DE973876C - Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch - Google Patents

Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch

Info

Publication number
DE973876C
DE973876C DEST1016A DEST001016A DE973876C DE 973876 C DE973876 C DE 973876C DE ST1016 A DEST1016 A DE ST1016A DE ST001016 A DEST001016 A DE ST001016A DE 973876 C DE973876 C DE 973876C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steel
content
low
carbon
wind
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEST1016A
Other languages
English (en)
Inventor
Sven Albert Jansson
Bo Michael Sture Kalling
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Stora Enso Oyj
Original Assignee
Stora Kopparbergs Bergslags AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Stora Kopparbergs Bergslags AB filed Critical Stora Kopparbergs Bergslags AB
Application granted granted Critical
Publication of DE973876C publication Critical patent/DE973876C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/04Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing manganese
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/02Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing silicon
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/12Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing tungsten, tantalum, molybdenum, vanadium, or niobium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Steel (AREA)

Description

  • Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff für Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von windgefrischtem Stahl mit sehr niedrigem Durchschnittsgehalt an Kohlenstoff von der Größenordnung unter 0,015 °/o für Konstruktionszwecke, bei denen es von Bedeutung ist, daß das Material zähe ist und seine Zähigkeit auch in gealtertem Zustand beibehält. Der Stahl soll, mit anderen Worten, geringe Neigung zum sogenannten Trennungsbruch haben. Die für den fraglichen Verwendungsbereich notwendige Härte wird hierbei durch verhältnismäßig hohen Gehalt an anderen härteverleihenden Stoffen als an Kohle, vorzugsweise durch Phosphor und Stickstoff, erzielt.
  • Trennungsbruch (verformungsloser Bruch) tritt in gewöhnlichen Stahlsorten, besonders bei hoher Belastungsgeschwindigkeit (Schlagbeanspruchung), mehrachsigen Spannungszuständen (z. B. bei Kerben) und bei niedrigen Temperaturen ein. Die zur Beurteilung der Neigung zum Trennungsbruch zunächst liegende Prüfungsmethode ist die gewöhnliche Kerbschlagprobe, bei verschiedenen Temperaturen ausgeführt, z. B. gemäß Charpy. Man erhält dann in einem oberen Temperaturintervall hohe und von der Temperatur verhältnismäßig unabhängige Werte der Kerbzähigkeit. Beim Senken der Versuchstemperatur sinkt die Kerbzähigkeit innerhalb eines im allgemeinen ziemlich begrenzten Temperaturintervalls zu sehr niedrigen Werten herab. Man kann dann den mittleren Temperaturwert innerhalb dieses Intervalls (im folgenden Umschlagstemperatur benannt) als ein Kriterium für die Neigung des Stahles zum Trennungsbruch annehmen. Je höher dieser Wert liegt, um so schlechter ist der Stahl in bezug auf seine Sprödigkeit.
  • Durch Kaltverformung und eine darauffolgende längere Lagerungszeit bei gewöhnlicher Temperatur, alternativ einige Stunden bei einer etwas höheren Temperatur, z. B. 20o° C (künstliche Alterung), werden im Stahl Änderungen der Eigenschaften hervorgerufen, welche gewöhnlich unter dem Begriff Alterung zusammengefaßt werden und welche unter anderem zur Folge haben, daß bei Kerbzähigkeitsprüfungen eine mehr oder weniger starke Erhöhung der Umschlagstemperatur erzielt wird. Da örtliche Kaltverformungen oftmals schwer zu vermeiden sind, muß der Stahl bei Konstruktionen in bezug auf die Neigung zum Trennungsbruch oft als gealtert betrachtetwerden. Bei Schweißarbeiten treten oft ähnliche Versprödungserscheinungen auf. Es hat sich gezeigt, daß die Neigung zum Trennungsbruch bei Schweißarbeiten mit der Tendenz zum Altern wächst.
