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DE (1) DE675071C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934594C (de) * 1951-05-18 1955-10-27 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren zum Herstellen eines stickstoffarmen Thomasstahles
DE965243C (de) * 1950-02-28 1957-06-06 Phoenix Rheinrohr Ag Vereinigt Verfahren zum Herstellen stickstoffarmen Thomasstahls

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965243C (de) * 1950-02-28 1957-06-06 Phoenix Rheinrohr Ag Vereinigt Verfahren zum Herstellen stickstoffarmen Thomasstahls
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