  • Die Umschlagstemperatur für Stahl in einem durch Alterung nach einer Kaltverformung entstandenen Zustand kann als die Summe der Umschlagstemperatur des Stahles vor der Kaltverformung und der durch die Alterungsbehandlung erhaltenen Erhöhung betrachtet werden. Auch die Umschlagstemperatur vor der Kaltverformung wird als mit den Alterungserscheinungen des Stahles zusammenhängend betrachtet, so daß ein zur Alterung neigender Stahl im allgemeinen eine hohe und ein alterungsbeständiger Stahl eine niedrige Umschlagstemperatur im allgemeinen auch in nicht alterungsbehandeltem Zustand aufweist.
  • In welchem Grade die im Stahl vorkommenden Stoffe auf die Alterungseigenschaften und die Neigung . zum Trennungsbruch einwirken, ist eine noch nicht vollständig geklärte Frage. Allgemein ist man jedoch der Ansicht, daß Kohlenstoff, Stickstoff und in gewissem Grade Phosphor die für die Alterung am meisten wirksamen Bestandteile sind. Da der Kohlenstoff derjenige Stoff ist, womit die Härte des Stahles in erster Linie geregelt zu werden pflegt, und die Möglichkeit, in den gewöhnlich vorkommenden Stahlprozessen den Gehalt desselben zu so niedrigen Werten herabzudrücken, die sich in diesem Falle als notwendig erwiesen haben, nicht näher geklärt worden ist, hat man bei der Herstellung von Stahl mit der Forderung auf eine niedrige Umschlagstemperatur in kaltverformtem und gealtertem Zustand bisher in erster Linie darauf geachtet, daß der Stickstoffgehalt unter einer gewissen Grenze gehalten wurde. Dieses ist von Bedeutung besonders bei der Herstellung von nicht vollständig desoxydiertem (unberuhigtem oder halbberuhigtem) Stahl. Bei vollständig desoxydiertem (beruhigtem )Stahl und besonders bei aluminiumberuhigtem Stahl ist die Umschlagstemperatur oft für übliche Zwecke, auch bei verhältnismäßig hohem Stickstoffgehalt, zufriedenstellend niedrig.
  • Es ist nun bekanntgeworden, im Thomasverfahren Stähle zu erblasen, die unter 0,015 % C bei den entsprechenden, für Thomasstähle üblichen Stickstoff- und Phosphorgehalten enthalten. Diese Stähle sind aber anfällig gegen Sprödbruch und deswegen nicht für alle Konstruktionsteile verwendbar.
  • Erfindungsgemäß wird ein windgefrischter Stahl mit höchstens 0,0,50/0, zweckmäßigerweise höchstens o,oio % Kohlenstoff, zwischen o,o6o und 0,015 0/0 Phosphor, zwischen o,oio und 0,030 % Stickstoff, Rest Eisen mit den üblichen Gehalten an den Stahlbegleitelementen Silizium, Schwefel sowie Mangan, wobei der Mangangehalt um so höher ist, je höher der Schwefelgehalt ist und bei einem Schwefelgehalt von etwa 0,025 % der Mangangehalt mindestens 0,30 % betragen soll, als Werkstoff für Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch verwendet.
  • Die aus windgefrischtem Stahl mit solchen C - P - N,-Gehalten hergestellten Konstruktionsteile sind nicht mehr sprödbruchanfällig.
  • Es hat sich erwiesen, daß die Herabsetzung des Kohlenstoffgehaltes keine nennenswerte Wirkung mit sich bringt, bevor der Gehalt unter etwa 0,015 % herabgedrückt worden ist. Bei diesem Gehalt beginnt jedoch eine stark hervortretende Verbesserung einzutreten, insofern, als die Umschlagstemperatur in nicht alterungsbehandeltem Zustand höchst bedeutend herabsinkt. Eine Verformung und künstliche Alterung bewirkt zwar ebenso wie in Material mit höherem C-Gehalt eine gewisse Steigerung der Umschlagstemperatur, welche jedoch bei Werten stehenbleibt, die in normalem Stahl mit entsprechender Festigkeit nur bei sehr niedrigen Stickstoff- und Phosphorgehalten sowie vollständigem Desoxydieren mit Silizium und/oder Aluminium erzielt werden kann. Die Verbesserung erhöht sich noch mehr bei herabgesetztem Kohlenstoffgehalt. Eine normale obere Grenze des Kohlenstoffgehaltes, die erstrebt werden sollte, ist o,oi2%; will man jedoch Spitzenergebnisse erzielen, sollte der Durchschnittsgehalt o,oio % nicht übersteigen und möglichst bis auf etwa o,oo5 % herabgedrückt werden.
  • Ein Gehalt an Kohlenstoff dieser Größenordnung ist schwer mit Sicherheit zu bestimmen. Eine Toleranz von einigen tausendstel Prozent ist bei den bisher bekannten Methoden auch bei genauester Ausführung immer vorhanden. Es hat sich jedoch erwiesen, daß man eine gute Kontrolle dafür, ob der Kohlenstoffgehalt niedrig genug ist, in vielen Fällen allein durch das Studium der Erscheinungen bei der Erstarrung des nicht desoxydierten Stahles erhält. Keine oder nur eine äußerst unbedeutende Gasentwicklung findet bei der Erstarrung statt, wenn der Kohlenstoffgehalt einen zufriedenstellenden niedrigen Wert erhalten hat. Man kann auch später im Mikroskop feststellen, ob der Kohlenstoffgehalt genügend niedrig ist. Die Werte des Kohlenstoffgehaltes, welche den obenerwähnten Grenzen für den Kohlenstoffgehalt zugrunde liegen, sind nach langen Erfahrungen bei Verwendung genauer chemischer Analysemethoden und unter Beobachtung der größten Genauigkeit erhalten worden. Wenn aus irgendeinem Anlaß die Prüfung des Stahles durch obenerwähnte Verfahren sich nicht als zuverlässig erweisen sollte, hat man immer noch die Möglichkeit, ein praktisches Verfahren für die Herstellung des Stahles zu entwickeln, welches gemäß den Erfahrungen einen genügend niedrigen Kohlenstoffgehalt ergibt, um die gewünschten Eigenschaften hervorzurufen.
  • Es ist, wie gesagt, die überraschende Erfahrung gemacht worden, daß die Neigung zum Trennungsbruch bei Stahl mit dem obenerwähnten niedrigen Kohlenstoffgehalt nur unbedeutend oder überhaupt nicht vom Stickstoffgehalt des Stahles beeinflußt wird. Ein Stickstoffgehalt bis zu 0,030% und sogar noch höher kann im Stahl vorkommen, ohne Schwierigkeiten von diesem Gesichtspunkt aus zu verursachen. Da der Stickstoffgehalt die Festigkeit des Stahles erhöht und auch die Tendenz zu haben scheint, die Korngröße des Stahles herabzudrücken, ist ein Stickstoffgehalt sogar von Vorteil. Ein Gehalt davon von mindestens 0,010% ist daher geeignet.
  • Als ein geeigneter Legierungsstoff zur Erhöhung der Härte des Stahles hat sich bemerkenswerterweise auch Phosphor gezeigt. Ein Gehalt bis zu o,150/0 P kann mit Vorteil im Stahl enthalten sein, ohne Nachteile für die Kerbzähigkeit desselben, und schon bei einem Gehalt von o,o6o % tritt eine merkliche Erhöhung der Festigkeit ein.
  • Der Stahl soll auch einen gewissen Mangangehalt aufweisen. Dadurch wird seine Warmwalzbarkeit gesteigert. Je höher der Gehalt an Schwefel im Stahl ist, um so höher sollte der Mangangehalt sein. Ein niedrigerer Mangangehalt als 0,3% sollte bei einem Schwefelgehalt von etwa 0,o25 % nicht vorkommen. Es muß beachtet werden, daß Mangan, welches dem Stahl beim A bstich zugesetzt werden muß, in genügend kohlenstoffarmer Form vorliegt. Auch noch stärker desoxydierende Metalle, wie beispielsweise Silizium, können zugesetzt werden. Der Sauerstoffgehalt des Stahles wird hierdurch gleichzeitig herabgesetzt, was in gewissen Fällen wünschenswert sein kann. Wenn der Stahl mit Aluminium, unter Umständen in Kombination mit Silizium, vollständig desoxydiert wird, erhält man ein Material mit äußerst niedriger Umschlagstemperatur. In den meisten Fällen erhält man jedoch völlig befriedigende Eigenschaften auch ohne andere desoxydierende Zusätze als Mangan, obwohl dieses Metall den Sauerstoffgehalt des Stahles nicht nennenswert herabzusetzen vermag.
  • Umfassende praktische Untersuchungen haben gezeigt, daß man bei dem sogenannten Thomasprozeß unter gewissen Umständen Verhältnisse schaffen kann, die eine Direktherstellung von Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt unterhalb der angegebenen Grenze von 0,015 % Kohlenstoff im regelmäßigen Betrieb ermöglichen. Dieses hängt damit zusammen, daß der Kohlenstoffgehalt bei diesem Verfahren verhältnismäßig vollständig fortgefrischt wird, während noch ein bedeutender Teil des Phosphorgehaltes im Stahl vorhanden ist. Der Hauptteil des Phosphors wird erst dann oxydiert, wenn eine flüssige hochbasische Schlacke sich von dem beim Beginn des Blasens zugesetzten Kalk samt anderen Oxyden gebildet hat, welche durch die Oxydation hauptsächlich von Si, Mn und Fe im Roheisen entstanden sind, welche Schlackenbildung erst am Ende des Vorblasens bei dem sogenannten Übergang geschieht. Während des darauffolgenden Nachblasens wird in der Hauptsache Phosphor oxydiert, ohne daß eine nennenswerte Verschlackung des Eisens stattfindet, welches mit der höheren Affinität des Kalks zur Phosphorsäure im Verhältnis zum Eisenoxydul zusammenhängt. Gleichzeitig sinkt jedoch der Kohlenstoffgehalt noch weiter auf Grund des niedrigen Kohlenoxyddruckes im Gas.
  • Somit ist es möglich, den C-Gehalt unter o,oio0/0 herabzudrücken. Es hat sich sogar als möglich erwiesen, diesen Kohlenstoffgehalt zu erzielen, während der Stahl noch den verhältnismäßig hohen Phosphorgehalt von o,o6o bis 0,150°/o aufweist, welcher sich im Stahl als geeignet erwiesen hat, um diesem die gewünschten Festigkeitseigenschaften zu verleihen.
  • Daß das Blasen bei einem verhältnismäßig hohen Phosphorgehalt abgebrochen werden kann, ist zum Vorteil auch dadurch, daß der Verlust an Eisen und auch an noch vorhandenem Mangan durch Verschlackung gleichzeitig geringer wird. Auch der Gehalt an Sauerstoff im Stahl wird geringer, je früher das Blasen abgebrochen werden kann, was für die Qualität des Stahles von Bedeutung ist.
  • Der Stickstoffgehalt im Stahl wird im allgemeinen unter den vorherrschenden Verhältnissen verhältnismäßig hoch, da der Kohlenstoffgehalt bei der Verwendung gemäß der Erfindung auf die geringstmöglichen Werte herabgedrückt werden soll. Wie jedoch oben betont worden ist, werden Stickstoff und Phosphor in der Stahlqualität gemäß der Erfindung verwendet, um in derselben die gewünschte Härte zu erzielen; dieses hat bei dem in Frage kommenden niedrigen Kohlenstoffgehalt keineswegs den ungünstigen Einfluß auf die Qualität, wie man ihn bei gewöhnlichem Thomasstahl gerade dem Stickstoff-und Phosphorsgehalt zuschreibt. Durch das Herabdrücken des Kohlenstoffgehaltes bei den in Frage kommenden sehr niedrigen Werten sind somit die früheren Nachteile von Stickstoff und Phosphor in Vorteile umgewandelt worden.
  • Dadurch, daß der Stahl auf Grund des niedrigen C-Gehalts auch in nichtdesoxydierter Form praktisch ohne Gasentwicklung erstarrt, wird der Block bedeutend gleichmäßiger in der Zusammensetzung als der gewöhnliche Block von nicht desoxydiertem Stahl, weil keine Zirkulation der Restschmelze entsteht, was beim Erstarren von Guß der letzteren Art der Fall ist. Das Gießen kann zweckmäßig gemäß gewöhnlicher Praxis mit halbberuhigtem Stahl geschehen, was höhere Ausbeute und niedrigere Kosten bedeutet.
  • Der Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt erweist sich auch in bezug auf seine Korrosion als dem gewöhnlichen Stahl überlegen. Die Struktur ist gleichmäßiger, die Zahl der als Kathode wirkenden Zementteilchen geringer, und außerdem trägt ein höherer Phosphorgehalt zu einer schnelleren Beendigung des Korrosionsprozesses bei.
  • Im folgenden werden einige Ergebnisse bekanntgemacht, welche bei Verwendung des Stahles in der erfindungsgemäßen Weise erzielt worden sind, sowie die entsprechenden Werte bei einigen normalen, kohlenstoffhaltigen Stahlqualitäten innerhalb desselben Festigkeitsbereiches.
  • Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt, enthaltend:
    C.............................. 0,012°/o
    Mn ............................ 0,040%
    P ............................. o,ogo0/,
    S ............................. 0,o260/,
    N ............................. 0,015%
    normalisiert von g5o°C in der Dimension 15 mm Durchmesser, hat folgende Werte ergeben für:
    Streckgrenze . . . . . . . . . . . 32 bis 33 kg/mm2
    Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . 43 bis 44 kg/mm2
    Dehnung (l = 1o . D) .... 26 bis 27%
    Einschnürung . . . . . . . . . . 7o bis 7304
    Bei der Prüfung der Kerbschlagzähigkeit nach Charpy mit 15 kg Fallgewicht und normalem Probestab mit gebohrtem Kerb von o,75 mm Radius ist in normalisiertem Zustand bis hinab zu -40°C eine Schlagarbeit von 1o bis 15 mkg erzielt worden, wonach bei weiterer Temperatursenkung auf -8o bis -ioo°C ein Übergang zu ganz sprödem Bruch ermittelt wurde. Nach io0/,iger Reckung und Alterung bei Zoo" C während 6 Stunden erhielt man eine Kerbschlagzähigkeit bei Zimmertemperatur von etwa 1o mkg und bei o°C von etwa 5 mkg. Bei -40°C ist das Material ganz spröde.
  • Als Beispiele für zweckmäßige Analysen zweier Qualitäten, ungefähr St 37 und St 44 entsprechend, können angegeben werden:
    St 37 St 44
    0/, C . . . . . . . . . . . . < o,oio 0/0 < o,oi 0/0
    0/, Mn .. ..... .... 0,300/0 0,45%
    0/, P............. o,o6o0/, 0,12o0/,
    11/I S . . . . . . . . . . . . < 0,0400/, < 0,040%
    0/, N ............ 0,o150/, 0,015%
    Streckgrenze . . . . . . . . . . . 26 bis 30 kg/mm2
    Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . 39 bis 42 kg/mm2
    Dehnung . . . . . . . . . . . . . . 28 bis 261)1,
    In mit Aluminium versetztem niedriggekohltem Material (< o,oi 0/, C) ist eine äußerst niedrige Umschlagstemperatur erreicht worden. Somit hat man noch bei - 6o° C eine Schlagfestigkeit innormalisiertem, gedehntem und gealtertem Zustand von 14 bis 15 mkg erreicht, was bei einem bisher bekannten ferritischen Stahl nicht möglich gewesen sein dürfte. Aluminium kann ganz oder teilweise durch Titan mit derselben Wirkung ersetzt werden.
  • Normaler unberuhigter Thomasstahl von guter Qualität mit beispielsweise
    C.............................. 0,090/,
    Mn ............................ 0,45%
    P ............................. 0,045%
    S ............................. 0,0250/0
    N .................. ........... 0,013%
    besitzt für den entsprechenden Wärmebehandlungszustand und die entsprechende Dimension
    Streckgrenze . . . . . . . . . . . 25 bis 30 kg/mm2
    Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . 4o bis 44 kg/mm2
    Dehnung . . . . . . . . . . . . . . 31 bis --981)/,
    Einschnürung........... 75 bis 6g0/,
    Kerbschlagzähigkeitswerte von 15 mkg erhält man bis zu +40°C hinunter, wonach eine allmähliche Senkung bei und knapp unter Zimmertemperatur eintritt, so daß man ganz spröde Brüche bei -20°C erhält. Nach Recken und Altern in der beschriebenen Weise sinkt die Kerbschlagzähigkeit von etwa 1o mkg bei + ioo° C bis zum völlig spröden Bruch bei + 6o° C.
  • Unberuhigter Siemens-Martin- und Elektrostahl mit entsprechender Festigkeit ist gewöhnlich etwas besser in bezug auf Trennungsbruch. Der Unterschied im Umschlags- oder kritischen Punkt in gerecktem und gealtertem Zustand pflegt jedoch selten 20°C zu überschreiten. Normaler Si-beruhigter Elektrostahl mit
    C......................... etwa 0,15%
    Si............................. 0,200J,
    142n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5004
    P ............................. 0,010%
    S ............................. o,o:zo11/0
    N ............................. o,oo60/0
    ergibt normalisiert die
    Streckgrenze . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 kg/mm'
    Zugfestigkeit . .. . . . . . . . . . . . . . . 41 kg/mm2
    Dehnung .................... 29%
    Einschnürung................. 650/,
    Die Kerbschlagfähigkeit bewegt sich zwischen 1o und 15 mkg bis hinunter zu -40°C, wonach der Übergang zu ganz sprödem Bruch bei einer weiteren Senkung bis zu -60°C eintritt. Nach dem Recken und Altern durch Wärme bleiben 1o mkg bis hinunter zu -f-40 bis +20°C, wonach Trennungsbruch bei etwa o°C eintritt.
  • Durch AI-Zusatz kann ein Si-beruhigter Stahl in bezug auf Trennungsbruch noch etwas verbessert werden.
  • Wie ersichtlich, kann man bei der Verwendung des Stahles in der erfindungsgemäßen Weise eine Umschlagstemperatur nach Recken und Altern erhalten, welche um 6o bis 80°C diejenige unterschreitet, welche man für gewöhnlichen Thomasstahl der entsprechenden Festigkeitsklasse erhält und welche sogar etwas niedriger liegt als bei einem entsprechend siliziumberuhigten Elektrostahl. Hinzu kommt, daß ein beruhigter Elektrostahl bedeutend höhere Herstellungskosten verursacht als unberuhigter Thomasstahl, während man Stahl gemäß der Erfindung zu geringeren Kosten als gewöhnlichen unberuhigten Thomasstahl herstellen können dürfte.
  • Wie bereits erwähnt, wird der kohlenstoffarme Stahl erfindungsgemäß als Konstruktionsmaterial mit geringer Neigung zum Trennungsbruch verwendet. Jedoch kann Stahl, welcher gemäß der Erfindung verwendet wird, mit Vorteil auch für Zwecke verwendet werden, bei denen geringer Kohlenstoffgehalt aus anderen Gründen wünschenswert ist. Ebenso können auch andere Stahlqualitäten Verwendung finden, die besonders niedrigen Kohlenstoffgehalt besitzen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung eines windgefrischten Stahles mit höchstens o,oi5 °/o, zweckmäßigerweise höchstens o,olo°/o Kohlenstoff, zwischen o,o6o und 0,150°/o Phosphor, zwischen o,olo und o,030 °/o Stickstoff, Rest Eisen mit den üblichen Gehalten an den Stahlbegleitelementen Silizium, Schwefel sowie Mangan, wobei der Mangangehalt um so höher ist, je höher der Schwefelgehalt ist und bei einem Schwefelgehalt von etwa, 0,o25 °/o der Mangangehalt mindestens 0,30"/, betragen soll, als Werkstoff für Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 52 848, 634 147, 681568; Osann, »Lehrbuch der Eisenhüttenkunde«, 1926, S. 145; Durrer, »Die Metallurgie des Eisens«, 1942, S. 527; Houdremont, »Handbuch der Sonderstahlkunde«, 1943, S. 4, 40, 948, 949; Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1930, S. 1668, 1710; 1947 S. 215, 217; 1952, S. 225,233; Zeitschrift »Archiv für das Eisenhüttenwesen«, 1934 S.263, 267; Zeitschrift »Journal of Metals«, Oktober 1949 S. 572; AIME, »Metals Technology«, 1943, Low und Gensamer, TP No 1644.
DEST1016A 1950-04-05 1950-05-05 Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch Expired DE973876C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE973876X 1950-04-05

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE973876C true DE973876C (de) 1960-07-14

Family

ID=20409705

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST1016A Expired DE973876C (de) 1950-04-05 1950-05-05 Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE973876C (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE52848C (de) * L. PSZCZOLKA in Graz Verfahren zur Desoxydation basisch erzeugten Flufseisens
DE634147C (de) * 1930-12-16 1936-08-18 Dortmund Hoerder Huettenver Ak Kohlenstoffstahl mit mehr als 0,08% Phosphor
DE681568C (de) * 1935-03-02 1939-09-26 Walther Mathesius Phosphor-Titan-Staehle

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE52848C (de) * L. PSZCZOLKA in Graz Verfahren zur Desoxydation basisch erzeugten Flufseisens
DE634147C (de) * 1930-12-16 1936-08-18 Dortmund Hoerder Huettenver Ak Kohlenstoffstahl mit mehr als 0,08% Phosphor
DE681568C (de) * 1935-03-02 1939-09-26 Walther Mathesius Phosphor-Titan-Staehle

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69330326T2 (de) Formstahl hoher Festigkeit, Zähigkeit und Hitzebeständigkeit und Formstahlherstellungsverfahren durch Walzen
DE3685816T4 (de) Einsatzgehärteter stahl und verfahren zu seiner herstellung.
DE1803377A1 (de) Verfahren zum Reduzieren von schmelzfluessigem Stahl Zahnantriebsmittel,insbesondere fuer mechanische Spielzeuge
DE1271738B (de) Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Stahl
DE2622353A1 (de) Raffinierte schmelze fuer die herstellung eines kaltgewalzten, nicht- orientierten siliciumstahls und verfahren zu ihrer herstellung
DE1558462B1 (de) Verwendung einer aluminiumlegierung fuer das desoxydieren reinigen und feinen von kohlenstoffstaehlen und legierten staehlen
DE112022000186T5 (de) Nickellegierung mit überlegenen Oberflächeneigenschaften und Verfahren zur Herstellung derselben
DE3528537C2 (de)
DE2753282A1 (de) Mittel und verfahren zur behandlung von eisen
DE973876C (de) Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch
DE2139145A1 (de) In Weichglas einschmelzbare Metall legierung
DE1433107B2 (de) Nitridhaltiger unlegierter stahl
WO1982003410A1 (en) Method for the preparation of vermicular graphite cast iron and device allowing to implement such method
DE881797C (de) Entschwefeln und Desoxydieren einer Eisenschmelze
DE1458423C3 (de) Zusatzmittel für die Herstellung von kugelgraphitischem Gußeisen
DE1289322B (de) Vorlegierung zur Behandlung von Eisen- und Stahlschmelzen
DE2219456A1 (de) Nicht vergüteter Stahl mit hoher Zugfestigkeit und ausgezeichneter KaItbearbeitbarkeit
DE1458810C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Eisen-Silicium-Legierung mit einem Sauerstoffgehalt von etwa 0,0025 %
AT139680B (de) Verfahren zur Erzeugung von Stahl mit hoher Zähigkeit und geringer Empfindliehkeit gegen Kaltsprödigkeit, Alterung und Blaubruch im basischen Siemens-Martin-Ofen.
DE69617680T2 (de) Zerspanbarer austenitischer rostfreier stahl
DE2100115C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer hochchromhaltigen Stahllegierung aus einer mit Sauerstoff gefrischten Schmelze
DE675071C (de) Mit unterteilten Roheiseneinsatzmengen durchgefuehrtes Thomasverfahren
DE1433107C (de) Nitndhaltiger unlegierter Stahl
DE1279335B (de) Vorlegierung zur Behandlung von Eisen- und Stahlschmelzen
DE681568C (de) Phosphor-Titan-Staehle